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Eine Tumorerkrankung kann einem auch leider ohne vorherige Bettlägerigkeit kurzfristig hochgehen.
Genau deswegen könnte ich auch kein Onkologe sein.
Heute in der unfallchirurgischen Visite eine Patientin gezeigt die jetzt hier vor ein paar Tagen vorstellig wurde.
Patientin, 1996 Baujahr, mit Becken-Aua nach Leukämie.
Vor 6 Monaten unklares Ödem im Os ilium, als Stressfraktur extern gewertet, dann vor 3 Monaten CT mit komischer Sklerosierung, extern wohl als kontrollbedürftiger Befund DD fibröse Dysplasie gewertet.
Jetzt vorstellig mit massiv progredientem Befund mit Beteiligung der umgebenden Muskeln, wohl Ewing-Sarkom, von den Unfallchirurgen mit der Prognose "palliativ" gebrandet.
Wie man solche Befunde dem Patienten verkaufen möchte, da würde ich mich mit überfordert fühlen. Aber dicken Respekt an die, die das können.
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Ach du scheiße
Bin bisher einer Todeserklärung verschont geblieben, Patienten starben nie in meinem Dienst
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Hab in den 20 Monaten innere unzähligen Leuten sagen müssen, dass sie Krebs haben, schlimm Krebs haben oder sehr bald sterben werden. Jüngste 45 und Mutter zweier Kinder. Beim ersten Mal scheißt man sich ein und rennt drei Mal an der Zimmertür vorbei und irgendwann sind das die interessantesten Gespräche, die man so hat. Nur für sowas hätte ich innere auch weiterhin gemacht, aber der Rest war mir echt zu scheiße. Gerade die Schnittstelle zu Rettungsdienst und externen Notärzten....
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niffeldi übermittelt gerne den bevorstehenden Tod an betroffene. Alles an macht keinen. Spaß. Deutsche Ärzte gute Ärzte?
Oder mehr so P0t ding?
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von kraug am 13.04.2018 22:50]
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Mit Rest war nicht jegliche ärztliche sonstige Tätigkeit gemeint, sondern die Rahmenbedingungen und Organisation. Denke, dass jeder Palliativmediziner solche Gespräche gerne macht. Es ist nicht ganz trivial, sowas zu kommunizieren und die Leute dann auch zu begleiten, aber tausend Mal interessanter als irgend welchen Alten Multimorbiden klar zu machen, dass sie jetzt übers Wochenende bleiben müssen weil das Antibiotikum/Diuretikum/Whatever halt noch ein paar Tage braucht und sich dann dass Gemecker anzuhören.
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Er sagte "die interessantesten Gespräche" und nicht "die spaßigsten". Hat weniger was damit zu tun, dass man es kaum erwarten kann, wie man dem nächsten beibringen darf, dass er bald sterben wird.
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Irgendwie macht ihr es nur schlimmer.
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Aha. Und dir wäre es lieber wenn dir jemand sowas mitteilt, der keine Lust auf mit Patienten reden hat?
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nein, nur jemand der obiges nicht zum interessanten teil zählt.
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Findest du es interessanter einem Opa den Finger in den Hintern zu stecken?
Im Ernst. Hab genug Patienten erlebt denen es bis zu mir keiner gesagt hat, weil jeder nur meint, mal schauen und so. Die Meisten sind dann froh wenn jemand das Wort auch mal in den Mund nimmt. Und man kann sowas so sagen, dass derjenige hinterher voll fertig ist und nicht weiß wie weiter oder eben so, dass er immerhin einen Weg sehen kann.
Das zu schaffen ist ein gutes Gefühl, ja, und das völlig zurecht.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Kanonfutter am 13.04.2018 23:23]
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Oh, digga hau ab. Sei froh wenn du ein vernünftiges Arztgespräch bekommst.
e: Galt nicht dem Zwischenposter
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Kampfkarnickel am 13.04.2018 23:31]
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| Zitat von kraug
nein, nur jemand der obiges nicht zum interessanten teil zählt.
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Schätz doch einfach die Leute, die noch gerne mit Patienten reden und sich Zeit dafür nehmen weil sie es eben interessant finden.
Ist wie bei Auflärungen für Eingriffe und Narkosen;
du kannst das adaptiert und sinnvoll machen bzw. mit dem Patienten ein ernsthaftes Gespräch führen oder du kannst auch einfach unabhängig um was es geht auf die Aufklärung schreiben "schwerster komplikativer Verlauf, langes Siechtum, Tod", dementsprechend deinen Text runterrattern und dich im Zweifelsfall noch freuen wenn der Patient nach dem befremdlichen Gespräch den Eingriff ablehnt - weil du hast ja dann weniger Arbeit.
