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Hardcore Utopie: nächstes Halbjahr oder sogar noch vor den Weihnachtsferien werden kurzfristig (vorerst kurzfristige) Stellen geschaffen, um die Klassenstärke zu verringern. Fick kurz die soziale Gerechtigkeit. Keine Ahnung, eine Stelle pro Jahrgangstufe oder sogar 0,5 pro Klasse. Möglicherweise auch mit deutlichen Abstrichen bei "weniger wichtigen" Fächern. Und killt mich jetzt bitte nicht wegen "weniger wichtigen". Wäre das zumindest eine Option im Sinne einer sinnvollen Entlastung oder ist das im Vorhinein Bullshit weil xy?
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Bei kleineren Klassen bin ich natürlich sofort dabei. Hat man im Juni gesehen, da hatten wir paar Wochen geteilte Klassen. Ein Traum! Endlich konnte ich mir Zeit für die Kinder nehmen.
Manchmal ertappe ich mich bei dem Gedanken, dass ich noch auf eine weitere Corona Eskalation hoffe, bis kleinere Klassen alternativlos werden. Aber darauf sollte ich wohl nicht hoffen.
Falls Sportunterricht wieder verboten wird, könnte ich als Mathe- und Sportlehrer dann gerne mehr Mathe in kleineren Gruppen unterrichten.
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Wenn ihr von kleineren Klassen sprecht: meint ihr Chliichlassen?
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Die Frage wäre ja auch, wie das räumlich umsetzbar ist. Selbst wenn man jede Klasse halbieren (!) könnte, wäre das ja trotzdem hupe, wenn keine Unterrichträume für die Hälften frei sind. Da wäre eventuell eine Art "Schichtunterricht" denkbar.
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Ich tue mich gerade echt schwer damit, aus den geschenkten 0,5 Stellen pro Klasse (wären bei mir immerhin 18 volle Stellen) ein tolles Corona-Konzept zu machen. Da würden leider vorher schon ein paar Stellen für Dauervertretungen und kurzfristige Erkrankungen draufgehen, denn aktuell ist unser U+ Budget wohl angeblich bereits ausgereizt. Keine Ahnung. Aber selbst das wäre eine enorme Entlastung, denn aktuell sind wohl alle an der Grenze des erlaubten Vertretungsunterricht. Aber nehmen wir mal an, wir bekommen einfach so 18 Lehrkräfte mit guter Fächerkombination.
(Ich würde mich spontan in meiner Klasse nicht für eine Verkleinerung der gesamten Truppe aussprechen, sondern dafür plädieren, dass die 12/13 Extrastunden für kleinere Kurse in den Hauptfächern und eine Zweitbesetzung bei mir in Gesellschaftslehre verwendet würden, alternativ Rechtschreib-/Lesetraining.
Für unsere kommenden 5er würde ich die Stunden komplett für kleine Lerngruppen einsetzen, allerdings scheitert das bei uns dann auch baulich recht schnell. Wir haben Räume für maximal sieben Klassen pro Jahrgangsebene.
Jede weitere Stelle würde absurd viel helfen, weil wir einfach in jedem Jahrgang Kinder/Jugendliche haben, die nicht richtig gefördert werden (können). Am liebsten wären mir dann allerdings auch ausgebildete BFZ Kräfte.
Das ganze hatte nun allerdings nichts mit Corona zu tun.)
Morphy hat es gut geschrieben, ab dem 02.06. waren bei uns auch jede Woche 50% der Kinder im Homeoffice und 50% in der Schule. Für die Homeoffice Woche "gab es halt Aufgaben" aber keine richtige Betreuung. Da könnten dann vllt die 18 Leute was machen.
e: Ja, wenn man die "weniger wichtigen Fächer" (weint mit Ethik) streicht könnte man vielleicht in einen Schichtbetrieb gehen. Die eine Lerngruppe Vormittags und die anderen Nachmittags.
Ich sehe jetzt schon, wie das Kollegium ausrasten wird, wenn manche von denen plötzlich jeden Tag oder einen Teil im Nachmittagsunterricht sind. Die heulen jetzt bereits rum, wenn sie tatsächlich an das erlaubte Maximum (3) an Vertretungsstunden pro MONAT kommen. Das wir in einer Krise sind und wir gleichzeitig so unfassbar privilegiert sind checken leider echt manche nicht mehr.
e2: Nachmittags geht bei uns kaum/nicht. Einerseits haben die Reinigungskräfte nun schon viel mehr zu tun, die schaffen das zeitlich nicht mehr, wenn die Klassenräume nun den ganzen Tag über belegt sind. Außerdem ist bei uns noch die Musikschule, die auch viele Räume im Nachmittag belegt. Da müssen dann die Musiker selbst alles desinfizieren und putzen am Ende des Tages.
e3: Zu manchen Dörfern fahren nach der 9. Stunde auch keine Busse mehr. Daran müsste also auch gedacht werden.
