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 Moderiert von: Irdorath, statixx, Teh Wizard of Aiz


 Thema: Ich bin ja nicht reich, aber... ( Armut muss man sich auch erstmal leisten können. )
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KarlsonvomDach

kalle
...
 
Zitat von Mobius

Er sieht es halt hauptsächlich in steigenden Zinsen. Und da bin ich mal gespannt, wann die Notenbanken wirklich den Zins erhöhen.



Er sieht auch den demographischen Faktor. Und wer weiß, was Corona jetzt verändert hat im Hinblick auf den Run auf die Stadt. Ggf. werden künftig mehr Jobs mit Homeoffice angeboten und viele verzichten dann auf den Umzug in die Stadt. Alles Spekulation. Aber ich würde nicht felsenfest davon ausgehen, dass man in 15 Jahren noch diese Mondpreise zahlen muss für Immobilien.
07.06.2021 14:11:37  Zum letzten Beitrag
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KarlsonvomDach

kalle
...
 
Zitat von |nter

Für "einfache Arbeiter" wird das Einfamilienhaus in der Stadt oder im Speckgürtel immer unerreichbar sein.



Also in der Vergangenheit war das nicht so. Mein Vater war einfacher Arbeiter und für den war ein Einfamilienhaus zu stemmen. Ebenso für seine Leute aus dem Freundeskreis. Keiner von denen wohnt heutzutage zur Miete. Die haben alle ein Haus oder eine Wohnung in der Stadt. Das war damals zwar nicht der angesagteste Stadtteil, aber auf jeden Fall okay.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von KarlsonvomDach am 07.06.2021 14:16]
07.06.2021 14:15:07  Zum letzten Beitrag
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Aspe

Aspe_Kasper
 
Zitat von [WHE]MadMax

 
Zitat von Aspe

 
Zitat von |nter

Wer "gut verdient" wird immer 20-30 Jahre sein Häuschen abbezahlen



Ich stelle mal die Behauptung auf, dass dieses Verständnis, was seit dem Krieg eigentlich so funktioniert hat, durch das erreichte Preisniveau eben nicht mehr gilt - auch nicht für viele Gutverdiener.



Ich würde sagen: Doch, passt noch, aber die Menge an "Gutverdienern", also das, was man gemeinhin als (obere) Mittelschicht bezeichnet, ist deutlich dünner geworden.
Zumindest gefühlt ist der Abstand zum Rest hier eindeutig größer als vor 30-40 Jahren.
Woran das genau liegt? K.a., vielleicht priorisieren Leute aber auch anders. Bei einigen Schulfreunden war es auch so, dass die Eltern sich das Haus gerade so irgendwie leisten konnten, und dann kein eigenes Auto im Haus vorhanden war (Vater immer mit Montage-Bus der Firma unterwegs), und Urlaub wenn dann jahrzehntelang nur bei Verwandten gemacht wurde.
Realisiert man als Kind erstmal nicht so, vor allem wenn man in einem Neubaugebiet mit haufenweise anderen Familien aufwächst und gerade in den langen Sommerferien immer haufenweise Kinder zum Spielen da sind. Dazu dann noch die herrlichen unbewachten Baustellen der unfertigen Häuser ne Straße weiter - Abenteuerland pur Breites Grinsen

Aber heute? man denkt: "Uff, in meiner Branche gibts aber einige, die mehr Kohle bekommen", schaut dann mal in einen bundesweiten Vergleichsrechner und denkt sich "dafuq, damit steh ich schon SO gut da?"
Entweder fehlt mir da einfach der Realitätsbezug, weil in meiner Kindheit einfach alle Familien drumherum ein Haus oder mindestens nen kleinen Bungalow mit Vollkeller hatten (ich kannte zu meiner Grundschulzeit tatsächlich niemanden, der in einer Mietwohnung lebte), oder die Grenzen haben sich halt tatsächlich so verschoben, dass 90-95% aller Leute in D selbst mit eisernem Sparkurs keine Chance auf Wohneigentum mehr haben.

Ffs, unsere Nachbarn damals waren ein Bauarbeiter/Frisörangestellte-Päärchen fröhlich (und auf der anderen Seite wohnte ein großer Firmeninhaber - irgendwie war die Durchmischung auch witzig).



Erst schreibst du, dass passe noch so und dann folgen nur Beispiele, welche sich heutzutage keine Immobilie, geschweige denn ein Häuschen leisten können?!

Ob das Teilzitat von oben heute noch möglich ist oder nicht, steht und fällt halt mit der Definition "Gutverdiener". Meint man damit: sobald man über dem Durschnitt verdient, bleibe ich bei meiner Aussage.
Selbst wenn du zu den obersten 25% der Einkommensbezieher gehörtst (das wären z.B. 75.000 EUR brutto für ein Ehepaar ohne Kinder), sehe ich nicht wie so ein Gehalt ein Haus abbezahlen soll ohne geerbtes Geld.
07.06.2021 14:15:59  Zum letzten Beitrag
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[WHE]MadMax

Phoenix
 
Zitat von KarlsonvomDach

 
Zitat von Mobius

Er sieht es halt hauptsächlich in steigenden Zinsen. Und da bin ich mal gespannt, wann die Notenbanken wirklich den Zins erhöhen.



Er sieht auch den demographischen Faktor. Und wer weiß, was Corona jetzt verändert hat im Hinblick auf den Run auf die Stadt. Ggf. werden künftig mehr Jobs mit Homeoffice angeboten und viele verzichten dann auf den Umzug in die Stadt. Alles Spekulation. Aber ich würde nicht felsenfest davon ausgehen, dass man in 15 Jahren noch diese Mondpreise zahlen muss für Immobilien.



Die Frage ist halt, was Du in 15 Jahren noch bekommst.
Wenn da Immobilien nur "abgewohnt" werden, dann zahlst für die Immobilie weniger, kannst aber die Kohle in eine Sanierung stecken damit Dir die Bude nicht über dem Schädel zusammenfällt.
Ein Baustopp für Einfamilienhäuser in allen größeren Städten tut sein Übriges. Der tritt jetzt schon in Kraft, weshalb ja auch alle auf die Dörfer fliehen.

