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 Moderiert von: Irdorath, statixx, Teh Wizard of Aiz


 Thema: Der Lehrer- und Pädagogenthread ( "...DAS IST UNFAAAAIR....." )
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Vironnimo

Vironnimo
 
Zitat von legendary_hacki

Nenn doch einfach mal ein paar Kriterien, die Du für sinnvoll erachtest, dass man diese anwendet.



Jedes Bundesland hat doch ein Ausbildungsprogramm für Lehrkräfte. Das nehmen wir als Konsens, was in diesem Land als "guter Lehrer" oder "guter Unterricht" erachtet wird. Das ist nicht der global einzig richtige Weg des guten Unterrichts, aber es ist der Unterricht, den sich die Gesellschaft oder zumindest das Bildungsministerium wünscht, und wenn ich als Lehrkraft in einem Land arbeite, sollte ich dann (im Sinne professionellen Handelns) versuchen, diese Vorstellungen zu realisieren.
Und das ist natürlich ein langer Katalog, der da zusammen kommt, mit ganz unterschiedlichen Aspekten: Ist der Unterricht am Lehrplan orientiert (Berücksichtigung kompetenzorientierter Zielsetzungen), werden die SuS respektvoll behandelt, gibt es transparente Bewertungskriterien, bla bla bla.

Niemand wird gefeuert, wenn mal ein Kriterium nicht erfüllt wird. Aber wenn zB wiederholt von verschiedenen Personen beobachtet wird, dass sich die Methodenvielfalt eines Lehrers auf Lehrervortrag und Textzusammenfassung beschränkt, dann muss man sagen: Hier besteht Verbesserungsbedarf!
12.05.2016 17:04:38  Zum letzten Beitrag
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Poliadversum

AUP Poliadversum 30.08.2012
 
Zitat von Vironnimo


Jedes Bundesland hat doch ein Ausbildungsprogramm für Lehrkräfte. Das nehmen wir als Konsens, was in diesem Land als "guter Lehrer" oder "guter Unterricht" erachtet wird.



Das passt zwar sehr gut zu der Denke die in den Kultusministerien so vorherrscht, aber inhaltlichen Sinn macht es in keinster weise weil du hier den Karren vor das Pferd spannst.

Die Lehrerausbildung müsste sich am Konstrukt "guter Lehrer" orientieren, und nicht andersrum.

Die Herangehensweise ist lustigerweise im Gegensatz zur richtigen aber aus rein testtheoretischer Sicht möglicherweise tatsächlich machbar, weil man hier rein mit formativen Indikatoren arbeiten würde, die das Konstrukt quasi arbiträr definieren.
[Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert; zum letzten Mal von Poliadversum am 12.05.2016 17:09]
12.05.2016 17:09:00  Zum letzten Beitrag
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Jellybaby

Arctic
 
Zitat von Vironnimo




an mein Herz brudi. <3
12.05.2016 17:24:54  Zum letzten Beitrag
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Poliadversum

AUP Poliadversum 30.08.2012
Ich hatte 'nen begnadeten Geschichtslehrer im GK, der fast ausschließlich Frontalunterricht mit Textarbeit gemacht hat. Da war die ganze Klasse gebannt dabei, wenn der losgelegt hat, obwohls nur ein Grundkurs war. Das hat bei ihm einfach geklappt.

Nach euren Kriterien wär der Mann defizitär, nicht weil der Lernerfolg niedrig wäre, oder weil die Schüler unzufrieden wären, sondern einfach weil ihr das eben so festlegt. Wie kann man so ein System als erstrebenswert empfinden?
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Poliadversum am 12.05.2016 17:28]
12.05.2016 17:28:18  Zum letzten Beitrag
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Jellybaby

Arctic
der wäre nicht defizitär, weil eben genug Kriterien einfließen und unter anderem Lernerfolg und zufriedene Schüler vorhanden sind. Er würde sicher keine 100% erreichen, genau wie alle anderen auch nicht. Irgendeinen Punkt erfüllt ja jeder nicht.
12.05.2016 18:17:33  Zum letzten Beitrag
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RushHour

rushhour
Seufz.

