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 Moderiert von: Irdorath, statixx, Teh Wizard of Aiz


 Thema: Die Systemfrage - Der Thread ( Demokratie, ein Modell mit Zukunft? )
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Reisschuessel

Arctic
Demokratie, ein Modell mit Zukunft?
Wie steht es um unsere Demokratie? Politikverdrossenheit nimmt immer größere Ausmaße an, gerade in der Guttenberg Debatte wird wieder einmal deutlich das ein Teil der Bundesbürger gegenüber seiner Regierung schon längst kapituliert hat, Sätze wie: "Die machen eh was sie wollen" "Das ist doch in allen Parteien so" sind zumindest nach meinem Empfinden eher die Regel.



Gestern Nacht ist im GuttenbergThread eine wie ich finde spannende Debatte über Möglichen Alternativen zu unserem Politischen System geführt worden.

Den Gedanken möchte ich hier aufgreifen. Hier soll es um alle Politisch/Gesellschaftliche Veränderungen gehen die im Alltagsgeschäft unserer Regierung undenkbar geworden sind. Egal ob Grundeinkommen oder eine komplett neue Politische Ordnung.

Was meint ihr? Welche Veränderungen sind überfällig? Wo seht ihr Probleme in unsererm Politischen System?
Was für Alternativen habt ihr im Kopf?








Um Anzuschließen hier der letzte Post:
 
Zitat von kommo1

Demokratie ist scheiße, aber wir haben nichts besseres

Die eine Hälfte von euch wird sich bei diesem Satz übergeben und ohnmächtig vom Stuhl fallen. Die andere Hälfte ignoriert mich sowieso.

So trollig dieser Satz auch ist. In einer Variation könnte er stimmen:
Demokratie ist scheiße. Aber sie ist das Beste was wir für uns heute zur Verfügung haben.
Ausführlich ausgedrückt bedeuted das wir uns durch unsere gesellschaftliche und kulturelle Denkweise die Demokratie selber zuzuschreiben haben. Genauso wie die Leute in China sich ihren Mist selber ausgesucht hatten.

Wie lange es dauert sowas zu ändern, kann man schon daran erkennen, wie lange es gedauert hat bis die Monarchie in Deutschland vollständig abgeschafft wurde.
Sowas geht nicht von heut auf morgen und auch nicht über Jahre, sondern über Generationen.

Interessanterweise dürfte die Demokratie jene Staatsform sein, die unter friedlichen Bedingungnen, den längsten Atem haben dürfte, da sie jederzeit die Richtung ändern kann ohne das System großartig zu gefährden.

-------------

Schmeiße eine Gruppe von Leuten in einen Raum und gib ihnen eine Gruppenaufgabe. Voraussetzung ist dass sich diese Leute nicht kennen und keiner von ihnen sofort die Aufgabe sofort lösen kann(zB.: ein Matheprof und eine Matheaufgabe)

Im Normalfall bestimmt diese Gruppe einen Anführer.
Das kann entweder zu Stande kommen, weil er der Einzige mit einer Idee war oder weil man sich auf seine Idee geeinigt hat.
Fakt ist jedoch, dass er die geistige Führung übernehmen muss, weil die Idee in ihm schon am weitesten Entwickelt ist und er somit Anweisungen geben kann.
Ist die Aufgabe gelöst entsteht ein Status quo.

Noch ist diese Person der Anführer und darf Anweisungen geben.

Kommt jetzt eine neue Gruppenaufgabe, ist es meißtens so, dass erstmal alle warten bis der Anführer eine Idee auftischt. Ist das nicht der Fall kommt der Nächste an die Reihe. Allerdings erst nach einem Streit warum dem Anführer denn nichts einfiele.

Interessant wird es jedoch, wenn man jetzt eine Aufgabe stellt die geistig nur vom Anführer gelöst werden kann, er bei der Umsetzung hilfe braucht.

Dann passiert folgendes: Der Anführer will nicht als Anführer dastehen und fragt frei in die Runde nach Hilfe.