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[Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert; zum letzten Mal von Randbauer am 13.10.2020 23:11]
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Aufrichtig Danke soweit. Es ist doch echt zum Haare/Bart raufen. Wir haben morgen ein Vorgespräch, wie die Scheiße denn weiter geregelt werden kann, wenn doch die halbe Stadt coronafiziert ist, gleichzeitig aber "alles" weiterlaufen soll. Zur Not wäre wohl Budget kurzfristig abrufbar, soll dann aber auch nicht für eine positive Schlagzeile im Boulevard verbrannt werden. Deshalb Fragen meinerseits, damit auch möglicherweise Konstruktives eingebracht werden kann. Nicht wie Anfang, als Entscheidungsträger ums verrecken nicht darauf klargekommen sind, dass es Leute geben könnte, die die Betreuung eben nicht "privat" regeln können. Wirste mett.
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Jo, läuft eben alles bereits seit Jahren massiv auf Kante. Aber Randbauer, deine Kollegen meckern bei den drei Vertretungsstunden pro Monat? Das sind doch nur die drei unbezahlten, die ganzen bezahlten kommen da ja erst noch.
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Ich kann mich tatsächlich nicht daran erinnern, dass es in den letzten Jahren dazu kam.
Aber wir ballern ja auch U+ Gelder raus. Das gibt es ja auch nicht in jedem Bundesland.
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Unterrichtsgarantie. Nachdem man die Schulen kaputtgespart und den Lehrerberuf schön unattraktiv gemacht hat, lässt man sich jetzt dafür feiern, dass Lehramtsstudenten und Fachfremde auf Honorarbasis Unterrichtsausfall "kompensieren".
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Oh wow.
/ Naja ist der Lehrerberuf so unattraktiv?
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von M@buse am 14.10.2020 8:02]
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Man studiert ziemlich lange und steht dann je nach Fächerkombi gerne mal ohne Job da oder darf sich durch die (teilweise befristeten) Anstellungen nach TV-Land hangeln. Verbeamtet wird mittlerweile nur noch sparsam, das Stundendeputat für Sonderaufgaben wird regelmäßig lächerlich knapp bemessen, und ohne Beamtenstatus ist die Vergütung nunmal recht übersichtlich, zumindest in den ersten Jahren macht man das sicher nicht fürs Geld.
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| Zitat von Abso
Man studiert ziemlich lange und steht dann je nach Fächerkombi gerne mal ohne Job da
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Awww. (Citation needed)
Lehrer verbeamten ist doch eine Kackidee. Hinterher sitzt man auf Altnazis, die nicht dumm genug sind aus dem Beamtenverhältnis zu fallen, die man aber auch nicht guten Gewissens vor eine Klasse stellen kann (wird natürlich trotzdem gemacht).
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Verbeamtet man sie nicht, können sie streiken.
Und nein, ich bin kein Lehrer. Ich habe für einiges von dem Whine, der hier so ausgeschenkt wird, wenig Verständnis. Aber dass es aus den genannten Gründen im Moment wenig attraktiv ist, Lehrer zu werden, kann auch niemanden wundern.
Und ich sollte ergänzen, man steht gerne *erst*mal ohne Job da und kann dann warten oder umziehen. Aber nicht beliebig in andere Bundesländer natürlich.
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Oder man bekommt befristete Verträge, die zum Ende des Schuljahres auslaufen, ist dann die Sommerferien über arbeitslos und erfährt mit einer Woche Vorlauf welche Schule einen denn jetzt wieder für ein Jahr nehmen würde und darf dann innerhalb von ner Woche umziehen, weil die neue Schule viel zu weit zum Pendeln ist.
Ne Freundin von uns ist verbeamtete Lehrerin, die hat (noch) viel Spaß an ihrem Beruf, aber der Beamtenstatus macht einfach nen unglaublich krassen Unterschied aus.
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Es ist doch jetzt wirklich kein Geheimnis dass wenn man sich durch Studium, Staatsexamen, Ref und diese albernen Lehrproben (gibts den Blödsinn noch?) gelitten hat gute Chancen nicht zu den x Prozent zu gehören die in den Lehrbetrieb übernommen werden sofern man nicht gerade eine Mathe/Physik/Chemie Kombo hat.