Sagt mal, wofür erinnert ihr Euch gerne an Lehrkräfte, bei denen ihr Schüler wart? Wegen der guten Zensuren? Weil ihr das Abi gepackt habt? Kaum, oder? Doch whl eher an beglückende Momente von Erkenntnis, von Anerkennung, von Kommunikation usw., oder? Genau das sind oft Dinge, die im lehrplan nciht vorkommen, und wo der gute Lehrer deswegen gut ist, weil er als Mensch handelt, nicht als Pädagoge.

Schule hat einen Bildungs- und Erziehungsauftrag. Den Bildungserfolg kann man versuchen zu messen, aber das ist schwierig, weil sich der Anteil der Lehrkraft am Erfolg oder Mißerfolg nicht wirklich isolieren läßt. Und weil sich soziales Handeln natürlich prima auf bekannte Meßgrößen hin optimieren läßt, auch wenn das kontroproduktiv ist. Da hilft auch das Gesetz der großen Zahl kaum. Bewertung auf dem Umweg über SuS, Eltern oder Schülern ist eh Humbug.

Das entscheidende Hindernis bei der Lehrkräftebewertung ist aber m.E. der Erzeihungsauftrag. Da kann man immer noch nicht hinter Pestalozzi zurück: Jede Erzeihung ist Beziehung. Gut ist eine LEhrkraft, die zu dem größtmöglichen Teil ihrer SchülerInnen eine intensive, wirkungsvolle Beziehung aufbaut und diesen dabei ganz uneigennützig und im Sinne von Non vitae, sed scholae discimus weiterhilft. Das kann bedeuten einen Schüler absichtlich durch eine Prüfung rasseln zu lassen, weil der das eben braucht, doer einen anderen durchzumogeln obwohl er objektiv versgat hätte, eben weil dieser Schüler jetzt genau das einmal braucht. Oder Schülern Dinge zu sagen oder vorzuleben, die mit dem Unterricht rein gar nichts zu tun haben, an die sich die SuS aber noch zehn oder zwanzig Jahre später plötzlich erinnern und ihnen evtl. in einer kritischen Situation helfen. Könnt irh romantisch nenne, ich finde das ist so.

Wenn man wirklich steuern will, dann bitte erst einmal in Schulen professionelle Personalführung einführen, institutionalisiertes Teamwork und Bezahlung nach Arbeitsvolumen, satt nach -leistung, plus Optionen auch Personal umzusetzen oder zu kündigen in der Bildung, wenn Dinge nicht klappen. Da hätte man dann schon endlos viele Steuerungsmöglichkeiten mehr als heute. Da wäre viel sinnvolles auzuschöpfen ohne formaliserte Leistungsbewertung, die nur zu Lügerei und Fälscherei (= noch mehr Formalismus) führen würde.
12.05.2016 18:18:37  Zum letzten Beitrag
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.tRiX0r

tf2_spy.png
 
Zitat von Poliadversum

Ich hatte 'nen begnadeten Geschichtslehrer im GK, der fast ausschließlich Frontalunterricht mit Textarbeit gemacht hat. Da war die ganze Klasse gebannt dabei, wenn der losgelegt hat, obwohls nur ein Grundkurs war. Das hat bei ihm einfach geklappt.

Nach euren Kriterien wär der Mann defizitär, nicht weil der Lernerfolg niedrig wäre, oder weil die Schüler unzufrieden wären, sondern einfach weil ihr das eben so festlegt. Wie kann man so ein System als erstrebenswert empfinden?