Hier gabs letztes Jahr noch 700m² als Mindestgröße für ein neues Grundstück, das Neubaugebiet im Nachbardorf hat ab 750-1200m² für Einfamilienhäuser ausgeschrieben, alles darüber für Mehrparteienhäuser.
Wie lang das noch funktioniert? kein Plan.

Und was passiert dann, wenn man überall die Siedlungen hat ohne sonstige Infrastruktur darin wie in dem einen NDR-Bericht neulich? Klar, Homeoffice kann dazu führen dass da mal wieder tagsüber etwas mehr Leben ist, aber ansonsten sind das doch reine Schlafstädte und künftige dezentralisierte Altenheime, die da überall entstehen.

Die Frage aber bleibt: Was darfst Du in 15 Jahren noch? Wenn nix neues mehr gebaut werden darf nach dem Muster, dann werden die Preise - gerade für Gebäude mit ner Menge Land drumherum - relativ hoch bleiben. Was man dann günstig bekommt sind die Reihenhaus-Schießscharten mit nem Handtuch davor und dahinter für Grill und Elektro-Kleinstwagen.
07.06.2021 14:16:46  Zum letzten Beitrag
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Armag3ddon

AUP Armag3ddon 04.01.2011
Man könnte fast meinen, dass unsere Jugenderfahrungen verzerrt sind. Ich kann es jetzt nicht genau sagen, aber ich habe die Vermutung, dass die ~zwei Generationen nach dem Zweiten Weltkrieg aus irgendeinem Grund ein anderes Verhältnis von Angebot und Nachfrage im Immobilienbereich (oder auf dem Arbeitsmarkt) hatten.
[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von Armag3ddon am 07.06.2021 14:24]
07.06.2021 14:23:38  Zum letzten Beitrag
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[WHE]MadMax

Phoenix
 
Zitat von Aspe


Erst schreibst du, dass passe noch so und dann folgen nur Beispiele, welche sich heutzutage keine Immobilie, geschweige denn ein Häuschen leisten können?!

Ob das Teilzitat von oben heute noch möglich ist oder nicht, steht und fällt halt mit der Definition "Gutverdiener". Meint man damit: sobald man über dem Durschnitt verdient, bleibe ich bei meiner Aussage.
Selbst wenn du zu den obersten 25% der Einkommensbezieher gehörtst (das wären z.B. 75.000 EUR brutto für ein Ehepaar ohne Kinder), sehe ich nicht wie so ein Gehalt ein Haus abbezahlen soll ohne geerbtes Geld.



Genau, ich bezog mich auf den Begriff "Gutverdiener", und wollte mit meinen Ausführungen ja ausdrücken, dass ich heute nur noch 10% oder weniger zu diesem Bereich zählen würde.

Bei 75.000¤ haste bei einem verheirateten Ehepaar was gleich verdient 24.400 Euro pro Nase netto pro Jahr.
Insgesamt also etwas über 4000 pro Monat.
Davon kannst - je nach Region - schon n Häusle kaufen. Freunde von uns haben letztes Jahr ein brandneues Reihenhaus im hamburger Speckgürtel für 300.000 erworben. Klar, nur eine Stellfläche auf nem Sammelparkplatz, kaum Garten, aber KfW55-Haus, irgendwas knapp über 100m², alles modern und schick - kann man nicht meckern. Und das dann mit entsprechend niedrigen Zinsen zum Abzahlen. Anbindung an S-Bahn und sonstigen ÖPNV für alle täglichen Sachen vorhanden.

Also machbar ist sowas halt schon, man muss nur (wie früher) Prioritäten setzen. Und wenn ich mich da auch nur im restlichen Freundeskreis umschaue gibt es genügend, die halt nicht auf den Urlaub im 4-5Sterne-Hotel, den Neuwagen alle 3 Jahre, die Luxusmöbel von Bretz und co und Designerklamotten verzichten wollen.

Das geht dann halt nicht. Ist nur die Frage wo man seine Prioritäten setzt.
07.06.2021 14:27:44  Zum letzten Beitrag
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~


07.06.2021 14:29:56  Zum letzten Beitrag
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Armag3ddon

AUP Armag3ddon 04.01.2011
...
Designermöbel oder Immobilie, die tägliche Frage in deutschen Haushalten.
07.06.2021 14:35:51  Zum letzten Beitrag
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Aspe

Aspe_Kasper
 
Zitat von Real_Futti

Sicher, dass bei 75k 50k netto überbleiben?
Das sind doch allein schon 15k SV.
¤:
3578¤ sind es mtl.



Die Zahlen mal in den Budgetrechner von Interhyp geworfen.
15 Jahre Zinsbindung, 1% Sollzins, 3% Tilgung, monatlich 1450 EUR (40% von 3600), 50.000 EK

Damit können Sie folgenden Darlehensbetrag bedienen 435.000,00¤

Dazu kommt Ihr verfügbares Eigenkapital 50.000,00¤

Somit können Sie insgesamt den folgenden Betrag ausgeben 485.000,00¤


Ja, damit kann man Immobilien erwerben, aber sicher nicht pauschal das Häuschen das nicht in der totalen Pampa steht. Neubau ist bei den heutigen Preisen aber raus. Nebenkosten oder Sanierungskosten sind da noch nicht mit drin.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Aspe am 07.06.2021 14:44]
07.06.2021 14:43:54  Zum letzten Beitrag
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webLOAD

webload
Sanierung ist nicht immer günstiger als Neubau. peinlich/erstaunt
07.06.2021 15:05:56  Zum letzten Beitrag
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|nter

tf2_spy.png
 
Zitat von KarlsonvomDach

 
Zitat von |nter

Für "einfache Arbeiter" wird das Einfamilienhaus in der Stadt oder im Speckgürtel immer unerreichbar sein.



