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 Thema: Ich bin ja nicht rechts, aber...
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Lwis

AUP Lwis 20.06.2014
 
Zitat von Oli

 
Zitat von Lwis

In Deutschland darf die Polizei dich auch erst mal 24 Stunden in eine geschlossene Psychiatrie einweisen, ohne zuerst einen Richter zu konsultieren.


Ehrlich? Und was, wenn sich nachher rausstellt, dass das unverhältnismäßig war oder so? Kann ich da klagen oder sind die Polizisten abgesichert?



Klagen kann man immer.
15.09.2015 10:35:13  Zum letzten Beitrag
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Shooter

shooter
...
 
Zitat von mental*

Es geht darum wie gut eine Weltanschauung dafür geeignet ist. Und durch die die Ereignisse wie die Reformation, aber noch früher gab es Auseinandersetzung zwischen Frankreich und dem Papst. Wenn Du meinen Post ganz gelesen hast, fällt dir auf dass ich genau von der blutigen Transformation die auch für das Christentum gilt gesprochen hab. Deshalb die Befürchtung, dass es ohne Blutvergießen keine großen Veränderungen geben wird.


Woher kommt eigentlich dieser Gedanke, dass der Islam eine ähnliche Reformation analog der der Christen durchleben muss oder soll? Das kann man doch in keinster Weise vergleichen.
15.09.2015 10:40:43  Zum letzten Beitrag
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Randbauer

AUP Randbauer 08.07.2015
 
Zitat von Oli

Mich hat in meinem Leben bisher niemand missionieren wollen, außer Atheisten. Selbst im Konfirmationsunterricht waren sie d'accord mit Nichtgläubigen.



Was ein tolles Bild auf die Konfirmation wirft Hässlon
"Nee, musst nicht glauben, hier geht's doch eh nur ums Geld"
So Leute sind mir die Liebsten, nicht glauben aber dennoch die Riten mitmachen.

Ein guter Freund von mir versuchte es immer wieder mich "zurück zu Jesus" zu bringen...das war echt traurig. Ich fands nervig und er war wirklich verzweifelt das ich am Ende dann in die Hölle komme.

e: Aber egal, geht ja völlig am Thema vorbei. traurig
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Randbauer am 15.09.2015 11:02]
15.09.2015 11:01:31  Zum letzten Beitrag
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Oli

AUP Oli 21.12.2018
 
Zitat von Randbauer

Was ein tolles Bild auf die Konfirmation wirft Hässlon
"Nee, musst nicht glauben, hier geht's doch eh nur ums Geld"
So Leute sind mir die Liebsten, nicht glauben aber dennoch die Riten mitmachen.


Finde ich gar nicht. Ich habe den evangelischen (zweijährigen!) Konfirmationsunterricht gar nicht so schlimm gefunden obwohl ich nicht glaube. Christliche Werte sind nicht zwangsläufig an einen Glauben gekoppelt. Wenn ein Pfarrer es schafft, eine gewisse Offenheit und Toleranz der Kirche gegenüber Glaubensrichtungen und "Ungläubigen" zu vermitteln, ethische Werte zu besprechen und den Protestantismus sachlich zu behandeln, ist das viel wert. Natürlich haben wir auch mal in der Bibel gelesen. Aber selbst das Liedgut, das bei uns gewählt wurde, hat sich eher mit Freundschaft, Vertrauen, Hilfsbereitschaft etc. befasst als mit Hardcore-Christentum. Sicherlich wird dabei auch mal die Brücke zu Jesus geschlagen oder sowas, aber alles in allem fand ich es gar nicht dumm. Leider ist der Pfarrer tot und der neue predigt so schrecklich, dass ich nichtmal mehr an Weihnachten gerne in die Kirche gehe.