Das war mein Argument von vor einigen Seiten. Der Lern- und Lehrprozess ist komplex. Du wirst immer Beispiele finden, bei denen der Lehrer keine Kriterien einhält und es eben trotzdem guter Unterricht ist.
Im Übrigen vernachlässigen hier einige sträflich alle Bildungsziele, die nicht fachlich sind. Ich will keine Fachidioten erziehen. Das sollen im besten Falle nette, kooperative und höfliche Menschen werden. Das kannst du aber kaum in irgendeine Unterrichtsplanung stecken. Wenn der Max hinten rechts sein Papier einfach auf die Steffi vorne links wirf, thematisiere ich das gerne - aber planen kann ich das nicht. Und dann und wann sind Schüler gerade im Informatikunterricht interessiert. Und dann diskutieren wir spontan Überwachung vs. Freiheit. Das ist ungeplant, entspricht sicher nicht dem Lehrplan, aber es BILDET meine Schüler. Humanistische Erziehung und so!
12.05.2016 18:20:08  Zum letzten Beitrag
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Poliadversum

AUP Poliadversum 30.08.2012
 
Zitat von Jellybaby

der wäre nicht defizitär, weil eben genug Kriterien einfließen und unter anderem Lernerfolg und zufriedene Schüler vorhanden sind. Er würde sicher keine 100% erreichen, genau wie alle anderen auch nicht. Irgendeinen Punkt erfüllt ja jeder nicht.


Und jemand der den Großteil der Kriterien erfüllt (also z.B. durch sämtliche fachdidaktische hoops springt und methodisch einen großen Bahnhof auffährt, extrem differenziert etc.), die Schüler in der Klasse aber schlechte Lernerfolge vorweisen, was machst du mit dem? Das ist eben das Problem damit, dass du nur zählst und nichts misst.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Poliadversum am 12.05.2016 18:21]
12.05.2016 18:21:16  Zum letzten Beitrag
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12.05.2016 21:34:12  Zum letzten Beitrag
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legendary_hacki

AUP legendary_hacki 02.03.2010
Pfeil
Adobe InDesign.
12.05.2016 21:35:36  Zum letzten Beitrag
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Bazooker

Bazooker
Word. Sonst nix.
12.05.2016 21:38:10  Zum letzten Beitrag
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Vironnimo

Vironnimo
 
Zitat von Poliadversum

 
Zitat von Jellybaby

der wäre nicht defizitär, weil eben genug Kriterien einfließen und unter anderem Lernerfolg und zufriedene Schüler vorhanden sind. Er würde sicher keine 100% erreichen, genau wie alle anderen auch nicht. Irgendeinen Punkt erfüllt ja jeder nicht.


Und jemand der den Großteil der Kriterien erfüllt (also z.B. durch sämtliche fachdidaktische hoops springt und methodisch einen großen Bahnhof auffährt, extrem differenziert etc.), die Schüler in der Klasse aber schlechte Lernerfolge vorweisen, was machst du mit dem?



Du fragst ihn, warum das so ist. Du schaust, ob andere Klassen bei dem Lehrer ähnlich abschneiden, du schaust, wie die Klasse vorher bei anderen Lehrern und momentan in anderen Fächern abschneiden. Du schaust, ob sich die Situation verändert.

Und wenn der Lehrer dann sagt "Ja, sind halt doof, haha" und bei anderen Klassen ähnliche Probleme hat, die bei anderen Lehrern nicht auftreten, dann weißt du als Schulleitung, dass da was im argen liegt.
12.05.2016 21:39:49  Zum letzten Beitrag
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Bazooker

Bazooker
Dann weißt du erstmal nur, dass deine Unterrichtsmethoden für diese Stichprobe nicht besonders gut geeignet sein könnten.

Im nächsten Jahr zeigt sich dann ein umgekehrtes Bild: deine Schüler schneiden besser ab als die des Kollegen. Was machmer dann?

