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 Moderiert von: Irdorath, statixx, Teh Wizard of Aiz


 Thema: Gedichtanalyse: Andreas Gryphius - Abend ( Wer kennt's ? )
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Xenon*

Leet
Wer kennt's ?
Hey !
So, nun hab ich auch wieder Schule...
In Deutsch LK direkt voll reingehauen.
Das Gedicht Abend von Andres Gryphius bearbeiten, sich Gedanken dazu machen, ein wenig interpretieren.
Vielleicht hat das ja schon jemand gehabt oder kann sonst irgendwie was dazu sagen...
Gedanken und Einfälle: alles erwünscht
Danke

Abend
Der schnelle Tag ist hin / die Nacht schwingt ihre Fahn /
Und führt die Sternen auff. Der Menschen müde Scharen
Verlassen feld und werck / Wo Thier und Vögel waren
Trawert itzt die Einsamkeit. Wie ist die zeit verthan!

Der port naht mehr und mehr sich / zu der glieder Kahn.
Gleich wie diß licht verfiel / so wird in wenig Jahren
Ich / du / und was man hat / und was man siht / hinfahren.
Diß Leben kömmt mir vor alß eine renne bahn.

Laß höchster Gott mich doch nicht auff dem Laufplatz gleiten
Laß mich nicht ach / nicht pracht / nicht luft / nicht angst verleiten.
Dein ewig heller glantz sei von und neben mir /

Laß / wenn der müde Leib entschläfft / die Seele wachen /
Und wenn der letzte Tag wird mit mir abend machen /
So reiß mich auß dem thal der Finsterniß zu dir.

btw: mein erster Thread im POT traurig
17.09.2003 17:00:36  Zum letzten Beitrag
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Ball

Ball
Es sind DEINE Hausaufgaben, also machst DU die auch.

Ball
17.09.2003 17:03:15  Zum letzten Beitrag
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Chris*

Chris*
...
ach was waren das noch zeiten, wo die rechtschreibung unverbindlich war. ansonsten stimm ich ball zu Augenzwinkern
17.09.2003 17:06:54  Zum letzten Beitrag
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Xenon*

Leet
genau mit so 'nem post hab ich gerechnet... hätt ichs doch schon drunter geschrieben.
Ist morgen meine zweite deutschstunde im LK und ich will nicht gleich dumm aussehen.
Deswegen bin ich für alle vorschläge, die mir nicht einfallen (ich schreib grad schon) dankbar
17.09.2003 17:07:11  Zum letzten Beitrag
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Lauchi

Lauchi
bin ich mal nett

kuckstu hier
holstu Anregung hier

da haste nen paar anregungen für deinen aufsatz
17.09.2003 17:14:18  Zum letzten Beitrag
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[spm.233 tm]

Arctic
alexandriner ist ein 6-hebiger jambus oder?
17.09.2003 17:18:47  Zum letzten Beitrag
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Lauchi

Lauchi
jop des is nen sechshebiger jambus
17.09.2003 17:20:14  Zum letzten Beitrag
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warli

Arctic
bei dem namen dreht sich mir schon der magen um, den hab ich doch schonmal gehört als alter lkler. gedichte sind so ...na ja man kanns einfach nennen. man muss nur die geschichtlichen hintergründe kennen, bisschen hier palavern, da ne these stellen, metaphern deuten etc, einfach schema abarbeiten..... Augenzwinkern
17.09.2003 17:23:12  Zum letzten Beitrag
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Nacktmull

AUP Nacktmull 01.12.2014
Gryphius ist einfach. Immer das selbe Thema und sehr viel zum wild-miteinander verknüpfen.

Darfste aber trotzdem selber machen.
17.09.2003 17:41:23  Zum letzten Beitrag
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Xenon*

Leet
 
Zitat von Lauchi
bin ich mal nett

kuckstu hier
holstu Anregung hier

da haste nen paar anregungen für deinen aufsatz



geht nicht Breites Grinsen

was meint ihr da oben mit Jambus, das muss ich auch noch machen, hab ich vorher noch nie...
wenn ich recht im Bilde bin:
Jambus: unbetont, betont ?

btw: Wie nennt man die Gedichtform ?
[Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert; zum letzten Mal von Xenon* am 17.09.2003 17:50]
17.09.2003 17:45:35  Zum letzten Beitrag
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Killazz

