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 Moderiert von: Irdorath, statixx, Teh Wizard of Aiz


 Thema: Studienthread LXXXI ( Lernen? Übermorgen vielleicht. )
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pinnback

AUP pinnback 14.02.2010
 
Zitat von RushHour

http://www.taz.de/Debatte-Drittmittel-an-Unis/!154723/

Me Likes! Breites Grinsen


Um es kurz zu fassen
 
Wer die meisten Drittmittel einwirbt, der forscht und lehrt angeblich auch am besten, heißt es. Doch das Gegenteil ist richtig.


Denke ich nicht, ich denkee es gibt einfach keinen Zusammenhang zwischen Drittmitteln und Forschungsqualität.

Und ich stimme Menschenfreund insofern zu, dass ich mich an keinen journalistisch gut aufbereiteten Artikel über Sozialwissenschaften erinnern kann, in den Naturwissenschaften kann ich das, da kommen zwar auch einige schlechte bei raus, aber es gibt wenigstens auch gute.
17.02.2015 13:35:16  Zum letzten Beitrag
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Kane*

AUP Kane* 30.10.2009
 
Zitat von tico

www.noisli.com find ich auch ganz knorke



Nice! *bookmark*
17.02.2015 15:01:19  Zum letzten Beitrag
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[Amateur]Cain

Amateur Cain
Wie und warum funktioniert das im Hirn?
17.02.2015 15:14:48  Zum letzten Beitrag
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SirHenry

AUP SirHenry 04.04.2010
 
Zitat von Kane*

 
Zitat von tico

www.noisli.com find ich auch ganz knorke



Nice! *bookmark*


Was muss ich denn da alles unblocken, damit die Seite lädt? peinlich/erstaunt Hier bleibt alles weiß. Und still.
17.02.2015 15:38:02  Zum letzten Beitrag
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Kane*

AUP Kane* 30.10.2009
 
Zitat von [Amateur]Cain

Wie und warum funktioniert das im Hirn?



Eine berechtigte Frage auf die ich leider keine Umfassende Antwort habe. Ich weiß nur, dass weisses und pinkes Rauschen oft als sehr angenehm empfunden wird. Daher mögen Babys auch so gerne Föns, Staubsauger, etc. pp.

WARUM aber rauschen so einen tollen Effekt hat, kann ich nur vermuten. Ich denke, es hat damit zutun, dass Rauschen sofort als "unwichtig" erkannt wird, sprich das Gehirn verschwendet keine Energie darauf, Informationen herauszuziehen da alle Frequenzen gleichermaßen angesprochen werden. Gleichzeitig hat es, bei entsprechender Lautstärke, aber auch das Potential Störfaktoren auszublenden.

Long story short: kA, hauptsache geht!

edit: @Henry: Keine Ahnung, ich bin da mittlerweile unbedarft und block nix mehr, dann geht's! Breites Grinsen
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Kane* am 17.02.2015 16:25]
17.02.2015 16:25:03  Zum letzten Beitrag
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csde_rats

AUP csde_rats 04.09.2021
Weißes Rauschen finde ich überhaupt nicht angenehm, im Gegenteil...
17.02.2015 16:35:34  Zum letzten Beitrag
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dblmg

AUP dblmg 20.07.2010
Bezüglich des rauschen hab ich mal ne Theorie gehört, dass es an den blutfluss der Mutter im Bauch erinnern soll
17.02.2015 16:38:01  Zum letzten Beitrag
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mokka

mokkaboehnchen
missmutig gucken Bewerbungen
Bah, nee. Sitze momentan wieder an Bewerbungen für Praktika.

Ich hab das Gefühl, wenn man Bewerbungen schreibt, verfällt man sofort in einen übertriebenen förmlichen Modus und schreibt total schwülstig und unnatürlich. Bei Beratungen kam aber auch rum, dass das genau das richtige ist. Neben dem Inhalt und total wichtig natürlich auch dem Aufbau von so einem Schreiben.

Das fuckt doch total ab. Wieso nicht einfach locker lässig schreiben, was Sache ist, was man sich vorstellt und wer man überhaupt ist.
17.02.2015 16:49:15  Zum letzten Beitrag
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Kane*

AUP Kane* 30.10.2009
Mach doch einfach mal! Ich hab das schon mehrfach gemacht, bei normalen Job-Bewerbungen (also wir sprechen von Vollzeitjobs, nich Regale einräumen nebenbei).