/e: So wahnsinnig viel Kohle habe ich auch nicht bekommen. Was einige meiner Freunde da abgestaubt haben war echt nicht mehr feierlich.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Oli am 15.09.2015 11:12]
15.09.2015 11:11:22  Zum letzten Beitrag
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DeathCobra

AUP DeathCobra 24.06.2021
 
Zitat von Lwis

In Deutschland darf die Polizei dich auch erst mal 24 Stunden in eine geschlossene Psychiatrie einweisen, ohne zuerst einen Richter zu konsultieren.



Related, wie lange darf man eigentlich in DE ohne Richter festgehalten werden? Also ohne psychiatrische.
15.09.2015 11:14:14  Zum letzten Beitrag
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Randbauer

AUP Randbauer 08.07.2015
Es ändert doch nichts daran, dass du dich da zu einem Glauben bekannt hast dem du anscheinend ja doch nicht anhängst. Hier bei mir haben das quasi alle Protestanten so gemacht, kannte keinen der das wirklich wegen Gott, Jesus oder der Kirche gemacht hat.

Den Unterricht den du meinst sollte der Religionsunterricht oder der Ethikunterricht abdecken.

Aber schön, dass du da eine tolle Erfahrung hattest! Habe da schon andere Storys zu gehört :/
15.09.2015 11:18:49  Zum letzten Beitrag
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Lwis

AUP Lwis 20.06.2014
 
Zitat von DeathCobra

 
Zitat von Lwis

In Deutschland darf die Polizei dich auch erst mal 24 Stunden in eine geschlossene Psychiatrie einweisen, ohne zuerst einen Richter zu konsultieren.



Related, wie lange darf man eigentlich in DE ohne Richter festgehalten werden? Also ohne psychiatrische.



24 Stunden.
15.09.2015 11:20:09  Zum letzten Beitrag
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Oli

AUP Oli 21.12.2018
 
Zitat von Randbauer

Es ändert doch nichts daran, dass du dich da zu einem Glauben bekannt hast dem du anscheinend ja doch nicht anhängst. Hier bei mir haben das quasi alle Protestanten so gemacht, kannte keinen der das wirklich wegen Gott, Jesus oder der Kirche gemacht hat.


Meiner Ansicht nach, und zumindest einige Vertreter der Kirche sehen das zum Glück ähnlich, kann jeder seinen protestantischen Glauben so auslegen wie er will, solange es mit gewissen ethischen Grundregeln konform ist. Für mich war das attraktive an der Kirche der Gedanke einer solidaren Gemeinde, Hilfsbereitschaft, ebenjene ethischen Werte, etc. Wenn ich das unterstützen will und darin aufgehe, dann kann ich mich dazu bekennen und Mitglied dieser Kirche werden. Niemand verlangt von mir einen bestimmten Glauben und eine Konfirmation ist auch kein "Vertrag", an einen bestimmten Gott zu glauben.

Es ist mir durchaus bewusst, dass selbst in der häufig liberalen evangelischen Kirche sowas zumeist anders gesehen wird, aber in meiner war es halt so.
15.09.2015 11:23:24  Zum letzten Beitrag
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[GHF]Cop

AUP [GHF]Cop 08.11.2018
 
Zitat von Randbauer

Es ändert doch nichts daran, dass du dich da zu einem Glauben bekannt hast dem du anscheinend ja doch nicht anhängst. Hier bei mir haben das quasi alle Protestanten so gemacht, kannte keinen der das wirklich wegen Gott, Jesus oder der Kirche gemacht hat.

Den Unterricht den du meinst sollte der Religionsunterricht oder der Ethikunterricht abdecken.