Also in der Vergangenheit war das nicht so. Mein Vater war einfacher Arbeiter und für den war ein Einfamilienhaus zu stemmen. Ebenso für seine Leute aus dem Freundeskreis. Keiner von denen wohnt heutzutage zur Miete. Die haben alle ein Haus oder eine Wohnung in der Stadt. Das war damals zwar nicht der angesagteste Stadtteil, aber auf jeden Fall okay.


Ja, mein Vater hat lange studiert und sich dann in eine Firma eingekauft, da war nicht viel Geld über so dass das Haus erstmal mit der billigsten Küche, den billigsten Bädern etc. gebaut wurde.
Außerdem hatten wir nur 1 Auto, nur einen richtigen Urlaub im Jahr und das war Camping mit dem Zelt.

Was wir aber auch nicht hatten und dazu geführt haben könnte, dass das Haus bezahlbar war: Jedes Jahr ein neues Handy für 2.000 Mark, alle 2-3 Jahre einen neuen Fernseher, Klamotten bis zum Abwinken, Cluburlaub All-Inclusive, etc.
Irgendwie hab ich das Gefühl, dass bis vor 20-25 Jahren die Menschen noch mit wesentlich weniger glücklich waren, so dass es eben doch für das Haus gereicht hat.
UND man darf auch nicht vergessen, dass mittlerweile nicht nur der Bau/Kauf einer Immobilie teurer geworden ist, sondern auch die laufenden Kosten.
Damals waren es vermutlich 100 DM pro Monat an Stromkosten für 4 Personen, heute sind das locker 150 Euro also 300 DM.
Wer heute ein Haus baut, der MUSS energetischen Kram machen um die Umwelt zu schonen, das kostet auch extra.
Also kommt zum Faktor Immobilienkredit auch noch der der monatlich durchlaufenden Kosten hinzu, der dann für die Bedienung des Kredits fehlt.

Irgendwie merkwürdig und für die heutige Generation auch wirklich nicht schön, aber wie soll man das lösen? Würde mich wirklich mal interessieren, wie man das hinbekommen kann ohne einen wirklich extremen Umsturz.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von |nter am 07.06.2021 15:10]
07.06.2021 15:09:12  Zum letzten Beitrag
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Admiral Bohm

tf2_spy.png
Immerhin spart man sich den ganzen Behördenkram. Genehmigungsverfahren, EnEv-unterlagen, Pläne für Abwasser, Frischwasser, elektrische Leistungsaufnahme... In der entkernten Bestandsimmobilie ist das alles kein Thema. Nur für die Sanierungspflicht muss man ggf. Unterlagen aufheben.
07.06.2021 15:12:40  Zum letzten Beitrag
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Armag3ddon

AUP Armag3ddon 04.01.2011
Es wird immer ulkiger. Jetzt müssen die Haushalte täglich zwischen Immobilie und "Handy für 2.000 Mark" entscheiden und sich fragen, warum die Menschen in den 90ern so viel bescheidener waren.
07.06.2021 15:15:24  Zum letzten Beitrag
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Bregor

AUP Bregor 26.01.2009
Ka was alle haben, damals aufm Dorf hatten alle Nachbarsfamilien ihr eigenes Haus. EZ.
07.06.2021 15:20:23  Zum letzten Beitrag
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xplingx

AUP xplingx 22.05.2013
 
Zitat von Aspe

 
Zitat von |nter

Wer "gut verdient" wird immer 20-30 Jahre sein Häuschen abbezahlen



Ich stelle mal die Behauptung auf, dass dieses Verständnis, was seit dem Krieg eigentlich so funktioniert hat, durch das erreichte Preisniveau eben nicht mehr gilt - auch nicht für viele Gutverdiener.



Ich behaupte das Gegenteil. Es mag Bubbles - München, Stuttgart, Hamburg - geben wo das heute nicht mehr geht, aber es gibt auch in Deutschland immer noch mehr als genug Lebenswerte Orte mit ausgezeichneter Infrastruktur wo das heute noch möglich ist. Und ich denke nichtmal an den Osten. Wenn man jetzt aber den Anspruch hat inner 25 Minuten mit der S-Bahn auf dem Oktoberfest zu sein wird es schwerer, ja. Aber wenn man die Möglichkeit hat nicht ortsgebunden zu arbeiten (kommt immer mehr) oder seinen Arbeitgeber zu wechseln, kommen wirklich ganz viele neue Optionen in Betracht.
07.06.2021 15:20:31  Zum letzten Beitrag
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Icefeldt

AUP Icefeldt 09.04.2020
 
Zitat von Armag3ddon

Designermöbel oder Immobilie, die tägliche Frage in deutschen Haushalten.



Bei m0ha und Aspe ist das die tägliche Frage.
07.06.2021 15:20:43  Zum letzten Beitrag
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Do'Urden

AUP Do
 
Zitat von xplingx

 
Zitat von Aspe

 
Zitat von |nter

Wer "gut verdient" wird immer 20-30 Jahre sein Häuschen abbezahlen



Ich stelle mal die Behauptung auf, dass dieses Verständnis, was seit dem Krieg eigentlich so funktioniert hat, durch das erreichte Preisniveau eben nicht mehr gilt - auch nicht für viele Gutverdiener.



Ich behaupte das Gegenteil. Es mag Bubbles - München, Stuttgart, Hamburg - geben wo das heute nicht mehr geht, aber es gibt auch in Deutschland immer noch mehr als genug Lebenswerte Orte mit ausgezeichneter Infrastruktur wo das heute noch möglich ist. Und ich denke nichtmal an den Osten. Wenn man jetzt aber den Anspruch hat inner 25 Minuten mit der S-Bahn auf dem Oktoberfest zu sein wird es schwerer, ja. Aber wenn man die Möglichkeit hat nicht ortsgebunden zu arbeiten (kommt immer mehr) oder seinen Arbeitgeber zu wechseln, kommen wirklich ganz viele neue Optionen in Betracht.



