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Oje, hast du die frühen Werke von Poli entdeckt die er doch unbedingt geheim halten wollte.
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| Zitat von [Amateur]Cain
Jeder halt seinen Weg zur Rezeption, ob jetzt in der Mönchszelle oder auf dem Trampolin ist egal. Aber wenn man grundlegende Prämissen eines Buches nicht mitbekommt, sollte man DIE Art, die man in dem Moment versucht hat, vielleicht noch mal überdenken.
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Dass ich an der Prämisse vorbeilese ist mir jetzt erst einmal passiert . Powdermagetrilogie und First Law habe ich auch so gelesen, das ging gut.
Ich bin bzgl. dem alten Rom glaube ich irgendwie zu dumm. Oder es lag daran, dass es in der Woch arbeitsmäßig sehr stressig war und ich mich nicht gut auf andere Dinge konzentrieren konnte.
Ja das war es. Und bestimmt nicht Fantasielosigkeit meinerseits, die dazu führte, dass ich mir die Aspekte, die mir das Setting vermittelt hätten, nicht vorstellen konnte.
Oh Mann, je länger ich darüber nachdenke desto besser passt jetzt auch das Ende, weil die von Dir erwähnten Komplikationen bzgl Quellen größer werden, je weiter man zurück geht.
Ich falte mir jetzt einen Esel-Hut.
E: Zwischenshooter morgens um 7!
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von loliger_rofler am 27.10.2020 7:15]
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Loro leidet wahrscheinlich an Aphantasie.
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| Zitat von loliger_rofler
E: Zwischenshooter morgens um 7!
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At your service!
Buch über Rom? Ihr habt mein Interesse!
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| Dark clouds over Ermoc had been rolling towards them since before dawn. Symptomatic flashes of white light, and the low-pitched rumbles which followed, grew ever more fearsome as the storm neared. Manorrahs shimmering shawl flapped wildly as the force of the wind intensified. Billowing over the camp, the clouds contracted a sickly green tinge. Raindrops exploded on the unyielding surface of Manorrahs ornate steel breastplate. A particularly abrasive crack of thunder jolted Naznoak from his sleep. Reflexively, he gripped the axe resting at his side. Undeterred by Tylaruuns rage, Manorrah and Troshander held their ground. With nowhere to hide, there was little else to do but wait for the storm to pass. | |
Das sind locker 0.2 auf der Eye of Argon-Skala.
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Mabuse, bitte weitergehen.
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...also, auch auf die Gefahr hin, mein folgendes Rage-Review sehr seiner Glaubwürdigkeit zu berauben: Das ist jetzt erstmal nichts, was ich nicht lesen würde auf Basis dieses einen Absatzes. Mich schreckt tatsächlich das Cover um Welten mehr ab. Die Schreibe über einen Absatz hinweg finde ich jetzt tatsächlich relativ ok und ich kann mir zumindest sofort die Szene vorstellen.
Aber. Ich erwähnte ein Review. Ich versuche das ein bisschen mehr zu strukturieren, damit man sich das Elend in kleinen Portiönchen geben kann. Auf zum Verriss! Kleinere Spoiler kommen vor - ich versuche das aber so allgemein und unbenannt zu lassen, dass man das Review lesen kann, ohne danach totgespoilert zu sein. Wo es imho gefährlich wird, setze ich aber Spoiler-Tags. Versprochen. Es kommt vor. Aber eigentlich empfehle ich, sie zu lesen - dann erspart man sich das Buch ein bisschen mehr.
...
Larry Niven - Ringworld
Eigentlich wollte ich nichts mehr zu Niven und seinen weiblichen Charakteren verlieren, aber leider geht es nicht. Ich verschiebe das auf das Ende des Reviews. Aber... ...ich koche vor Wut, insbesondere über diesen Aspekt. Das Ding hat den Locus-Award gewonnen, der gerade mal ein Jahr später an Le Guin ging. Und noch einmal an Le Guin. Und Asimov. Und Clarke. Und. GNAH!!!
