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 Moderiert von: Irdorath, statixx, Teh Wizard of Aiz


 Thema: Behinderung in der Gesellschaft ( Integration, Inklusion, Separation? )
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Alkoholiker*

Alki_MKII
 
Wie kann eine fast 60 Jahre alte Frau sich so schlecht benehmen wie ein Jugendlicher?
Und die anderen haben auch noch darüber gelacht.




überleg mal wann dir beigerbacht wird, nicht über behinderte zu lachen, mitm finger auf sie zu zeigen oder hinter ihrem rücken zu reden. meistens passiert sowas zwischen 3 und 6 jahren, also ist es bei denen sowieso schon viel zu spät. und ich erleb heute noch mütter die ihre kinder dabei unterstützen im familienkreis über behinderungen zu lachen etc.

achja mich würd interessieren wer hier schon tatsächlich mit behinderten menschen gearbeitet hat!


  • Alkoholiker*
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Alkoholiker* am 16.07.2006 21:49]
16.07.2006 21:48:16  Zum letzten Beitrag
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Damocles

AUP Damocles 16.11.2011
 
Zitat von Alkoholiker*



  • Alkoholiker*
  • Damocles



Aber muss man Menschen wirklich erst beibringen, nicht über andere zu lachen? Ist keine rhetorische Frage, sondern durchaus ernst gemeint.
16.07.2006 21:49:57  Zum letzten Beitrag
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IceTom

IceTom
 
Zitat von Imperator Rylick

Wie kann eine fast 60 Jahre alte Frau sich so schlecht benehmen wie ein Jugendlicher?
Und die anderen haben auch noch darüber gelacht.



Die Leute die sich über Behinderte im bösen Sinne lustig machen sind meist solche, die noch nichts nenneswertes mit Behinderten zu tun hatten.
16.07.2006 21:50:14  Zum letzten Beitrag
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Mohammed Said al-Sahhaf

Mohammed Said al-Sahhaf
verschmitzt lachen
darf man sich auch eintragen wenn man mit ihnen gespielt hat oder krieg ich dann wieder ärger mit den Augen rollend
16.07.2006 21:52:54  Zum letzten Beitrag
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Xerxes-3.0

AUP Xerxes-3.0 07.09.2008
Pfeil
 
Zitat von legendary_hacki
Warum sollten einem denn solche Menschen leid tun? Sie leben doch, genau wie wir - mit Beeinträchtigungen. Und sie können lernen damit gut umzugehen. Das Leben ist trotzdem lebenswert.


Aus meiner Sicht: weil sie -je nach Grad der Behinderung- ständig vor Augen geführt bekommen, was der Durchschnittsmensch im Vergleich zu ihnen mit weniger Anstrengung oder Zeitaufwand tun kann und sie dabei immer auf sich selbst Rücksicht nehmen müssen (nagelt mich jetzt hier nicht auf die Formulierung fest).

Bei denen hat die Statistik zugeschlagen und sie hatte keine Chance was dagegen zu tun. Ich find das ziemlich ungerecht obwohl sich das -wieder statistisch gesehen- nicht vermeiden lässt.

Deshalb tun mir diese Leute leid.

Hinzu kommen bei mir allerdings auch noch Berührungsängste und ich denke mir immer dass es mit Sicherheit ne Möglichkeit gibt, die Behinderung durch technische Tricks vernachlässigbar werden zu lassen- ich weiss nur nicht wie. Und dann grübel ich drüber nach.
16.07.2006 21:53:45  Zum letzten Beitrag
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Alkoholiker*

Alki_MKII
 
Zitat von Damocles
Aber muss man Menschen wirklich erst beibringen, nicht über andere zu lachen? Ist keine rhetorische Frage, sondern durchaus ernst gemeint.



ja! ich denke wir sind noch viel mehr instinktgesteuert, als wir es uns selbst zugeben. jede herde stößt andersartige, kranke, schwache tiere aus. so ist die natur, aber anscheinend hat es die evolution noch nicht geschafft, diese verhaltensweise aus unseren gehirnen zu verbannen. das sind ja niedere triebe, wenn die weg wären gäbs keine reflexe, keine vegetatives nervensystem usw. nur gehirn und vollendete gedankenwelt geht nicht.
16.07.2006 21:53:46  Zum letzten Beitrag
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Imperator Rylick

imperator rylick
 
Zitat von Alkoholiker*
 
Zitat von Damocles
Aber muss man Menschen wirklich erst beibringen, nicht über andere zu lachen? Ist keine rhetorische Frage, sondern durchaus ernst gemeint.