So ist es. Wenn man halt, unbedingt den Anspruch hat in $Großstadt und alles in Laufreichweite zu haben, dann nicht. Aber es war auch niemals so.
07.06.2021 15:24:21  Zum letzten Beitrag
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FelixDelay

xmas female arctic
Designermöbel oder Designerbier
07.06.2021 15:24:24  Zum letzten Beitrag
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loliger_rofler

AUP loliger_rofler 08.03.2009
 
Zitat von |nter

 
Zitat von KarlsonvomDach

 
Zitat von |nter

Für "einfache Arbeiter" wird das Einfamilienhaus in der Stadt oder im Speckgürtel immer unerreichbar sein.



Also in der Vergangenheit war das nicht so. Mein Vater war einfacher Arbeiter und für den war ein Einfamilienhaus zu stemmen. Ebenso für seine Leute aus dem Freundeskreis. Keiner von denen wohnt heutzutage zur Miete. Die haben alle ein Haus oder eine Wohnung in der Stadt. Das war damals zwar nicht der angesagteste Stadtteil, aber auf jeden Fall okay.


Ja, mein Vater hat lange studiert und sich dann in eine Firma eingekauft, da war nicht viel Geld über so dass das Haus erstmal mit der billigsten Küche, den billigsten Bädern etc. gebaut wurde.
Außerdem hatten wir nur 1 Auto, nur einen richtigen Urlaub im Jahr und das war Camping mit dem Zelt.

Was wir aber auch nicht hatten und dazu geführt haben könnte, dass das Haus bezahlbar war: Jedes Jahr ein neues Handy für 2.000 Mark, alle 2-3 Jahre einen neuen Fernseher, Klamotten bis zum Abwinken, Cluburlaub All-Inclusive, etc.
Irgendwie hab ich das Gefühl, dass bis vor 20-25 Jahren die Menschen noch mit wesentlich weniger glücklich waren, so dass es eben doch für das Haus gereicht hat.
UND man darf auch nicht vergessen, dass mittlerweile nicht nur der Bau/Kauf einer Immobilie teurer geworden ist, sondern auch die laufenden Kosten.
Damals waren es vermutlich 100 DM pro Monat an Stromkosten für 4 Personen, heute sind das locker 150 Euro also 300 DM.
Wer heute ein Haus baut, der MUSS energetischen Kram machen um die Umwelt zu schonen, das kostet auch extra.
Also kommt zum Faktor Immobilienkredit auch noch der der monatlich durchlaufenden Kosten hinzu, der dann für die Bedienung des Kredits fehlt.

Irgendwie merkwürdig und für die heutige Generation auch wirklich nicht schön, aber wie soll man das lösen? Würde mich wirklich mal interessieren, wie man das hinbekommen kann ohne einen wirklich extremen Umsturz.



Hahahaha was ist das für 1 Post Junge.

Der durchschnittliche Arbeiter haut sicher keine 2.000 Euro im Jahr für ein Handy raus oder hat ein Zweitauto.

Mal ganz aus dem Leben gegriffen: ich habe in Aachen während des Masters in der Rohstoffverwiegung eines großen Luxuskosmetikherstellers gearbeitet.

Die Leute dort waren eine Mischung aus dem, was man für gewöhnlich Ungelernte und Fachkräfte nennt.

Die waren froh, wenn sie trotz Vollzeitjob mal genug Geld für einen Pauschalurlaub hatten und haben den Rest vom Jahr davon erzählt. Die Handys waren die Budgetmarke vom Mediamarkt (Alkatel oder so) und bestimmt nicht das neueste iPhone. Ein Ikearegal war Gesprächsthema in der Umkleide weil es halt eine Investition war. Einer der Kollegen hat nach der Scheidung erstmal 3 Monate auf einer Matratze auf dem Boden gepennt, weil er buchstäblich keine Rücklagen bilden konnte und die Wohnung auf seine Frau lief.

Keiner von denen hätte irgendwie einen vernünftigen Kredit bekommen, der vor der Rente abzubezahlen wäre.

Wenn Du Dich jetzt ins Auto setzt, mit mir da hin fährst und denen nach 10 Stunden Säcke schleppen sagst, sie müssten nur mal ihren Lebensstil runterfahren und dann ginge das mit der Hütte schon dann schlagen die Dich völlig zurecht windelweich, mein Alter.

Ich fasse es ja nicht wie man diese dämliche Lüge im Jahre des Herrn zweitausendundeinundzwanzig noch ernsthaft glauben kann.

Das Median-Nettoeinkommen pro Haushalt (nicht pro Kopf, Haushalt. Paare und Familien mit Kindern eingerechnet) betrug im Jahr 2018 3.661 Euro.

https://m.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/61754/einkommen-privater-haushalte

Jetzt rechne mir mal auf, wie Du davon einen Kredit für ein Haus bezahlen, Kinder zur Schule schicken, eine Jahreskarte für Dich und ein altes Auto für die Frau bezahlen und Versicherungen bedienen willst.

Das wird schon ziemlich knapp - und eine Menge Leute wären noch viel knapper.

E: eine unsanierte Bauruine ohne Heizung für 120.000 irgebdwo in Sachsen lasse ich nicht gelten
[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von loliger_rofler am 07.06.2021 15:31]
07.06.2021 15:28:35  Zum letzten Beitrag
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|nter

tf2_spy.png
 
Zitat von Do`Urden

 
Zitat von xplingx

 
Zitat von Aspe

 
Zitat von |nter

Wer "gut verdient" wird immer 20-30 Jahre sein Häuschen abbezahlen



Ich stelle mal die Behauptung auf, dass dieses Verständnis, was seit dem Krieg eigentlich so funktioniert hat, durch das erreichte Preisniveau eben nicht mehr gilt - auch nicht für viele Gutverdiener.



Ich behaupte das Gegenteil. Es mag Bubbles - München, Stuttgart, Hamburg - geben wo das heute nicht mehr geht, aber es gibt auch in Deutschland immer noch mehr als genug Lebenswerte Orte mit ausgezeichneter Infrastruktur wo das heute noch möglich ist. Und ich denke nichtmal an den Osten. Wenn man jetzt aber den Anspruch hat inner 25 Minuten mit der S-Bahn auf dem Oktoberfest zu sein wird es schwerer, ja. Aber wenn man die Möglichkeit hat nicht ortsgebunden zu arbeiten (kommt immer mehr) oder seinen Arbeitgeber zu wechseln, kommen wirklich ganz viele neue Optionen in Betracht.