Gibt es keinen Freiwilligen, muss der Anführer einen Bestimmen(indem er ihn zB direkt anspricht). Von dem Zeitpunkt ist der Anführer in seiner Position durch die Gruppe bestärkt/festgelegt.
Kommt jetzt wieder eine Aufgabe die der Anführer nicht lösen kann, dauert der Streit über die Unfähigkeit des Anführers länger.

Gibt es tatsächlich einen Freiwilligen, mutiert dieser zum Vize. Kommt jetzt eine neue Aufgabe, werden sich die beiden Beraten und der Rest wartet ganz automatisch bis sie Anweisungen bekommen. Nur selten passiert es, dass sich der Rest überhaupt Gedanken darüber macht, wie man die Aufgabe lösen könnte.
Kommen Anführer und Vize auf keine Lösung gibt es erstmal dick eins auf die Mütze. Dann versinkt die ganze Gruppe erneut in Meditation, wobei die meißten noch darauf hoffen, dass den Beiden doch noch was einfällt.

Das Phänomen ist immer dasselbe. Je länger ein System etabliert ist, dest weniger Leute wollen sich über Alternativen Gedanken und die Anführer werden in ihrer Position gestärkt.
Die Masse schaltet erst dann wieder ein, wenn das System die Karre den Baum förmlich umarmt.

Am Anfang sind alle gleich. Erst die ersten Probleme entscheiden wer und wie viele das Zepter in der Hand halten. Und im Regelfall entscheiden die Anführer welches System etabliert wird. Nicht die Masse. Auch in der Demokratie.


Wer sich das jetzt alles durchgelesen hat ohne und immer noch bei Bewusstsein ist(ich bins selbst kaum noch *gähn*). Glückwunsch: Sie sind ein hochprozentiger Geist.
Jene die nur in die letzte Zeile gescrollt haben und einen Schlusssatz erwarten. Ihr habt nichts verpasst.

/OT

[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von Reisschuessel am 27.02.2011 9:32]
27.02.2011 9:31:19  Zum letzten Beitrag
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CLiX

AUP CLiX 08.12.2012
...
Sprengen wir es doch in die Luft!
27.02.2011 9:32:15  Zum letzten Beitrag
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Kalenz

AUP Kalenz 02.10.2011
 
Zitat von Reisschuessel


Ausführlich ausgedrückt bedeuted das wir uns durch unsere gesellschaftliche und kulturelle Denkweise die Demokratie selber zuzuschreiben haben. Genauso wie die Leute in China sich ihren Mist selber ausgesucht hatten.



Damit wär ich etwas vorsichtig. Deutschland und China kann man imho in der Hinsicht nicht vergleichen. Wenn in China z.B. eine Agrarreform eingeführt werden soll, wird diese mal eben an einer 10 Millionen Stadt getestet - wenn sie gut ist, wird sie ausgebreitet, wenn sie schlecht ist: Pech gehabt.
China ist ungefähr so demokratisch wie Mario Barth lustig.
27.02.2011 9:45:10  Zum letzten Beitrag
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Kung Schu

AUP Kung Schu 26.11.2007
verschmitzt lachen
Resetknopf, dann läuft das System wieder ein paar Jahre geschmeidig!
27.02.2011 10:18:43  Zum letzten Beitrag
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Reverend Oral Dollar

Arctic
 
Zitat von Kung Schu

Resetknopf, dann läuft das System wieder ein paar Jahre geschmeidig!



Das nennt man dann Wahlen? Obwohl, das läuft dann genau 100 Tage geschmeidig.
27.02.2011 10:34:43  Zum letzten Beitrag
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DogfishHeadcrab

AUP DogfishHeadcrab 17.01.2012
Dieses Beispiel mit den Menschen im Raum ist fehlerhaft.