Meiner Erfahrung nach kommt es sehr stark auf das Unternehmen und natürlich den Personaler an. Bei ner Bank kommt das jetzt vielleicht eher schlecht, aber wenn die Anzeige schon locker geschrieben ist, kann man das ruhig mal machen.

Ich will nicht lügen: meistens geht das schief. Ich kann dir nicht genau sagen, wie oft ich das gemacht hab, aber zu nem Gespräch bin ich nur zwei Mal eingeladen worden nach sowas, gemacht hab ich's aber deutlich öfter. Breites Grinsen

In welchem Berufsfeld ist denn das Praktikum?
17.02.2015 17:21:20  Zum letzten Beitrag
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csde_rats

AUP csde_rats 04.09.2021
Joar, ist halt irgendwie wie so ein Opernball oder sowas. Die Klamotten (Sprache) nutzt niemand bei keiner anderen Gelegenheit und sind mehr so eine Art Status-Circle-Jerk-Sache (Haha, schaut her, ich kann noch viel buchstabentreuer aus dem Bewerbungsratgeber abschreiben!).





.... wahrscheinlich klappen normal geschriebene Anschreiben hauptsächlich bei Unternehmen, wo normale Leute aus der entsprechenden Abteilung die Bewerbungen auswählen und keine dedizierte HR-Abteilung das macht.
17.02.2015 17:29:23  Zum letzten Beitrag
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pinnback

AUP pinnback 14.02.2010
Pfeil
Ich hab gerade den selben Hass und da die meisten Läden bei denen ich mich bewerben möchte eher formelle Stellenanzeigen haben, muss ich da wohl auch halbwegs formell drauf antworten. Anstatt dass ich einfach sagen, dass ich den Job cool finde und gern mal bei nem Kaffee drüber quatschen würde ob ich dem Laden gefalle und ob der Laden mir gefällt
17.02.2015 17:46:15  Zum letzten Beitrag
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Oli

AUP Oli 21.12.2018
Bei uns am Fachbereich gibt es in der Professorenschaft eine Art "Aufschrei" wegen Wankas Aussagen zur Änderung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes. Konkret:
 
Quelle

"Es ist indiskutabel, dass mehr als die Hälfte der Wissenschaftler bei ihrem ersten Vertrag kürzer als ein Jahr beschäftigt werden." Bei Doktorarbeiten müsse sich die Vertragsdauer daran orientieren, wie viel Zeit für die Promotion normalerweise nötig sei. "Das wird selten unter drei Jahren gehen", so Wanka. Die Ministerin kündigte an, hierzu das Wissenschaftszeitvertragsgesetz zu überarbeiten."


Dahinter steckt u.a. eine Petition dazu, die von >25k Leuten unterzeichnet wurde.

Jetzt wird hier argumentiert, dass

a) Kaum ein Doktorand (genaues weiß ich nicht) vor Ende seiner Promotion wegen Geldmangels nicht bezahlt werden konnte, es hat also bisher immer hingehauen mit den Zeitverträgen.

b) Eine vertraglich geregelte Bezahlung über 3 Jahre ist undenkbar angesichts der kurzen Laufzeiten von Drittmittelprojekten. Zum Beispiel genehmigt die DFG für 4,5 Jahre Graduiertenkollegs, erlaubt aber dann nur Promotionszeiten von 3 Jahren - wie solle man dann für 1,5 Jahre noch jemanden einstellen, gäbe es so ein Gesetz?

Ich persönlich verstehe die Argumente natürlich und glaube auch, dass sich hier bei uns durch so ein Gesetz die Situation der Doktoranden kurzfristig nur verschlechtern kann, und zwar indem einfach deutlich weniger Stellen vergeben werden. Langfristig fände ich so ein Gesetz natürlich toll, es ist eigentlich ein Unding, dass man sich von Vertrag zu Vertrag hangelt, die nur ein paar Monate laufen. Anpassen muss sich eigentlich die Finanzierungsstruktur der Wissenschaft, die mehr auf unbefristete Stellen und lange Projektdauern setzen muss.

Was sagt ihr dazu? Wird da bei euch an den Fachbereichen diskutiert? Wie sieht es mit Geisteswiss. Fakultäten aus?