Phoenix
Von Gryphius kenn ich nur "Es ist alles eitel".
*sichWeineinschenksichZigarreanzündtundüberGryphiusnachdenk*
17.09.2003 17:49:46  Zum letzten Beitrag
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Lauchi

Lauchi
 
Zitat von Xenon*
 
Zitat von Lauchi
bin ich mal nett

kuckstu hier
holstu Anregung hier

da haste nen paar anregungen für deinen aufsatz



geht nicht Breites Grinsen

was meint ihr da oben mit Jambus, das muss ich auch noch machen, hab ich vorher noch nie...
wenn ich recht im Bilde bin:
Jambus: unbetont, betont ?

btw: Wie nennt man die Gedichtform ?



Warum geht das net?
also der lädt die bei mir ganz normal
ja jambus betont, unbetont
Gedicht: Sonette
17.09.2003 17:52:16  Zum letzten Beitrag
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Xenon*

Leet
Datei konnte nicht geoeffnet werden <-- Zeigt der an ...
haste vllt nen Link vorher oder so ...


Sonette = 4 Zeilen, 3 Zeilen, 4 Zeilen, 3 Zeilen

Lauchi, bis ne große hilfe
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Xenon* am 17.09.2003 17:57]
17.09.2003 17:54:38  Zum letzten Beitrag
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Lauchi

Lauchi
machisch copy&pastefröhlich

Andreas Gryphius: Abend

Das Gedicht "Abend" von Andreas Gryphius entstand in der Zeit des Barock, im Jahre 1650. Es erzählt vom lyrischen Ich welches sich mit der Vergänglichkeit des Lebens und dem nahendem Tod auseinandersetzt.
Zwei Quartette die als umarmender Reim verfasst sind, bilden zusammen mit den darauffolgenden zwei Terzetten im Schweifreim, ein Sonett. In den Quartetten bildet die jeweils zweite Zeile zusammen mit der dritten ein Enjambement. Der Wechsel der Strophenform von Quartett zu Terzett markiert auch einen inhaltlichen Wechsel. In der ersten Gedichtshälfte beschreibt das lyrische Ich seine Sicht des Lebens, in der zweiten Hälfte kommt es zur Anrufung Gottes. Die Kernaussage einer jeden Strophe steht im letzten Vers. Schon das allein erregt Aufmerksamkeit. Es wird jedoch noch durch den Reim verstärkt, der die Strophenenden einer Gedichtshälfte akkustisch miteinander verbindet.
In der ersten Strophe beschreibt das lyrische Ich in einer sehr bildlichen Sprache den Eintritt der Nacht in der Natur. Es wird dunkel, Menschen und Tiere ziehen sich zurück, draußen herrscht die Einsamkeit. Die Nacht bedeutet das Ende für den Tag. Anfang und Ende der Strophe stehen in starkem Zusammenhang ("Der schnelle Tag ist hin, ..." Z.1; "Wie ist die Zeit vertan" Z.4). Der Tag wird durch das Alltagsleben weniger wahrgenommen als die Nacht, in der Stille und Besinnlichkeit einkehren. Der Vergleich mit vertaner Zeit liegt daher Nahe. Gleichzeitig bildet dieser Schlusssatz die Kernfrage die sich Menschen zum Lebensende hin stellen: War mein Leben sinnvoll?
Die zweite Strophe thematisiert die Vergänglichkeit des Lebens. Der erste Vers beschreibt anhand von Emblemen das nahende Ende. Der "Port" (Z.5) oder auch Hafen symbolisiert den Tod während der "Glieder Kahn" (Z.5) für das Leben steht. Auffällig in diesem Vers ist die Annäherung der statischen Komponente - des Hafens, an die mobile - den Kahn. Die Annäherung eines Individuums an ein Objekt geschieht meist durch den eigenen Willen. Bei der Annäherung an das Lebensende erscheint dies jedoch unwahrscheinlich. Gleichzeitig wird der Tod durch dieses Emblem als unausweichliche, feste Größe dargestellt. Irgendwann muss jeder Kahn in einen Hafen einlaufen. Vers zwei und drei der zweiten Strophe beziehen sich wieder auf Strophe eins. Das lyrische Ich vergleicht hier den Lebenszyklus mit dem Ablauf von Tag und Nacht. Erneut steht die wichtigste Aussage im letzten Vers. Das Leben wird mit einer Rennbahn verglichen. Der Tod stellt hier jedoch nicht, wie man zuerst denken mag das Ziel dar. Er erscheint vielmehr als Verfolger der dem Athleten auf dem Weg zum Ziel, der Erfüllung des Lebens, ständig auf den Fersen ist. Die Verbindung zu Vers eins wird somit auch deutlich: Bezogen auf das Ende der Strophe stellt der Hafen den Verfolger des Kahns dar; auf dem Weg zu seiner Bestimmung.
Strophe drei markiert den Anfang der zweiten Gedichtshälfte und eine Veränderung des Inhalts. Hier wird nicht mehr das Lebensende dargestellt. Vielmehr ruft das lyrische Ich Gott um Beistand und Hilfe an. Vers eins steht in direktem Zusammenhang mit Vers vier der zweiten Strophe. Die Bitte sicher durchs Leben zu kommen erscheint aufgrund der Anapher in Vers zwei und der Präzisierung des Wunsches geradezu wie ein Flehen. Ein Fehler oder ein Abweichen kann den Sieg im Rennen um ein erfülltes Leben kosten. In Vers drei wird die Angst vor dem Unbekannten und der Einsamkeit ausgedrückt. Die dritte Strophe bezieht sich vollständig auf das Leben.
Im Gegensatz hierzu steht die vierte Strophe. Auch hier wird Gott direkt angesprochen. Die Bitten beziehen sich jedoch hier auf den Tod selbst. Enthalten ist der Wunsch nach einer unversehrten Seele (Vers 1). Der zweite Vers assoziiert erneut das Ende des Lebens mit dem Ende des Tages. Hier wird der Bezug zu Strophe eins deutlich. Das Gedicht wirkt in sich geschlossen. Wieder erscheint das wichtigste Element im dritten Vers: Die Furcht vor Dunkelheit und Einsamkeit nach dem Tod. Daher erfolgt hier die Bitte um die Aufnahme in den Himmel.
Im oben genannten Gedicht wechseln sich Carpe diem (Strophen 1 und 3) und Memento mori (Strophen 2 und 4) laufend ab. Dies erscheint typisch für das Zeitalter des Barock. Leben und Tod standen hier aufgrund des Dreißigjährigen Krieges, vieler Seuchen und Hungersnöte nah beieinander. Die schon mit dem Titel "Abend" etablierte Symbolik als Zeichen für das Lebensende und der Vergleich des Lebens mit einer Rennbahn ist für den Leser nachvollziehbar. Das Gedicht entbehrt trotz seines Alters keinerlei Aktualität. Im Gegenteil, in der schnelllebigen Zeit von heute erscheinen die Themen Zeit und "Lebenshatz" aktueller denn je.