Aber schön, dass du da eine tolle Erfahrung hattest! Habe da schon andere Storys zu gehört :/



"Was gibt denn der Pfarrer für Analsex? "Unterschiedlich, mal ein Snickers, mal 'nen Euro.". Diese Geschichten? Breites Grinsen
15.09.2015 11:24:52  Zum letzten Beitrag
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Randbauer

AUP Randbauer 08.07.2015
Nee, sowas zum Glück nicht. Ich glaube einer hat mal eine geknallt bekommen, aber das war es auch. Ansonsten eben stupide Textarbeit. Aber vielleicht haben die auch nur gejammert weil sie eine bestimmte Anzahl an Punkten (Kirchenbesuche) sammeln mussten um am Ende die Konfirmation bestanden zu haben.
15.09.2015 11:40:01  Zum letzten Beitrag
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Shooter

shooter
...
Achja, Religionsunterricht. Musste ich zum Glück nur bis zur 5. Klasse besuchen, danach war ich freigestellt (gab danach dann immer eine nette Zwischenstunde, zusammen mit ner anderen die Konfessionslos war und ner heissen Buddhistin und einer noch heisseren Muslima. Rawr).

Was ich damit sagen will, ich war selbst als kleiner Junge schon zu schlau für die Religionen, bzw. die Lehrerinnen waren halt teilweise auch dumm. Wir hatten da manchmal halbe Fundamentalisten, die irgendwelche komischen Geschichten erzählt haben welche ich bereits als Kind durchschaut habe, an eine kann ich mich bis heute erinnern.

"Ein Mann geht in eine Taverne, besauft sich, fängt Streit an und tötet dabei einen anderen Mann. Als die Soldaten den Mann abholen und bestrafen wollten, trafen sie aber nur auf dessen Bruder, und weil der so ein netter war, hat er den Missstand nicht aufgeklärt und sich an Stelle seines Bruders verhaften lassen. Also haben sie ihn mitgenommen, verurteilt und auf der Stelle exekutiert (ja, das waren noch Zeiten, Auge um Auge und so). Der Bruder, also der tatsächliche Täter, hatte dann natürlich ein schlechtes Gewissen, ging zu dem Stadthalter oder wer auch immer und hat gesagt, "hier, nehmt mich und bestraft mich, ihr habt den Falschen exekutiert, ich war es", und da hat der Typ gemeint, "Ne sorry Junge, das geht jetzt nicht mehr, wir haben bereits jemanden dafür büssen lassen und damit ist der Gerechtigkeit genüge getan", womit der andere unbestraft davon kam, alleine mit dem schlechten Gewissen.

Die Geschichte an und für sich fand ich schon dumm, aber den Vogel endgültig abgeschossen hat die Lehrerin anschliessend mit ihrem Vergleich.

"Wisst ihr, das ist, als würdet ihr in den Supermarkt gehen und ein Joghurt stehlen, und danach kommt jemand und bezahlt für euch den Preis des Joghurts. Dann ist auch wieder alles gut".

Da habe ich einfach aufgelegt.

(True story)
15.09.2015 11:54:07  Zum letzten Beitrag
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Oli

AUP Oli 21.12.2018
Soo schlau warst du schon als kleiner Junge? Donnerwetter.
15.09.2015 11:56:18  Zum letzten Beitrag
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Shooter

shooter
...
Ja, kaum zu glauben.
15.09.2015 11:56:44  Zum letzten Beitrag
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[GHF]Cop

AUP [GHF]Cop 08.11.2018
verschmitzt lachen
Mit dem Glauben hattest Du ja anscheinend schon immer ein Problem.

*ba-dumms*
15.09.2015 12:02:48  Zum letzten Beitrag
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Shooter

shooter
...
15.09.2015 12:16:32  Zum letzten Beitrag
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mental*

mental*
 
Zitat von Shooter

 
Zitat von mental*

Es geht darum wie gut eine Weltanschauung dafür geeignet ist. Und durch die die Ereignisse wie die Reformation, aber noch früher gab es Auseinandersetzung zwischen Frankreich und dem Papst. Wenn Du meinen Post ganz gelesen hast, fällt dir auf dass ich genau von der blutigen Transformation die auch für das Christentum gilt gesprochen hab. Deshalb die Befürchtung, dass es ohne Blutvergießen keine großen Veränderungen geben wird.