(Ich beziehe mich hier spezifisch auf die Promotion; Das Thema Zeitverträge bei Postdocs ist nochmal ein ganz anders)
18.02.2015 15:52:58  Zum letzten Beitrag
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Konsumidiot

Konsumidiot
Bei uns am Fachbereich bekommen Doktoranden 4-Jahres Verträge, allerdings studiere ich eine Sozialwissenschaft und nicht in Deutschland :P
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Konsumidiot am 18.02.2015 16:05]
18.02.2015 16:02:24  Zum letzten Beitrag
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pinnback

AUP pinnback 14.02.2010
...
Das war mit einer der Gründe warum ich ins UK gegangen bin zur Promotion. 3,5 Jahre Gehalt, Finazierung stand von vornerein fest, nach 4 Jahren Deadline zum Abgeben, letztes halbes Jahr ist von vorne rein klar, dass da kein Gehalt gezahlt wird, du sparst also die ersten 3,5 Jahre für 6 Monate was an (und hoffst dass dein Prof vieleicht doch noch ein wenig Geld hat). Das ist super, ist allerdings ein Stipendium, also im strikten Sinne kein Arbeitsvertrag und natürlich werden da auch keine Sozialversicherung oder Rentenbeiträge gezahlt.

/und das ist total üblich hier, die Geldgeber (research councils, trusts oder auch die EU) planen halt einen PhD Studenten für ein Projekt mit 42 Monaten mal ~£1,200. Ist einfach und offensichtlich und für alle fair.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von pinnback am 18.02.2015 16:29]
18.02.2015 16:24:47  Zum letzten Beitrag
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Wraith of Seth

wraith_of_seth
In NZ bin ich auch auf 3 Jahre erstmal finanziell durch ein Stipendium abgesichert. Aber da es ein angelsächsisches Bildungssystem ist, sind zwar die Stipendienmöglichkeiten deutlich besser - aber dafür gemessen am Bildungssystem auch wieder Kacke. Ich muss zwar jetzt keine Studiengebühren bezahlen, aber ansonsten ist das echt nur was für Reiche. Oder früh Verschuldete.

Ohne Stipendium bezahlt man nur. Nichts Vertrag oder so. Das heißt: Alles finanziert über Kredite oder Nebenjobs. Meist an der Uni, also semesterweise. Dürfte in UK nicht anders sein.

No man is an island, entire of itself;
18.02.2015 16:29:31  Zum letzten Beitrag
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Oli

AUP Oli 21.12.2018
Ja gut, Stipendien mit drittmittel- oder Landesstellen vergleichen ist natürlich ziemlich Äpfel und Birnig.
18.02.2015 16:31:42  Zum letzten Beitrag
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Wraith of Seth

wraith_of_seth
Eben. Dagegen ist die deutsche Situation besser, weil es tatsächlich um die Finanzierung der Doktoranden geht.

The universal aptitude for ineptitude makes any human accomplishment an incredible miracle.
18.02.2015 16:33:31  Zum letzten Beitrag
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pinnback

AUP pinnback 14.02.2010
 
Zitat von Oli

Ja gut, Stipendien mit drittmittel- oder Landesstellen vergleichen ist natürlich ziemlich Äpfel und Birnig.


Es gibt im UK nur Stipendien. Deswegen vergleiche ich das, sonts wäre ich da nicht drauf gekommen. Dafür hat aber auch jeder PhD Student (in den Naturwissenschaften) ein Stipendium das auch die Gebühren abdeckt. Es gibt wirklich niemanden aus der EU der das hier ohne Finanzierung durchzieht. Ein paar verrückte Araber mit Ölmillionen gibt es auch, die zahlen dann ein paar tausend Pfund im Jahr an Studiengebühren, bekommen kein Geld für die Promotion, aber das macht ja nix, entweder die Eltern oder der Staat finanzieren das schon.

Die Situation von Studenten im angelsächsischen System ist scheiße, weil die Gebühren ziemlich krank sind, aber die Promotion ist dafür ziemlich angenehm, sowas sollte man sich auch in Deutschland mal überlegen. Ich wäre dafür dass man in den Forschungsanträgen halt direkt 3,5 Jahre Doktorand reinschreibt und fertig. Wenn dafür kein Geld da ist, dann gibts die Stelle nicht und dann werden die Geldgeber hoffentlich ganz schnell merken, dass man in gute Doktoranden auch gutes Geld investieren muss (und so schrecklich viel ist das im Vergleich zu allem anderen sowieso nicht).