So ist es. Wenn man halt, unbedingt den Anspruch hat in $Großstadt und alles in Laufreichweite zu haben, dann nicht. Aber es war auch niemals so.


Genau das wollte ich mit meinen Texten aussagen
07.06.2021 15:28:59  Zum letzten Beitrag
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|nter

tf2_spy.png
 
Zitat von loliger_rofler

 
Zitat von |nter

 
Zitat von KarlsonvomDach

 
Zitat von |nter

Für "einfache Arbeiter" wird das Einfamilienhaus in der Stadt oder im Speckgürtel immer unerreichbar sein.



Also in der Vergangenheit war das nicht so. Mein Vater war einfacher Arbeiter und für den war ein Einfamilienhaus zu stemmen. Ebenso für seine Leute aus dem Freundeskreis. Keiner von denen wohnt heutzutage zur Miete. Die haben alle ein Haus oder eine Wohnung in der Stadt. Das war damals zwar nicht der angesagteste Stadtteil, aber auf jeden Fall okay.


Ja, mein Vater hat lange studiert und sich dann in eine Firma eingekauft, da war nicht viel Geld über so dass das Haus erstmal mit der billigsten Küche, den billigsten Bädern etc. gebaut wurde.
Außerdem hatten wir nur 1 Auto, nur einen richtigen Urlaub im Jahr und das war Camping mit dem Zelt.

Was wir aber auch nicht hatten und dazu geführt haben könnte, dass das Haus bezahlbar war: Jedes Jahr ein neues Handy für 2.000 Mark, alle 2-3 Jahre einen neuen Fernseher, Klamotten bis zum Abwinken, Cluburlaub All-Inclusive, etc.
Irgendwie hab ich das Gefühl, dass bis vor 20-25 Jahren die Menschen noch mit wesentlich weniger glücklich waren, so dass es eben doch für das Haus gereicht hat.
UND man darf auch nicht vergessen, dass mittlerweile nicht nur der Bau/Kauf einer Immobilie teurer geworden ist, sondern auch die laufenden Kosten.
Damals waren es vermutlich 100 DM pro Monat an Stromkosten für 4 Personen, heute sind das locker 150 Euro also 300 DM.
Wer heute ein Haus baut, der MUSS energetischen Kram machen um die Umwelt zu schonen, das kostet auch extra.
Also kommt zum Faktor Immobilienkredit auch noch der der monatlich durchlaufenden Kosten hinzu, der dann für die Bedienung des Kredits fehlt.

Irgendwie merkwürdig und für die heutige Generation auch wirklich nicht schön, aber wie soll man das lösen? Würde mich wirklich mal interessieren, wie man das hinbekommen kann ohne einen wirklich extremen Umsturz.



Hahahaha was ist das für 1 Post Junge.

Der durchschnittliche Arbeiter haut sicher keine 2.000 Euro im Jahr für ein Handy raus oder hat ein Zweitauto.

Mal ganz aus dem Leben gegriffen: ich habe in Aachen während des Masters in der Rohstoffverwiegung eines großen Luxuskosmetikherstellers gearbeitet.

Die Leute dort waren eine Mischung aus dem, was man für gewöhnlich Ungelernte und Fachkräfte nennt.

Die waren froh, wenn sie trotz Vollzeitjob mal genug Geld für einen Pauschalurlaub hatten und haben den Rest vom Jahr davon erzählt. Die Handys waren die Budgetmarke vom Mediamarkt (Alkatel oder so) und bestimmt nicht das neueste iPhone. Ein Ikearegal war Gesprächsthema in der Umkleide weil es halt eine Investition war. Einer der Kollegen hat nach der Scheidung erstmal 3 Monate auf einer Matratze auf dem Boden gepennt, weil er buchstäblich keine Rücklagen bilden konnte und die Wohnung auf seine Frau lief.

Keiner von denen hätte irgendwie einen vernünftigen Kredit bekommen, der vor der Rente abzubezahlen wäre.

Wenn Du Dich jetzt ins Auto setzt, mit mir da hin hörst und denen nach 10 Stunden Säcke schleppen sagst, sie müssten nur mal ihren Lebensstil runterfahren und dann ginge das mit der Hütte schon dann schlagen die Dich völlig zurecht windelweich, mein Alter.

Ich fasse es ja nicht wie man diese dämliche Lüge im Jahre des Herrn zweitausendundeinundzwanzig noch ernsthaft glauben kann.

Das Median-Nettoeinkommen pro Haushalt (nicht pro Kopf, Haushalt. Paare und Familien mit Kindern eingerechnet) betrug im Jahr 2018 3.661 Euro.

https://m.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/61754/einkommen-privater-haushalte

Jetzt rechne mir mal auf, wie Du davon einen Kredit für ein Haus bezahlen, Kinder zur Schule schicken, eine Jahreskarte für Dich und ein altes Auto für die Frau bezahlen und Versicherungen bedienen willst.

Das wird schon ziemlich knapp - und eine Menge Leute wären noch viel knapper.


Und das war auch vor 30 oder 50 Jahren schon so.
Da ist ganz sicher kein Ungelernter in Hamburg zu Hausbaumeister Willi gegangen, hat sein Angebot mit dem 700m² Grundstück in bester Wohngegend in Blankenese oder sonstwo angenommen und das locker durchfinanziert.
Diese Leute haben auch damals schon nicht das bekommen wovon sie geträumt haben, sondern mussten das nehmen was übrig blieb und möglich war.

Ich sage nicht, dass mir das gefällt und mir ist klar, dass das auf Dauer nicht gut gehen kann, aber es fällt mir halt auch keine Lösung ein.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von |nter am 07.06.2021 15:34]
07.06.2021 15:32:44  Zum letzten Beitrag
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KarlsonvomDach

kalle
...
 
