Belanglosigkeiten:
Etwa die ersten 30-40 Minuten des Films, man verliert schnell den Überblick darüber, wie lange dieser "Vorspann" hier genau geht. Die gesamte Handlung, die vor der Ankunft auf dem Planeten stattfindet, ist vollkommen unwichtig. Die Convenant geht kaputt - Schreck lass nach, die Covenant wird repariert. Wirklich beeindruckend. Irgendjemand wird geröstet und man soll wohl so tun, als würde dies einen schwer treffen. Und er war Daniels Ehemann, sie weint ein wenig und danach ist es auch wieder gut. Danke, ich fühle jetzt wirklich mit diesem Charakter mit. Und warte sehnsüchtig darauf, dass die eigentliche Geschichte des Films endlich startet. Anscheinend ist es heutzutage nicht mehr möglich, einen Science Fiction Film zu machen, in dem uns nicht erst einmal lang und breit jedes Detail eines echt spannend entworfenen Raumschiffes gezeigt wird. Faszination Technik!

Später im Film. Aus irgendeinem Grund wird es uns immer wieder vor Augen geführt, dass es durch den Sturm keinen Funkkontakt zur Covenant gibt. Im kritischen Moment des Films spielt das sowieso keine Rolle mehr. Aber wir müssen uns trotzdem anschauen, wie Faris versucht, irgendein Signal am Landing Ship zu verstärken. Wir müssen uns trotzdem anschauen, wie an Bord der Covenant darüber gestritten wird, ob man nun 80 oder 40 Kilometer über dem Sturm fliegen soll und wichtige Sicherheitscodes werden in den Computer eingesprochen. Das Schiff wackelt danach etwas und dann ist auch wieder gut. Und die Mannschaft am Boden bastelt derzeit mit ihrer Antenne herum, was uns auch noch lange dargestellt wird. Warum? Warum sind all diese Szenen im Film? Das Kommunikationsproblem ist kein Problem und daraus erwächst kein Problem. Alle wichtigen Informationen können doch noch irgendwie mit etwas Hintergrundrauschen übertragen werden und das Rettungsschiff kommt auch im rechten Moment.

Weil diese Zeit verschwendet wurde, müssen wir noch schnell mit dem Alien-Universum brechen. Aliens entwickeln sich daher in Minutenschnelle, Facehugger schlüpfen schnellstmöglich aus dem Ei direkt ins Gesicht, ausgewachsen ist unser Xenomorph praktischerweise auch in kürzester Zeit. Die Aliens müssen sich noch wieder ein bisschen zurückentwickeln, damit es nahtlos in "Alien" übergehen kann. Wo es früher (also später in der Chronologie) zudem möglich war, Aliens zu erschießen, fressen die plötzlich Kugeln wie Lutschbonbons. Das kommt auch davon, wenn man den Menschen sofort Waffen in die Hand drückt und nur ein Alien dagegen ankommen muss. Dann muss man eben dafür sorgen, dass die Waffen doch wieder nutzlos sind.

Science Fiction Klischees:
Der Plot passt leider noch nicht zusammen, daher brauchen wir noch Physik (könnte auch Magie sein, hat sowieso keinen naturwissenschaftlichen Rückhalt und soll nur der Plotentwicklung dienen). So wird unser Raumschiff zunächst von einem "Neutrino Surge" getroffen, damit es kaputt geht. Ja, ok. Eine Welle aus Magie, die durch den Weltraum fliegt und Feuer in Raumschiffen erschafft. Wir kommen zum Planeten und dort herrscht, schrecklich, ein "Plasma Storm". Üble Sache. Im Laufe der Geschichte vergessen wir den Begriff übrigens wieder und bezeichnen das Wetterphänomen wahlweise als "Ion Storm" oder "Hurricane". Mit unserem Landing Ship müssen wir übrigens direkt durch diesen Sturm fliegen. Anscheinend ist es nicht möglich, die Atmosphäre irgendwo anders zu durchstoßen, denn ein Planet ist nüchtern betrachtet auch sehr klein (abwarten, bis der Sturm vorbei ist, ging übrigens auch nicht, weil ist so). Je nach Dramaturgie lässt unser Sturm es dann mal regnen, aber in jeder Szene muss das nicht sein.

Das Schiff landen wir irgendwo, weil es dort hübsch aussieht. Nicht, weil das Signal dort ist. Das ist noch 8 Kilometer entfernt. Warum man nicht dorthin fliegt? Schwer zu sagen. Dann würde man wohl alle Geheimnisse des Films (das riesige Schiff der Engineers oder deren Hauptstadt) schon vorher sehen können. Nach der Landung sind allerdings all diese Orte (Landing Ship, Engineer Ship, Engineer City) in bequemer Laufdistanz voneinander entfernt. Man hat schließlich keine Zeit.

Machen wir dann noch alles rund mit dem guten alten Grundsatz: wenn du einen Charakter nicht vor der Kamera sterben siehst, dann ist er nicht tot. Als ob es irgendwie überraschend gewesen wäre, dass David nicht von Walter getötet wurde. Aber beeindruckend, wie schnell David sich die Klamotten anziehen und Gesicht und Hand kaputt machen konnte und noch zwei Alienembryos heruntergewürgt hat. Walter war zwar in jeder Hinsicht besser als die Vorgängermodelle, aber dann eben doch nicht besser.

Davids Geschichte war das einzige, was ich an dem Film interessant fand. Der Rest war ein großer Haufen Mist.

Und das Highlight des Films: Let me do the fingering.

wieder Orlando Bloom und Keira Knightley aufleben lässt?