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| Zitat von Oli
Diese Aussage, der Nahostkonflikt würde generell nur so viel Aufmerksamkeit bekommen weil alle die Juden hassen, halte ich für ziemlich übertrieben.
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Dann räumst du ja immerhin ein, dass der Konflikt ungewöhnlich viel Aufmerksamkeit bekommt.
Warum ist das so?
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Oder könnte es daran liegen, das man diese Menschen eh schon als Lost abgestempelt hat und Israel nicht?
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Oder daran, dass islamistischer Terror generell die ganze Welt bedroht und viele Leute eine Angst- und Abwehrreaktion darauf haben.
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| Zitat von Oli
| Zitat von Parax
Warum "Antisemitismus" in Anführungsstrichen? Du kannst doch nicht wirklich leugnen dass die Präsenz bei Demonstrationen rund um Gaza um ein Vielfaches höher ist als bei vergleichbaren oder schlimmeren Konflikten?
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Also erstmal habe ich es auf die deutsche Medienlandschaft bezogen und finde es absurd, allen großen Medienhäusern Antisemitismus zu unterstellen.
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Komplett demaskierenden Antisemitismus vielleicht nicht, aber einen signifikanten Anti-Israel Bias kann man je nach Meldung/Beitrag in sehr vielen deutschen Outlets erkennen (wie Headlines/Aufhänger zu dem Thema geschrieben werden haben wir hier ja schon mehrmals diskutiert).
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Das zweite ist super
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Das zweite muss doch aus dem Postillon sein
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"droht mit Selbstverteidigung"
Gesichtspalme
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Häufig steht fettIsrael feuert Raketen nach Gaza. Entweder klein darunter oder gerne erst am Ende des Artikels, nachdem Die Hamas hunderte Raketen auf Israel abfeuerte.
Die Schlagzeile bleibt aber hängen.
Noch so ein Standard Satz ist „Gaza ist mit das am dichtesten besiedelte Gebiet auf der Welt“.
Was so nicht stimmt, Gaza Stadt hat ca 12.000 Einwohner pro km2, mein Bezirk hier in Wien hat 22.000 Einwohner pro km2. new York ist ähnlich dicht besiedelt Manhattan hat sogar 28.000 Einwohner pro km2.
Der Gaza Streifen hat insgesamt eine Bevölkerungsdichte von knapp 6.000 Einwohnern pro km2.
Natürlich ist das dramatisch wenn Gaza Stadt bombardiert wird, doch wäre es schön wenn Journalisten ihre Fakten prüfen und nicht immer Sätze Schreiben, die tendenziell darauf abzielen die Leser zu beeinflussen.
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[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von Guignol am 17.11.2023 12:34]
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| "Man müsste schon mehr als ein paar Gewehre finden"
SZ: Herr Safferling, das israelische Militär hat ein Video veröffentlicht, auf dem seine Soldaten im menschenleeren Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza in verschiedenen Räumen offenbar Munition, Granaten und Kampfbekleidung finden. In Schränken oder hinter medizinischen Geräten, zum Beispiel hinter einem MRT-Scanner. Was geht Ihnen als Völkerrechtler durch den Kopf, wenn Sie das sehen?
Christoph Safferling: Ein Krankenhaus ist nach dem humanitären Völkerrecht ein ziviles Objekt, das heißt, es ist absolut tabu, dass angreifende Soldaten dort hineingehen. Gleichzeitig ist es so: Ein Krankenhaus kann auch missbraucht werden, und dann sieht es juristisch schon anders aus. Wenn es nur zum Schein ein ziviles Objekt war, aber in Wahrheit vornehmlich militärisch genutzt wurde, dann war das israelische Militär durchaus berechtigt, es zu bekämpfen. Davon möchte dieses Video uns offenbar überzeugen.
Was heißt denn "vornehmlich" militärisch genutzt?
Überwiegend militärisch genutzt. Das ist die juristische Voraussetzung, damit man sagen könnte: Attacken auf dieses Krankenhaus waren legitim.
Genügt es, wenn da bloß ein paar Gewehre hinter einem MRT-Scanner versteckt waren, während in diesen Räumen aber tagein, tagaus medizinische Behandlungen stattfanden?