Ok. Andere Aspekte, die mich aufregen. Nein, halt. Erst, was ich ok fand:
- Das Konzept "playing god" wurde schön vielschichtig durchgespielt.
- Das Konzept der Ringwelt ist einfach cool; viele Ideen sind erstaunlich weit durchdacht. (Z.B.: Was passiert mit einem Hurrican ohne Corioliskraft?) Aber...*
- Einige (wenige) Szenen bleiben in Erinnerung, nach den letzten paar Kapiteln bin ich fast geneigt, den anderen Büchern VIELLEICHT irgendwann einmal eine Chance zu geben, weil ich wissen will, wie es weiter geht. Ich glaube auch, dass die späteren Ringwelt-Bücher (kurzes Überfliegen der Wikiseite später...) mehr Richtung Fantasy gehen. Am Ende scheint das auch hier ein wenig durch. Ich glaube, da klappt das Geschreibsel besser.
Aber ich schreibe bewusst Geschreibsel. Also gehe ich da jetzt drauf ein. In Trigger-Tags dann mein angekündigter Wutanfall.
Ab zum HASS!!!!
Es kommt eine zweite weibliche Hauptfigur vor! Sie ist... ...PROSTITUIERTE! Und das Gewerbe ist jetzt voll die Wissenschaft, weil Niven ist ja soooo ein aufgeklärter, abgeklärter, wissenschaftlicher MANN, dass er Sex halt SOOOOOO nüchtern betrachten kann. Die erste weibliche Hauptfigur findet (wiederholt) ihre LIEBE. Sie ist auch irgendwie so eine Art Messias. Aber das heißt nicht, dass sie irgendwie selbstbestimmt wäre, denn ihre Superkraft ist letztlich, Spoiler - markieren, um zu lesen:
dass sie zum perfekten Spielball von Zufall/Schicksal wird und alles halt nur noch um sie rum passiert bis es "für das Wohl aller" passt. Jedenfalls stellt sich raus, dass Frauen meist Sklavinnen auf der Ringwelt sind. Das wird von ALLEN Charakteren einfach so hingenommen. Da sie aber mit Charakter A zuerst gevögelt hat, will Charakter B jetzt nicht mehr, seit er das weiß. Was ist die offensichtliche, allgemein einvernehmliche Lösung? RICHTIG! Sie wird VER-FUCKING-KAUFT! Was bringt sie den Tränen nah? Nicht dieser Vorschlag, sondern als man ihr ihre Superkraft erklärt. Später wird beschrieben, wie sie sich jetzt voll charakterlich von einem nichtmenschlichen Wesen Spoiler - markieren, um zu lesen:
weil sie keinen Schmerz kannte zu einer vollausgebildeten "Heldin"/Figur/Frau weiterentwickelt hat, weil sie sich jetzt um ihren Mann "sorgt". Ja, das ist wörtlich übersetzt. In Anführungsstrichen die Übersetzungen der Hauptworte des sehr kurzen Satzes, der das explizit behandelt. Die andere Frau wird erst hörig gemacht, dann davon wieder entwöhnt. Was ist das erste Wort in einer Liste von drei Interessen, die sie jetzt plötzlich für sich entdeckt? Richtig: Sex. Wir erinnern uns - das war die promovierte Prostituierte. AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHH!!!!!!!!
**) Es gibt ja auch die Niven'schen Gesetze. Die verhalten sich zu den sehr gut beobachteten und minimalen Clarke'schen Gesetze leider wie das obige zu guter Scifi: Einige gute Einfälle (z.B. die pointierte Fassung von Novikovs Selbstkonsistenzbedingung bezüglich Zeitreisen), viel Neckbeard-lastiges "I'm SMART" (gerade in Bezug auf soziale und politische Konzepte), eine Menge cringeworthy Sentenzen am Rand des non sequiturs. Und alles sehr unzusammenhängend.