Andreas Gryphius (1616 - 1664): Abend

Der schnelle Tag ist hin, die Nacht schwingt ihre Fahn
und führt die Sternen auf. Der Menschen müde Scharen
verlassen Feld und Werk, wo Tier und Vögel waren,
traurt itzt die Einsamkeit. Wie ist die Zeit vertan.

Der Port1 naht mehr und mehr sich zu der Glieder Kahn.2
Gleich wie dies Licht verfiel, so wird in wenig Jahren
ich, du und was man hat und was man sieht hinfahren.
Dies Leben kömmt mir vor als eine Renne-Bahn.3

Laß, höchster Gott, mich doch nicht auf den Laufplatz gleiten,
laß mich nicht Ach, nicht Pracht, nicht Lust, nicht Angst verleiten!
Dein ewig-heller Glanz sei vor und neben mir.

Laß, wenn der müde Leib entschläft, die Seele wachen,
und wenn der Letzte Tag wird mit mir Abend machen,
so reiß mich aus dem Tal der Finsternis4 zu dir.

Das vierstrophige Sonett ,,Abend" von Andreas Gryphius, dem 1616 geborenen bedeutendsten Lyriker und Dramatiker des Barock, ist ein exzellentes Beispiel für das barocke Lebensgefühl von der Nichtigkeit und Vergänglichkeit alles Irdischen, zu dem das religiöse Erleben und die göttliche Allmacht eine Spannung hält.
Wie bei vielen von Gryphius′ Sonetten finden wir auch bei diesem den Alexandriner, eine Versart, die sich durch einen sechshebigen Jambus mit einer Mittelzäsur auszeichnet. Diese Versart unterstützt in Sonetten mit solchen Themen den Ausdruck und die Wirkung auf den Rezipienten.
In Gryphius′ ,,Abend" erfahren wir die Gedanken des lyrischen Ichs während einer abendlicher Stimmung, bei welcher es zunehmend in Melancholie verfällt und die Vergänglichkeit (s.o.) allen Lebens begreift. So zeigt Gryphius dem Leser hier in kleinen Etappen, die sich von Strophe zu Strophe bemerkbar machen, die Endlichkeit des Daseins auf.
Wie bei einem Sonett üblich, ist ,,Abend" in zwei Quartette5 und zwei Terzette6 unterteilt. Erstere sind im umarmenden Reim geschrieben, bei letzteren erkennen wir einen Schweifreim. Die inhaltliche Struktur läßt einen Zusammenhang zwischen der ersten und zweiten, sowie zwischen der dritten und vierten Strophe erkennen.
Quartette und Terzette sind also dementsprechend zusammenhängend, und im Sinn einander zugehörig.
In der ersten Strophe (Quartett) wird die Tageszeit Abend als ,,Folgeerscheinung" des Tages beschrieben, welcher hier durch eine Personifikation: ,,Der schnelle Tag _..._" näher erläutert wird. Der Tag erscheint in dieser Formulierung oberflächlich und vergänglich. Das Wort ,,schnell" macht ihn unerwünscht. Der Abend wirkt dagegen wie eine Wohltat. ,,Die Nacht schwingt ihre Fahn und führt die Sternen auf". Ein romantisches Bild im Widerspruch zu dem des Tages. Die Alliteration7: ,,Der Menschen müde Scharen" betont noch einmal die Erschöpfung der Gemeinschaft nach Beendigung der täglichen Arbeit, so auch die erste Hälfte des dritten Verses in der ersten Strophe. Die Betonung der Vögel und Tiere am Ende dieses Verses setzt die Lebewesen des Waldes und der Felder gleich mit den Menschen. Auch die Tiere begeben sich zur Ruhe. Verlassen sind alle Orte, an denen sich bis vor kurzem noch das Leben ,,tummelte": ,,Der Menschen müde Scharen verlassen Feld und Werk, wo Tier und Vögel waren, _..._". Diese Einsamkeit personifiziert Gryphius hier mit der Trauer: ,,_..._ traurt itzt die Einsamkeit.". Das Bild der trauernden Einsamkeit kann bedrückender nicht sein. Die Feststellung des lyrischen Ichs, die Zeit wäre vertan, fügt zu dem Gefühl der Schwermütigkeit auch noch das Gefühl der Hoffnungslosigkeit hinzu.