Woher kommt eigentlich dieser Gedanke, dass der Islam eine ähnliche Reformation analog der der Christen durchleben muss oder soll? Das kann man doch in keinster Weise vergleichen.



Der kommt daher, dass immer mehr Muslime in modernen Gesellschaften leben und es genau dort Reibungspunkte entstehen. Aber klar, wenn es Dir nichts ausmacht, wenn einige Gewalt einsetzen um das Ansehen ihres Glaubens zu verteidigen und ein paar mehr Leute, dass zwar nicht selber machen würden, aber schon ganz ok finden, kann man das auch sein lassen.
Die Kreationisten in den USA machen ja auch jede Menge Dummsinn, weil sie die ganze Transformation wieder rückgängig gemacht haben oder aus kleinen Glaubenskongregationen stammen, die schon immer ihr eigenes Süppchen gekocht haben.
Und sowas wie die Scharia ist einfach ein Ausdruck davon, wie etwas, was für viele Muslime zu ihrem Glauben dazu gehört, gegen eine moderne Gesellschaft steht.

Wenn jemand durch Karikaturen oder Kommentaren seinen Glauben beleidigt sieht und Gewalt einsetzt oder zumindest Gewalt gerechtfertigt sieht, hat der für mich ein an der Klatsche. Ich war mal aus Interesse bei einem freikirchlichen Bibelkreis dabei, als die anfingen mit Prophetie, Zungenreden und Wunderheilung, die sie erlebt haben, hab ich mir auch gedacht "Ihr seid ja alle ganz nett und so, aber auf den Hokuspokus-Zug springe ich bestimmt nicht auf".
15.09.2015 12:26:14  Zum letzten Beitrag
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Shooter

shooter
...
Ja, schon klar, aber ich verstehe nicht ganz wie diese Reformation aussehen sollte? Wie gesagt, man kann den Islam nicht wirklich mit der Katholischen Kirche vor der Reformation vergleichen. Man kann eigentlich gar nichts von heute mit damals vergleichen. Sowohl politisch wie auch Gesellschaftlich war das einfach etwas völlig anderes.
Sollte man den Vergleich bemühen:
Die Reformierten bzw. die Protestanten zur Zeit der Reformation waren ja auch nicht weniger streng gläubig als ihre Katholischen Gegenspieler, im Gegenteil, die waren teilweise ja noch viel fanatischer. Die Motivation war ja nicht "Jungs, chilled mal, nehmt das ganze nicht so ernst", sondern eher", Jungs, kümmert euch mal wieder mehr um die Religion und nicht um die weltlichen Reichtümer". Also eigentlich genau das was die Islamisten hierzulande auch predigen, mehr Gottesfurcht und weniger weltliche / westliche Oberflächlichkeiten peinlich/erstaunt
15.09.2015 12:35:16  Zum letzten Beitrag
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Poliadversum

AUP Poliadversum 30.08.2012
Sagt ja niemand dass ein Bashir Al-Luther Thesen an eine Moscheetür nageln muss.

Was mit "Reformation" gemeint ist ist schlichtweg genau das- eine Reformation (in der Ursprungsbedeutung). Eine Abkehr von der Bestrebung, gottesstaatliche Systeme aufzubauen und eine Wiederhinwendung zum säkularen Staat.

Seit dem arabischen Frühling geht die Entwicklung aber in die genau entgegengesetzte Richtung.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Poliadversum am 15.09.2015 12:40]
15.09.2015 12:39:56  Zum letzten Beitrag
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Shooter

shooter
...
 
Zitat von Poliadversum

Seit dem arabischen Frühling geht die Entwicklung aber in die genau entgegengesetzte Richtung.