Das Verhalten der Leute entsteht durch ihre Erziehung (hier im westlichen Demokratiegedanken), nicht durch eine menschliche Grundeigenschaft.
27.02.2011 10:35:25  Zum letzten Beitrag
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Cthulhu

AUP Cthulhu 13.07.2011
 
Zitat von Kung Schu

Resetknopf, dann läuft das System wieder ein paar Jahre geschmeidig!


Früher hätte man dazu eher gesagt: Wir brauchen mal wieder einen Krieg oder eine Revolution.

Es ist wie Kommo schon sagte doch so, dass es dauert bis sich etwas ändern kann bzw. muss.

Das liegt aber auch in der Natur des Menschen. Warum sollte ich auf biegen und brechen versuchen etwas halbwegs Funktionierendes zu verändern wenn es darauf hinausläuft, dass ich von Vorne beginnen müsste?

Erst wenn wirkliche Probleme entstehen, sodass ein Volk merkt, dass ihr System eben nicht mehr funktioniert, erst dann wird etwas dagegen gemacht. Die Demokratie ist aber auch wie schon gesagt wurde das System, was am längsten hält, wenn es richtig ausgeführt wird! Denn in der Demokratie hat der Mensch wenigstens noch annährend das Gefühl etwas verändern zu können. Warum sollte er es also ändern wenn es doch halbwegs funktioniert?
27.02.2011 10:41:45  Zum letzten Beitrag
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Kung Schu

AUP Kung Schu 26.11.2007
 
Zitat von Reverend Oral Dollar

 
Zitat von Kung Schu

Resetknopf, dann läuft das System wieder ein paar Jahre geschmeidig!



Das nennt man dann Wahlen? Obwohl, das läuft dann genau 100 Tage geschmeidig.




Nene. Hardreset. Augenzwinkern Siehe Cthulhu.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Kung Schu am 27.02.2011 10:50]
27.02.2011 10:50:30  Zum letzten Beitrag
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Atello

AUP Atello 12.11.2013
Damit gleich das Phrasengedresche sein Ende hat: Berühmte Zitate zur Demokratie
27.02.2011 10:51:57  Zum letzten Beitrag
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[ACPS]Turrican

[ACPS]Turrican
 
Zitat von Reisschuessel
Wo seht ihr Probleme in unsererm Politischen System?




Das System wäre ok, aber man kann hier halt nur Pest oder Cholera wählen, alles andere hat keine Chance.

Und die einzelne Stimme hat keine Aussage, nur die Masse. Und die wählt entweder CDU oder SPD, je nachdem welche von beiden man gerade Scheisse findet. Wüsste auch nicht wie man das irgendwie ändern könnte, egal wieviel Scheisse die anstellen, die Pfosten da draussen wählen immer abwechselnd, "um ihren Protest zu zeigen". So wie jetzt lauter Leute die SPD wiederhaben wollen, obwohl die bei der letzten Wahl erst total abgestraft wurde. mit den Augen rollend

Und erst fand ichs gut dass es die Linke gibt, bzw. dass die so erfolgreich sind, weil die dann nichtmehr ihr übliches 2:2-System der Parteien fahren können, aber irgendwie hat das das Kindergartenverhalten da oben nur noch verstärkt, hat man ja bei der einen Wahl gesehen wo die sich wochenlang nicht einigen konnten, wer jetzt wie und mit wem regiert, weil auf einmal ne 5. Partei da mitmischt. mit den Augen rollend

Und generell arbeiten die Oppositionsparteien (egal welche) immer nach dem Prinzip "alles blockieren, wenn die Regierung deswegen scheitert sind wir die Gewinner". So kommt man natürlich auch nicht voran...
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von [ACPS]Turrican am 27.02.2011 10:55]
27.02.2011 10:54:56  Zum letzten Beitrag
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Tiefkühlpizza

Tiefkühlpizza 09.02.2022
Pfeil
Liegt nicht auch ein großes Problem darin, dass die Wirtschaft einfach zu viel Einfluss auf unsere Politik hat? CDU und vor allem FDP wirft man ja gerne Lobbyismus vor, was nicht unbedingt falsch ist aber auch bei anderen Parteien nicht unbedingt besser wär.
27.02.2011 11:49:16  Zum letzten Beitrag
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HerrAffe

X-Mas Arctic
 
Zitat von Tiefkühlpizza

Liegt nicht auch ein großes Problem darin, dass die Wirtschaft einfach zu viel Einfluss auf unsere Politik hat? CDU und vor allem FDP wirft man ja gerne Lobbyismus vor, was nicht unbedingt falsch ist aber auch bei anderen Parteien nicht unbedingt besser wär.


