| Zitat von *Morphy*
Ich möchte hier mal drei Posts zitieren, die der Zauberkünstler Jan Forster geschrieben hat.
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Was hast Du erwartet? Die Show war unterhaltsam, viele haben neue Gesichter entdeckt - ich nicht, alles nette Kollegen, und da ich in der Sendung nicht mitmache -auch nie wollte-, kann ich eben sagen, dass wir alle Zauberkünstler sind. Die meisten Tricks waren gut, eben kein Kindergarten. Auf der einen Seite ist es für einen Zauberkünstler schwierig, neben einem Scharlatan wie Uri Geller, der im übrigen keinem der Kandidaten auch nur annähernd technisch das Wasser reichen kann, präsentationstechnisch zu bestehen und in das Konzept zu passen, auf der anderen Seite brauchen wir leider einen Uri Geller, denn ohne diesen wäre ein Sender wie Pro7 nie auf ein ähnliches, aber ehrlicheres Konzept eingegangen. Letztendlich geht es um Einschaltquoten und Werbung. Und das Publikum, dessen größter Teil - darauf ist Verlass - eine amorphe und tumbe Masse ist. Die gilt es zu locken. Wir sind leider nicht bei arte.
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Na, wie viele Copperfields erträgt die Welt? Und ich fand die Unterhaltung gut. Zauberkünstler lesen doch auch Gedanken u.ä. Das Problem ist doch die "Kompetenz" des Publikums. Ein ausgewiesener Zauberkünstler erklärt doch auch nicht vorher, dass er "bloß" Fingerfertigkeit einsetzt, um etwas Bestimmtes zu erreichen. Wir erzeugen Illusionen, die Deutung überlassen wir dem Publikum. Und es wäre doch auch schön, wenn dass allgemeine Publikum langsam begreift, dass die Größe der Requisiten nichts mit dem Können zu tun hat. Technisch (manuell und intellektuell) gesehen ist das Schwebenlassen einer Frau doch einfacher als ein überzeugendes Gedankenkenlesen. Das Showkonzept ist von Uri Geller, für die Umsetzung braucht er gute Zauberkünstler, was er selber nicht ist. Er schaffte (Tatsache) nicht einmal die Aufnahmeprüfung in den Magischen Zirkel. Die Masse, die an Übernatürliches glauben will, hat aus Uri das gemacht, was er geworden ist. Auf der einen Seite braucht man einen intelligenten Mann, auf der anderen das dumme Volk. Viele von uns, besonders James Randi (s.a. auf "YouTube"...) darunter, haben seit Jahrzehnten Aufklärung versucht, indem wir u.a. das nachmach(t)en, was Uri tat, mitunter sogar erheblich besser. Die Antwort der Mehrheit war immer, gut, Ihr arbeitet mit Tricks, aber Geller nicht. Jetzt gibt es die Quittung. Übrigens hat Copperfield -sehr honorig -eine Erfindung von Nicolai Friedrich gekauft, um sie selber vorzuführen.
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Nein nicht wirklich, aber in den Statuten des "Magischen Zirkels" (das ist die internationale Vereinigung der Zauberkünstler, die sich zur Pflege und Förderung der ZauberKUNST verpflichtet) steht auch, dass wir Okkultismus in jeder Form bekämpfen, da wir dazu stehen, uns lediglich bestehender Naturgesetze zu bedienen, um Illusionen zum Zwecke der Unterhaltung zu kreieren. Wir wollen niemandem schaden, es geht um Unterhaltung, gerne niveauvoll und geistreich... Man kann es aber kaum einem Zauberkünstler verbieten, bei einem Sendeformat wie jetzt bei Geller mitzuwirken. Mancher verspricht sich dadurch eine gute PR, manche brauchen es vielleicht, einige wie David Goldrake knallen durch, indem sie hinterher auch an echte Kollegen Dankesschreiben versenden, darin mitteilend, noch nie dem Tod so nahe gewesen zu sein... Es ist mitunter auch für uns sehr belustigend. Man redet über etwas, was wir tun. Ich gebe aber zu, dass ich mich nicht in diesem Rahmen präsentieren wollte. Daneben gibt es ja auch noch den von uns erwarteten und jetzt auch eintretenden Fall, dass im Zuge der Diskussion, echt oder unecht, Prinzipien und Tricks von uns öffentlich erklärt werden. In einem anderen Rahmen, ohne einen Scharlatan wie Geller, wäre uns das erspart geblieben. Es wäre dann allerdings ein Rahmen mit erheblich weniger Aufmerksamkeit gewesen. Das hier ist eben das DSDS der Mentalisten, einer legitimen Sparte der Zauberkunst, dargeboten von einem Scharlatan namens Geller...
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