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 Moderiert von: Irdorath, statixx, Teh Wizard of Aiz


 Thema: Etwas ändern...
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[oMD]psychodaddy

X-Mas Arctic
 
Zitat von Aaaalteer

 
Zitat von Jackle

 
Zitat von Aaaalteer

@Jackle

Was ist denn, wenn die ihre Schulden nicht zahlen, kommt dann Afrika ins Gefängnis oder wird ihnen dann vllt. mit Krieg gedroht?

Wenn die von Grund auf ne Infrastruktur aufbauen, was wollen die dann mit Krediten? Es geht erst mal um die Selbstversorgung, also Erzförderung, Kraftwerke, Hütten usw.



Ihnen werden keine ausländischen Kredite mehr gegeben und das schließt sie über kurz oder lang vom Welthandel aus. Bei Island als aktuellem Beispiel kann man sehen, wie schnell das gehen kann, wenn ausländische Kredite ausbleiben. Um eine infraktstruktur aufzubauen, braucht man zu allererst Kredite um die nötigen Güter zu importieren. Da sollen Dollar sehr gefragt sein.


Ist Island denn auch so rohstoffreich wie Afrika?

Mal ganz einfach: Ein Großteil der afrikanischen Staaten wird vom Welthandel ausgeschlossen, es gibt auch keine Kredite mehr. Jetzt fangen die langsam an, erst mit Hacke und Schaufel, dann mit Baggern, zu Industrialisieren. Warum geht das nicht, außer dass sie zu faul/kriegerisch/dumm dafür sind?


Weil dann die bereits bestehenden Verwaltungs- und Regierungssystem zusammenbrechen würden und dadurch folglich ein Machtvakuum entstehen würde, welches wieder zu Bürgerkriegen führen würde, wodurch sich wieder Warlords herauskristalisieren würden, wodurch wir dann irgendwann nach ganz vielen Leichen wieder bei dem Punkt ankommen wo wir jetzt sind.

Du kannst die Entwicklung Afrikas einfach nicht mit der europäischen vergleichen. Weder die neuere (was wäre hier ohne die Teilung der Staaten? Die BRD hat vom kalten Krieg stark profitiert (durch starke Unterstützung der Befreierstaaten, insbesondere Amerika). Noch die ältere Entwicklung (der Entwicklungstechnische Status Quo zwischen Afrika und Europa zu Zeiten der Kolonialisierung war ja völlig verschieden).
18.10.2008 3:02:01  Zum letzten Beitrag
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[oMD]psychodaddy

X-Mas Arctic
 
Zitat von Aaaalteer

Warum kann man die "Sozialisation" nicht mit der von hier vergleichen? Weils da wärmer ist, weil die ne andere Mentalität haben? Vllt. kommts ja auch noch, hier wars ja vor 200 Jahren auch noch nicht so schön. Außerdem gibts hier auch noch einige, gewaltbereite Leute und Gruppen.


Nicht wegen dem Wetter, nein. Nur macht es Entwicklungspsychologisch ein bedeutenden Unterschied ob du in einem friedlichen Elternhaus, in gesichertem Wohlstand mit Möglichkeiten zur Bildungspartizipation aufwächst oder ob du mit 8 Jahren entführt wirst (oder als Eltern ständig Angst haben musst ob dein Kind entführt wird) und ne AK-47 in die Hand gedrückt bekommst, gleichzeitig die einzige Möglichkeit zur Sicherung deines Überlebens darin besteht ob du nun das Dorf überfällst und die Nahrung erbeutest oder nicht.

Als krasses Beispiel. Es läuft ja auch nicht überall in Afrika so. Außerdem strebt Afrika ja langsam auch nach Autonomie, auf diplomatischen Wg - etwa durch die Afrikanische Union u.ä.. (ein interessantes Projekt von der AU ist z.B. die "Grüne Mauer").
18.10.2008 3:09:38  Zum letzten Beitrag
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Schalli

AUP Schalli 06.09.2013
 
Zitat von Aaaalteer

 
Zitat von [oMD]psychodaddy

 
Zitat von Kif

 
Zitat von Aaaalteer

Ich frage ja nicht gerne nach Quellen aber so langsam klingt mir das doch ziemlich verschwörungstheoretisch. skeptisch

Warum müssen die die Waffen denn benutzen? Warum halten die nicht zusammen und bauen ihr Land auf?