Zitat von Do`Urden

So ist es. Wenn man halt, unbedingt den Anspruch hat in $Großstadt und alles in Laufreichweite zu haben, dann nicht. Aber es war auch niemals so.



Damit bedienst du die FDP-Mär, eine Immobilie sei drin, wenn man nicht immer nur im hippen Viertel wohnen wollen würde. Es ist eine verkürzte Darstellung, wenn du so tust, als seien die Leute nur zu verwöhnt, weil sie alles in Laufreichweite haben wollen.

Das Problem ist, dass in vielen Städten Immobilien so teuer geworden sind, dass sie für den Normalverdiener unerschwinglich geworden sind. Dazu muss es nicht eine Immobilie im beliebtesten Stadtteilt sein. In vielen Städten ist schon "Stadt" der Grund für den extremen Preis.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von KarlsonvomDach am 07.06.2021 15:36]
07.06.2021 15:36:21  Zum letzten Beitrag
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Lunovis

AUP Lunovis 27.11.2007
 
Zitat von loliger_rofler

 
Zitat von |nter

 
Zitat von KarlsonvomDach

 
Zitat von |nter

Für "einfache Arbeiter" wird das Einfamilienhaus in der Stadt oder im Speckgürtel immer unerreichbar sein.



Also in der Vergangenheit war das nicht so. Mein Vater war einfacher Arbeiter und für den war ein Einfamilienhaus zu stemmen. Ebenso für seine Leute aus dem Freundeskreis. Keiner von denen wohnt heutzutage zur Miete. Die haben alle ein Haus oder eine Wohnung in der Stadt. Das war damals zwar nicht der angesagteste Stadtteil, aber auf jeden Fall okay.


Ja, mein Vater hat lange studiert und sich dann in eine Firma eingekauft, da war nicht viel Geld über so dass das Haus erstmal mit der billigsten Küche, den billigsten Bädern etc. gebaut wurde.
Außerdem hatten wir nur 1 Auto, nur einen richtigen Urlaub im Jahr und das war Camping mit dem Zelt.

Was wir aber auch nicht hatten und dazu geführt haben könnte, dass das Haus bezahlbar war: Jedes Jahr ein neues Handy für 2.000 Mark, alle 2-3 Jahre einen neuen Fernseher, Klamotten bis zum Abwinken, Cluburlaub All-Inclusive, etc.
Irgendwie hab ich das Gefühl, dass bis vor 20-25 Jahren die Menschen noch mit wesentlich weniger glücklich waren, so dass es eben doch für das Haus gereicht hat.
UND man darf auch nicht vergessen, dass mittlerweile nicht nur der Bau/Kauf einer Immobilie teurer geworden ist, sondern auch die laufenden Kosten.
Damals waren es vermutlich 100 DM pro Monat an Stromkosten für 4 Personen, heute sind das locker 150 Euro also 300 DM.
Wer heute ein Haus baut, der MUSS energetischen Kram machen um die Umwelt zu schonen, das kostet auch extra.
Also kommt zum Faktor Immobilienkredit auch noch der der monatlich durchlaufenden Kosten hinzu, der dann für die Bedienung des Kredits fehlt.

Irgendwie merkwürdig und für die heutige Generation auch wirklich nicht schön, aber wie soll man das lösen? Würde mich wirklich mal interessieren, wie man das hinbekommen kann ohne einen wirklich extremen Umsturz.



Hahahaha was ist das für 1 Post Junge.

Der durchschnittliche Arbeiter haut sicher keine 2.000 Euro im Jahr für ein Handy raus oder hat ein Zweitauto.

Mal ganz aus dem Leben gegriffen: ich habe in Aachen während des Masters in der Rohstoffverwiegung eines großen Luxuskosmetikherstellers gearbeitet.

Die Leute dort waren eine Mischung aus dem, was man für gewöhnlich Ungelernte und Fachkräfte nennt.

Die waren froh, wenn sie trotz Vollzeitjob mal genug Geld für einen Pauschalurlaub hatten und haben den Rest vom Jahr davon erzählt. Die Handys waren die Budgetmarke vom Mediamarkt (Alkatel oder so) und bestimmt nicht das neueste iPhone. Ein Ikearegal war Gesprächsthema in der Umkleide weil es halt eine Investition war. Einer der Kollegen hat nach der Scheidung erstmal 3 Monate auf einer Matratze auf dem Boden gepennt, weil er buchstäblich keine Rücklagen bilden konnte und die Wohnung auf seine Frau lief.

Keiner von denen hätte irgendwie einen vernünftigen Kredit bekommen, der vor der Rente abzubezahlen wäre.

Wenn Du Dich jetzt ins Auto setzt, mit mir da hin fährst und denen nach 10 Stunden Säcke schleppen sagst, sie müssten nur mal ihren Lebensstil runterfahren und dann ginge das mit der Hütte schon dann schlagen die Dich völlig zurecht windelweich, mein Alter.

Ich fasse es ja nicht wie man diese dämliche Lüge im Jahre des Herrn zweitausendundeinundzwanzig noch ernsthaft glauben kann.

Das Median-Nettoeinkommen pro Haushalt (nicht pro Kopf, Haushalt. Paare und Familien mit Kindern eingerechnet) betrug im Jahr 2018 3.661 Euro.

https://m.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/61754/einkommen-privater-haushalte

Jetzt rechne mir mal auf, wie Du davon einen Kredit für ein Haus bezahlen, Kinder zur Schule schicken, eine Jahreskarte für Dich und ein altes Auto für die Frau bezahlen und Versicherungen bedienen willst.

Das wird schon ziemlich knapp - und eine Menge Leute wären noch viel knapper.