/in den Geisteswissenschaften sieht das wieder anders aus, da gehen viele nach dem Studium erstmal arbeiten, sparen sich Geld an um dann später zu promovieren, wenn sie die Gebühren zahlen können und es sich leisten können ein paar Jahre nur von Teilzeitjobs zu arbeiten, es ist da auch sehr üblich 50% Job und 50% Promotion (dann halt 6 statt 3 Jahre) zu machen, weil man dann zumindest mal vom Job und Ersparten gerade so leben kann und dann die Gebühren noch irgendwie draufwerfen muss, die übrigens jährlich fällig sind.
Die Situation ist in den Geisteswissenschaften ist scheiße. Aber die Regierung hier ist ja der Meinung dass STEM (englisch für MINT) das einzig wahre ist und dass niemand was anderes braucht. Da kommen schon jetzt solche Deppen an die Unis, die zwar super Mathe können, aber nichtmal Shakespeare gelesen haben.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von pinnback am 18.02.2015 16:41]
18.02.2015 16:37:02  Zum letzten Beitrag
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Oli

AUP Oli 21.12.2018
Woher kommt das Geld der Stipendien? Private Stiftungen oder Staat? Wie sieht es mit Drittmitteln aus, werden die in gleichem Maße eingeworben, wie hier? Enthalten die dann keine Personalkosten? Gibt es vergleichbar viele Doktoranden? Wie findet die Auswahl der Stipendiaten statt? Wie sieht's mit dem Unterschied zwischen Elite Unis und normalen Unis aus?

So insgesamt sträube ich mich ja ein bisschen, so ein Stipendien System in Deutschland zu fordern. Ich finde es eigentlich gut und richtig, dass Doktoranden vom Land als Angestellt bezahlt werden. Den Trend zu Drittmitteln und privaten Stiftungen usw. finde ich besorgnis erregend.
18.02.2015 16:51:45  Zum letzten Beitrag
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nobody

nobody
 
Zitat von pinnback

Ich wäre dafür dass man in den Forschungsanträgen halt direkt 3,5 Jahre Doktorand reinschreibt und fertig.



Stand im Antrag für mein Projekt.
BMBF says no. traurig
18.02.2015 17:03:10  Zum letzten Beitrag
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Wraith of Seth

wraith_of_seth
pinnback, das, was du beschreibst, zeigt doch schon wie Kacke das System ist - alleine durch die Unterschiede zwischen STEM und Liberal Arts. Keine Stipendien, keine sinnvolle Möglichkeit für Doktorarbeiten.

Doktorarbeiten sind schließlich tatsächlich Forschungsarbeit, sollen es sein und gehören damit wie solche bezahlt. Gerne weniger, weil ja auch noch der Titel kommt, aber eben BEZAHLT, nicht über andere Kanäle (z.B. Stipendien) (ko)finanziert.

Zusätzliche Stellen anders zu finanzieren ist ok, aber zu einer Professur sollten Stellen für Doktoranden gehören.

______________

Aus Aachen ist mir aus den Ingenieurswissenschaften die Tage zugetragen worden, dass es Institute mit sovielen Doktoranden gibt, dass Sprechzeiten von 30min mit dem Prof auf Weihnachtsfeiern für einen wohltätigen Zweck versteigert werden. Iirc war es ~100 Doktoranden auf <10 Profs...Erschrocken Das ist dann das andere Extrem: Geld ist da, aber...

Taking advice from cartoon characters is probably a bad idea.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Wraith of Seth am 18.02.2015 17:21]
18.02.2015 17:21:16  Zum letzten Beitrag
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pinnback

AUP pinnback 14.02.2010
 
Zitat von nobody

 
Zitat von pinnback

Ich wäre dafür dass man in den Forschungsanträgen halt direkt 3,5 Jahre Doktorand reinschreibt und fertig.



Stand im Antrag für mein Projekt.
BMBF says no. traurig


Saftladen, das ist das was die Wanka mal ändern sollte, wenn sie will, dass Doktoranden gescheite Arbeitsbedingungen haben.

 
Zitat von Oli

Woher kommt das Geld der Stipendien? Private Stiftungen oder Staat?