Öl kann man nicht essen, ach was. Man kann sich aber ne Infrastruktur damit aufbauen, Energie erzeugen und so weiter. So hat das hier auch mal angefangen. Stattdessen haut jeder dem anderen die Rübe ein. Dass das anderen gefällt und die ihre Machtspielchen abziehen is klar. Aber warum sind die so doof und spielen das Spiel mit?

/ging an kif

Weil die kleine Menge an Leuten, die davon profitieren, die Menge ist, die an der Macht ist und selbst kein Interesse an einer wirtschaftlichen Unabhängigkeit hat.


Des Weiteren kann man die Sozialisation in solch einem Gebiet wohl kaum mit der hier vergleichen.

Ethisch ist für dich - wenn du mit solchen Gewalterfahrungen aufgewachsen bist - Gewalt nicht zwingend als falsch zu erachten. Du siehst Gewalt als etwas "natürliches" an. Sowas nennt man in der Soziologie "Gewaltmarkt".


Die haben da aber vor dem "Überfall" der Kolonisten auch nicht in friedlicher, harmonischer Einigkeit gelebt. Es geht immer noch um die Opferrolle, in der z.B. Afrika gesehen wird/sich sieht.

Warum kann man die "Sozialisation" nicht mit der von hier vergleichen? Weils da wärmer ist, weil die ne andere Mentalität haben? Vllt. kommts ja auch noch, hier wars ja vor 200 Jahren auch noch nicht so schön. Außerdem gibts hier auch noch einige, gewaltbereite Leute und Gruppen.



Vor der europäischen Expansion in diese Länder hatte man archaische Strukturen, Stammesgesellschaften und nur in Nordafrika durch die Jahrtausende Tradition, dem Islam und der Nähe (Handel-Kulturaustausch) zu Europa einen modernen Einfluss. Ich sehe das ähnlich wie du, dass Afrika in einer ähnlichen Situation steckt, wie damals Europa.

Jetzt muss ich aber los.
18.10.2008 8:49:42  Zum letzten Beitrag
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Aaaalteer

Russe BF
Ich bin mir über die Lage da schon bewußt aber das warum erschließt sich mir nicht durch den Einfluß von außen. Der Unterschied zwischen hier früher und denen heute ist auch, dass es damals gerade anfing mit der Hochtechnologie, also Dünger, landwirtschaftliche Maschinen usw. Die Menschen mußten hier auch hungern bevor das losging mit den Erfindungen.

Heute ist das alles schon da, da braucht keiner das Rad in Afrika neu zu erfinden. Jetzt kann man sagen, das Know How wird den Afrikanern vorenthalten, naja, ich glaub nicht dran, dass das möglich ist. Es gibt auch Leute, die da unten Entwicklungshilfe betreiben. Vorn paar Jahren wurden Meister aus der Metallbranche gesucht, um da unten die Leute auszubilden. Dann kann man sich das Wissenauch als Arbeiter in einer ausländischen Fabrik aneignen usw.

Auch komisch, warum sind die Warlords nicht daran interessiert, ihren Machtbereich zu ihrem eigenen Vorteil technologisch voranzubringen?

Man kann halt auch nach China gucken, wie die trotz ihrer Diktatur einen Sprung gemacht haben. Die Technik da ist ja nicht neu, sie mußte nur gebaut werden.

Ich glaub nicht, dass in Afrika von außen aktiv verhindert wird, dass dort Infrastruktur entsteht. Die sind auf Importe auf Grund ihres Rohstoffreichtums doch gar nicht angewiesen. Die afrikanischen "Länder" müßten halt nur utereinander Handel treiben,

Ich hab nen Bericht im Stern gelesen über Chinesen in Afrika und wie die da ackern und was die für Schwierigkeiten mit der Arbeitsmoral der Einheimischen haben.

