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Ich muss gestehen, ich würde mich zuerst um die Verbeamtung kümmern. Sicherheit geht vor, gerade bei deinem genannten Grund.
Je nachdem, in welchem Alter du aus dem Ref kommst bzw. wie früh du wieder mit einer Planstelle zurück nach BaWü darfst, könnte der Zug für eine Lebenszeitverbeamtung nämlich schon abgefahren sein.
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Beweggrund für die Stadt Berlin?
Oder Beweggrund fürs Arbeiten als Lehrer und das Unterrichten am Gymnasium?
Für letzteres gibt es natürlich sehr viele Gründe.
Für ersteres ("ausgerechnet Berlin") gibt es tatsächlich nicht all zu viele Gründe. Gibt sicher auch andere Städte in denen ich glücklich werde.
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Wie stehen denn die Chancen und wie alt bist du?
Würde mich auch erstmal um die Verbeamtung kümmern. Warteliste, Supervertrag, mobile Reserve... geht da nix?
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Und mit Blick auf den Rest?
Grenznote 1,0?
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1. Staatsexamen: 1,8
2. (wahrscheinlich) ca. 1,4
Notenmäßig also recht gut, Stellen gibts hier eben gerade vor allem im ländlichen Raum oder in anderen Schulformen als dem Gymnasium. Möchte aber schon gerne Gymnasium, bzw. Mathe auf Oberstufenniveau unterrichten.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von *Morphy* am 18.05.2017 23:29]
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Ich meinte eher die Grenznote, die der Planstelle genügt. Gibt da Erfahrungswerte?
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Es gibt hier im Umkreis von 60 km höchstwahrscheinlich keine Stelle mit meiner Fächerkombination.
D.h. umziehen müsste ich wohl sowieso.
Das Listenverfahren in BW läuft, hab Städte wie Konstanz und Freiburg angegeben, aber da gibt es wie gesagt wohl nichts.
Und ich denke dass ich persönlich mit einem Umzug "aufs Land" trotz Verbeamtung eher unglücklicher werde als in einer großen Stadt als Angestellter.
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[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von *Morphy* am 18.05.2017 23:37]
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Versetzungsantrag stellen gleich nach Beginn der Probezeit? Machen die meisten hier in Bayern.
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Ja, allerdings wird dem Antrag ja (wenn überhaupt) auch erst nach 3-5 Jahren stattgegeben.
Möchte mich einfach nicht von 28 bis 33 in einer Kleinstadt langweilen mit der ich nichts anfangen kann.
Trotzdem natürlich eine doofe Situation mit der Verbeamtung. Aber ich hoffe wenn ich mich versuche mich später mit 30 wieder im Süden auf eine Stelle zu bewerben (zur Not dann auch im ländlichen Raum), bekomme ich entweder eine Freigabe der Schule in Berlin oder bin im Notfall eben mutig genug zu kündigen.
Der Zug der Verbeamtung auf Lebenszeit ist dann hoffentlich noch nicht abgefahren, wenn ich davor nicht gerade schwer krank werde.
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| Zitat von *Morphy*
Und ich denke dass ich persönlich mit einem Umzug "aufs Land" trotz Verbeamtung eher unglücklicher werde als in einer großen Stadt als Angestellter.
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Hätte ich auch gedacht, bis ich in ne "ländlichere" Gegend gezogen bin (wenn auch nicht tiefstes Kaff).
Jetzt würd ich nur zurück gehen, wenn ich muss.
Überleg dir das gut, ob dir Hipster-Berlin mit all seinen Probleme im Bildungsbereich (siehe RHs Beitrag) das wert ist.
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Ich muss mal Hass ablassen
Als Info vorweg: Ich unterrichte an einer Auslandsschule, da sind die Bedingungen etwas anders als in Deutschland. Die Hälfte des Kollegiums sind keine ausgebildeten Lehrer, viele unterrichten fachfremd, und natürlich ist Deutsch für fast alle unsere SuS eine Fremdsprache. Deshalb müssen die Fachlehrer den Aspekt der Sprache, bzw. des Spracherwerbs berücksichtigen, nennt sich DFU, deutschsprachiger Fachunterricht. Außerdem gibt es regelmäßige Inspektionen, in denen die KMK schaut, ob wir uns an deren Standards halten. So weit, so gut.