E: eine unsanierte Bauruine ohne Heizung für 120.000 irgebdwo in Sachsen lasse ich nicht gelten


Ohne dir widersprechen zu wollen, aber der Konsumgedanke ist gerade bei Jüngeren doch sehr stark, halt eben weil man auch nicht wirklich Verpflichtungen hat. Da kauft man sich schnell mal das neueste Handy oder ein viel zu teures Auto, einfach weil mans zu dem Zeitpunkt halt kann.
07.06.2021 15:37:06  Zum letzten Beitrag
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Mobius

AUP Mobius 30.12.2023
Alter, selbst wenn ich mir jedes Jahr für 1000 € ein neues iPhone kaufe, wird das nichts an meiner Bonität für einen Immobilienkredit für 800000 € ändern.
07.06.2021 15:39:05  Zum letzten Beitrag
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xplingx

AUP xplingx 22.05.2013
 
Zitat von loliger_rofler

Das Median-Nettoeinkommen pro Haushalt (nicht pro Kopf, Haushalt. Paare und Familien mit Kindern eingerechnet) betrug im Jahr 2018 3.661 Euro.

https://m.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/61754/einkommen-privater-haushalte

Jetzt rechne mir mal auf, wie Du davon einen Kredit für ein Haus bezahlen, Kinder zur Schule schicken, eine Jahreskarte für Dich und ein altes Auto für die Frau bezahlen und Versicherungen bedienen willst.

Das wird schon ziemlich knapp - und eine Menge Leute wären noch viel knapper.



Das hilft der betroffenen Person aus dem Beispiel nicht, aber es fehlt einfach an finanzieller Bildung. Wenn man mit 16 in die Ausbildung kommt, mit 19 fertig ist und die Möglichkeit hat z. Bsp. zu Hause zu wohnen, dann muss genau ab diesem Zeitpunkt an gespart werden um für den Fall, dass man später elf Kinder und 3661¤ Nettohaushaltseinkommen hat, EK für den Hauskauf zur Seite zu haben.

Höchstwahrscheinlich ist es mit einem Medianeinkommen, Frau und Kindern mit Mitte 30 komplett ohne EK nicht mehr möglich ein Haus zu kaufen und das abzuzahlen, ja. Viele verstehen das aber leider nicht, das Interesse in den jungen Jahren ist nicht vorhanden und leider wird dazu auch so gut wie gar nichts in der Schule vermittelt.

Ich behaupte jetzt einfach mal, dass irgendwo auf einem Konto von mir noch ein Franken liegt, den ich 2001, mit 16, von meinem ersten Ausbildungsgehalt zurückgelegt habe. Ich konnte zu Hause wohnen und das war jetzt keine grosse Kohle, aber er ist da, wurde zurückgelegt und wird irgendwann noch nützlich sein.
07.06.2021 15:40:03  Zum letzten Beitrag
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Dr.Hamster

Leet
Wow Inter, gibts deinen Post als T-shirt? Wir hatten ja nichts, aber haben hart gearbeitet, Euro-DM Vergleich, und Umweltauflagen.
07.06.2021 15:40:25  Zum letzten Beitrag
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|nter

tf2_spy.png
 
Zitat von Lunovis

 
Zitat von loliger_rofler

 
Zitat von |nter

 
Zitat von KarlsonvomDach

 
Zitat von |nter

Für "einfache Arbeiter" wird das Einfamilienhaus in der Stadt oder im Speckgürtel immer unerreichbar sein.



Also in der Vergangenheit war das nicht so. Mein Vater war einfacher Arbeiter und für den war ein Einfamilienhaus zu stemmen. Ebenso für seine Leute aus dem Freundeskreis. Keiner von denen wohnt heutzutage zur Miete. Die haben alle ein Haus oder eine Wohnung in der Stadt. Das war damals zwar nicht der angesagteste Stadtteil, aber auf jeden Fall okay.


Ja, mein Vater hat lange studiert und sich dann in eine Firma eingekauft, da war nicht viel Geld über so dass das Haus erstmal mit der billigsten Küche, den billigsten Bädern etc. gebaut wurde.
Außerdem hatten wir nur 1 Auto, nur einen richtigen Urlaub im Jahr und das war Camping mit dem Zelt.

Was wir aber auch nicht hatten und dazu geführt haben könnte, dass das Haus bezahlbar war: Jedes Jahr ein neues Handy für 2.000 Mark, alle 2-3 Jahre einen neuen Fernseher, Klamotten bis zum Abwinken, Cluburlaub All-Inclusive, etc.
Irgendwie hab ich das Gefühl, dass bis vor 20-25 Jahren die Menschen noch mit wesentlich weniger glücklich waren, so dass es eben doch für das Haus gereicht hat.
UND man darf auch nicht vergessen, dass mittlerweile nicht nur der Bau/Kauf einer Immobilie teurer geworden ist, sondern auch die laufenden Kosten.
Damals waren es vermutlich 100 DM pro Monat an Stromkosten für 4 Personen, heute sind das locker 150 Euro also 300 DM.
Wer heute ein Haus baut, der MUSS energetischen Kram machen um die Umwelt zu schonen, das kostet auch extra.
Also kommt zum Faktor Immobilienkredit auch noch der der monatlich durchlaufenden Kosten hinzu, der dann für die Bedienung des Kredits fehlt.

Irgendwie merkwürdig und für die heutige Generation auch wirklich nicht schön, aber wie soll man das lösen? Würde mich wirklich mal interessieren, wie man das hinbekommen kann ohne einen wirklich extremen Umsturz.



Hahahaha was ist das für 1 Post Junge.

Der durchschnittliche Arbeiter haut sicher keine 2.000 Euro im Jahr für ein Handy raus oder hat ein Zweitauto.

Mal ganz aus dem Leben gegriffen: ich habe in Aachen während des Masters in der Rohstoffverwiegung eines großen Luxuskosmetikherstellers gearbeitet.

Die Leute dort waren eine Mischung aus dem, was man für gewöhnlich Ungelernte und Fachkräfte nennt.