Wie gesagt, die Wechselwirkung aus Gewalt von Unterdrückern (damals) und der Unfähigkeit, sich selbst zu helfen sowie die Ausübung von Gewalt untereinander ist ziemlich interessant aber verstrickt, wie ich finde.

Mir leuchtet ein, dass ein Zusammenhang zwischen Versklavung und dem Hang zu Unselbstständigkeit der Sklaven besteht. Wenn man aber die Unterdrücker aus dem Land geworfen hat, könnte man doch langsam anfangen, das Land aufzubauen oder wenigstens friedlich zu leben. Vllt. dauerts auch einfach noch ein paar Jahre.

/Oh, ein Frühaufsteherzwischenposter dem ich mich ansschließe.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Aaaalteer am 18.10.2008 9:15]
18.10.2008 9:13:02  Zum letzten Beitrag
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GHeissi

GHeissi
In manchen Ländern klappt es mit dem Aufstieg ganz gut, wie z.B. in Bangladesch (zwar nicht Afrika... egal).

http://de.wikipedia.org/wiki/Bangladesch#Wirtschaft
 

Mit einem BIP pro Kopf von etwa 460 US-Dollar im Jahr 2007 gehört Bangladesch zu den ärmsten Ländern der Erde.

...

Bangladeschs Wirtschaft ist, im Gegensatz zu vielen anderen ärmeren Staaten, auf solidem Wachstumskurs. In den letzten Jahren bewegte sich das Wirtschaftswachstum bei 5 %, 2005 erreichte es stattliche 6,2 %. Die international operierende Fluggesellschaft Biman Bangladesh Airlines gehört zu 100 % dem Staat.



Liegt aber sehr wahrscheinlich am Kleinstkreditsystem, dass sich dort als erstes etabliert hat. Steht aber nicht im (scheiß) deutschen Wiki.

http://en.wikipedia.org/wiki/Bangladesh#Economy
 

One significant contributor to the development of the economy has been the widespread propagation of microcredit by Muhammad Yunus (awarded the Nobel peace prize in 2006) through the Grameen Bank. By the late 1990s, Grameen Bank had 2.3 million members, along with 2.5 million members of other similar organisations.[50]

[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von GHeissi am 18.10.2008 9:31]
18.10.2008 9:27:27  Zum letzten Beitrag
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General][Custer

AUP General][Custer 09.01.2010
Naja wo nichts ist kann es ja auch nur wachsen.
18.10.2008 9:30:24  Zum letzten Beitrag
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GHeissi

GHeissi
 
Zitat von General][Custer

Naja wo nichts ist kann es ja auch nur wachsen.



Das Wachstum hat sich aber erst auch in den letzten Jahrzehnten entwickelt. Augenzwinkern

Darum hat Yunus auch den Friedensnobelpreis 2006 erhalten, wegen diesem Aufschwung durch dieses System.

Verändert zwar das BIP nur geringfügig, aber trotzdem ist die absolute Armutsgrenze stark gesunken, da die Leute selbstständig werden können(!). Ist natürlich ein langsamer Prozess, aber effektiver als "Spenden".

Das tolle daran ist, dass nur die ärmsten Menschen davon profitieren können, die eben die Mehrheit sind.
[Dieser Beitrag wurde 5 mal editiert; zum letzten Mal von GHeissi am 18.10.2008 10:00]
18.10.2008 9:32:22  Zum letzten Beitrag
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Aaaalteer

Russe BF
...
Na das ist doch schon mal was. Ich hoffe nur, dass die Umwelt das aushält. peinlich/erstaunt

/Zomg, was haben die da für ne Bevölkerungsdichte? Erschrocken
1000 Einwohner/km², nich schlecht.
230 sinds in Deutschland
140 in China...
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Aaaalteer am 18.10.2008 9:37]
18.10.2008 9:32:22  Zum letzten Beitrag
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GHeissi

GHeissi
Da leben anscheinend ein paar Leute... Augenzwinkern
18.10.2008 9:39:20  Zum letzten Beitrag
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Aaaalteer

Russe BF
Aber echt. fröhlich

Mit der Zahl muß man bei Stadtstaaten aufpassen weil da eben alle auf dem Haufen leben.