Stimme ich dir zu, Lobbyismus ansich ist nicht tragisch. Tragisch ist wenn Gesetzgeber die Gesetzesentwürfe der Lobbyisten quasi 1:1 übernehmen. Leider ist dieses Verhalten mehr die Norm als die Ausnahme.
27.02.2011 11:59:32  Zum letzten Beitrag
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Reisschuessel

Arctic
Was mir absolut gegen den Strich geht ist das Bevormunden und Regeln in jedem kleinstbereich. Alles schön Institutionalisieren und regeln. Das dann eine Gewisse Ohnmacht gegenüber diesem Massiven Regulierungsapperat entsteht ist für mich kein Wunder.
Ein bedingungsloses Grundeinkommen wäre mal ein Schritt in die Richtige Richtung. Den ganzen Arge/BaFög/Sozialamtskram kann man dann größtenteils in die Tonne kloppen. Und bitte komm mir jetzt keiner mit dem Argument das sind "Arbeitsplätze" die verloren gehen. Arbeit heißt für mich viel mehr als Lebenszeit gegen Geld einzutauschen.
27.02.2011 12:00:38  Zum letzten Beitrag
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tabara

AUP tabara 11.12.2009
Ich sehe an der Demokratie als solche kein größeres Problem. Die Diskussions ist, wie du selbst schon erkannst hast, mangels Alternativen gerade zu überflüssig. Kannst du die Behauptung, die Demokratie sei ggf. überholt, nicht mehr zeitgemäß oder wie dem auch sei, an Indikatoren festnageln, sodass sich mir ihr Inhalt erschließt? Aussagen "Die machen eh was sie wollen" "Das ist doch in allen Parteien so" sind leere, ziemlich leere Phrasen und zutiefst subjektiv. Hier wurde ohnehin schon zu oft die Diskussion gefährt, dass gerade wegen der Demokratie theoretisch jedem frei steht, sich politisch erfolgreich zu engagieren, sofern seine Meinung auf gehört anderer trifft.

Der Startpost bietet wenig Substanz. Vielleicht sollte man die Diskussion eher in eine Richtung lenken, die sich auf die heutige Wirtschaft bezieht und wie wir erreichen können, dass die unsere weiterhin erfolgreich bestehen kann.
27.02.2011 12:03:40  Zum letzten Beitrag
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da t0bi

Leet
 
Zitat von Tiefkühlpizza

Liegt nicht auch ein großes Problem darin, dass die Wirtschaft einfach zu viel Einfluss auf unsere Politik hat? CDU und vor allem FDP wirft man ja gerne Lobbyismus vor, was nicht unbedingt falsch ist aber auch bei anderen Parteien nicht unbedingt besser wär.



demokratie funktioniert theoretisch super. kommunismus auch Augenzwinkern
in der praxis haben wir nun eine lobbygesteurte kaste von wasserköpfen mit verbaldiarrhoe.

dieses system (und nicht der hehre grundgedanke altgriechischen demokrativerständnisses) hat sich gegen kommunismus durchgesetzt, survival of the fittest also. wir die wir die möglichkeit haben hier im forum zu posten brauchen uns aber eigentlich nicht beschweren, zumindest nicht um unserer selbst willen. wir sind schon die oberen 20% dieser welt Augenzwinkern

/e: alternative zur demokratie? ich sag wos lang geht und ihr haltet die fresse? sonst fällt mir auch nix ein.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von da t0bi am 27.02.2011 12:06]
27.02.2011 12:05:00  Zum letzten Beitrag
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OliOli

AUP Oli 21.12.2018
 
Zitat von HerrAffe

 
Zitat von Tiefkühlpizza

Liegt nicht auch ein großes Problem darin, dass die Wirtschaft einfach zu viel Einfluss auf unsere Politik hat? CDU und vor allem FDP wirft man ja gerne Lobbyismus vor, was nicht unbedingt falsch ist aber auch bei anderen Parteien nicht unbedingt besser wär.