Was unterrichtest du im Moment? Vielleicht muss man da von Fach zu Fach differenzieren.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Bazooker am 12.05.2016 21:51]
12.05.2016 21:49:07  Zum letzten Beitrag
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Bombur

AUP Bombur 24.06.2010
Der Herr Vironimo ist ja so ein Arsch, der verschenkt keine Noten und ist immer so streng. Dem zeigen wir es aber jetzt mal so richtig und stellen uns extra doof.
12.05.2016 21:50:11  Zum letzten Beitrag
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Poliadversum

AUP Poliadversum 30.08.2012
 
Zitat von Vironnimo


Du fragst ihn, warum das so ist. Du schaust, ob andere Klassen bei dem Lehrer ähnlich abschneiden, du schaust, wie die Klasse vorher bei anderen Lehrern und momentan in anderen Fächern abschneiden. Du schaust, ob sich die Situation verändert.

Und wenn der Lehrer dann sagt "Ja, sind halt doof, haha" und bei anderen Klassen ähnliche Probleme hat, die bei anderen Lehrern nicht auftreten, dann weißt du als Schulleitung, dass da was im argen liegt.



Welchen Sinn hatte dann die Evaluation mit deinen ganzen arbiträren Kriterien aus der Lehrerausbilung, wenn doch wieder nur der Lernerfolg/Notendurchschnitt der einzige ausschlaggebende Faktor ist, der alle anderen aussticht? Gar keinen.

Es ist sowieso so ulkig, dass du hier Kriterien aufführst, die deiner Meinung nach den "guten Lehrer" beschreiben, die aber auch gleichzeitig bei Erfüllung ein Anzeichen sein können "dass was im Argen liegt". Entweder dein Konzept von objektiver Diagnostik ist etwas... defizitär oder du hast das ganze schlicht nicht zu ende gedacht.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Poliadversum am 12.05.2016 22:01]
12.05.2016 21:56:57  Zum letzten Beitrag
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.tRiX0r

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Was ist eigentlich eure Motivation Lehrer unbedingt evaluieren zu wollen? Fühlt ihr euch nicht genug gewürdigt? Wollt ihr auch offiziell wissen, dass ihr die besten seid?
Ich frage mich das nur, weil wir auch so einen Fall hatten. Kollege war ein kompletter Reinfall - menschlich und fachlich. Der hätte Buchhalter werden sollen. Ich gehe mal davon aus, dass Lehrer so einen Kollegen kennt. Aber anstatt uns darüber lustig zu machen oder uns zu freuen, dass wir so viel besser sind, haben wir überlegt, wie wir ernsthaft helfen können. Am Ende geht es nämlich nicht oder um uns, sondern um die Kinder, die da sitzen und das ertragen müssen. Da hilft es dann nämlich niemanden, wenn sein Unterricht als schlecht evaluiert wird. Der Unterricht/Lehrer muss besser werden (und ja das ist ein Unterschied). Selbst hier im Land, wo wir alle angestellt und nicht verbeamtet sind, kenne ich genau einen Fall vom Hörensagen, bei dem jemand aus dem Dienst entlassen wurde, weil er pädagogisch nicht geeignet war. Und ich bin mir nichtmal sicher, ob das eine urban legend ist.
Also, warum wollt ihr unbedingt andere an den Pranger stellen?
12.05.2016 22:00:06  Zum letzten Beitrag
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Vironnimo

Vironnimo
 
Zitat von .tRiX0r
Im Übrigen vernachlässigen hier einige sträflich alle Bildungsziele, die nicht fachlich sind.



Nein, eben gerade nicht! Der Lehrer, der jede Stunde so faszinierende Geschichten erzählt und den alle später voll geil fanden, der vernachlässigt sträflich Bildungsziele. Die Variation von Methoden und Sozialformen lässt sich messen und ist ein Indikator dafür, dass gewisse Kompetenzen im Unterricht eben nicht trainiert werden. Nicht der erste und letzte Beweis, aber eben doch ein Indikator, der Anlass zu weiterer Nachforschung geben kann.
12.05.2016 22:00:11  Zum letzten Beitrag
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.tRiX0r

tf2_spy.png
 
Zitat von Vironnimo

 
Zitat von .tRiX0r
Im Übrigen vernachlässigen hier einige sträflich alle Bildungsziele, die nicht fachlich sind.