Was im Grunde genommen nur logisch ist.
15.09.2015 12:44:46  Zum letzten Beitrag
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Poliadversum

AUP Poliadversum 30.08.2012
 
Zitat von Shooter

 
Zitat von Poliadversum

Seit dem arabischen Frühling geht die Entwicklung aber in die genau entgegengesetzte Richtung.


Was im Grunde genommen nur logisch ist.


Warum? Wenn man sich ml anschaut, wie die Bevölkerungen in den Ländern gelebt haben, die davor säkular(er) waren, z.B. Afghanistan, und wie sie jetzt leben (bzw. flüchten müssen weil sie irgendwelche Fanatiker, obs jetzt Assad, ISIS oder die Taliban sind, abschlachten wollen) würde man ja wohl eher meinen, es müsste langsam durchgesickert sein dass islamistische Systeme menschenfeindlich sind.

Offensichtlich ja nicht. Aber logisch ist das nicht.

e/ nur als disclaimer: mir ist klar, dass afg nicht durch den arabischen Frühling islamistisch wurde. Führe es nur an, weil da der Kontrast vorher vs nachher so krass ist.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Poliadversum am 15.09.2015 12:52]
15.09.2015 12:49:14  Zum letzten Beitrag
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Shooter

shooter
...
Äh, nein, du hast den arabischen Frühling erwähnt, und dieser bezog sich hauptsächlich auf Autokrat geführte Staaten, sprich, Diktaturen. Und gerade in Diktaturen werden Religionen oft unterdrückt bzw. können nur relativ eingeschränkt ausgeübt werden, bzw. eben nur im Sinne des Diktators. Darum ist es nicht verwunderlich, dass die Bevölkerung nach einem Sturz eben dann den Schutz in der Religion sucht, bzw. sich diese ungehindert entfalten kann.

Afghanistan ist etwas völlig anderes und hat nichts mit dem arabischen Frühling zu tun. In Afghanistan haben die Taliban schlicht das Machtvakuum welche die Sovjets hinterlassen haben ausgenutzt, zumal sie bereits während dem Krieg massgebliche Machtansprüche hatten.

Man darf dabei auch nicht vergessen, dass Religionen allgemein einen sehr grossen Machtanspruch haben, und dass Religionen sich sehr gut dazu eignen, Menschen zu binden.

Und Assad als Beispiel ist ja eben kein religiöser Fanatiker. Er ist ein Fanatiker, ja, aber kein religiöser. Im Gegenteil. Es ist kein Zufall, dass die Rebellengruppen in Syrien grösstenteils islamische oder gar islamistische Hintergründe haben. Die Menschen kämpfen eben nicht für eine sekuläre Staatsform, sie kämpfen in erster Linie gegen eine autokrate Diktatur, welche gewisse Glaubensrichtungen evtl. sogar unterdrückt hat.

/Ha, zack, der Edit kam zu spät!

//Und für den strengen Moslem ist ein islamischer Staat ja nicht menschenfeindlich, im Gegenteil. Als gläubiger Moslem hast du da ja nichts zu befürchten (stimmt natürlich nicht, aber das wissen die ja nicht). Evtl. dumm wenn man der falschen Richtung angehört und die Sunniten den Shiiten verhauen (siehe Irak), aber solange man auf der richtigen Seite steht ist das Bedürfnis nach einer Reformation vermutlich nicht sehr gross (damit wir den Kreis schliessen).
[Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert; zum letzten Mal von Shooter am 15.09.2015 13:05]
15.09.2015 13:01:31  Zum letzten Beitrag
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Poliadversum

AUP Poliadversum 30.08.2012
 
Zitat von Shooter


//Und für den strengen Moslem ist ein islamischer Staat ja nicht menschenfeindlich, im Gegenteil.


Auch nur, weil er selber menschenfeindlich ist.

