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 Moderiert von: Irdorath, statixx, Teh Wizard of Aiz


 Thema: Ja, wer der komische kerl auf meinem tshirt ist, weiß ich auch ni ( über trendy aufnäher und mode-idole )
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[CoH]Xarfai

Arctic
 
Zitat von Alexei
als ich in die Oberstufe kam, dacht ich, dass man da vorallem zum denken ermutigt werden wuerde. nach Abschluss der 12. Klasse jedoch meine ich, dass man genau ein Denkschema beigebracht kriegt, nach dem man zwar auch sehr gut hinterfragen und analysieren koennte, bei dem man aber alle unbequemen Fragen/Fakten einfach ueber den Tisch fallen laesst - und sich mit Dingen zu beschaefftigen, die ueber diesen Tellerrand hinnausgehen, wird einem auch schnell ausgetrieben.



hmm, also eure schule ist komisch Augenzwinkern
ok, bei uns war es vllt auch nicht so üblich, dass man zu allenmöglichen themen irgendwelche unbequemen fragen stellt im unterricht (je nachdem, wie betreffender lehrkörper halt mit umgegangen ist; entweder abwürgen, wenn man keinen bock/plan hat, - das war dann meist der fall - oder sich freuen, dass es die schüler scheinbar interessiert), aber das hindert einen ja nicht daran, sich mit dieser und jener problematik in seiner freizeit zu beschäftigen.

beim thema 'klausurenschreiben' geb ich dir recht, wobei es bei uns sehr lehrerabhängig war. entweder man schreibt halt das, was der lehrer hören will und bekommt ne 2 dafür oder lässt es und kassiert ne 4. aber an sich hat sich die aufgabenstellung nie wirklcih groß verändert...obwohl ich in der 12.2 mein ich mal wieder nen brief an die autorin des klausurtextes schreiben durfte. irgendwie fühlten wir uns alle um 5 jahre zurückversetzt Augenzwinkern
29.06.2005 20:55:22  Zum letzten Beitrag
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Mountainbiker

AUP Mountainbiker 11.06.2012
 
Zitat von Alexei
auf dem Gymnasium wird ienem eingetrichtert, wie toll doch der Staat und die Wirtschaft sind, dass jeder nur durch harte Arbeit alles erreichen kann.
dass es sehr vielen Menschen sehr viel schlechter geht und man schon durch nur geringe Aenderungen des Systems diesen Menschen viel besser helfen - oder durch eine grundsaetzliche Aenderung sogar fast all unsere Probleme loesen - koennte, wird dabei gerne unter den Teppich gekehrt, damit wir auch ja brave Buerger und Verteidiger der "wehrhaften Demokratie" werden.


Das wird nicht nur in Gymnasien getan, sondern in allen Schulformen. Ziel des Unterricht war es auch immer schon den Schüler zu einem Staatsbürger zu erziehen, der natürlich auch die Interessen des Staates vertritt. Das ist ja auch mit der Grund, weswegen in allen Staaten Lehrpläne erstellen.
Aber was sind nun weitere Ziele des staatskundlichen Unterricht? Wie du schon richtig erkannt hast lässt der Lehrplan an den Schulen die Schüler nicht beliebig wählen, welches politische System sie denn genau bevorzugen.
Es wird versucht die Schüler so politisch zu bilden, dass sie mündig und autonom fähig sind sich selbst politisch einzuordnen, Distanz zu seiner Zeit zu entwickeln und Vorgefundenes kritisch zu reflektieren.
Nun geschieht die Lehre des politischen System der BRD nicht wertfrei, übrigens tut sie das in jedem anderen Land der Welt auch nicht, da unserem politischen System, das gelehrt wird, schon selbst ein bestimmter Wert innewohnt. Zum Beispiel der, dass man keine Systeme zulässt, die unsere Demokratie zerstören wollen.
Dieses Problem jedoch, dass die Schüler dazu "zwingt" eine bestimmte politische Grundrichtung, die zur Demokratie, einzunehmen wurde natürlich diskutiert. Man hatte die Negativbeispiele der Staatsbürgerkunde in der DDR, des Kaisereiches und der Weimarer Republik, und nicht zuletzt die Erziehung der Nationalsozialisten vor Augen.
Friedrich Oettinger schrieb in einem Aufsatz 1951 politische Bildung dürfe nicht länger Erziehung zum Staat oder einer bestimmten Staatsform sein, sondern solle zu den Faktoren erziehen, die das Funktionieren der Demokratie bedingen.
Diese Ansichten wurden wiederum von anderen Didaktikern kritisiert, da sie angeblich den Begriff des Politischen ins soziale oder allgemein Menschliche verfrachteten.
Du siehst also, es wurde sich schon überlegt, wie man mit dem Konflikt "wehrhafte Demokratie" und "Entwicklung des Individuums" umgehen soll.

Ende der 70er Jahre kamen die Wissenschaftler zu einem Ergebnis dieser Diskussion, dem Beutelsbacher Konsens
Die drei Punkte dieses Konsens lauten:
1. Ein Überwältigungsverbot gegenüber Schülerinnen und Schülern (niemanden wird etwas aufgezwungen
2. Was in Politik und Wissenschaft kontrovers ist, das muss auch im Unterricht kontrovers erscheinen
3. SChülerinnen und Schüler sollen in die Lage gebracht werden, eine politische Situation und ihre eigenen Interessenlagen zu analysieren, sowie nach Mitteln und Wegen suchen, die vorgefundene Lage im Sinne ihrer Interessen zu beeinflussen.

Wie das jetzt von der Theorie in die Praxis umgesetzt wird ist schlußendlich Sache des Lehrplans sowie der Lehrer.

€:

 
Zitat von Alexei
bei dem man aber alle unbequemen Fragen/Fakten einfach unter den Tisch fallen laesst - und sich mit Dingen zu beschaefftigen, die ueber diesen Tellerrand hinnausgehen, wird einem auch schnell ausgetrieben.


Das sollte ja, nach dem Beutelsbacher Konsens nicht so sein. Fragen nach diesem und jenem Sinn innerhalb unseres politischen Systems, das natürlich nicht fehlerfrei ist, sollen erlaubt sein. Das kritische Hinterfragen des eigenen Systems, die Reflexion über Mißstände soll ja erlaubt sein.
Jedoch soll den Schülern keine Möglichkeit gegeben werden sich positiv mit einem System auseinanderzusetzen, das bei dessen Erichtung die Zerstörung der demokratischen Grundlagen zur Folge hätte.

€2: Ich habe fertig
[Dieser Beitrag wurde 4 mal editiert; zum letzten Mal von Mountainbiker am 29.06.2005 21:23]
29.06.2005 21:13:58  Zum letzten Beitrag
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 Thema: Ja, wer der komische kerl auf meinem tshirt ist, weiß ich auch ni ( über trendy aufnäher und mode-idole )
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