Stimme ich dir zu, Lobbyismus ansich ist nicht tragisch. Tragisch ist wenn Gesetzgeber die Gesetzesentwürfe der Lobbyisten quasi 1:1 übernehmen. Leider ist dieses Verhalten mehr die Norm als die Ausnahme.


Ich glaube, das meinte er anders; Es ist nicht falsch, den Parteien es vorzuwerfen, nicht dass der Lobbyismus an sich nicht falsch wäre. Oder?

Aber ja, es ist ein großes Problem, dass der freie Markt eine viel zu große Bedeutung spielt. nicht nur in Deutschland.
27.02.2011 12:05:10  Zum letzten Beitrag
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Lord Nighthawk

Deutscher BF
Egon W. Kreutzer hat mal in seinen Paukenschlägen der letzten 6 Wochen versucht eine Alternative auszubaldovern. War ziemlich komplizierter Tobak, besonders weil man als aussenstehender gedanklich völlig fixiert auf das aktuelle Staaten und Wirtschaftsgebilde ist.

Aber prinzipiell gebe ich da recht, der Lobbyismus der Wirtschaft hat einen maßgeblichen Einfluss auf die Vorgänge in unserem Staate, aber auch auf die EU. Ebenso die Auswahlmöglichkeiten bei den Parteien, welche inzwischen nur noch auf Selbsterhalt fixiert sind. Das keine Partei mehr etwas besonderes außer Einheitsprogramm zu bieten hat resultiert aber automatisch auch aus der Tatsache das die Wirtschaft ihre Finger zu Tief im Grundapparat stecken hat.

Alle wollen Geld, bekommen tun sie es maximal wenn sie umfassend mit der Wirtschaft und dem Geldwesen kooperieren.

Zusätzlich dazu kommt das Geld bei einer relativ kleinen Gruppe (3-5%) der Bevölkerung massiv gehortet und daraus resultierend dem Wirtschaftskreislauf entzogen wird. Dieses tote Kapital ist völlig Sinn und zweckfrei und müßte prinzipiell dem Kreislauf zwangsinjiziert werden.

Das Thema "alterndes Geld" wäre dazu nen Ansatz, ebenso könnte man als Alternative einen jährlichen Ersparnissreset durchführen bei dem alles festgelegte Geld wieder dem Staat zugeführt wird.
27.02.2011 12:10:35  Zum letzten Beitrag
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Reisschuessel

Arctic
 
Zitat von tabara

Ich sehe an der Demokratie als solche kein größeres Problem. Die Diskussions ist, wie du selbst schon erkannst hast, mangels Alternativen gerade zu überflüssig. Kannst du die Behauptung, die Demokratie sei ggf. überholt, nicht mehr zeitgemäß oder wie dem auch sei, an Indikatoren festnageln, sodass sich mir ihr Inhalt erschließt?



Wir haben 30% Nichtwähler. Dazu Eine steigende Anzahl von Menschen die Wirtschaftlich, Sozial und Bildungstechnisch auf dem Abstellgleis landen. Ob man das Jetzt Unterschicht, Bildungsferne Schicht, Millieu oder sonst wie nennt sei mal dahingestellt.
Parteien verlieren stetig an Mitgliedern, die Zahl der Stammwähler sinkt. Dazu kommen Millionen Arbeitslose und ein großer Teil von Menschen in untragbaren Beschäftigungsverhältnissen.
Das sind Indikatoren das etwas schiefläuft und ich sehe keine Chance das sich da etwas in den kommenden Jahren von alleine regeln wird.