Das meiste Geld kommt vom Staat, was in Deutschland das BMBF ist, ist hier das EPSRC (engineering and physical sciences research council), diese Councils gibt es angepasst für die verschiedenen Fachgebiete. Die haben dann, wie man es so ganz normal kennt ihre calls, du reichst ein grant proposal ein und hoffst auf Geld. Die privaten Stiftungen (aka Trusts) sind hier größer als in Deutschland, aber fördern viel eher einzelne Forscher, Reisen oder irgendwelche Einzelaktionen (wer sich dafür interesssiert, kann mal nach Wellcome Trust oder Newton Trust googlen, die sind ziemlich typisch für das Trustsystem).

 
Zitat von Oli

Wie sieht es mit Drittmitteln aus, werden die in gleichem Maße eingeworben, wie hier? Enthalten die dann keine Personalkosten?


Drittmittel können auch Personalkosten enthalten müssen aber nicht. Es gibt (fast) kein Geld aus anderen staatlichen Quellen als die oben genannten, was es noch gibt, sind Industrieprojekte, bei denen dir Intel/IBM oder so einen Doktoranden und sein Material sponsort oder eben auch einfach nur ein Labor oder einen Postdoc oder was auch immer, das hängt dann von der Firma und deren Vorstellungen ab.
Die Projekte aus den staatlichen Quellen haben, wenn sie PhDs oder Postdocs mit drin haben auch immer die Finanzierung für x Jahre mit drin. Was natürlich zur Folge hat, dass auf Projekten, die weniger als 3 Jahre dauern keine PhD Studenten sitzen, das ist natürlich auch doof.

 
Zitat von Oli

Gibt es vergleichbar viele Doktoranden?


Ja, sogar eher mehr, weil du mit Doktoranden die Jugendarbeitslosigkeit verhältnismäßig günstig bekämpfen kannst.
 
Zitat von Oli
Wie findet die Auswahl der Stipendiaten statt?

Bei mir war das eine ganz normale Bewerbung, an den Prof geschickt und vorgestellt und dann hatte ich eine Stelle.

Die Frage erinnert mich an was. Das Finanzierungssystem für Doktoranden ist nämlich jetzt gerade dabei verändert zu werden (und eigentlich müsste ich jetzt durch meinen Post und das alles ändern, darauf hab ich keinen Bock, ihr versteht das schon!). Alles was ich oben geschrieben hab, war so bis vor 1-2 Jahren noch aktuell und richtig. Jetzt verschiebt sich das alles ein wenig. Doktoranden werden immer mehr (und ab diesem oder nächstem Jahr komplett) aus sogenannten Doctoral Training Centres (die hießen früher mal Centres for Doctoral Trainung und wurden jetzt umbenannt ...) bezahlt. Da bewirbst du dich dann nicht mehr bei einem Prof sondern beim DTC das ein gewisses Themengebiet hat (z.B. renewable energy, nano engineering, alles eher weit gefasst), dann entscheidet da eine zentrale HR Stelle darüber ob du genommen wirst. Dann gehst du erstmal 9-12 Monate in verschiedene Arbeitsgruppen und machst deine Rotations, während der Zeit hast du auch noch Vorlesungen, weil es immer mehr Leute gibt, die die Promotion nach dem Bachelor machen und dann im DTC den Master im ersten Jahr machen. Danach wird in einem höchst undurchsichtigen Verfahren entschieden wer wohingeht um dann zu promovieren (eine Mischung aus Präferenzen der Doktoranden und politischem Druck und dem wissenschaftlichen Klüngel).
Seitdem dieses DTC-Verfahren angewendet wird gibt es immer weniger (und bald gar keine) Doktoranden Finanzierung in Grants mehr. Find ich persönlich ein beschissenes System, weil es absolut unflexibel ist und beispielsweise immer nur einmal pro Jahr, wenn sogar nicht nur einmal zum Start dieses DTCs, die Aufnahme neuer Studenten erlaubt, egal wann die gerne anfangen möchte. Dass es auch andere Bewerber außer den Studenten, die gerade im Semester vorher mit dem Studium fertig geworden sind, gibt, ist da einfach nicht vorgesehen. Ich bin sehr froh noch in dem alten System zu sein.
 
Zitat von Oli

Wie sieht's mit dem Unterschied zwischen Elite Unis und normalen Unis aus?