Beides schon erlebt.
E: ruhigen Dienst noch, falls wer auch gerade noch muss oder musste.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von John Mason am 14.04.2018 3:46]
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Ist jemand beim DRK in Leipzig dabei?
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Huch soviele posts hier in der letzten Zeit. Oh...
in other news 10. FS. Ende in Sicht
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| Zitat von -=sonix=-
Ist jemand beim DRK in Leipzig dabei?
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Ne, alle Sachen an denen ich beteiligt waren, werden von Kollegen vorgestellt und ich bin hier und muss PET-CTs machen. ;o
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| Zitat von [Muh!]Shadow
| Zitat von -=sonix=-
Ist jemand beim DRK in Leipzig dabei?
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Ne, alle Sachen an denen ich beteiligt waren, werden von Kollegen vorgestellt und ich bin hier und muss PET-CTs machen. ;o
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Mit PET bin ich ja durch, hinterlässt ein lachendes und ein weinendes Auge.
Muss mir noch mal langfristig überlegen ob das mit dem Doppel-FA so Sinn macht.
Es ist zweifelslos ne geniale Technik und konventionellen Stagings massiv überlegen aber mit Doppel-FA in die Praxis heißt hinterher eben, dass du quasi nur noch NUK machst und das heißt gleichzeitig diese massiv durchgewarzten Untersuchungen anschauen. Nicht mal was schönes schnelles sondern immer nur noch massiver Warz. Ich konnte nach paar Monaten jedenfalls keine PETs mehr sehen. Ok, wenn es es der absolute Dalmatiner ist (sprich du öffenst das Programm und in der MIP funkelt einfach mal alles ) dann ist ja wieder schön einfach aber nach drölf Therapien das hunderste DOTA-PETs anzuschauen ist irgendwann anstrengend Oder CXCR4 /o\
Am besten noch auf Ü-Schein, dann darfste dir ohne Ende externe schlechte CTs von 4 Zeilern anschauen oder MRTs die so hübsch sind wie unsere Topos und in 95% der Fällle alles ohne die schriftl. Vorbefunde.
PSMA hingegen geht immer, das ist angenehm
Sind auch immer extrem nette Patienten.
Oder du landest hinterher in einer Praxis ohne PET (was ja am wahrscheinlichsten ist) und schaust den ganzen Tag Myokardszintis, dafür brauchst du aber nicht vorher 5 Jahre Radio machen Und Szintis sind hässlich anzuschauen Da stellst dir lieber einen reinen Nuki an, gibst dem 10k im Monat und lässt den die Leuchtebilder schauen.
Bzgl. Kongress;
ich nehme mir mal für nächstes oder übernächstes Jahr RSNA vor. Mal schauen ob das klappt. Hälfte der Zeit ist rum und ich hab noch kein Radiology Paper das wäre bei euch da oben schon Entlassungsgrund oder?
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Ich find's übrigens krass, dass in einigen Leitlinien immer noch konventionelle Rö-Th zum Staging stehen. Nach meiner PET-Zeit würde ich jetzt bei was onkologischem in der Familie einfach unabhängig vom Versicherungsstatus die Kohle auf'n Tisch legen und mir'n FDG als selbstzahler rauslassen.
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[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von John Mason am 14.04.2018 17:45]
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| Zitat von John Mason Hälfte der Zeit ist rum und ich hab noch kein Radiology Paper das wäre bei euch da oben schon Entlassungsgrund oder?
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In allen Kliniken soweit ichs mitbekommen habe
Bei euch denn nicht?
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von _Kiddo_ am 14.04.2018 18:09]
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| Zitat von John Mason
Mit PET bin ich ja durch, hinterlässt ein lachendes und ein weinendes Auge.
Muss mir noch mal langfristig überlegen ob das mit dem Doppel-FA so Sinn macht.
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Das stimmt und die Untiefen der Nuklearmedizin sind teilweise auch echt schlimm auszuloten. Weiß auch nicht ob ich da unbedingt den Doppel-FA anpeilen würde.
Aber PET-CTs sind ne nice Sache, zuerst schreibt der Nukularmediziner seinen Befund und man selbst muss "nur noch" den CT-Befund machen und einfügen.
Ich sag immer, das ist wie CT mit Vorsagen.
| Zitat von John Mason
Bzgl. Kongress;
ich nehme mir mal für nächstes oder übernächstes Jahr RSNA vor. Mal schauen ob das klappt. Hälfte der Zeit ist rum und ich hab noch kein Radiology Paper das wäre bei euch da oben schon Entlassungsgrund oder?