Nein, eben gerade nicht! Der Lehrer, der jede Stunde so faszinierende Geschichten erzählt und den alle später voll geil fanden, der vernachlässigt sträflich Bildungsziele. Die Variation von Methoden und Sozialformen lässt sich messen und ist ein Indikator dafür, dass gewisse Kompetenzen im Unterricht eben nicht trainiert werden. Nicht der erste und letzte Beweis, aber eben doch ein Indikator, der Anlass zu weiterer Nachforschung geben kann.


Warum vernachlässigt ein mitreißender Lehrervortrag Bildungsziele?
12.05.2016 22:03:34  Zum letzten Beitrag
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Poliadversum

AUP Poliadversum 30.08.2012
Naja klar, wenn z.B. ein Englischlehrer ausschließlich Vorträge hält und keinerlei kommunikative Methoden anwendet, dann ist das natürlich nicht gut.

Das ist aber eher reductio ad absurdum was Viro hier betreibt.
12.05.2016 22:05:22  Zum letzten Beitrag
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Randbauer

AUP Randbauer 08.07.2015
Ich denke es würde schon helfen, wenn normale Lehrkräfte öfter Unterrichtsbesuche bekommen. Das können ja auch einfach Kollegen sein. Wenn die dann sagen: "Hier, probier doch mal XY" oder "Die Ecke haste heute völlig ausgeblendet" dann hilft das doch auch schon.
Aber ich habe keine Ahnung, bin ja erst mit dem Studium durch. peinlich/erstaunt

(Und fand es kacke, dass ich in meinem Fachpraktika keinen Unterrichtsbesuch hatte. Die Meinung meines Mentors war mir sehr wichtig, aber ich hätte echt gerne mehrere Meinungen gehört.

Überhaupt einfach den praktischen Teil bereits im Studium erhöhen. Die 2x 5 Wochen sind ein Furz gegen den Wind.)
12.05.2016 22:11:18  Zum letzten Beitrag
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Vironnimo

Vironnimo
 
Zitat von Poliadversum

 
Zitat von Vironnimo


Du fragst ihn, warum das so ist. Du schaust, ob andere Klassen bei dem Lehrer ähnlich abschneiden, du schaust, wie die Klasse vorher bei anderen Lehrern und momentan in anderen Fächern abschneiden. Du schaust, ob sich die Situation verändert.

Und wenn der Lehrer dann sagt "Ja, sind halt doof, haha" und bei anderen Klassen ähnliche Probleme hat, die bei anderen Lehrern nicht auftreten, dann weißt du als Schulleitung, dass da was im argen liegt.



Welchen Sinn hatte dann die Evaluation mit deinen ganzen arbiträren Kriterien aus der Lehrerausbilung, wenn doch wieder nur der Lernerfolg/Notendurchschnitt der einzige ausschlaggebende Faktor ist, der alle anderen aussticht? Gar keinen.



Wenn bei einem Lehrer permanent Klassen schlechter werden, dann ist das ein Problem. Da würdest du doch nicht widersprechen?