Das meinte ich ja damit, dass das nicht logisch ist: vom unterdrückt werden zum selber drakonisch unterdrücken.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Poliadversum am 15.09.2015 13:13]
15.09.2015 13:11:18  Zum letzten Beitrag
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Feuerlöscher

Leet
 
Zitat von Lwis

 
Zitat von Oli

 
Zitat von Lwis

In Deutschland darf die Polizei dich auch erst mal 24 Stunden in eine geschlossene Psychiatrie einweisen, ohne zuerst einen Richter zu konsultieren.


Ehrlich? Und was, wenn sich nachher rausstellt, dass das unverhältnismäßig war oder so? Kann ich da klagen oder sind die Polizisten abgesichert?



Klagen kann man immer.



15.09.2015 13:13:43  Zum letzten Beitrag
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Shooter

shooter
...
 
Zitat von Poliadversum

Das meinte ich ja damit, dass das nicht logisch ist: vom unterdrückt werden zum selber drakonisch unterdrücken.


Ähm, doch, gerade diese Leute peinlich/erstaunt
Sieht man ja auch bei Gewaltverbrecher, welche selber oftmals auch Gewalt durch andere gegen sich erlebt haben.
15.09.2015 13:16:09  Zum letzten Beitrag
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Poliadversum

AUP Poliadversum 30.08.2012
 
Zitat von Shooter

 
Zitat von Poliadversum

Das meinte ich ja damit, dass das nicht logisch ist: vom unterdrückt werden zum selber drakonisch unterdrücken.


Ähm, doch, gerade diese Leute peinlich/erstaunt
Sieht man ja auch bei Gewaltverbrecher, welche selber oftmals auch Gewalt durch andere gegen sich erlebt haben.


Das macht das ganze vielleicht "menschlich" (auf eine tragische Weise), aber der logische Schluss müsste eigentlich sein, solche Systeme hinzuschmeißen.

e/ aber das ist dann eher ein Diskurs über Semantik. Ich meinte halt keine realpolitische Logik, sondern die Logik, die sich in den Köpfen eigentlich einstellen sollte, wenn man klar denken kann.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Poliadversum am 15.09.2015 13:22]
15.09.2015 13:20:52  Zum letzten Beitrag
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Shooter

shooter
...
Ja, gut, "logisch" ist in diesem Zusammenhang wohl auch das falsche Wort.

/Ja, eben, ich habe hier eher die "psychologische Logik" anwegendet (gibt es vermutlich gar nicht). War A erfährt, wird auch A anwenden. Oder so
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Shooter am 15.09.2015 13:25]
15.09.2015 13:24:35  Zum letzten Beitrag
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RushHour

rushhour
Das Problem des politischen Islam ist aber, dass er eben keine theologsich motivierte Bewegung im historischen Sinne einer Kirche oder Religionsneugründung ist. Er ist ein Reaktion auf die ("westliche, europäische") Moderne, in der die islamisch/arabische Welt vergleichsweise am Arsch ist, trotz der Versprechen der Kolonisierung, der Dekolonisierung und des freien Marktes nach Wohlstand, Zivilisation und Freiheit für alle, inkl. der Kolonisierten.

Hat aber irgendwie nicht geklappt - egal ob angelehnt an die Sowjetunion, mit westlicher Hilfe oder durch antikoloniale Entwicklungsregime, alles ist den Bach runtergegangen. Daraufhin entstand der moderne Islamismus als rückwärtsgewandte Ablehnung der und Alternative zur Moderne: Alles ab 1789ff. war Kacke, früher war alles besser, zurück zum reinen Glauben udn zum kalifat blabla.