***) Der Fairness halber: Ich mochte es, dass Niven es zulässt, dass sehr hoch entwickelte Zivilisationen sich schlicht auf unterschiedliche Technologien versteifen können. Das ist erstaunlich pluralistisch gedacht, wenn man sich den Rest meines elendlangen Reviews ansieht.
****) Wir kennen das natürlich auch pOTler onanieren logisch instantan. Niven steht da dem pOT in nichts nach: Wegen zwei Fehlern zog man ihn auf. Einen korrigierte er in einem Edit (lies: spätere Ausgaben), einen anderen Fehler nutzte er für das ganze zweite Buch als Grundlage. Also nicht nur pOTler können das Logikkriegsbeil nicht begraben lassen. Wenn sie z.B. immer weiter Hass zu einem sowieso schon viel zu langen Post hinzufügen.
Ich glaube, ich sollte mir jetzt was seichtes für nebenbei suchen, wo ich nicht Gefahr laufe, Romane zu schreiben, nur um was ÜBER das Buch zu schreiben. Vielleicht ein Wodehouse. Oder Shakespeare. Da weiß ich bestimmt auch nicht viel zu zu schreiben...
Dieses Mistding hat mich jetzt einen Monat gekostet. Ich habe nur aus hasserfülltem Trotz gelesen, um dann mit Inbrunst dieses Manifest gegen es zu schreiben. Rohes Schweinefleisch mit Zwiebeln in einem Land voller Schafe und britischer Durchkochkunst.
Boo knows! Do not stow thrones in grass houses!
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[Dieser Beitrag wurde 7 mal editiert; zum letzten Mal von Wraith of Seth am 27.10.2020 10:19]
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Alter Schwede, WoS. Der Hassreview ist ziemlich nah am inkohärenten Zetern mit Aluhut, aber irgendwie in sich logisch. Beängstigend.
Ich habe das Gefühl, Du fängst an ein Problem zu erklären (Logikfokussierung, Frauenbild) aber bist dann so mett, dass es irgendwie zusammenhanglos wird, weil Du Dich schon zum nächsten Kritikpunkt wütest.
Ich nehme mit: nicht lesen, ist blöd, Autor hat zu viele Dawkins- und Thunderfootvideos geschaut und nie mit einer echten Frau über seine weiblichen Charaktere gesprochen.
| Zitat von Irdorath
Loro leidet wahrscheinlich an Aphantasie.
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Das habe ich eben gegoogelt. Jetzt habe ich Angst, dass mein Gehirn kaputt ist.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von loliger_rofler am 27.10.2020 11:00]
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| Zitat von [Amateur]Cain
Jeder halt seinen Weg zur Rezeption, ob jetzt in der Mönchszelle oder auf dem Trampolin ist egal. Aber wenn man grundlegende Prämissen eines Buches nicht mitbekommt, sollte man DIE Art, die man in dem Moment versucht hat, vielleicht noch mal überdenken.
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Ich hab das auch nicht mitbekommen, und jetzt? macht die story ja nicht schlechter.
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| Zitat von Hostage
| Zitat von [Amateur]Cain
Jeder halt seinen Weg zur Rezeption, ob jetzt in der Mönchszelle oder auf dem Trampolin ist egal. Aber wenn man grundlegende Prämissen eines Buches nicht mitbekommt, sollte man DIE Art, die man in dem Moment versucht hat, vielleicht noch mal überdenken.
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Ich hab das auch nicht mitbekommen, und jetzt? macht die story ja nicht schlechter.
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Für dich nicht; für loro hat's das schon.