Ich denke nicht das unsere (!) Demokratie (nicht allgemein) irgendeine CHance hat dem zu begegnen.
27.02.2011 12:11:00  Zum letzten Beitrag
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tabara

AUP tabara 11.12.2009
Für mich sind das alles kein Problem der Demokratie.
27.02.2011 12:18:10  Zum letzten Beitrag
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pinnback

AUP pinnback 14.02.2010
Eigentlich brauchen wir einen Diktator, aber der muss halt nicht macht- und geldverliebt sein, sondern in sein Volk verliebt. Das wäre ideal, jetzt müssen wir nurnoch den richtigen finden
27.02.2011 12:20:42  Zum letzten Beitrag
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OliOli

AUP Oli 21.12.2018
So, und dessen Entscheidungen basieren dann auf was? Umfragen? Oder wird er nicht im Sinne der Demokratie des Volkes handeln?
27.02.2011 12:23:34  Zum letzten Beitrag
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Reisschuessel

Arctic
 
Zitat von tabara

Für mich sind das alles kein Problem der Demokratie.



Und was hat das noch mit Demokratie zutun wenn kaum noch Leute wählen gehen, und die die es tun nur aus Protest?
Trägt es zu einer Stabilen Entwicklung im Land bei wenn man Wähler nur noch mit Massiven, emotiongeladenen Wahlkampfinszenierungen zum Wählen bringt?
27.02.2011 12:27:45  Zum letzten Beitrag
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pinnback

AUP pinnback 14.02.2010
...
 
Zitat von OliOli

So, und dessen Entscheidungen basieren dann auf was? Umfragen? Oder wird er nicht im Sinne der Demokratie des Volkes handeln?

Nach Umfragen zu regieren wäre ja genau falsch, deswegen hilft Demokratie ja auch nichts. Aktuelles Beispiel: Guttenberg, so um die 70% scheinen den ja zu mögen und für gut zu halten.

Nein, ein guter Dikatator macht aus Liebe zu seinem Volk genau das Richtige für das Volk, was zwar vielleicht nicht aktuell im Kopf des Volkes ist, aber (langfristig) gut für das Volk ist.

Ich weiß schon, dass das ungefähr so utopisch ist wie funktionierender Kommunismus
27.02.2011 12:31:23  Zum letzten Beitrag
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tabara

AUP tabara 11.12.2009
 
Zitat von Reisschuessel

 
Zitat von tabara

Für mich sind das alles kein Problem der Demokratie.



Und was hat das noch mit Demokratie zutun wenn kaum noch Leute wählen gehen, und die die es tun nur aus Protest?
Trägt es zu einer Stabilen Entwicklung im Land bei wenn man Wähler nur noch mit Massiven, emotiongeladenen Wahlkampfinszenierungen zum Wählen bringt?



daran hat aber nicht die demokratie schuld. du kannst nicht die demokratie verantwortlich machen, für das scheitern der nutzung erst durch eben sie ermöglichter mitbestimmungsrechte der bürger. die tatsache, dass jeder einfluss nehmen kann, egalisiert für mich jedwede kritik im hinblick auf sinkende wahlbeteiligung.

du kannst wählen,
du kannst einer partei beitreten,
du kannst eine partei gründen.

wenn das alles nichts hilft, kannst du dann irgendwann anfangen, die demokratie stürzen zu wollen.
[Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert; zum letzten Mal von tabara am 27.02.2011 12:35]
27.02.2011 12:31:54  Zum letzten Beitrag
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RushHour

rushhour
Ich bin immer noch für ein Rätemodell - in allen Lebensbereichen, nicht nur in der "Politik". Auch im Wirtschaftsleben, in Schule, Wohnquartier, Universität ...

"Politik" hört erst auf die Leute anzuöden wenn sie aufhört ein vom restlichen gesellschaftlichen Leben abgetrennter, spezieller Raum zu sein, in dem stellvertretend Regelungen getroffen werden, die dann vermittelt auf andere Bereiche oder Systeme übertragen werden.