ja! ich denke wir sind noch viel mehr instinktgesteuert, als wir es uns selbst zugeben. jede herde stößt andersartige, kranke, schwache tiere aus. so ist die natur, aber anscheinend hat es die evolution noch nicht geschafft, diese verhaltensweise aus unseren gehirnen zu verbannen. das sind ja niedere triebe, wenn die weg wären gäbs keine reflexe, keine vegetatives nervensystem usw. nur gehirn und vollendete gedankenwelt geht nicht.


Leider wird es uns wohl auch nie gelingen diese mittlerweile meiner Meinung nach eher schädlichen Treibe los zuwerden.
16.07.2006 21:56:07  Zum letzten Beitrag
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schmeisses

AUP schmeisses 10.03.2015
 
Zitat von legendary_hacki
Warum ist denn das Wort "Behindert" diskriminierend? Es ist ein Wort, dass recht gut beschreibt, womit die Menschen umgehen müssen. Dass das Wort als Diskriminierung angesehen wird liegt an der Gesellschaft; das Wort aber wieder durch ein neues zu ersetzen bringt nichts (vgl. Klauer, 1992, 19).



Ich finde, es ist (irgendwie vergleichbar mit "schwul") einfach inzwischen einen total negativen Touch. Das hat ganz und gar nichts mit seiner Bedeutung zu tun - die Leute verwenden es einfach nur zu leichtsinnig.


 
Warum sollten einem denn solche Menschen leid tun? Sie leben doch, genau wie wir - mit Beeinträchtigungen. Und sie können lernen damit gut umzugehen. Das Leben ist trotzdem lebenswert.



Na logisch ist das Leben auch mit einer Behinderung lebenswert - das war auch gar nicht das, was ich meinte.
Erstens habe ich sofort relativiert ("obwohl sie genau das (also Mitleid) eigentlich gar nicht wollen oder brauchen"), und zweitens steh ich ja auch nicht mit tränenüberströmten Gesicht vor einem behinderten Menschen und versichere ihm immer und immer wieder, wie bedauernswert er nicht sei - ganz im Gegenteil: Ich behandle ihn ganz normal.
Ich finde es eben nur bedauerlich, dass er nicht von vorneherein die selben Chancen [sei es jetzt körperlich, geistig oder (aus einem von den beiden resultierend) gesellschaftlich].
Mich sieht niemand an und denkt sich "Och, nur ein Spasti". Ihm dagegen passiert das bestimmt mehrmals täglich - und ich bin mir auch sicher, dass er das merkt. Deshalb verdient er mein Mitgefühl und meine Unterstützung, wenn er auf irgendeine Art und Weise an seine Grenzen stößt, ich ihm aber helfen kann.


 
Dass Sonderschulen der Beweis sind, dass die Inklusion gescheitert ist (bzw. noch nicht eintreten kann), ist falsch. Schon Klauer schreibt 1992, dass die "Abschaffung aller Sonderschulen sicher nicht die Lösung des Problems (ist)" (21). Weiter heißt es: "Es wäre zweifellos eine Scheinlösung, Sonderschulen oder die ganze Sonderpädagogik abschaffen zu wollen.



Dein Klauer in allen Ehren - aber es kann doch keinesfalls im Interesse behinderter Menschen liegen, wenn sie ihr ganzes Leben lang seperiert von "normalen" [würg] Menschen erzogen und betreut werden.
Vielmehr sollte vermehrt auf Integrationsklassen gesetzt werden. Es lehrt "normalen" [würgwürg] Kindern den Umgang mit Menschen, die vielleicht ein bisschen anders aussehen oder sich anders verhalten als sie - und den Behinderten bringt es intensivere Betreuung (in Schwerstbehinderten-Klassen in einer Sonderschule werden meist 7 Schüler von 2 Lehrerinner und einem externen Betreuer unterricht - in einer I-Klasse käme eine Betreuerin auf einen Schwerstbehinderten).