Das ist in der Tat nicht einfach. Man müsste schon mehr als ein paar Gewehre finden. Es müsste Anhaltspunkte dafür geben, dass in diesem Krankenhaus wesentlich mehr stattgefunden hat. Militärische Planungen etwa. Oder dass von dort militärische Operationen ausgingen, dass zum Beispiel Raketen abgeschossen wurden vom Dach oder Ähnliches. Dann erst wird das Krankenhaus im juristischen Sinne zum militärischen Objekt, und dann erst dürfte es beschossen werden. Aber auch dann nur im Rahmen der Verhältnismäßigkeit. | |
https://www.sueddeutsche.de/politik/gaza-al-schifa-krankenhaus-israel-palaestinenser-voelkerrecht-1.6304994
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von -=Q=- 8-BaLL am 17.11.2023 14:46]
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| Zitat von Poliadversum
| Zitat von Oli
| Zitat von Parax
Warum "Antisemitismus" in Anführungsstrichen? Du kannst doch nicht wirklich leugnen dass die Präsenz bei Demonstrationen rund um Gaza um ein Vielfaches höher ist als bei vergleichbaren oder schlimmeren Konflikten?
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Also erstmal habe ich es auf die deutsche Medienlandschaft bezogen und finde es absurd, allen großen Medienhäusern Antisemitismus zu unterstellen.
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Komplett demaskierenden Antisemitismus vielleicht nicht, aber einen signifikanten Anti-Israel Bias kann man je nach Meldung/Beitrag in sehr vielen deutschen Outlets erkennen (wie Headlines/Aufhänger zu dem Thema geschrieben werden haben wir hier ja schon mehrmals diskutiert).
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Das mag sein, empfinde ich auch so. Aber Israelkritik ist nunmal nicht mit Antisemitismus gleichzusetzen. In dem Punkt drehen wir uns hier aber seit Jahrzehnten (oder? ) im Kreis.
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Was ist denn für dich Israelkritik?
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| Zitat von Abso
Was ist denn für dich Israelkritik?
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Damals: Siedlungspolitik in Gaza z.B.
Heute: Die Reform mit Gerichten und so
Allgemein: Kritik an innen- und außenpolitischen Entscheidungen des Staates Israels - so wie man sie halt auch bei Frankreich, Deutschland oder Russland treffen kann.
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| Zitat von Oli
[quote=212768,1250056054,"Poliadversum"][b]
[quote=212768,1250055810,"Oli"][b]
Das mag sein, empfinde ich auch so. Aber Israelkritik ist nunmal nicht mit Antisemitismus gleichzusetzen. In dem Punkt drehen wir uns hier aber seit Jahrzehnten (oder? ) im Kreis.
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Ich finde dass Israelkritik auch nochmal etwas anderes ist, als der Anti-Israel Mindset den viele deutsche Journalisten zu haben scheinen. Da gehts ja nicht um konkrete politische Entscheidungen sondern es schwingt mit jeder Meldung ein Generalvorwurf an die IDF mit, der Aggressor zu sein, Völerrecht zu brechen usw., selbst wenn das in dem jeweiligen Fall beispielsweise genau umgekehrt ist (Hamas feuert Raketen, Israel zerstört Abschussrampe -> Israel bombadiert Gaza).
Das ist keine ehrliche, sachliche Kritik, sondern ein heftiger Anti-Israel bias der mindestens unbewusst zu manipulativen Aufhängern bis zu konkreten Falschaussagen führt.
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In so gut wie allen deutschen Medien wurden ja auch schon öfter die z.T. rechtsextreme israelische Riegerung kritisiert, finde nicht dass es keine Israelkritik in deutschen Medien gibt.
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| Zitat von Jackle
„Die wahre moralische Vornehmheit besteht in der Kunst, seine Siege als Niederlagen zu kostümieren.“
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| Zitat von Guignol
Was würdet ihr sagen wie viel Palästinenser wurden von 1948 bis zum 7.10.2023 getötet? Nur so aus dem Bauch heraus.
Nicht, dass das an deren Leiden etwas ändert und jeder getötete Mensch ist einer zu viel. Ich denke nur, dass die Zahlen auf Grund der medialen Präsenz höher geschätzt werden als sie eingentlich sind.
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Zu viel mediale Präsenz für tote Palästinenser?