Ich will Lehrer evaluieren, weil RH in einem Punkt völlig recht hat: an welche Lehrer erinnern wir uns? Ich erinner mich an zwei, die waren richtig super und haben mich sehr geprägt, ich wünschte, ich könnte denen heute mal ein Bier ausgeben. Ich bin aber 13 Jahre zur Schule gegangen, und diesen zwei Lehrern steht eine Armee an Vollidioten und Tyrannen gegenüber. Dann bin ich selbst Lehrer geworden und hab an drei Schulen ähnliche Erfahrungen gemacht: Viele Lehrer sind kaum selbstkritisch und wahnsinnig unmotiviert. An meiner aktuellen Schulen starten wir langsam mit kollegialer Hospitation und, Plotttwist, unter meiner Leitung haben wir gerade beim pädagogischen Tag für uns Kriterien guten Unterrichts festgelegt (demokratisch, weil wissenschaftlich funktioniert ja nicht) und werden anfangen, eine erste Evaluation des Ist-Zustandes vorzunehmen.
Es geht dabei weder darum, die eigene Geilheit bestätigt zu bekommen, noch, andere in die Pfanne zu hauen. Es geht um die schlichte Beobachtung: wenn es keine Evaluation der Leistung gibt, halten sich die meisten Lehrer für toll und Schule und Unterricht verändern sich nie. Es ist ja leicht, aufs deutsche Schulsystem zu schimpfen, gerade als Lehrer. Aber wenn Hattie nicht völlig verkehrt liegt, dann sind eben wir Lehrer auch selbst Schuld an dem schlechten Unterricht, den wir scheinbar erteilen, und nicht nur das System. Das heißt nicht, dass das System aus dem Schneider ist, aber es heißt auch, dass ich mich nicht hinter einer blosen Systemkritik verstecken, sondern bei mir selbst anfangen sollte.

Ständige Evaluationen und Hospitationen fördern zuerst mal die Selbstkritik, weil sie das ansonsten völlig unberührte Selbstbild stören. Und ich bin überzeugt, dass man bestimmte Beobachtungen machen kann, die Indiz für "schlechten" Unterricht sind, d.h. schlechte Lernerfolge in verschiedenen Kompetenzbereichen bis hin zur psychischen Belastung des Schülers. Und wenn solche Indizien offen gelegt werden, müssen der Schule Handlungsmöglichkeiten offen stehen, vom Gespräch mit dem Lehrer über intensivere Betreuung/Beobachtung bis hin zur Entlassung.

Ich unterrichte Geschichte und Philosophie.
12.05.2016 22:18:38  Zum letzten Beitrag
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Strahlung-Alpha

AUP Strahlung-Alpha 19.09.2014
12.05.2016 22:19:19  Zum letzten Beitrag
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Vironnimo

Vironnimo
 
Zitat von .tRiX0r

 
Zitat von Vironnimo

 
Zitat von .tRiX0r
Im Übrigen vernachlässigen hier einige sträflich alle Bildungsziele, die nicht fachlich sind.



Nein, eben gerade nicht! Der Lehrer, der jede Stunde so faszinierende Geschichten erzählt und den alle später voll geil fanden, der vernachlässigt sträflich Bildungsziele. Die Variation von Methoden und Sozialformen lässt sich messen und ist ein Indikator dafür, dass gewisse Kompetenzen im Unterricht eben nicht trainiert werden. Nicht der erste und letzte Beweis, aber eben doch ein Indikator, der Anlass zu weiterer Nachforschung geben kann.


Warum vernachlässigt ein mitreißender Lehrervortrag Bildungsziele?



Nicht einer, aber ein ständiger.
12.05.2016 22:20:10  Zum letzten Beitrag
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12.05.2016 22:22:37  Zum letzten Beitrag
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Poliadversum

AUP Poliadversum 30.08.2012
 
Zitat von Vironnimo


Wenn bei einem Lehrer permanent Klassen schlechter werden, dann ist das ein Problem. Da würdest du doch nicht widersprechen?



Es ging dir um die Erstellung eines Evaluationsverfahrens, das gute und schlechte Lehrer identifizieren kann. In dieses Verfahren willst du verschiedenste Kriterien hineinnehmen. Wenn alle Kriterien bis auf das Kriterium des Lernerfolgs nicht erfüllt sind, sind dir die anderen Kriterien aber egal. Warum hast du überhaupt die anderen erhoben? Nicht nur dass es wie gesagt inhaltlich keinerlei Sinn macht wenn die Kriterien einfach komplett aus der Luft gegriffen sind, das ist außerdem auch noch hochgradig unökonomisch.