Das würde sogar dafür sorgen, dass viel mehr Menschen mit sozialer und pädagogischer Ausbildung auch einen Job in diesem Sektor bekommen. Augenzwinkern

 
"[...]Änderungen der Bezeichnung [...] bewirkt auch keine wesentliche Besserung. Das führt nur dazu, daß (sic!) die gschönten Bezeichnungen auch bald negativ getönt sein werden, bald auch abwertend klingen" (ebd.).



Genau, s.o.
16.07.2006 21:58:15  Zum letzten Beitrag
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sapientia

xmas female arctic
 
Zitat von Aerocore
ich finde behindertenwitze nicht schlimm, sie dürfen halt nicht assi sein bzw. persönlich verletzten. ist recht schwer, die meisten menschen schaffen es nicht, den schmalen grad da zu gehen, es ist aber definitiv möglich. ist genau wie bei juden, da sollte man auch witze drüber machen, weil sie auch zur gesellschaft gehören, aber auch da ist es eher schwer



Ich mache keine Witze über dich, also gehörst du nicht zur Gesellschaft bzw. ich muss Witze über eine Menschengruppe machen, da sie zur Gesellschaft gehören.
Die Argumentation finde ich merkwürdig.

Ich glaube, dass es schon einen Unterschied gibt, ob ich mich über eine zu groß geratene Nase von einem Menschen lustig mache oder über eine körperliche oder geistige Situation von einem, dessen Leben damit massiv eingeschränkt ist.

Ich denke, dass Witze über Behinderungen letztendlich nur makaber sein können und ich weiß nicht, ob dies wirklich nötig ist. Ich sträube mich einfach gegen die Vorstellung, dass ein Komiker auf der Bühne ist und die komische Aussprache eines behinderten Menschen nachahmt. Das ist für mich einfach unter der Gürtellinie.
16.07.2006 21:59:45  Zum letzten Beitrag
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Atani

Arctic
16.07.2006 22:00:14  Zum letzten Beitrag
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Damocles

AUP Damocles 16.11.2011
Aber ich denke nicht, dass Integration bzw. Inklusion die Lösung für das Problem ist.

Es ist imho wieder mal die goldene Mitte. Integration ja, wenn es sinnvoll ist.
Aber es gibt genauso Kinder, vor allem im schwerst-mehrfach Bereich, die auf die deutlich vielfältigeren Reizanregungen einer Regelschule angstvoll reagieren.

Deshalb sollte man nur dann Integration/(Inklusion) betreiben, wo es anhand des Förderansatzes sinnvoll erscheint.

@Atani: Nein, da die Behinderung durch die Probleme bei der gesellschaftlichen Partizipation entsteht, und nicht durch die unmittelbare Schädigung. Deshalb hat der Otto-Normal-Bürger keine Behinderung (auch wenn er eine Brille trägt; erinnert mich gerade an einen anderen Thread, aber das schweift nur wieder ab Augenzwinkern)
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Damocles am 16.07.2006 22:03]
16.07.2006 22:01:25  Zum letzten Beitrag
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IceTom

IceTom
 
Zitat von Atani
Mal so als Frage zu einer geistigen Behinderung:
Wie seht ihr das Verhältnis eines Normalintelligenten zu einem Hochintelligenten? Ist jetzt der normale auch - aus der Sicht des Begabten - behindert, nur weil er manche Dinge nicht verstehen kann und eine schlechtere Auffassungsgabe hat?


Das ist imho ne Frage davon, wie weit man selbstständig im Leben zurecht kommt.
16.07.2006 22:02:28  Zum letzten Beitrag
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Gecko