Viel mehr Bewerber auf etwas mehr Stellen, aber völlig normale Bewerbungsverfahren, das Aussieben nach Noten ist krasser, weil es eben genug 1,0, Honors oder wie auch immer die Note gemessen wird, Kandidaten gibt. Du bekommst auch da aber eine Stelle mit einem durchschnittlichen Diplom, wenn du die richtigen Qualifikationen hast.
Die Finanzierung läuft da genau gleich, wie an anderen Unis auch, natürlich zieht Oxbridge im Antrag auch mehr Geld, deswegen haben Arbeitsgruppen da häufig auch mehr Geld, für die Doktoranden ist die Arbeit da aber auch nur begrenzt anders als an einer normalen Uni. Was ich bisher aus Kollaborationen mitbekommen habe ist, dass die auch nur mit Wasser kochen, aber sehr gut im Verkaufen ihrer Wissenschaft sind. Es gibt da allerdings mehr Verrückte, die gern von 7 - 22 Uhr im Labor stehen.

Wenn du nicht schon eine deutsche Promotionsstelle hättest ... ich kenn da einen Prof in Cambridge der explizit deutsche Doktoranden sucht Breites Grinsen

 
Zitat von Oli

So insgesamt sträube ich mich ja ein bisschen, so ein Stipendien System in Deutschland zu fordern. Ich finde es eigentlich gut und richtig, dass Doktoranden vom Land als Angestellt bezahlt werden. Den Trend zu Drittmitteln und privaten Stiftungen usw. finde ich besorgnis erregend.

Da stimme ich dir völlig zu. Ein Freund von mir brachte mal das Beispiel, dass er auch Bauarbeitern ein Stipendium geben könnte und auch wenn das ein wenig Äpfel mit Birnen vergleicht, ich finde es nicht allzu weit hergeholt. Doktoranden bilden sich nicht ausschließlich selbst, sie arbeiten für ihren Chef und das zu einem Großteil der Zeit. Deswegen sollten sie angestellt und sozialversichert sein.
Ich habe das Stipendiensystem nur als gut dargestellt, weil es Doktoranden nur anstellt, wenn direkt 3,5 Jahre Finanzierung da sind und nur den Teil sollte man sich bei Landesstellen bitte abgucken. Den Rest, dass da keine Steuern gezahlt werden und keine Abgaben gezahlt werden, bitte nicht, dass ist nämlich scheiße.
 
Zitat von Wraith of Seth

pinnback, das, was du beschreibst, zeigt doch schon wie Kacke das System ist - alleine durch die Unterschiede zwischen STEM und Liberal Arts. Keine Stipendien, keine sinnvolle Möglichkeit für Doktorarbeiten.

Absolut, ich wollte auch, wie schon gesagt, nur den kleinen Vorteil der sicheren Finanzierung rausstellen, den ich gut finde. Und ich als Naturwissenschaftler hatte halt die Wahl zwischen unsicherer Finanzierung mit Lehre (die mache ich hier inzwischen auch, wird aber extra bezahlt Breites Grinsen) in Deutschland oder eben dem Stipendium in England. Dass das mit den Geisteswissenschaften im UK einfach nur kaputt ist, da sind wir uns völlig einig.

 
Zitat von Wraith of Seth

Doktorarbeiten sind schließlich tatsächlich Forschungsarbeit, sollen es sein und gehören damit wie solche bezahlt. Gerne weniger, weil ja auch noch der Titel kommt, aber eben BEZAHLT, nicht über andere Kanäle (z.B. Stipendien) (ko)finanziert.


Richtig.

 
Zitat von Wraith of Seth

Zusätzliche Stellen anders zu finanzieren ist ok, aber zu einer Professur sollten Stellen für Doktoranden gehören.