Die waren froh, wenn sie trotz Vollzeitjob mal genug Geld für einen Pauschalurlaub hatten und haben den Rest vom Jahr davon erzählt. Die Handys waren die Budgetmarke vom Mediamarkt (Alkatel oder so) und bestimmt nicht das neueste iPhone. Ein Ikearegal war Gesprächsthema in der Umkleide weil es halt eine Investition war. Einer der Kollegen hat nach der Scheidung erstmal 3 Monate auf einer Matratze auf dem Boden gepennt, weil er buchstäblich keine Rücklagen bilden konnte und die Wohnung auf seine Frau lief.

Keiner von denen hätte irgendwie einen vernünftigen Kredit bekommen, der vor der Rente abzubezahlen wäre.

Wenn Du Dich jetzt ins Auto setzt, mit mir da hin fährst und denen nach 10 Stunden Säcke schleppen sagst, sie müssten nur mal ihren Lebensstil runterfahren und dann ginge das mit der Hütte schon dann schlagen die Dich völlig zurecht windelweich, mein Alter.

Ich fasse es ja nicht wie man diese dämliche Lüge im Jahre des Herrn zweitausendundeinundzwanzig noch ernsthaft glauben kann.

Das Median-Nettoeinkommen pro Haushalt (nicht pro Kopf, Haushalt. Paare und Familien mit Kindern eingerechnet) betrug im Jahr 2018 3.661 Euro.

https://m.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/61754/einkommen-privater-haushalte

Jetzt rechne mir mal auf, wie Du davon einen Kredit für ein Haus bezahlen, Kinder zur Schule schicken, eine Jahreskarte für Dich und ein altes Auto für die Frau bezahlen und Versicherungen bedienen willst.

Das wird schon ziemlich knapp - und eine Menge Leute wären noch viel knapper.

E: eine unsanierte Bauruine ohne Heizung für 120.000 irgebdwo in Sachsen lasse ich nicht gelten


Ohne dir widersprechen zu wollen, aber der Konsumgedanke ist gerade bei Jüngeren doch sehr stark, halt eben weil man auch nicht wirklich Verpflichtungen hat. Da kauft man sich schnell mal das neueste Handy oder ein viel zu teures Auto, einfach weil mans zu dem Zeitpunkt halt kann.


Und als Ergänzung von mir noch: Ich meinte nicht, dass einfach die Leute, die sich keine Immobilie leisten können weniger iPhones und Yeezees kaufen sollen und schon können sie sich das Haus kaufen.
Ich meine nur, dass in der heutigen Zeit einfach so viel mehr zur Verfügung steht um sein Geld auszugeben, dass noch weniger Leute das Geld haben um ein Haus zu kaufen.
Wer wenig verdient hat vielleicht kein iPhone, aber er muss, um am heutigen gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können und nicht komplett isoliert zu leben eben Dinge haben, die man früher nicht brauchte. Das ist schade, dem Fortschritt geschuldet, dem sozialen Druck, keine Ahnung ist mir auch egal wo das her kommt, aber denk mal 20-30 Jahre zurück, was Du da an Dingen hattest die Geld gekostet haben und was Menschen in der heutigen Zeit alles haben bzw. haben zu müssen glauben.

Nochmal: Ich finde die Situation nicht gut und beführworte sie nicht, mir fällt nur einfach keine Lösung ein.
07.06.2021 15:42:15  Zum letzten Beitrag
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xplingx

AUP xplingx 22.05.2013
 
Zitat von Mobius

Alter, selbst wenn ich mir jedes Jahr für 1000 € ein neues iPhone kaufe, wird das nichts an meiner Bonität für einen Immobilienkredit für 800000 € ändern.




Wenn Du das aber seit 2008 jedes Jahr machst sind das 13k¤. Das reicht immerhin schon für Notar- und Grundbuchkosten. Macht einen besseren Eindruck als nichtmal das zahlen zu können.
07.06.2021 15:42:48  Zum letzten Beitrag
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KarlsonvomDach

kalle
...
 
Zitat von Mobius

Alter, selbst wenn ich mir jedes Jahr für 1000 € ein neues iPhone kaufe, wird das nichts an meiner Bonität für einen Immobilienkredit für 800000 € ändern.



Außerdem würde ich behaupten, dass es auch in unserer Elterngeneration zig Leute gab, die ihr Geld verpulvert haben für Konsum-Schnickschnack.

Nein, dass sich heute kaum noch jemand Immobilien leisten kann, liegt nicht daran, dass die Leute heute irgendwie dümmer oder konsumgeiler wären als früher, sondern primär daran, dass Immobilien so verdammt viel teurer geworden sind.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von KarlsonvomDach am 07.06.2021 15:44]
07.06.2021 15:43:35  Zum letzten Beitrag
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Do'Urden

AUP Do
 
Zitat von KarlsonvomDach

 
Zitat von Do`Urden

So ist es. Wenn man halt, unbedingt den Anspruch hat in $Großstadt und alles in Laufreichweite zu haben, dann nicht. Aber es war auch niemals so.



Damit bedienst du die FDP-Mär, eine Immobilie sei drin, wenn man nicht immer nur im hippen Viertel wohnen wollen würde. Es ist eine verkürzte Darstellung, wenn du so tust, als seien die Leute nur zu verwöhnt, weil sie alles in Laufreichweite haben wollen.

Das Problem ist, dass in vielen Städten Immobilien so teuer geworden sind, dass sie für den Normalverdiener unerschwinglich geworden sind. Dazu muss es nicht eine Immobilie im beliebtesten Stadtteilt sein. In vielen Städten ist schon "Stadt" der Grund für den extremen Preis.


Nein, da verkürzt du meinen Beitrag. Ich bezog mich auf Aspe, der davon redet, dass gut verdienende Menschen sich keine Häuser leisten können. Und das stimmt rein faktisch auch nur, wenn man auf Großstädte abzieht.
Das Leistungsgesellschaftsgeblubber war damit überhaupt nicht gemeint. Ich sage ja eher im Gegenteil, dass es noch nie gestimmt hat.
07.06.2021 15:43:51  Zum letzten Beitrag
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 Thema: Ich bin ja nicht reich, aber... ( Armut muss man sich auch erstmal leisten können. )
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