Deutscher BF
Ich bin an einem öffentlichen Theater aktiv und da gibt es ein über 20-jähriges, behindertes Mädchen, das von ihrem Äußeren eher wie ein 15-jähriges Mädchen wirkt. Sie ist als kleines Kind beinahe ertrunken, sie wurde aber vor dem Hirntod noch gerettet. Sie ist in etwa so intelligent wie eine 7-jährige Person, kann relativ normal sprechen, jedoch kann sie ihr eigenes Handeln überhaupt nicht einschätzen. Sie ist ein etwa so gefühlsvoll wie ein Elephant und so laut und aufdringlich wie ein Hund, der nach was Essbarem bettelt.
Sie umarmt (zerquetscht) mich gerne, wenn sie mich sieht und schüttelt mich wie einen Teddy, während sie mit mir redet. Wohl fühl ich mich dabei nicht, weiß allerdings auch nicht, was ich machen soll, wenn sie so aufdringlich wird. Sie kann ja nichts für ihr Handeln, ich würde sie jedoch ehrlich am liebsten so weit weg schaffen wie nur möglich. Ich bekomme dabei das Gefühl, nicht mehr Mensch zu sein, sondern wirklich nur noch ein Teddy...
Ich weiß aber, dass sie mit ihrem Leben nicht unglücklich ist, das ist so wie bei fortgeschrittener Demenz - man weiß einfach nicht, dass man selbst anders ist.
16.07.2006 22:02:32  Zum letzten Beitrag
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Alkoholiker*

Alki_MKII
 
Zitat von Atani
Mal so als Frage zu einer geistigen Behinderung:
Wie seht ihr das Verhältnis eines Normalintelligenten zu einem Hochintelligenten? Ist jetzt der normale auch - aus der Sicht des Begabten - behindert, nur weil er manche Dinge nicht verstehen kann und eine schlechtere Auffassungsgabe hat?



da es eine eigene organisation für hochbegabte gibt die nur leute mit iq +120 beitreten können, ist es für mich eine klare abgrenzung von den "dummen", somit ein laut UN eigentlich verbotenes auswahlverfahren zur beurteilung eines menschen. hab die menschenrechte jetzt nicht im kopf, aber es heißt ja klar ausgedrückt, dass niemand irgendwo abgewiesen werden darf, nur weil er eben ein eigenes menschliches individuum ist.
16.07.2006 22:03:26  Zum letzten Beitrag
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Imperator Rylick

imperator rylick
 
Zitat von Damocles
Aber ich denke nicht, dass Integration bzw. Inklusion die Lösung für das Problem ist.

Es ist imho wieder mal die goldene Mitte. Integration ja, wenn es sinnvoll ist.
Aber es gibt genauso Kinder, vor allem im schwerst-mehrfach Bereich, die auf die deutlich vielfältigeren Reizanregungen einer Regelschule angstvoll reagieren.

Deshalb sollte man nur dann Integration/(Inklusion) betreiben, wo es anhand des Förderansatzes sinnvoll erscheint.




Und was genau ist in deinen Augen sinnvoll?
16.07.2006 22:05:04  Zum letzten Beitrag
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Damocles

AUP Damocles 16.11.2011
 
Zitat von Gecko
Ich bin an einem öffentlichen Theater aktiv und da gibt es ein über 20-jähriges, behindertes Mädchen, das von ihrem Äußeren eher wie ein 15-jähriges Mädchen wirkt. Sie ist als kleines Kind beinahe ertrunken, sie wurde aber vor dem Hirntod noch gerettet. Sie ist in etwa so intelligent wie eine 7-jährige Person, kann relativ normal sprechen, jedoch kann sie ihr eigenes Handeln überhaupt nicht einschätzen. Sie ist ein etwa so gefühlsvoll wie ein Elephant und so laut und aufdringlich wie ein Hund, der nach was Essbarem bettelt.
Sie umarmt (zerquetscht) mich gerne, wenn sie mich sieht und schüttelt mich wie einen Teddy, während sie mit mir redet. Wohl fühl ich mich dabei nicht, weiß allerdings auch nicht, was ich machen soll, wenn sie so aufdringlich wird. Sie kann ja nichts für ihr Handeln, ich würde sie jedoch ehrlich am liebsten so weit weg schaffen wie nur möglich. Ich bekomme dabei das Gefühl, nicht mehr Mensch zu sein, sondern wirklich nur noch ein Teddy...
Ich weiß aber, dass sie mit ihrem Leben nicht unglücklich ist, das ist so wie bei fortgeschrittener Demenz - man weiß einfach nicht, dass man selbst anders ist.



Sag ihr einfach, dass du das nicht möchtest. Auch Downies sind ab und zu sehr "aufdringlich", und wenn man das nicht will, dann sagt man es der Person eben.