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| Zitat von loliger_rofler
Alter Schwede, WoS. Der Hassreview ist ziemlich nah am inkohärenten Zetern mit Aluhut, aber irgendwie in sich logisch. Beängstigend. | |
Danke, das war das Feeling auf das ich abzielte. So ein bisschen den inneren Malmsheimer channeln.
| Zitat von loliger_rofler
Ich habe das Gefühl, Du fängst an ein Problem zu erklären (Logikfokussierung, Frauenbild) aber bist dann so mett, dass es irgendwie zusammenhanglos wird, weil Du Dich schon zum nächsten Kritikpunkt wütest. | |
Ja, Frauenbild und Neckbeardlogik sind die Kernprobleme. Ich habe versucht, zumindest logisch die Kritikpunkte ineinander überzuleiten.
Das TL;DR hinter der Strukturierung:
- Was ich mochte, halbwegs kurz.
- Mitunter maue Beschreibungen.
- Scifi-Roadmovie, aber ein Roadmovie lebt von Charakterdynamiken, die es hier halt schlicht nicht hat. Dafür Touriguide.
- Vergeigter Versuch Selbstreflektion des Hauptcharakters einzubauen.
- (Größtenteils) Naturwissenschaftliche Aspekte der Neckbeardlogik.
- (Größtenteils) Geisteswissenschaftliche Aspekte der Neckbeardlogik
- FEMINISMUS!!!
- Fußnoten mit versteckter Spitze.
Und vier Sätze am Anfang, die etwas völlig anderes adressieren als das Buch.
Thou hast undone our mother. - Villain, I have done thy mother.
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Welche sind denn gut geeignet, um sich abzuwischen?
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konsalik
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Heute zufällig auf DLF die Buchrezension über Tamsyn Muir's "Ich bin Gideon" (The Ninth) angehört.
Alter Schwede, wenn der schon sehr Kultur-literarisch angehauchte Büchermarkt im Deutschlandfunk ein so abgefahrenes Buch derart feiert, muss es was besonderes sein.
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[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von EL ZORRO am 30.10.2020 18:26]
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Oder gerade nicht. Erfahrung der Museumsszene
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Wo finde ich das Dlf Bashing vom Panzerschuppen?
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Gibt es noch nicht. Ich meinte damit mehr, dass die enthusiastischen Reportagen über neue Ausstellungen meistens nur verkopfte Selbstdarstellung der Reporter sind.
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Chris Hadfield - An Astronaut's Guide to Life on Earth
Exakt das, was man erwartet, aber nicht, was der Titel verspricht. Man bekommt jede Menge lustige, informative und persönliche Anekdoten, Daten und Hintergründe zum Alltag, zur Arbeit und Biographie von Chris Hadfield - vor allem als Astronaut. Das Buch liest sich schnell weg (ich habe insgesamt vielleicht vier oder fünf Stunden für die 284 Seiten gebraucht), ist mitunter motivierend, aber dann auch wieder nichts herausragendes.
Die Einleitung versucht dem Buch irgendwie den Fokus eines Selbsthilfebuchs oder Ratgebers zu geben, aber auch wenn das einige Kapitel über durchgehalten ist, ist das offensichtlich nicht, warum man das Buch liest. Das tut man, weil es ein Astronaut schreibt, nebenbei der, der Space Oddity auf der ISS gespielt hat und dessen Sohn das dann zu einer Mediensensation produziert hat. Die Grundidee, Sprichwörter clever zu negieren ("sweat the small stuff" ist scheinbar die Lieblingsmessage) ist nett, aber jetzt auch nicht so irre revolutionär - Aphorismen finden sich für alles in jede Richtung... Zumal ich Zweifel habe, dass die resultierenden Ratschläge sich so einfach umsetzen lassen, wenn man nicht Chris Hadfield ist. Er betont zwar immer wieder, wieviele Leute dazu beigetragen haben, dass er Astronaut wurde und diesen Job erfolgreich umsetzen konnte, aber dieser biografische Hintergrund ist halt nicht jedem gegeben, von biologischen oder sonstigen Randbedingungen ganz zu schweigen, die halt auch entscheiden, was man wie genießen, ignorieren, ackern, pauken oder sonst wie machen kann.