Als solches ist der radikale politische Islam mit den Kriterien, die wir für mittelalterliche Religionen haben, nicht besonders gut fassbar, er ist eher eine sozial-politische Bewegung im religiösen Gewand. Und vermutlich kann man deswegen auch nicht mit einer inneren Erneuerung dieser Spielart des Islam rechnen - er ist schon eine (ziemlich beschissene im Übrigen) Reaktion auf die gegenwärtige Weltlage, so wie der Protestantismus die Reaktion auf eine neue Weltlage in Europa um 1500 war.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von RushHour am 15.09.2015 13:34]
15.09.2015 13:32:49  Zum letzten Beitrag
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Shooter

shooter
...
Sag' ich doch traurig
15.09.2015 13:35:52  Zum letzten Beitrag
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mental*

mental*
 
Zitat von RushHour

Das Problem des politischen Islam ist aber, dass er eben keine theologsich motivierte Bewegung im historischen Sinne einer Kirche oder Religionsneugründung ist. Er ist ein Reaktion auf die ("westliche, europäische") Moderne, in der die islamisch/arabische Welt vergleichsweise am Arsch ist, trotz der Versprechen der Kolonisierung, der Dekolonisierung und des freien Marktes nach Wohlstand, Zivilisation und Freiheit für alle, inkl. der Kolonisierten.

Hat aber irgendwie nicht geklappt - egal ob angelehnt an die Sowjetunion, mit westlicher Hilfe oder durch antikoloniale Entwicklungsregime, alles ist den Bach runtergegangen. Daraufhin entstand der moderne Islamismus als rückwärtsgewandte Ablehnung der und Alternative zur Moderne: Alles ab 1789ff. war Kacke, früher war alles besser, zurück zum reinen Glauben udn zum kalifat blabla.

Als solches ist der radikale politische Islam mit den Kriterien, die wir für mittelalterliche Religionen haben, nicht besonders gut fassbar, er ist eher eine sozial-politische Bewegung im religiösen Gewand. Und vermutlich kann man deswegen auch nicht mit einer inneren Erneuerung dieser Spielart des Islam rechnen - er ist schon eine (ziemlich beschissene im Übrigen) Reaktion auf die gegenwärtige Weltlage, so wie der Protestantismus die Reaktion auf eine neue Weltlage in Europa um 1500 war.



Der politische Islam hat es sehr leicht ideologische Rückgriffe auf den Ur-Islam zu nehmen. Die Rolle des Propheten Mohammeds und die Scharia beispielsweise.
Es stellt sich dann doch einfach die Frage, welches Islambild ist denn bei den in Europa lebenden Gläubigen vertreten. Trennt sich hier der politische/rechtliche Anspruch vom privat gelebten Glauben?
15.09.2015 15:46:44  Zum letzten Beitrag
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NotOnTour

Deutscher BF
 
Zitat von Shooter

Und Assad als Beispiel ist ja eben kein religiöser Fanatiker. Er ist ein Fanatiker, ja, aber kein religiöser. Im Gegenteil. Es ist kein Zufall, dass die Rebellengruppen in Syrien grösstenteils islamische oder gar islamistische Hintergründe haben. Die Menschen kämpfen eben nicht für eine sekuläre Staatsform, sie kämpfen in erster Linie gegen eine autokrate Diktatur, welche gewisse Glaubensrichtungen evtl. sogar unterdrückt hat.

1) Assad ist generell kein Fanatiker. Auch kein ideologischer Vordenker der Baath-Bewegung, er hatte ja eine unpolitische Karriere im Westen angestrebt und ist nur ins Amt gerutscht, weil sein Bruder starb. Assad ist einfach nur ein Diktator, der mit Gewalt seine Macht verteidigt. Da seine Mär vom "ich bekämpfe nur Terroristen" bei Europäern und den USA aufgeht und er fleißig vom ach so friedlichen Iran, Russland und der ach so säkularen Hisbollah unterstützt wird, funktioniert das halbwegs. Die rein religiöse Brille, durch die der Westen den Konflikt sieht, unterstützt diese Fehlwahrnehmung, siehe nächster Punkt.