@Rylick: Na eben Integration nur dann zu betreiben, wo es sich für die Förderung des Kindes als geeignet ergibt.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Damocles am 16.07.2006 22:06]
16.07.2006 22:05:39  Zum letzten Beitrag
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schmeisses

AUP schmeisses 10.03.2015
 
Zitat von Alkoholiker*
 
Zitat von Atani
Mal so als Frage zu einer geistigen Behinderung:
Wie seht ihr das Verhältnis eines Normalintelligenten zu einem Hochintelligenten? Ist jetzt der normale auch - aus der Sicht des Begabten - behindert, nur weil er manche Dinge nicht verstehen kann und eine schlechtere Auffassungsgabe hat?



da es eine eigene organisation für hochbegabte gibt die nur leute mit iq +120 beitreten können, ist es für mich eine klare abgrenzung von den "dummen", somit ein laut UN eigentlich verbotenes auswahlverfahren zur beurteilung eines menschen. hab die menschenrechte jetzt nicht im kopf, aber es heißt ja klar ausgedrückt, dass niemand irgendwo abgewiesen werden darf, nur weil er eben ein eigenes menschliches individuum ist.



Das Mensa-Formular liegt hier bestimmt noch irgendwo rum peinlich/erstaunt
16.07.2006 22:06:11  Zum letzten Beitrag
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schmeisses

AUP schmeisses 10.03.2015
Ausserdem kann man hochintelligente Menschen doch nicht mit Behinderten vergleichen. Weder von den Problemen her, noch vom Erkennungswert, von der Anzahl usw.
16.07.2006 22:08:04  Zum letzten Beitrag
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Alkoholiker*

Alki_MKII
 
Zitat von Damocles
Sag ihr einfach, dass du das nicht möchtest. Auch Downies sind ab und zu sehr "aufdringlich", und wenn man das nicht will, dann sagt man es der Person eben.



ich weiß noch bei meinem zivildienst wurde mir das glaub ich 1 monat lang eingetrichert, eben auch bei behinderten menschen nein zu sagen. es ist immer noch das beste, selbst wenns länger dauert, die verstehn dann auch irgendwann ein nein und nach noch viel mehr zeit und einer häufigen ignoranzphase wird der umgang viel leichter, da keiner sich was vormacht.

@ schmeisses ich wusste den namen, hab ich aber nicht benutzt.

/ ähm es geht ums umgekehrte. dass die eben uns als minderwertig oder sonst was betrachten.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Alkoholiker* am 16.07.2006 22:10]
16.07.2006 22:09:38  Zum letzten Beitrag
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sapientia

xmas female arctic
 
Zitat von schmeisses
Ausserdem kann man hochintelligente Menschen doch nicht mit Behinderten vergleichen. Weder von den Problemen her, noch vom Erkennungswert, von der Anzahl usw.



Er vergleicht auch nicht hochintelligente Menschen mit Behinderten, sondern möchte nur wissen, ob hochintelligente Menschen "normale" Menschen als behindert ansehen, da sie nicht so viel begreifen können wie sie.
16.07.2006 22:10:55  Zum letzten Beitrag
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Atani

Arctic
16.07.2006 22:11:25  Zum letzten Beitrag
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schmeisses

AUP schmeisses 10.03.2015
etwas für sehr schlecht befinden
Na dann.
16.07.2006 22:12:25  Zum letzten Beitrag
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Alkoholiker*

Alki_MKII
achja.. behinderung + hochintelligenter mensch = kimputer

es trifft jeden. so wie krebs.

/ wow man ist sich einig. eine seltenheit hier im forum!
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Alkoholiker* am 16.07.2006 22:15]
16.07.2006 22:13:19  Zum letzten Beitrag
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Gecko