Das wirklich interessante ist eigentlich die Koan-Natur des ganzen: Einerseits ist Hadfield ein irre wetteifernder Overachiever, andererseits ist das etwas, was Ausbildung und rationale Erkenntnis ihm konstant austreiben müssen. Einerseits liefert ihm die Ausbildung und die Fähigkeiten, die er dort lernt, jede Menge Zeug, auf dass er irre stolz sein kann, andererseits muss er den Stolz ständig runterschlucken. Er kann mir ja in Interviews manchmal mit seiner Selbstsicherheit auf den Keks gehen, aber das ist halt auch einfach schwer NICHT zu sein, wenn man all den Scheiß bis ins letzte µ lernen musste, den er so bis zur Perfektion beherrschen muss(te). Das ist ein Widerspruch zwischen persönlicher Emotion und Ratio, die ich jetzt nicht nur von Astronauten kenne, und eigentlich zutiefst menschlich ist. Und dieses fürchterlich komplexe Kuddelmuddel bringt das Buch echt nett rüber.
Amen. Halleluja. Erdnussbutter.
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| Zitat von EL ZORRO
Heute zufällig auf DLF die Buchrezension über Tamsyn Muir's "Ich bin Gideon" (The Ninth) angehört.
Alter Schwede, wenn der schon sehr Kultur-literarisch angehauchte Büchermarkt im Deutschlandfunk ein so abgefahrenes Buch derart feiert, muss es was besonderes sein.
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Gideon und Harrow sind halt auch wirklich ganz, ganz großes Kino
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...und Harrow ist IMMER noch nicht hier angekommen, weil erst Neuseeland ein neues, späteres, einzigartiges Veröffentlichungsdatum bekommen hat, dann die Lieferung meines Bücherladens im Hafen von Sydney fest saß und jetzt... ...ja, was eigentlich?!
SCIENCE - If you ain't pissin' people off, you ain't doin' it right.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Wraith of Seth am 31.10.2020 13:46]
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| Zitat von Wraith of Seth ...ja, was eigentlich?!
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Im 21. Jahrhundert ankommen, Nachts um 3 Gideon auslesen, einen Klick später mit Harrow weiterlesen wie ein normaler Mensch?
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Nein, ich sterbe wie der Ewiggestrige, der ich bin, begraben unter meinen realen Büchern. Digital nur wenn es unbedingt sein muss, ich will mein räumliches Inhaltsgedächtnis nicht missen. Ich weiß wo die Bücher in meinen Regalen sind, ich weiß wo auf Seiten was war, oder wo im Buch, es bleibt schlicht besser haften. Kein Buch, dass ich digital gelesen habe, ist die gleiche Leseerfahrung. Da ist kein Papiergeruch, das Gerät ist immer gleich, fühlt sich gleich an, liefert keine haptische Rückmeldung wie weit ich bin. Schlimmstenfalls bietet es noch mehr Möglichkeiten mich abzulenken. Der Text sieht eigentlich immer aus wie ausgekotzt, selbst die bestproduzierten E-Books, die ich hatte, sind entweder PDFs (und damit letztlich strikt wie ein echtes Buch entwickelt worden und letztlich darauf aufbauend) oder vom Design her meilenweit unterlegen.
Lesen, gerade von Dingen, die ich MAG, ist mehr als der bloße Text.
Und es ist sogar iirc ziemlich gut belegt, dass dieses Lesen besser hängen bleibt. Also: Wenn es wirklich keinen absolut dringend nötigen Grund gibt, warum ich es digital machen muss, lese ich auf Papier. Bei Papern halte ich es auf einem Minimum, bei Fachbüchern geht es auch nicht immer anders, gerade, wenn man wirklich noch in der Phase ist, in der man sich noch nicht auf eine primäre Quelle eingeschossen hat, aber... ...selbst Serendipity klappt in einer echten Bibliothek besser als digital. Für mich.