Die zweite Strophe, welche die Aussage der ersten Strophe applativ8 unterstreicht, erläutert die Vergänglichkeit und die Sterblichkeit aller lebender Wesen. Das metaphorische Bild des Ports, welcher sich mehr und mehr der Glieder Kahn nähert (,,Der Port naht mehr und mehr sich zu der Glieder Kahn.") scheint eine Umschreibung für das Altern zu sein (siehe Fußnote N°1 u. N°2). Wir sind jung und schön, doch wenn die Zeit an uns vorüberzieht, verwelken wir ,,Gleich wie dies Licht verfiel". Wir schwinden und wissen schon in jungen Jahren, daß der Tag unseres Todes nur noch eine Frage der Zeit ist: ,,_..._ so wird in wenig Jahren ich, du und was man hat und was man sieht hinfahren.". Das Leben findet hier einen metaphorischen Vergleich mit einer ,,Renne-Bahn". Ihr Weg geht schnell und gehetzt ständig geradeaus und wenn man sie erst einmal umrundet hat, so ist dies nicht mehr rückgängig zu machen. An ihrem Ende aber steht stets das Gleiche: Der Tod (siehe Fußnote N°3). In diese Richtung scheinen die Gedanken des lyrischen Ichs zu schweifen und es gibt sich in diesen trübsinnigen Zeilen vollkommen seinem melancholischen Gemüt hin.
In der dritten Strophe, dem ersten Terzett, finden wir die für das barocke Sonett typische Erwähnung der göttlichen Macht, die im Gegensatz zur Zeitlichkeit steht. Applativisch wendet sich das lyrische Ich in diesen vier Versen hilfesuchend an Gott, welcher es von dem unausweichlichen Schicksal beschützen soll. In diesen Versen findet man auch den Wunsch des lyrischen Ichs nach dem Himmelreich wieder und erkennt dessen Angst vor der Ungewißheit nach dem Tod, ,,Das unentdeckte Land, von des Bezirk kein Wandrer wiederkehrt"9. Der Wunsch nach Gottes Führung und dessen Schutz dominiert die Wünsche des lyrischen Ichs. ,, Dein ewig-heller Glanz sei vor und neben mir".
Im letzten Terzett finden wir nun eine tiefe Trostlosigkeit. Die abendliche Stimmung scheint die Gedanken des Ichs in negativster Weise beeinflußt zu haben. Wie so oft in geistlichen Gesängen oder schriftlichen Überlieferungen aus der Zeit des Barocks entdeckt man hier den Vergleich des Todes mit dem Schlaf: ,,Laß, wenn der müde Leib entschläft, die Seele wachen, _..._". In diesem Vers wird die Sehnsucht des lyrischen Ichs nach dem ewigem Leben nach dem Tod deutlich. Der Euphemismus des Todes als Schlaf nimmt den drei Versen ein wenig die Härte und sie erscheinen weniger furchtbar. Das lyrische Ich wünscht dem ,,jammervollen Erdental" zu entkommen und in Gottes ewigem Himmelreich seine Ruhe zu finden: ,,_..._ so reiß mich aus dem Tal der Finsternis zu dir."
Das Sonett Gryphius′ läßt den Leser zusammen mit dem lyrischen Ich in ein tiefes seelisches schwarzes Loch gleiten. Kaum ein positiver Schimmer ist zu erkennen. Der Tod ist unausweichlich und alles ist ihm versprochen. Mit dieser Weltuntergangsstimmung läßt Gryphius den Rezipienten letztendlich alleine, so daß jeder die Wirkung des Sonettes auf sich erforschen kann und er gibt uns eine Moral für das Leben auf den Weg: Wer in das ewige Himmelreich gelangen möchte, der muß sein Leben nach Gottes Willen richten.

