| | Zitat von [Amateur]Cain
Was uns zur Kernfrage bringt: Wenn die SPD für Hunderttausende Linker und gemäßigter Linker nicht mehr die integrierende Partei darstellt, ist es dann legitim und sinnvoll, eine neue politische Interessengruppe in Form einer linken Partei aus der Taufe zu heben?
| |
Vorab:
Selbst eine linke Abspaltung der SPD wäre wohl nicht das, was ich wählen würde, da es - meiner politischen Überzeugung nach - nicht links genug ist.
Für sinnvoll halte ich diese Partei trotzdem durchaus.
Zum einen ist die PDS wie bereits angeklungen keine Alternative, da sie für viele Wessis immernoch so sehr mit der SED verbunden wird, so dass sie für sie nicht in Frage kommt. Eine linkere SPD hätte in jedem Falle ein Riesenpotential - man denke hier auch an die große Masse der teilweise politikverdrossenen Nichtwähler, die einer neuen Partei mit bereits bekanntem Gesicht wohl eine Chance geben würden. Außerdem hätte diese Partei einen großen Vorteil gegenüber anderen "neuen" Parteien: Sie hat bereits einen Namen, ist verdammt bekannt und publik. Sie könnte gut als Sammelbecken wie als Plattform für enttäuscht SPD-Linke oder andere werden, was ich persönlich auch begrüßen würde.
| | | Oder spaltet dieser Handlung die Linken nicht eher und programmiert den Sieg der CDU/CSU für 2006 vor? | |
Da gibt es meines Erachtens nicht viel zu sagen. Man sieht, was eine SPD für Umfragewerte hat, die rigoros gegen "Abweichler" vorgeht. Eher würde diese neue Partei die Linke stärken, da sie wohl einige von der Regierung enttäuschte Wähler wieder zurück "ins linke Lager" holen könnte. Außerdem meine ich, dass jemand, der Links ist, sich nur noch wenig bis gar nicht mit dieser jetzigen SPD identifizieren kann.
| | | Hat diese neue Partei überhaupt Chancen, oder ist sie nur ein tatisches Manöver der Enttäuschten? | |
Wie breits gesagt, ich denke, das hätte sie.
Ein Manöver ist wohl auch deshalb unwahrscheinlich, da die SPD diese Enttäuschetn aufgrund ihrer Haltung nicht gerade mit Samthandschuhen anfasst.
|