/Ah, das Land hat nicht mal die Hälfte der Fläche von Deutschland.
[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von Aaaalteer am 18.10.2008 9:45]
18.10.2008 9:41:41  Zum letzten Beitrag
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Schievel Knievel

schievel knievel
 
Zitat von Aaaalteer

Warum kann man die "Sozialisation" nicht mit der von hier vergleichen? Weils da wärmer ist, weil die ne andere Mentalität haben? Vllt. kommts ja auch noch, hier wars ja vor 200 Jahren auch noch nicht so schön. Außerdem gibts hier auch noch einige, gewaltbereite Leute und Gruppen.



Weil die Europaeer und Amerikaner die Ersten waren.
18.10.2008 10:44:33  Zum letzten Beitrag
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RushHour

rushhour
Es ist ja nicht wirklich so, daß sich nichts ändert - nur die passiven Leute ändern nichts. Deswegen kommt ihnen das so vor, als ob sich nichts ändert.

Wer was ändern will muß sich politisich organsieren, so einfach ist das. Basisgruppe, Partei, Bürgerinitiative, Wählergruppe, Verband, wasweißich ...

Politische Arbeit muß man kontinuierlich, langfristig, theoriegeleitet und organisiert betreiben. Sich zyklisch immer mal wieder aufzuregen, weil was Böses was in der Zeitung steht, und dann mal ne Unterschrift zu leisten, ne Demo mitzumachen oder mal anders zu wählen als sonst ist pillepalle.

Politische Veränderungen erzielt man über Jahre und Jahrzehnte, und Erfolgsgarantien gibt es auch nicht.

Wer das nicht auf sich nimmt - also eine aktive und bewußt getroffene Mitgliedschaft in irgend einer einer organsierten Gruppe, ab und an mal was theoretisches lesen, öfter mal strukturiert und planvoll Themen diskutieren, sich dazu regelmäßig treffen, und dann auch mal handeln, soll bitte nicht meckern. So einfach und so schwer ist das.
18.10.2008 12:52:12  Zum letzten Beitrag
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Tütenfuppe

Phoenix
 
Zitat von Aaaalteer

Na das ist doch schon mal was. Ich hoffe nur, dass die Umwelt das aushält. peinlich/erstaunt

/Zomg, was haben die da für ne Bevölkerungsdichte? Erschrocken
1000 Einwohner/km², nich schlecht.
230 sinds in Deutschland
140 in China...




Die 140 in China kommen aber hauptsächlich durch die große(n) Wüste(n) dort zustande,...oder?
19.10.2008 19:05:35  Zum letzten Beitrag
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RushHour

rushhour
etwas für sehr schlecht befinden
Wer sich für die frage interessiert, warum bestimmte Entwicklungen in Europa stattfanden udn andere nicht sei auf Max Weber, "Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus", hingewiesen. Sehr guter Text.

Ähnlich argumentierend wäre Karl August Wittvogel, "Die orientalische Despotie", zur Erklärung der politischen Ökonomie der frühen, dann aber zerfallenen Großreiche in Asien, Afrika, Mittelamerika.

Das hat also nichts mit individuellen Mentalitäten zu tun, sondern mit komplexen soziokulturellen Faktoren, die den Europäern im richtigen Moment der Geschichte einen Vorteil in der technologisch-militärischen Entwicklung verschafften, der dazu führte, dass sie seit 500 Jahren oben schwimmen und die Welt nach ihren Regeln funktioniert. Bislang.

... und ob sich damals damit das für den Menschen sinnvollste System durchgesetzt hat, nur weil es das militärisch-ökonomisch überlegene war, darf auch bezweifelt werden.
20.10.2008 13:47:31  Zum letzten Beitrag
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