1 Dativ zum Femininum Port (von lat. Portus) = Hafen des Lebens, Tod

2 der Glieder Kahn = der aus Gliedern bestehende Kahn, der menschliche Leib

3 Rennbahn/ Laufplatz = Bild für den Lauf des Lebens (Anspielung auf die Bibel)

4 Tal der Finsternis = ein das irdische Leben kennzeichnendes Bild, die Erde als Jammertal (Anspielung auf die Bibel)

5 vierzeilige Strophen

6 dreizeilige Strophen

7 Zwei Worte hintereinander, die mit dem selben Buchstaben beginnen, Bedingung: Silben mit den Buchstaben müssen betont werden, bewirken, daß auf die Worte stärker geachtet wird

8 anrufend, ansprechend

9 Zitat aus William Shakespeares Hamlet; 3. Aufzug/ 1. Szene (wenn′s erlaubt ist?)
17.09.2003 18:16:45  Zum letzten Beitrag
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Xenon*

Leet
Danke schön ...
Ich glaub das reicht ... Augenzwinkern
17.09.2003 18:21:51  Zum letzten Beitrag
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Lauchi

Lauchi
na dann ma frohes schaffenfröhlich
17.09.2003 18:26:02  Zum letzten Beitrag
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El_Cavitto

Marine NaSe II
www.google.de <---das orakel weiss halt doch alles...
17.09.2003 19:30:21  Zum letzten Beitrag
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pR3t3nd3R

tf2_soldier.png
 
Zitat von Xenon*
Datei konnte nicht geoeffnet werden <-- Zeigt der an ...
haste vllt nen Link vorher oder so ...


Sonette = 4 Zeilen, 3 Zeilen, 4 Zeilen, 3 Zeilen

Lauchi, bis ne große hilfe



falsch. 4-4-3-3 als feste form (gilt für barocke einheitsordnung, also vorbild für viele barocke gedichte).

hab "abend" in der deutschklausur (4 stündiger aufsatz) am montag behandelt...

falls du spezifische fragen hast, meld dich. alles mach ich nicht für dich.