Solang Professoren nicht einfach mit Geld für Forschung beworfen werden (was ich den Idealfall fände), sondern selbst noch Projektanträge schreiben müssen, glaube ich, dass es sinnvoller ist, auch Doktoranden (bei denen die Arbeitszeit ja sowieso auf 3-4 Jahre begrenzt sein sollte) in solchen Projekten zu haben. Ansonsten holen sich Profs, die keine Sachmittel haben einfach Doktoranden, kosten ja nix, die Doktoranden haben nix zu tun und bekommen keine gescheite Promotion hin, weil keine Mittel da sind. Dem Prof ist es aber egal, machen die 5 Doktoranden halt nur 1 Paper/Jahr, hauptsache sein Name steht am Ende.
[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von pinnback am 18.02.2015 17:40]
18.02.2015 17:30:51  Zum letzten Beitrag
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Wraith of Seth

wraith_of_seth
 
Zitat von pinnback

Solang Professoren nicht einfach mit Geld für Forschung beworfen werden (was ich den Idealfall fände), sondern selbst noch Projektanträge schreiben müssen, glaube ich, dass es sinnvoller ist, auch Doktoranden (bei denen die Arbeitszeit ja sowieso auf 3-4 Jahre begrenzt sein sollte) in solchen Projekten zu haben. Ansonsten holen sich Profs, die keine Sachmittel haben einfach Doktoranden, kosten ja nix, die Doktoranden haben nix zu tun und bekommen keine gescheite Promotion hin, weil keine Mittel da sind. Dem Prof ist es aber egal, machen die 5 Doktoranden halt nur 1 Paper/Jahr, hauptsache sein Name steht am Ende.


Gilt vielleicht für euch Experimentalleute, aber ich mit meiner "Geisteswissenschaft ohne Großrechnerbedarf" kenne eher die Situation, dass die Stellen durch die Anträge finanziert werden sollen.

Punchline... Forming...
18.02.2015 18:07:46  Zum letzten Beitrag
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pinnback

AUP pinnback 14.02.2010
...
Ah, da hast du natürlich recht, bei Theoretikern ist das wieder was anderes, da wird es eher selten vorkommen, dass es an Bleistiften oder Papier mangelt Augenzwinkern
18.02.2015 18:12:02  Zum letzten Beitrag
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Wraith of Seth

wraith_of_seth
Solange es nicht in die Numerik driftet. Sobald ein Großrechner benötigt wird, wird alles schlimm.

All the cherubims say, "You gotta!" - trust the man with the stigmata!
18.02.2015 18:20:24  Zum letzten Beitrag
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csde_rats

AUP csde_rats 04.09.2021
verschmitzt lachen
Man darf halt keine Physiker programmieren lassen.
18.02.2015 18:21:38  Zum letzten Beitrag
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nobody

nobody
...
Wie behämmert ist denn bitte das neue System im UK?
Danke für die ausführliche Erklärung.
18.02.2015 18:25:23  Zum letzten Beitrag
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pinnback

AUP pinnback 14.02.2010
...
 
Zitat von csde_rats

Man darf halt keine Physiker programmieren lassen.


Das stimmt echt, in der ersten Numerik-Vorlesung hab ich gleich mal unseren Physik-Server mit einer Übungsaufgabe zerschossen, was für einen halben Tag keine Mails im Fachbereich gesorgt hat, weil der Serverbetreuungs-Hiwi langsam war.

Das war eigentlich aber gar nicht meine Schuld, da war irgendein Controller kaputt und kaputte Controller und viel Last waren zusammen nicht gut. peinlich/erstaunt
/und die Aufgabe hätte man nicht einfacher lösen können, die war nämlich sowas wie: wie skaliert dies für nxn Matrizen bei sehr großen n, testen Sie das bitte. Ich hab halt etwas sehr große n getestet
 
Zitat von nobody

Wie behämmert ist denn bitte das neue System im UK?
Danke für die ausführliche Erklärung.


Natürlich sehr bescheuert, aber das ist nur konsequent. Passt schließlich auch nur dazu, dass die maximalen Studiengebühren gerade erst von £4000/Jahr auf £9000/Jahr angehoben wurden und die Unis das natürlich nutzen. Die Regierung ist so richtig scheiße was Bildung angeht.
[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von pinnback am 18.02.2015 18:34]
18.02.2015 18:26:20  Zum letzten Beitrag
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Wraith of Seth

wraith_of_seth
...ich glaube eher, man sollte uns keine Ideen geben lassen, was ein Computer rechnen könnte.

Hey, you do your experiments - I do mine!
18.02.2015 18:26:43  Zum letzten Beitrag
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tabara

AUP tabara 11.12.2009
Pillepalle
18.02.2015 18:48:37  Zum letzten Beitrag
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20.02.2015 20:33:10 Sharku hat diesen Thread geschlossen.
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