Die Menschen werden von "Politik" erst begeistert sein und ihre Interessen selbst wahrnehmen, wo es unmittelbar möglich ist, die eigenen Angelegenheiten zu regeln und tatsächlich mitzuentscheinden, nicht zu delegieren. Dazu bedarf es nicht nur ganz anderer Instrumente und Verfahren, sondern auch einer ganz anderen Machtverteilung.

Das sehe ich im Rahmen der bürgerlichen Demokratie und der kapitalistischen Wirstchaftsform nicht kommen, also bleibt es wie es ist - schließlich ist das funktional für die Machteliten, wenn die Mehrheiten sich nicht einmischen können oder wollen.
27.02.2011 13:03:52  Zum letzten Beitrag
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General][Custer

AUP General][Custer 09.01.2010
Ich will garnicht, dass Leute die möglichkeit haben sich politisch zu beteiligen wenn sie keine Ahnung von der Materie haben. Manni der nach ordentlicher konsultation der Bildzeitung und 5 Maurerbrausen zum Entschluss kommt dass die da oben zu viel Geld haben und er doch bitte keine Steuern zahlen will(geht doch eh nur in die Taschen der Politiker) trägt vielleicht zur Demokratie bei indem er dann die Linken oder so einen Quark wählt, aber will ich das wirklich haben? Will ich das Leute die keine Ahnung haben wie das System in dem sie leben eigentlich funktioniert dieses mitbestimmen dürfen?

Im Endeffekt ist es doch dass was die Demokratie zu Grunde gehen lässt. Es geht nicht mehr um eine nachhaltige Politik für alle, sondern um die Bevorzugung der Mehrheit auf kosten der Minderheit. Wenn die Mehrheit was scheisse findet dann wird das abgeschafft/verändert oder die Regierung wird bei der nächsten Wahl "abgestraft". Dumm nur dass die Mehrheit oft nicht den Weitblick besitzt um zu erkennen dass viele Dinge Zeit brauchen und man mitunter anfangs Opfer bringen muss. Nein lieber konditionieren die Massen die Politiker dazu nach dem trial&error Prinzip schnell irgendwelche Reformen rauszuhauen welche sich oft als kurzsichtig oder Schuss in den Ofen erweisen. Damit ist man dann unzufrieden, aber man wälzt es einfach auf die Politiker ab, entledigt sich derer und lässt wen Neues ran in der Hoffnung dass dieser Politiker mit irgendwelche ad hoc Wunderlösungen kommt und uns ein besseres Leben schafft, aber bitte schnell, denn die Uhr tickt!
27.02.2011 13:07:51  Zum letzten Beitrag
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[Kekse]Adeptus Astartes

Arctic
Das Problem in unserem Fall ist der Fehler, dass man in großen Teilen des Lebens nicht sinnvoll und planmäßig eingreift in dem Glauben, dass die Dinge sich schon selbst zu einer gerechteren Ausgestaltung verändern werden.

Beispielsweise gibt es in den bestimmenden wirtschaftlichen Bereichen die Auffassung, dass der Markt sich selbst reguliert und durch eine Selbstzügelung eine gerechtere Verteilung herbeiführen wird.

Hier wird aufgrund eines Kategorienfehlers angenommen, dass Marktwirtschaft Gerechtigkeit beinhaltet. Jedoch besteht das marktwirtschaftliche System nur aus seinen Kompenenten, von denen kein einziger Teil Moral oder Gerechtigkeit sind, sondern die nur durch Nachfrage und Angebot bestimmt sind und die nur nach einer gierdynamischen Mechanik zusammenspielen. Die Rechnungen, die sich daraus ergeben, haben nichts mit moralischen Vorstellungen zu tun und möchten auch nicht nach moralischen Gesichtspunkten bewertet werden. Sie sind immanent amoralisch.