Und ja, ich weiß: Bei meinem Pensum IST es umweltschadender. Es wiegt natürlich auch mehr. Es ist in Erdbebengebieten auch tatsächlich eine Gefahr.
Have you hugged your massive armored battle droid today?
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Wraith of Seth am 31.10.2020 13:58]
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Naja was heißt "unbedingt sein muss"? Ich habe gemerkt dass ich seitdem ich auf Kindle umgestiegen bin wesentlich mehr Romane lese, dabei eine Menge Geld spare und wenn ich überlege was für Berge an Büchern sich da deshalb eben nicht angebaut haben die man jetzt nur irgendwo im Kisten im Keller lagern müsste, doch, da bin ich absolut im Reinen mit mir.
Und ganz ehrlich, ich finde "Ich will dieses Buch jetzt lesen, aber muss noch Monate drauf warten wenn ich es als Papierversion haben will" einen sehr triftigen Grund die Digitalversion zu nehmen für mich persönlich.
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Ich will dir da auch nicht reinreden. Das sind halt schlicht meine Gründe.
Ich habe bisher nur ein einziges Buch digital beenden können, und auch nur, weil es ein wichtiges Fachbuch für mich ist und ich mich dazu gezwungen habe. Jede andere Versuch digital, ob fachlich oder Freizeit ist immer versandet, weil es mir keinen Spaß mehr machte. Ob am Kindle meiner Mutter oder an einem Tablet oder einem PC.
Virialsatz: Alles ist doppelt so schnell wie es schwer ist.
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| Zitat von Wraith of Seth , das Gerät ist immer gleich, fühlt sich gleich an, liefert keine haptische Rückmeldung wie weit ich bin.
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Und deswegen sind eBooks überlegen. So geht Spannung: alle Fortschrittsanzeigen ausstellen, im Idealfall hat das Buch keine nummerierten Kapitel, vorher nicht schauen, wie lang das Buch ist.
/Letzten Post übersehen, Fachbücher sind meine einzigen analogen.
Also gut, leicht übertrieben. Freundin kauft bevorzugt echte Bücher, die lese ich dann natürlich nicht digital. Gerade zB die Broken Earth Trilogie, aber ich ärgere mich die ganze Zeit über den Umstand, den Papier macht. Den Rücken nicht knicken, die Hälfte mit weniger Seiten ist immer etwas unangenehmer zu lesen, und ich weiss genau, dass mich in den nächsten 50 Seiten ein Klimax erwartet.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Irdorath am 31.10.2020 14:37]
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| Zitat von [Amateur]Cain
Gibt es noch nicht. Ich meinte damit mehr, dass die enthusiastischen Reportagen über neue Ausstellungen meistens nur verkopfte Selbstdarstellung der Reporter sind.
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Wahrscheinlich bin ich einfach zu unkultiviert, aber ist nicht jedes Feuilleton so?
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Vermutlich. Da bin ich halt besonders empfindlich.
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| Zitat von Irdorath
Und deswegen sind eBooks überlegen. So geht Spannung: alle Fortschrittsanzeigen ausstellen, im Idealfall hat das Buch keine nummerierten Kapitel, vorher nicht schauen, wie lang das Buch ist.
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Find ich ja auch voll nachvollziehbar, nur ist das scheinbar nicht, wie mein Hirn arbeitet. Die Seiten verschwinden zu sehen ist irgendwie ein unfassbar genugtuendes Gefühl...
Boo knows! Do not stow thrones in grass houses!
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Jim Butcher - Side Jobs
Das war Spaß. Das übliche Adrenalinfest, aber da eine Kurzgeschichtensammlung (plus Novelle(n?)) deutlich weniger große, allumfassende Plots und Hintergrundinfos. Eine einzige Geschichte sticht da heraus, und man hat den Eindruck, dass sie vor allem als Infodump geschrieben wurde. Sie ist immer noch unterhaltsam, aber leider auch merklich kaugummiartiger.