Finde ich nicht, die immer wiederkehrenden morde durch Siedler kommen praktisch nicht vor in deutschen Medien .
Was glaubst du wie ist die Body count Exchange Rate
Palästinenser : Israelis ?
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von MaKaber am 18.11.2023 6:13]
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Was genau tut der Vergleich zur Sache?
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| Zitat von MaKaber
die immer wiederkehrenden morde durch Siedler kommen praktisch nicht vor in deutschen Medien .
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Das stört mich tatsächlich auch, dass sowas nichtmal eine Fussnote ist.
Stattdessen dämonisiert man lieber die IDF, wahrscheinlich weil die Aufhänger knackiger klingen.
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| Zitat von MaKaber
| Zitat von Guignol
Was würdet ihr sagen wie viel Palästinenser wurden von 1948 bis zum 7.10.2023 getötet? Nur so aus dem Bauch heraus.
Nicht, dass das an deren Leiden etwas ändert und jeder getötete Mensch ist einer zu viel. Ich denke nur, dass die Zahlen auf Grund der medialen Präsenz höher geschätzt werden als sie eingentlich sind.
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Zu viel mediale Präsenz für tote Palästinenser?
Finde ich nicht, die immer wiederkehrenden morde durch Siedler kommen praktisch nicht vor in deutschen Medien .
Was glaubst du wie ist die Body count Exchange Rate
Palästinenser : Israelis ?
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Ich habe auch nicht ganz verstanden, was Guignol mit d Post aussagen wollte.
Auf Wiki findet sich z.B. folgendes:
In verschiedenen Studien werden unterschiedliche Opferzahlen für den israelisch-palästinensischen Konflikt angegeben. Nach Aussage des Stockholm International Peace Research Institute, wurden 13.000 Israelis und Palästinenser als direkte Folge des Konflikts zwischen 1948 und 1997 getötet. Andere Schätzungen gehen von 14.500 Toten zwischen 1948 und 2009 aus.
Das Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten zählt für die Zeit von Januar 2008 bis August 2023 6.399 palästinensische und 308 israelische Todesopfer sowie 152.142 palästinensische und 6.299 israelische Verletzte.
Edit:
Auch um Thema der Siedler fand ich diese Reportage noch ziemlich gut:
https://www.ardmediathek.de/video/weltspiegel/israel-auf-dem-weg-in-den-gottesstaat-oder-weltspiegel-doku/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL3dlbHRzcGllZ2VsLzQ4MDYyZDVmLWVlNmYtNDQ0NC1hZTQ1LTUwY2Y0NmQ5N2RmMw
Da geht es aber generell um die Ausrichtung des Staates seit der letzten Wahl.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Aspe am 18.11.2023 10:09]
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| »Was wir jetzt mit Bin Laden auf TikTok sehen, ist meiner Meinung nach nur ein Vorgeschmack«
Junge Menschen bewerben plötzlich Al-Qaida-Propaganda und rechtfertigen Gewalt. Der Antisemitismus-Experte Christer Mattsson erklärt, was diese Entwicklung mit Greta Thunberg und dem Konflikt in Israel zu tun hat. | |
Spiegel
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| Zitat von Poliadversum
| »Was wir jetzt mit Bin Laden auf TikTok sehen, ist meiner Meinung nach nur ein Vorgeschmack«
Junge Menschen bewerben plötzlich Al-Qaida-Propaganda und rechtfertigen Gewalt. Der Antisemitismus-Experte Christer Mattsson erklärt, was diese Entwicklung mit Greta Thunberg und dem Konflikt in Israel zu tun hat. | |
Spiegel
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In dem Zusammenhang immer wieder interessant, wie Leute gegen "Zionisten" sind, als wäre das etwas sehr schlimmes. Wo ein Zionist ja erstmal nur jemand ist, der einen jüdischen Staat in Palästina befürwortet.
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Bisher immer nur im Zusammenhang gelesen wenn Leute über die schlimmen Juden schreiben, aber nicht "schlimme Juden" schreiben wollen.
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| Zitat von Parax
Bisher immer nur im Zusammenhang gelesen wenn Leute über die schlimmen Juden schreiben, aber nicht "schlimme Juden" schreiben wollen.