Was du hier beschreibst ist eher zur formlosen Exploration geeignet; jemand setzt sich in den unterricht, füllt einen Bogen zum Lehrerverhalten aus, und dann kann man sich überlegen, wo welche Probleme liegen. Das ist ja auch sinnvoll, aber du misst hier nichts und folglich kannst du auch keine Gruppenunterscheidungen (guter Lehrer - schlechter Lehrer) vornehmen! Du kannst nur sagen, inwiefern der Lehrer deinen Kriterien entspricht. Rückschlüsse auf die latente Variable der Lehrerbefähigung sind nicht möglich!

---
/e verlesen bei dem Teil, sorry. - gelöscht.
---

 

Ständige Evaluationen und Hospitationen fördern zuerst mal die Selbstkritik, weil sie das ansonsten völlig unberührte Selbstbild stören.


Dem würde ich nichtmal widersprechen, gegenseitiges beobachten und Supervision sind absolut sinnvoll. Nur objektiv und reliabel messen kannst du das nicht, was du da messen willst, und folglich auch keine beruflichen Konsequenzen austeilen!
[Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert; zum letzten Mal von Poliadversum am 12.05.2016 22:29]
12.05.2016 22:27:12  Zum letzten Beitrag
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Randbauer

AUP Randbauer 08.07.2015
 
Zitat von Strahlung-Alpha

@Randbauer: wenn du mehr Praxis haben willst kannst du immernoch an den Schulen fragen, ob du ein Praktikum machen kannst um noch ein wenig Erfahrung zu sammeln.
Könnte aber auch ein Berufsschulding sein und dass die froh sind jemanden zu haben, der Stunden hält peinlich/erstaunt.



Ich hoffe einfach direkt auf einen Ref. Platz peinlich/erstaunt

Aber generell ist es dumm. Ich wurde als L2er ausgebildet - habe aber 90%+ mit L3 zusammen. Ich habe doch keine Ahnung von Haupt- und Realschule. Außer halt diese paar Wochen Praktikum. Da MUSS die Uni zwingend was ändern.
12.05.2016 22:32:11  Zum letzten Beitrag
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Vironnimo

Vironnimo
 
Zitat von Poliadversum

 
Aber wenn Hattie nicht völlig verkehrt liegt, dann sind eben wir Lehrer auch selbst Schuld an dem schlechten Unterricht, den wir scheinbar erteilen, und nicht nur das System.


Sag mal, hast du Visible Learning überhaupt gelesen? Deine Deutung ist genau die Umkehrung von dem, was Hattie sagt: Das System hat so gut wie keine Einflüsse auf Lernerfolg. Einer der primären Faktoren ist, das ist ja gerade der springende Punkt, der Lehrer an sich.



Also, entweder meine Schreib- oder deine Lesekompetenz ist gerade verschoben, aber das ist doch genau das, was ich sage Breites Grinsen Nur vorsichtiger, d.h. Lehrerorientierter, formuliert.

Ansonsten nehme ich mir mal das Recht zu einer Bilanz: Agree to disagree. Du forderst absolut valide Kriterien, das Gut oder Schlecht des einzelnen Lehrers zu bestimmen. Die gibts (bisher) nicht, da hast du komplett recht. Du sagst an diesem Punkt, das Unterfangen ist daher sinnlos oder sogar gefährlich, im Sinne von: am Ende ist es doch wieder subjektiv. Ich sage, mit einer ausreichenden Anzahl an Kriterien und Bewertern kann man doch einen dem Alltag genügenden Eindruck gewinnen. Dieser darf/muss dann zur Diskussion und im Zweifelsfalle weiter überprüft werden, aber ich bin nicht zufrieden mit dem bisher "Jeder pimmelt halt munter vor sich hin".
12.05.2016 22:36:33  Zum letzten Beitrag
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Strahlung-Alpha