Deutscher BF
 
Zitat von Damocles
 
Zitat von Gecko
Ich bin an einem öffentlichen Theater aktiv und da gibt es ein über 20-jähriges, behindertes Mädchen, das von ihrem Äußeren eher wie ein 15-jähriges Mädchen wirkt. Sie ist als kleines Kind beinahe ertrunken, sie wurde aber vor dem Hirntod noch gerettet. Sie ist in etwa so intelligent wie eine 7-jährige Person, kann relativ normal sprechen, jedoch kann sie ihr eigenes Handeln überhaupt nicht einschätzen. Sie ist ein etwa so gefühlsvoll wie ein Elephant und so laut und aufdringlich wie ein Hund, der nach was Essbarem bettelt.
Sie umarmt (zerquetscht) mich gerne, wenn sie mich sieht und schüttelt mich wie einen Teddy, während sie mit mir redet. Wohl fühl ich mich dabei nicht, weiß allerdings auch nicht, was ich machen soll, wenn sie so aufdringlich wird. Sie kann ja nichts für ihr Handeln, ich würde sie jedoch ehrlich am liebsten so weit weg schaffen wie nur möglich. Ich bekomme dabei das Gefühl, nicht mehr Mensch zu sein, sondern wirklich nur noch ein Teddy...
Ich weiß aber, dass sie mit ihrem Leben nicht unglücklich ist, das ist so wie bei fortgeschrittener Demenz - man weiß einfach nicht, dass man selbst anders ist.



Sag ihr einfach, dass du das nicht möchtest. Auch Downies sind ab und zu sehr "aufdringlich", und wenn man das nicht will, dann sagt man es der Person eben.

@Rylick: Na eben Integration nur dann zu betreiben, wo es sich für die Förderung des Kindes als geeignet ergibt.



Ok, das habe ich noch nicht "versucht", danke für deinen Rat!
16.07.2006 22:14:23  Zum letzten Beitrag
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Imperator Rylick

imperator rylick
Welche Fördermassnahmen ich besonders gut finde sind die Behindertenwerkstätte und die Behinderten Betriebe.

Bei uns ist hier einer ganz in der Nähe.

Man sollte den Behinderten vorallem eine Sinnvolle Beschäftigung geben und sie nicht einbetten und sie ewig behandeln als wären sie Kinder.

Es wird vorallem dadurch vermittelt dass sie nicht nutzlos sind sondern durchaus ihren Teil für die Gesellschaft beitragen können.
16.07.2006 22:18:56  Zum letzten Beitrag
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Atani

Arctic
16.07.2006 22:24:14  Zum letzten Beitrag
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[DF]Scout

Phoenix
 
Zitat von Damocles
 
Zitat von Alkoholiker*



  • Alkoholiker*
  • Damocles
  • [DF]Scout



Aber muss man Menschen wirklich erst beibringen, nicht über andere zu lachen? Ist keine rhetorische Frage, sondern durchaus ernst gemeint.



Das ist denke ich so. Um es mal ein bisschen weit herzuholen: Der Mensch ist von Natur aus ein egoistisches Tier, das gerne die Überlegenheit unter Beweis stellt. Und zu diesem Überlegenheitsgefühl gehört es eben auch, sich über andere, vor allem schwächere zu lachen. Gab vor ein paar Wochen mal im Spiegel (glaub ich) einen Artikel über den Sinn von Humor im Tierreich. Da war die Rede von Schimpansen, die eine ältere "gehbehinderte" Artgenossin verarscht haben, indem sie ihren hinkenden Gang nachgemacht haben, sowie ne Menge anderer Beispiele, wo bei den Tieren eine Menge Schadenfreude nachgewiesen wurde. Schadenfreude ist gewissermaßen die "Urfreude". Sieht man zum Beispiel auch an kleinen Kindern, das erste was die humormäßig lernen, ist es darüber zu lachen, wenn jemand anders auf die Schnauze fällt.
Das setzt sich doch in der Schule fort: Die andersartigen, offensichtlich benachteiligten werden ausgegrenzt und ausgelacht, und bei vielen weniger gut erzogenen setzt sich das noch weitaus länger als bis in die Grundschule fort.
Erst wenn Mama mit dem erhobenen Zeigefinger kommt und dem kleinen einbleut, dass Andere auslachen böseböse ist, oder wenn er sonst wie die Konsequenzen seines Handelns gezeigt bekommt, wird es gelernt. Ohne die Anerziehung wäre die Einhaltung dieser Grundverhaltensregel einer modernen Gesellschaft "andere auslachen darf man nicht" gar nicht denkbar.