Edith: keine lust, die texte durchzulesen, deshalb:
denk an "memento mori" und "vergänglichkeit/tod/abschied" als hauptmotive.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von pR3t3nd3R am 17.09.2003 20:25]
17.09.2003 20:23:49  Zum letzten Beitrag
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*Katii

Arctic
traurig gucken Gedichtanalyse
Hai ihr lieben Augenzwinkern
Ich hab so ziemlich das gleiche Problem wie bereits Xenon. x(

Aufgabe ist: Gedichtanalyse von ebenfalls AndreaS Gryphius

EINSAMKEIT

In dieser Einsamkeit/ der mehr denn öden Wüsten /
Gestreckt auf wildes Kraut/ an die bemooste See:
Beschau ich jenes Tal und dieser Felsen Höh
Auf welchen Eulen und nur stille Vögel nisten.

Hier/ fern von dem Palast; weit von des Pöbels Lüsten /
Betracht ich wie der Mensch in Eitelkeit vergeh`
Wie auf nicht festem Grund all unser Hoffen steh`
Wie die vor Abend schmähn / die vor dem Tag uns grüßten.

Die Höll / der raue Wald/ der Totenkopf / der Stein /
Den auch die Zeit auffrisst / die abgezehrten Bein.
Entwerfen in dem Mut unzählige Gedanken.

Der Mauern alter Graus / dies unbebaute Land
Ist schön und fruchtbar mir / der eigentlich erkannt /
Dass alles /ohn ein Geist/den Gott selbst hält/muss wanken.

Wäre sehr dankbar wenn ich ein paar Tipps bekäme.
Gedichtanalyse war noch nie eins meiner Stärken.
Ich denke das kann man verstehen Augenzwinkern
Lg Katii
26.08.2007 17:59:32  Zum letzten Beitrag
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bigfoot

bigfoot
Es sind DEINE Hausaufgaben, also machst DU die auch.

Bigfoot
26.08.2007 18:00:27  Zum letzten Beitrag
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TemplaR_AGEnt

templar_agent
Leistungskurshausaufgaben im pOT ergoogeln lassen? Meine Fresse, Du bist echt ne Nulpe.
26.08.2007 18:01:36  Zum letzten Beitrag
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-=[R]o$a|PuD3[L]^

AUP -=[R]o$a|PuD3[L]^ 31.07.2012
Hehe, hatte heute noch die Interpretation von Gryphius' Tränen des Vaterlandes gemacht.
26.08.2007 18:01:52  Zum letzten Beitrag
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[T|S]hase51

Leet
Ich glaub der Threadersteller ist bereits verheiratet, und hat Kinder...
Bisserl alt hier, wa?
26.08.2007 18:05:33  Zum letzten Beitrag
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Sleepy*

sleepy
http://forum.mods.de/bb/thread.php?TID=168947
26.08.2007 18:08:32  Zum letzten Beitrag
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Buddel

Buddel
Wenn man absolut keinen Plan hat,einfach mal bisschen laut vorlesen und sich mal Vorstellungen dazu machen ,was er da meinen könnte.

Oder ist interpretieren was anderes?

Ich bekomm jetzt Hunger auf Grytze.
26.08.2007 18:13:44  Zum letzten Beitrag
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Octavian

Guerilla
wer blind sachen aus dem inet kopiert kann auch pech haben, wenn der lehrer entweder googlen kann oder so eine plagiatsuchsoftware benutzt.

ohne quellenangabe ist es ein täuschungsversuch und führt zu einer 6, wenn man student ist kann auch exmatrikulation drohen.
26.08.2007 18:17:17  Zum letzten Beitrag
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[NDA]Keldorn

[NDA]Keldorn
mittlerweile ist hausaufgaben aus dem internet zu kopieren auch nur noch strunzdumm.
26.08.2007 18:19:29  Zum letzten Beitrag
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Octavian

Guerilla
das wollte ich damit sagen Breites Grinsen
26.08.2007 18:21:07  Zum letzten Beitrag
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Mountainbiker

AUP Mountainbiker 11.06.2012
Irgendwie ist mir das Wetter zu gut um das jetzt zu machen. Dir bestimmt auch, was...!?
26.08.2007 18:22:25  Zum letzten Beitrag
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Octavian

Guerilla
ich könnte aber seitenweise über "des Pöbels Lüsten" referieren
26.08.2007 18:23:47  Zum letzten Beitrag
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 Thema: Gedichtanalyse: Andreas Gryphius - Abend ( Wer kennt's ? )
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