AUP Strahlung-Alpha 19.09.2014
Jetzt musst du mir gerade mal weiterhelfen: Was ist L2 und L3 und gibt es auch L1? Ich kenne es so, dass Gymnasiasten eigene Vorlesungen haben und Real-, Mittel- und Grundschule den nichtvertieften Teil gemeinsam absolvieren (evtl. Erleichterungen liegen im ermessen des Dozenten). zusätzlich werden für Mittel- und Grundschule noch Didaktikfächer angeboten.
12.05.2016 22:37:30  Zum letzten Beitrag
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Poliadversum

AUP Poliadversum 30.08.2012
 
Zitat von Vironnimo

 
Zitat von Poliadversum

 
Aber wenn Hattie nicht völlig verkehrt liegt, dann sind eben wir Lehrer auch selbst Schuld an dem schlechten Unterricht, den wir scheinbar erteilen, und nicht nur das System.


Sag mal, hast du Visible Learning überhaupt gelesen? Deine Deutung ist genau die Umkehrung von dem, was Hattie sagt: Das System hat so gut wie keine Einflüsse auf Lernerfolg. Einer der primären Faktoren ist, das ist ja gerade der springende Punkt, der Lehrer an sich.



Also, entweder meine Schreib- oder deine Lesekompetenz ist gerade verschoben, aber das ist doch genau das, was ich sage Breites Grinsen Nur vorsichtiger, d.h. Lehrerorientierter, formuliert.



ErsteresLetzteres (da haben wir die Schreibkompetenz -.-), ich hatte da glaub ich ein "nicht" gelesen, das da nicht drin stand Breites Grinsen


 

Ansonsten nehme ich mir mal das Recht zu einer Bilanz: Agree to disagree. Du forderst absolut valide Kriterien, das Gut oder Schlecht des einzelnen Lehrers zu bestimmen. Die gibts (bisher) nicht, da hast du komplett recht. Du sagst an diesem Punkt, das Unterfangen ist daher sinnlos oder sogar gefährlich, im Sinne von: am Ende ist es doch wieder subjektiv.


Das sage ich dann, wenn daran berufliche Konsequenzen gekoppelt sind. Für reine Exploration kannst du gerne formlos und ohne Testkonstruktion evaluieren, so viel das Herz begehrt.
[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von Poliadversum am 12.05.2016 22:56]
12.05.2016 22:40:52  Zum letzten Beitrag
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Randbauer

AUP Randbauer 08.07.2015
 
Zitat von Strahlung-Alpha

Jetzt musst du mir gerade mal weiterhelfen: Was ist L2 und L3 und gibt es auch L1? Ich kenne es so, dass Gymnasiasten eigene Vorlesungen haben und Real-, Mittel- und Grundschule den nichtvertieften Teil gemeinsam absolvieren (evtl. Erleichterungen liegen im ermessen des Dozenten). zusätzlich werden für Mittel- und Grundschule noch Didaktikfächer angeboten.



Oh sorry. Hessen.
L1 Grundschule
L2 Haupt- und Realschule
L3 Gymnasium
L4 ???
L5 Förderschule

Geschichte hatte ich alles komplett gemeinsam. Also Vorlesungen mit L3 und Bachelor. Didaktik auch mit den L3ern. Ethik das selbe Spielchen.

E:Grundschule ist wohl ein eigenes Studium. L4 könnte Berufsschule sein...

E2: Nicht CSGO spielen und tippen. peinlich/erstaunt
E3: L3 dauert 8 Semester. L2er lässt man schon nach 6 auf Schüler los. Kopf gegen die Wand schlagen
[Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert; zum letzten Mal von Randbauer am 12.05.2016 22:56]
12.05.2016 22:44:03  Zum letzten Beitrag
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 Thema: Der Lehrer- und Pädagogenthread ( "...DAS IST UNFAAAAIR....." )
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