Zur Liste oben: Ich habe Zivildienst in einer "Körperbehindertenschule" gemacht. Die körperliche Behinderung ist jedoch bei längerer Beschäftigung mit den Kindern meistens gar nicht mal so auffällig wie die geistige Behinderung oder Lernbehinderung der meisten. Irgendwie klar, wer geistig fit ist und nur im Rollstuhl sitzt, kann auch auf eine normale Schule gehen.
Jedenfalls sind das ganz wichtige Erfahrungen, die ich dort gemacht habe, ich glaube sogar mein Charakter hat sich ein wenig dadurch verändert. Ich bin bei weitem nicht mehr so negativ eingestellt, ich bin sehr viel optimistischer, weil ich weiß dass es mir viel schlechter gehen könnte. Das hat mir doch ein gewisses Selbstvertrauen gebracht.
Eine sehr interessante Erfahrung, die ich gemacht hab, war auch der sogenannte Selbsterfahrungstag, wo die Zivis selbst mal in Rollstühlen (samt Begleiter) durch die Stadt fahren durften. Und es war interessant, wie die Leute reagiert haben. In Geschäften waren die Verkäufer plötzlich Scheißfreundlich. Auf der Straße schauen die meisten am liebsten weg. Schuld daran ist aber eben die gesellschaftliche Regel, dass "Behinderte auch nur Menschen sind". Paradoxerweise veranlasst das die meisten zur Unsicherheit im Umgang mit Behinderten, weil sie Angst haben in ein Fettnäpfchen treten zu können und als behindertenfeindlich zu gelten. Genau diese Regel nützt ihnen aber nichts, weil sie einfach keine Erfahrungen mit Behinderten haben
Auch da hat mir die Zivi-Zeit ne Menge gebracht, weil ich gelernt habe (auch wenns zunächst schwer war), die Menschen eben "normal" zu behandeln. Nur weils Behinderte sind, gibts noch keine Extrawurst, man muss halt auch "normal" mit denen reden können. Es gibt nur sehr wenige Behinderte, die wirklich ungern über ihre Behinderung reden, wenn der Gegenüber ehrliches Interesse und nicht bloße Sensationsgeilheit daran zeigt.

Zum eigentlichen Thema: Ich denke, wir leben trotz aller Bemühungen noch lange in keiner integrativen oder gar inklusiven Gesellschaft (wobei ich gestehen muss dass ich die Unterschiede nicht so ganz raffe)... wie schon jemand gesagt hat: Es gibt immer noch viele, die sich insgeheim wünschen, dass Behinderte weggesperrt werden. Wegen eigener Erfahrung (auch von mir selbst) weiß ich, dass die allermeisten sehr unsicher im Umgang mit Behinderten sind. Die Akzeptanz von Behinderten als "normalen Menschen" kann eben nur passieren, wenn sie wirklich konsequent ins gesellschaftliche Leben einbezogen werden. Da sind wir schon mal auf einem guten Weg, aber noch lang nicht am Ziel.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von [DF]Scout am 16.07.2006 23:06]
16.07.2006 23:05:15  Zum letzten Beitrag
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Oromat

AUP Oromat 04.10.2008
Ich weiß ich plaudere nicht gerne aus dem privaten Nähkästchen aber...


Meine Mutter ist seit mittlerweile 25 Jahren Querschnittsgelähmt, eine betrunkene Autofahrerin hat ihr damals die Vorfahrt genommen. Das Auto hat es an der Seite erwischt, Airbags gab es damals noch nicht. Meinem Vater, der Beifahrer war, ist außer ein paar Schnitt- und Platzwunden nichts passiert.

Seitdem ist sie eben an den Rollstuhl gebunden, es hätte schlimmer sein können, sie ist "nur" ab den Oberschenkeln abwärts gelähmt.

Nunja, um auch etwas zu dem Thema beizutragen. Ich finde ihre Behinderung nicht schlimm, weder schäme ich mich mit ihr. Ich bin damit groß geworden, sie hat mich mit ihrer Behinderung zur Welt gebracht und irgendwie könnte ich mir meine Mutter heute garnicht mehr ohne Rollstuhl denken.

In ihrem Leben hat sie eigentlich keine Probleme, es gibt halt immer einen Weg, wenn auch nicht immer. Sie kann Autofahren, geht bei schönen Wetter ins Schwimmbad, Einkaufen, Haushalt, Verreisen usw....

Und wenn man sie danach fragt ob ihre Behinderung schlimm ist, dann antwortet sie mir immer, dass sie es tausendmal besser im Rollstuhl ertragen kann, als mit einer geistigen Behinderung oder Erblindung leben zu müssen.