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Auf jeden Fall, beim letzten Mitarbeiterjahresgespräch wurde doch sehr nachgebohrt, jetzt halt bei European Radiology gelandet, Diss ist zum Gegenlesen beim Betreuer, anderes Projekt wird vom Kollegen beim RSNA vorgestellt und jetzt gerade zwischendurch am Case Report schreiben.
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| Zitat von [Muh!]Shadow
Aber PET-CTs sind ne nice Sache, zuerst schreibt der Nukularmediziner seinen Befund und man selbst muss "nur noch" den CT-Befund machen und einfügen.
Ich sag immer, das ist wie CT mit Vorsagen.
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Haha, ich war jetzt ne Woche in der Nuk und den letzteren Satz hat genau so ein Assi da auch gesagt.
Er hat mich vor den Bildschirm gesetzt und gemeint ich soll mir mal die CT durchgucken was ich sehe. Der Fuchs der ich bin habe ich mir auch direkt die PET-Bilder angeguckt und es ist echt hart wie man z.T. die Strukturveränderungen auf der normalen CT so gar nicht oder eben nur mit dem Vorwissen ausmachen könnte...
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Shadow, macht ihr nur den ct Teil ?
Das wäre mir zu dumm.
Hier machst den PET Teil auch, supervision über Nuk OA.. Befunde splitten is behindert finde ich. Vorallem sind viele sachen ja nur nativ lowdose.
| Zitat von _Kiddo_
| Zitat von John Mason Hälfte der Zeit ist rum und ich hab noch kein Radiology Paper das wäre bei euch da oben schon Entlassungsgrund oder?
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In allen Kliniken soweit ichs mitbekommen habe
Bei euch denn nicht?
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Gibt auch Leute die machen keine Forschung.. Was willst du da als Chef machen?
Rauswerfen und einen Berufsanfänger einstellen? Musst froh sein über jeden der kompetent genug is hier die Nachtdienste abzudecken.
Ist doch das schöne am Job, kannst machen was du willst, ein Chef kann dir eh nix, der kann froh sein dass er überhaupt einen Arzt hat der ihn versteht.
In Zeiten der Vollbeschäftigung kannst auch nackt im Handstand rumlaufen, hast morgen einen neuen Job.
Rauswurf heißt sogar ab Tag 1 AG, bei Kündigung gibt's sperre
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[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von John Mason am 15.04.2018 13:50]
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| Zitat von John Mason
Gibt auch Leute die machen keine Forschung.. Was willst du da als Chef machen?
Rauswerfen und einen Berufsanfänger einstellen? Musst froh sein über jeden der kompetent genug is hier die Nachtdienste abzudecken.
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Exakt das passiert dann. Die Klinik geht dann ständig unter, aber dem Chef ist es egal.
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hat jemand einen sinnvollen vergleich zwischen mintlesion und syngo onko?
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Vergleich nicht, aber Mint ist der Shit. Haben wir seit einiger Zeit und die Einfummlung von laufenden Studien ist manchmal ein wenig pain in the ass, aber die Verwendung selbst läuft super.
| Zitat von John Mason
Shadow, macht ihr nur den ct Teil ?
Das wäre mir zu dumm.
Hier machst den PET Teil auch, supervision über Nuk OA.. Befunde splitten is behindert finde ich. Vorallem sind viele sachen ja nur nativ lowdose.
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Wie gesagt, der Nuki macht n kurzbericht über seine Traceranreicherung, man schreibt seinen eigenen CT Befund und dann macht man gemeinsam den Rest zusammen. Find ich eigentlich ganz nett.
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| Zitat von moomaster
hat jemand einen sinnvollen vergleich zwischen mintlesion und syngo onko?
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Das klingt ja awesome
Bald braucht man den Radiologen nicht mehr, Komputah nehmen die Arbeitsplätze weg
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Den Labormedizinern haben die ganzen Maschinen die Arbeit auch nicht weggenommen (gefühlt sind die ja händeringend gesucht), unter jedem Laborbefund steht ja trotzdem immer noch "validiert durch PD Dr. Hörp Dörpington"
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Wär aber ulkig
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Und als einzig wahrer Mediziner bleibt der UCler und Orthopäde übrig. Trotz Automatisierung und DaVinci werkelt er brav weiter vor sich hin. Arbeit vom Menschen am Menschen.
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Das wäre noch die erste chirurgische Disziplin die zu ersetzen wäre.
Hauptsache achsgerecht, das kriegt auch ein Computer hin.
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Gar nicht.
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Thema: Medizinerthread VI ( Medizin ist Heilung durch Wollen ) |