2) Die FSA war zumindestens zu Anfang nicht islamistisch geprägt. die Mehrheit der syrischen Sunniten sind konservativ, aber keine Islamisten. Die FSA wurden a) vom Westen im Stich gelassen und b) wurden Djihadisten aus den Golfstaaten massiv unterstützt. Auch Assad hat seinen Anteil daran, die im Kern nationalistische Auflehnung gegen ihn religiös aufzuladen (1. Aufrüstung von religiösen Minderheiten; 2. gezielte Bekämpfung der FSA während IS/Al Nusra relativ in Ruhe gelassen wurden, 3. gezielte Freilassung von inhaftierten Islamisten). Damit hat man die FSA effektiv zerrieben. Jetzt paktieren diese auch mit Islamisten, denn: beggars can't be choosers.
Der Grund für den ursprünglichen Widerstand gegen Assad war kein religiöser, sondern ein politischer. Nicht Sunniten haben gegen einen Alawiten aufgemukkt, sondern unterdrückte Bürger gegen einen Diktator. Nebenbei ist Assads Frau Sunnitin, die sunnitische Oberschicht gehört durchaus auch zu seiner Machtbasis.

3) Welche Glaubensrichtung hat Assad unterdrückt? Assad hat Oppositionelle unterdrückt, ansonsten war das religiöse Leben in Syrien für arabische Verhältnisse ziemlich pluralistisch (12% Christen etc.).


 
Zitat von Shooter

Äh, nein, du hast den arabischen Frühling erwähnt, und dieser bezog sich hauptsächlich auf Autokrat geführte Staaten, sprich, Diktaturen. Und gerade in Diktaturen werden Religionen oft unterdrückt bzw. können nur relativ eingeschränkt ausgeübt werden, bzw. eben nur im Sinne des Diktators. Darum ist es nicht verwunderlich, dass die Bevölkerung nach einem Sturz eben dann den Schutz in der Religion sucht, bzw. sich diese ungehindert entfalten kann.

Das passt aber nicht auf den Arabischen Frühling. Mubarak hat die Muslimbrüder nicht unterdrückt, weil die fünfmal am Tag nach Mekka beten, das konnten sie unter ihm wie es sie auch heute unter al-Sisi können. Mubarak hat sie unterdrückt, weil sie seine Macht (und die der Herrschaftselite, ergo Militär) in Frage stellen.


 
Zitat von Poliadversum

Warum? Wenn man sich ml anschaut, wie die Bevölkerungen in den Ländern gelebt haben, die davor säkular(er) waren, z.B. Afghanistan, und wie sie jetzt leben (bzw. flüchten müssen weil sie irgendwelche Fanatiker, obs jetzt Assad, ISIS oder die Taliban sind, abschlachten wollen) würde man ja wohl eher meinen, es müsste langsam durchgesickert sein dass islamistische Systeme menschenfeindlich sind.

Nö, warum auch? Für die, die herrschen und majorisieren, war es nie "menschenfeindlich". Abgesehen davon: Die nicht-islamistischen Regime im Nahen Osten/der arabischen WElt waren/sind ja kaum besser als die islamistischen. Da wird man halt nur aus einem anderen Grund gefoltert.


 
Zitat von Poliadversum

Das meinte ich ja damit, dass das nicht logisch ist: vom unterdrückt werden zum selber drakonisch unterdrücken.

Doch, für die arabische Welt ist das sehr logisch, denn es ist die einzige Methode dafür zu sorgen, nicht wieder unterdrückt zu werden, da eben primordiale, vorstaatliche Bindungen wirkmächtiger sind als nationale Identitäten (sofern letztere überhaupt vorhanden sind). Auch deshalb funktionieren dort demokratische Auswahlmechanismuen (Wahlen) auf nationaler Ebene kaum, was dann zu so lustigen Verfassungen wie im Irak oder Libanon führt.
[Dieser Beitrag wurde 10 mal editiert; zum letzten Mal von NotOnTour am 15.09.2015 17:49]
15.09.2015 17:20:14  Zum letzten Beitrag
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 Thema: Ich bin ja nicht rechts, aber...
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