Körperliche Behinderungen werden von der Gesellschaft heutzutage aktzeptiert, aber je nachdem, welcher Natur sie sind. Ein Rollstuhlfahrer gehört heute wohl zum Alltag, nicht zuletzt wegen vielen Verkehrsunfällen. Während Leute, die eine verkrüppelte Hand oder Missbildungen haben schon fast wieder ausgeschlossen werden. Der "Körperkult", dem ein großteil so abartig Folgt kommt dem wohl auch nich zu gute "Fitnessthread lässt grüßen".

Ganz schlimm finde ich steht es dabei aber um wie bereits erwähnt geistige Behinderungen, viele Menschen sind der Ansicht, geistige behinderte seien "dumm". Wer so etwas behauptet sollte sich wohl selbst mal an der Nase packen.

Und wie es um behinderten Witze steht. Bei solchen Sachen kann ich nur schmunzeln, ich lache nicht über Dinge, von denen ich nicht will das sie mir wiederfahren, wäre ich behindert, so würde ich doch auch nicht wollen, dass jemand über mich Witze reißt?!
16.07.2006 23:05:46  Zum letzten Beitrag
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Alkoholiker*

Alki_MKII
weils grad zum thema passt:

in der schule war einer aus der paralleklasse ein spastiker. also der kerl war im turnen normal dabei etc, auch wenn er immer in der gruppe der 4 leuten war die bei der auswahl der fußballmannschaften als letzte gewählt wurden. er war einfach bestandteil der klassengemeinschaft. man hat es gemerkt dass er leicht behindert ist, aber eigentlich hats keinen interessiert bis... die vorletzte wahl in polen war (das war ein diplomatensohn, der durfte zu dem zeitpunkt auch schon wählen, war da glaub ich grad 3 wochen 18 oder so.). auf jeden fall gabs in deren klasse eine diskussion über wahlen und parteien, weil in österreich damals auch alles drunter und drüber ging in sachen politik.
nunja und der vllt 10% körperlich behinderte polnische austausschüler outet sich vor der klasse als nazi. nicht als einer von den dummen sozialnazis die nie was gelernt haben, sondern als einer von den "richtigen" die juden lieber vergasen als mit ihnen zu reden. von dem zeitpunkt an war er unten durch. ich weiß nicht, ob die verbleibende schulzeit - weniger als 1 semester - noch irgendjemand mit ihm in der klasse ein wort geredet hat. [dazu muss man wissen, dass in meinem jahrgang überdurchschnittlich viele kinder aus ex yugoslavien waren, die durch familie und co genau wussten wie es vor 70 jahren gelaufen ist. also für die war das ein wirklich harter schlag.]. ich hab das zuerst nicht glauben können, und ihn dann selbst drauf angesprochen, als ich es erfahren hab, und seine reaktion war einfach nur noch verabscheuungswürdig. erstmal hat er auch mir ins gesicht gesagt, dass juden, sinti und co getötet werden müssen und dann auf den hinweis, dass behinderte auch hurtigst im kz gelandet sind, meinte er lapidar "meine familie hat geld" dann kam ein monolog über die macht des geldes in seiner weltanschauung und "damals". kernaussage war, dass er es eben überlebt hätte da er sich freigekauft hätte oder eben genug geld da wäre für einen neuanfang in einem anderen land. der rest kann ruhig verrecken, sind eh alles nur untermenschen.
ich hab ihn nach der geschichte nicht mal mehr angeschaut wenn er mir in der schule übern weg lief. achja und ratet mal warum er nicht von der schule geflogen ist! richtig - weil er ein diplomatensohn ist. arschloch!!
16.07.2006 23:54:21  Zum letzten Beitrag
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Mohammed Said al-Sahhaf

Mohammed Said al-Sahhaf
unglaeubig gucken
 
Zitat von Alkoholiker*
weils grad zum thema passt:

!!



oha. da hatte dann aber glaube ich schon irgendeine anderen störung. also ganz klar bei verstand war der wohl nicht.
17.07.2006 0:03:02  Zum letzten Beitrag
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 Thema: Behinderung in der Gesellschaft ( Integration, Inklusion, Separation? )
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