/e
Und die Vorteile des Beamtenstatus sind vermutlich eines der wenigen Dinge die jemanden mit obrigen Fächern in den Staatsdienst und nicht die freie Wirtschaft zieht.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von [2XS]Nighthawk am 14.10.2020 8:28]
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Prekäre Beschäftigungsformen für Akademiker gibt es aber auch für Nichtlehrer. Das ist jetzt kein Alleinstellungsmerkmal, welches eine Verbeamtung legitimiert.
/ Oh ist das so? Stehen wirklich so viele ausgebildete Lehrer ohne Job da?
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von M@buse am 14.10.2020 8:27]
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Also meine Erfahrung (Vater Lehrer, selbst an einer Schule mit Refs gewesen, Freunde die das Lehramtsstudium durchgezogen haben) sagt ja. Da steht man dann wirklich ganz am Ende da und bekommt gesagt: Ja...neee. Erstmal nicht. Das ist einfach abfuck.
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| Zitat von M@buse
Prekäre Beschäftigungsformen für Akademiker gibt es aber auch für Nichtlehrer. Das ist jetzt kein Alleinstellungsmerkmal, welches eine Verbeamtung legitimiert.
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Ah, bloß whataboutism. Alles klar. Mach doch einfach mal ein paar Tage den Kopf zu.
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Bitte was?
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(klickbar)
Und oh nein, streikende Lehrer! Von Preussen auf franzoesische Verhaeltnisse in 0,3 Sekunden.
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Ich kenn keinen einzigen arbeitslosen Lehrer. Und nein, da sind nicht nur MINT-Meisterlehrer dabei.
Ja, ich weiß, anekdotisch, aber unter meinen Freunden und Bekannten sind sicherlich 10 Lehrer, die von Sonderpädagogik über Sport bis Grundschulehramt alles haben, und alle sind verbeamtet.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Mobius am 14.10.2020 8:45]
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Lies dir direkt nochmal den Teil über Lehrkräftemangel durch. Kein Mint-Fach und man bekommt gerne ein Problem. Dazu sagt die Zahl erstmal nur dass jemand mit diesem Studium irgendwie untergekommen ist. Was für nicht-Beamte dann bedeutet von Befristung zu Befristung zu rennen.
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| Zitat von M@buse
Oh wow.
/ Naja ist der Lehrerberuf so unattraktiv?
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Würde ich sagen ja. Man muss schon hart masochistisch sein um sich das zu geben, Tag für Tag.
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Lehrer sind im Prinzip Berufskraftfahrer im Polizeidienst.
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| Zitat von [2XS]Nighthawk
Lies dir direkt nochmal den Teil über Lehrkräftemangel durch. Kein Mint-Fach und man bekommt gerne ein Problem.
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Noe, das steht da nicht. Im Kontext von Lehrermangel ("Lehrereinstellungsbedarf bundesweit größer ausfällt als das Angebot an Nachwuchskräften") gibt es eine "eher geringe Nachfrage" nach bestimmten Faechern. Weiterhin aber
"Gute Chancen:
Und wie standen für Absolventen des Vorbereitungsdienstes die Chancen auf Übernahme in den Schuldienst? Von 2000 bis 2012 wurden jährlich mehr Lehrkräfte eingestellt als es Absolven-ten des Vorbereitungsdienstes im jeweiligen Jahr gab. 2013 und 2014 war bundesweit ein leichter Überhang zu verzeichnen, der sich vor allem in Bayern und Nordrhein-Westfalen deutlich bemerkbar machte. In den ostdeutschen Flächenländern und in den Stadtstaaten gab es dagegen deutlich mehr Einstellungen als Absolventen. Von 2015 bis 2017 wurden in nahezu allen Ländern mehr Lehrkräf-te eingestellt als in diesen Jahren den Vorbereitungsdienst beendet hatten."
Aber das geht auch am Thema vorbei, ich will Lehrkraeften gar nicht absprechen, dass sie groesstenteils Scheissjobs haben. Aber Arbeitslosigkeit im Sinne von Existenzangst gehoert wohl eher nicht zu den Problemen.
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| Zitat von zapedusa
Lehrer sind im Prinzip Berufskraftfahrer im Polizeidienst.
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Wieso, sie dürfen einem bockigen Kind mit Händen in der Tasche nichtmal aufs Maul hauen. Keine handwerkliche Praxis oder so.
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Thema: COVID-19 Hass ( Von Kampfjoggern und Abstandskantenfürsten ) |