Natürlich ist es als Kurzgeschichtensammlung eher etwas für Liebhaber der Dresden Files, zumal sie mir gerade helfen, die vorigen Bände wieder Revue passieren zu lassen, bevor ich mich an Peace Talks und Battle Ground wage. Andererseits ist genug Exposition drin, dass auch Nichtkenner ihren Spaß haben können und werden - was natürlich auch heißt, das die üblichen Phrasen, die die Welt schnell erklären, häufiger auftauchen. Trotz dieser naturgemäßen Wiederholungen - schließlich sind die meisten für Sammlungen geschrieben worden, in denen nur eine einzige Dresden-Story auftuacht - kurzweilig genug, dass ich es nicht leicht weglegen konnte. Das freut mich, weil Kurzgeschichtensammlungen bei mir sehr häufig zu monatelangen Kämpfen werden. (Selbst bei so großartig süffigen Sachen wie Roald Dahls Kurzgeschichten, von denen ich immer noch hoffe, sie dieses Jahr fertig zu bekommen...) Hier war das überhaupt nicht der Fall.
Einige Wiederholungen sind sogar eher ein Gimmick, da ein bestimmter Zauber immer wieder als sein 08/15-Trick für alle Fälle in den Romanen erwähnt wird, und das hier exzessiv ausgereizt wird, ohne dass man es leid wird. Es ist mehr wie ein Insider.
Das mit Abstand tollste an Side Jobs ist aber die Abwesenheit der großen Handlung: Es sind vor allem die Beziehungen Dresdens zu den anderen Charakteren, die hier glänzen können, und bei allen Explosionen, Monstern und Verletzungen ist es eine herrlich wohlig-vertraute Atmosphäre. Es menschelt wunderbar und trotz aller Konflikte ziehen die Charaktere an einem Strang. Gerade banalere Situationen haben mehr Bühnenpräsenz im Vergleich zum Buch. Flauschiges Lesegefühl für mich!
Butcher hat auch kurze Einführungen zu den Geschichten dazugepackt, die erklären, in welchem Kontext sie entstanden. Die erste Geschichte entpuppt sich als mehr oder weniger frühe Hausaufgabe für Schreibkurse, die nicht veröffentlich wurde (bis zu Side Jobs), weil Publisher sie nicht für gut genug erachteten. Nach meiner Tirade zu Niven letztens muss ich sagen: Das ist schade, denn das ist stilistisch Niven meilenweit überlegen und hat die besseren Charaktere in einem Zehntel des Texts... In den späteren Geschichten nimmt er auch zweimal eine andere Perspektive als die Dresdens ein. Ihm gelingt ihm auch durchaus, den Charakteren eigene Meinungen, Einsichten und Ansichten zu verpassen, gerade der letzte Eintrag aus Murphys Sicht schafft das mitunter super. Leider ist die andere Geschichte aus Thomas' Sicht der Hintergrunddump, wodurch die neue Perspektive etwas ins Hintertreffen gerät. Und wenn er dann an Snarkfahrt gewinnt, ist es mitunter ein gewisser Aufwand, nicht in den inneren Monolog von Dresden zu verfallen. Keine Ahnung, wie sehr das an mir liegt oder schlicht an Butchers Stil.
Anywho: Das war viel Spaß!
@Delta: Falls du die noch nicht gelesen hast, dringende Empfehlung, weil es vor allem die Stärken der Serie vor Changes betont.
I wish to plead incompetent.
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Hey WoS, habe mir vor Peace Talks und Battleground auch beide Kurzgeschichtenbände gegeben. Die sind wirklich super.
Und meiner Meinung nach zum Verständnis der Handlung in PT/BG nicht unbedingt nötig, aber sehr hilfreich.
Und River Shoulders ist einfach Liebe. <3
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Thema: Der allgemeine Bücherthread, Band XII ( "You wanna eat my soul, or some such shit?" ) |
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