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Dito. "Zionismuskritiker" ist natürlich deutlich öffentlichkeitstauglicher als "Juden raus aus Palästina".
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| Zitat von El_Hefe
| Zitat von Poliadversum
| »Was wir jetzt mit Bin Laden auf TikTok sehen, ist meiner Meinung nach nur ein Vorgeschmack«
Junge Menschen bewerben plötzlich Al-Qaida-Propaganda und rechtfertigen Gewalt. Der Antisemitismus-Experte Christer Mattsson erklärt, was diese Entwicklung mit Greta Thunberg und dem Konflikt in Israel zu tun hat. | |
Spiegel
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In dem Zusammenhang immer wieder interessant, wie Leute gegen "Zionisten" sind, als wäre das etwas sehr schlimmes. Wo ein Zionist ja erstmal nur jemand ist, der einen jüdischen Staat in Palästina befürwortet.
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Und das macht ihn zum Imperialisten und Kolonialisten, was eine Todsünde darstellt und jegliche Gewalt rechtfertigt.
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Das ist das alte antiimperialistische Mantra aus den 80er Jahren, von USA, Südafrika und Israel als "Siedlerstaaten", in denen es keine "Klassenkämpfe" gibt, weil die Kolonialisten bei Ankunft halt die Urbevölkerung vertrieben, massakriert oder per Apartheid entrechtet haben, so dass die dominante Bevölkerungsgruppe dieser Staaten quasi eine homogene herrschende Klasse ist, die man en block bekämpfen kann/muss, und die als Staaten "illegitim" sind.
Im Gegenteil eben zu "klassischen" Kolonialstaaten, in denen ein antiimperialistsicher Kampf dazu führt dass die kleine europäaische Elite und ihre Vasallen eben die Koffer packen und ein revolutionäres Proletariat / Bauernklasse die Macht übernimmt und mit der nationalen bürgerlichen Elite zusammmen eine Volksfront-Regierung bildet, die mit einem Klassenkompromiß das Land dann industrialisiert und mittelfristig zum Sozialismus führt (so die Idee ...). Während die Siedlerstataten quasis unrettbar sind und aufgelöst werden müssen.
Das irre ist, das man das zwar mit viel denkerischer Brachialgewalt von Lenin und der frühen Sowjetidologie herleiten kann (obwohl der Schwenk mit dem "Proletarier aller Länder UND unterdückte Völker" schon völlig unmarxistisch war), aber dass diese Positionierung auch in den 1970er, 1980er Jahren wirklich nur in einer kleinen antiimperialistischen Fraktion der radikalen Linken rund um die RAF (und in anderen Ländern relativ analog) verbreitet war, und selbst in der gesellschaftlich an sich schon marginalen radikalen Linken das eine isolierte Splittergruppe war, bei deren Pamphleten sich alle anderen immer an den Kopf tippten.
Das ausgerechet die Öko-Moralhippies von FFF in 2020 das ideologische Erbe der verbohrtesten AntiImps von 1980 antreten stand nicht auf meinem Bullshitbingo.
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[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von RushHour am 18.11.2023 13:00]
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| Zitat von RushHour
Das ausgerechet die Öko-Moralhippies von FFF in 2020 das ideologische Erbe der verbohrtesten AntiImps von 1980 antreten stand nicht auf meinem Bullshitbingo.
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Lesenswert dazu: https://kaput-mag.com/stories-de/im-zweifel/
IM ZWEIFEL FÜR DEN UNDERDOG – INTERSEKTIONALITÄT UND ANTISEMITISMUS
Seit dem antisemitischen Pogrom vom 7. Oktober schreien Linke weltweit Forderungen, die auf die Auslöschung des einzigen jüdischen Staats hinauslaufen – während Juden und Jüdinnen sich anderswo kaum mehr sicher fühlen können. Doch warum gelingt es so vielen selbsternannten Linken nicht, Antisemitismus zu verstehen und zu bekämpfen?
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Es gibt erste Videos von einem Tunnel auf dem Shifa Gelände.
Außerdem Aufnahmen von Überwachungskameras im Krankenhaus die Hamas Kämpfer mit Geiseln zeigen sollen.
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Thema: Nahostkonflikt ( Gewalt erzeugt Gegenwalt ) |