Somit haben wir ein System, in dem Gerechtigkeit nicht vorkommt, von dem wir aber fälschlicherweise hoffen, dass es dennoch gute moralische Ergebnisse liefert.

Ähnlich ist es auch im Zusammenleben im Staat und der Politik. Es fehlt erstens ein eingefordertes, klares Bekenntnis zu den Grundwerten und Spielregeln unserer Gemeinschaft der Bürger und des Bürgers als Stellvertreter.
Zu diesem Bekenntnis sind Teile der Bevölkerung und Stellvertreter allerdings nicht fähig, da die politische Bildung und Diskussion weder in Bildung, Information noch in der Tätigkeit der Organe erfolgt. Unmoralisches Handeln wird nicht mehr gebührend verurteilt und es damit peu a peu legitimiert.
Wir sollten Lügner wieder Lügner und Schurken Schurken nennen, sonst verlieren wir unsere Standpunkte.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von [Kekse]Adeptus Astartes am 27.02.2011 13:21]
27.02.2011 13:19:42  Zum letzten Beitrag
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[ACPS]Turrican

[ACPS]Turrican
 
Zitat von tabara

daran hat aber nicht die demokratie schuld. du kannst nicht die demokratie verantwortlich machen, für das scheitern der nutzung erst durch eben sie ermöglichter mitbestimmungsrechte der bürger. die tatsache, dass jeder einfluss nehmen kann, egalisiert für mich jedwede kritik im hinblick auf sinkende wahlbeteiligung.

du kannst wählen,
du kannst einer partei beitreten,
du kannst eine partei gründen.

wenn das alles nichts hilft, kannst du dann irgendwann anfangen, die demokratie stürzen zu wollen.




Das ist aber halt wieder das typische Theorie-Praxis-Problem. Dinge die nur in der Theorie funktionieren, weil es nur klappt, wenn ALLE mitmachen würden. Und dass alle irgendwo mitmachen und einer Meinung sind kommt selten vor. Höchsten bei ner Rebellion.

Und bis dahin wählen alle weiterhin brav CDU oder SPD, je nachdem wer grad am meisten Scheisse macht.
27.02.2011 13:26:33  Zum letzten Beitrag
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IceTom

IceTom
Ein großer Vorteil und wie ich finde gleichzeitig ein riesen Nachteil ist der Umstand, dass in unserer Demokratie die Parteien die an die Macht kommen teilweise die Entscheidungen der Vorgängerregierung (sollte sie aus einem anderen politischen Lager kommen) wieder teilweise aufheben, auch manchmal einfach weil sie von der Gegenseite kamen.

Zusätzlich wird es bei den Mehrheitsverhältnisse im Parlament immer schwieriger sich als Regierungskoalition durchzusetzen ohne Kompromisse einzugehen und neue Ideen zu verwässern.

Insgesammt wird es also immer schwieriger das Land in eine bestimmte Richtung zu bringen weil einfach zu viele verschiedene Parteien mitreden können. Das kann ein Vorteil sein, zur Zeit sieht man aber dass es kaum Reformen gibt und sich keiner zu Entscheiden traut.
27.02.2011 13:28:15  Zum letzten Beitrag
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zer0

opa
... Netter Thread
Hier was radikaleres:
Alexander Berkman - ABC des Anarchismus
ACHTUNG - Lesen auf eigene Gefahr :-) Wenn wir unsere Vergangnheit, unser “kollektives Bewusstsein” mal für alle Menschen löschen könnten (was wir nicht können), ich würde der Anarchie ein Chance geben.

Wer glaubt das lt;dr auch hier die richtige Antwort ist, soll bitte einfach zurück nach Zombieland. Ich bin morgen wieder hier, evtl. gibts ja noch mehr zu disskutieren.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von zer0 am 27.02.2011 13:41]
27.02.2011 13:37:02  Zum letzten Beitrag
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 Thema: Die Systemfrage - Der Thread ( Demokratie, ein Modell mit Zukunft? )
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