Nun sind bald Ferien, und nach den Ferien steht so eine Inspektion an. Wir haben die letzten Jahre wohl ein bissl geschlampt, deshalb sind nun alle extrem gestresst, weil letzte Klausuren korrigieren, Dokumente für die Inspektion aufpolieren, man kennt das ja. Zumindest im Bereich DFU stehen wir aber gut da, deshalb ist da jetzt ein halbes Jahr lang nix mehr passiert.
Bis heute. Da mussten wir nachmittags eine DFU-Konferenz machen - morgen müssen die Noten fertig sein, am Samstag war der Nachschreibtermin für Klassenarbeiten (ein zentraler Termin pro Semester), sprich: keiner hat Zeit für sowas. Aber nein, ganz wichtig, alle müssen kommen.
Die ersten 85 Minuten waren dann eine "Fortbildung" auf dem Niveau: Macht bitte klare Aufgabenstellungen, schreibt neue Wörter an die Tafel und sprecht doch bitte nicht in zu komplizierten Sätzen. Alle Kollegen (in diesem Fall tatsächlich ausgebildete Kollegen aus Deutschland, die meisten mit Fakultas für SekII und mehrjähriger Erfahrung im Ausland) also schon mordsmäßig angepisst.
Dann, die letzten 5 Minuten: "Ja, schön dass ihr hier wart und so, ach übrigens, ihr müsst bis zu den Ferien bitte noch eure Curricula überarbeiten und eine Liste mit den für euer Fach relevanten Vokabeln ( ) und eure Arbeitsblätter ( ) anhängen. Anweisung aus Deutschland, sorry. Ciao Kakao!"
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Ich glaube echt dass es ein massives Problem ist, dass sich in Schulen (und Schulverwaltungen) das Personal hauptsächlich aus Lehrern speist, die nicht gerne lehren. Die die das gerne machen sind selten geneigt für ein paar Kröten mehr zur Administration zu wechseln. Das tun also die, die den Beruf nicht aus Leidenschaft machen. Und richtig qualiifziert sind sie auch nicht dafür, Schulleitungsfortbildungen in aller Ehre, so doll sind die meist nicht.
Und dazu die (deutsche) irre Idee, jede Schule als völlig unvollständigen Wurmfortsatz einer Großverwaltung zu betrachten, mit dem Freiheitsgrad eines Guantanamo-Insassen und der Abhängigkeit von mehreren sich gerne widerstreitenden Verwaltungsebenen (Kommune, Land, am Ende noch Bund ...). Da wedelt ständig und nur der Schwanz mit dem Hund.
Ich will jetzt nicht dass Juristen oder Verwaltungswirte oder Leute mit MBA künftig Schulleitung machen, aber es gibt sicher eine bessere Form der Steuerung als einen primus inter pares aus der Mitte des Kollegiums zum machtlosen Mangelverwalter zu bestimmen. Schulen sollten weitgehend selbständig mit Mitteln und Personal und Konzepten operieren können und dann brauchts ne Behörde die in Abständen und mit Augenmaß Qualität und Standards prüft und dann im Zweifelsfall fachliche Unterstützung anbietet statt Kontrolle, wenn was nicht stimmt. Dieser ganze Mist des föderalen und staalichen Bildungssystems ist verrotet wie nur irgendetwas. Das sind immer noch Strukturen von 1815, irre. Das ist als hätten wir noch ein Drei-Stände-Wahlrecht, ach was, bestenfalls minimal konstitutionelle Monarchie.
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Weiß nicht, ne "Entföderalisierung" des Kultusbereiches kann ich mir einfach nicht in der Praxis umgesetzt vorstellen. Die Landesministerien bauen so ja schon genug Mist, jetzt stell dir einen ähnlichen Apparat in dermaßen größer mit dermaßen mehr Schulen in der Obhut vor...
Allein schon ein identisches Abitur in ganz Deutschland einheitlich zu schreiben ist eigentlich undenkbar, auch wenn sich die KMK ja schon länger um "Angleichung" bemüht.
Der Flickenteppich hat ohne Zweifel große Nachteile, aber es funktioniert halt besser als ein System, das man sich gar nicht erst vorstellen kann
e/ und jemand der kein Lehrer ist/war als Schulleiter würde in den meisten Kollegien eh' nie akzeptiert werden.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Poliadversum am 23.05.2017 10:18]
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| Zitat von Poliadversum
e/ und jemand der kein Lehrer ist/war als Schulleiter würde in den meisten Kollegien eh' nie akzeptiert werden.
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"Mein" Schulleiter ist außerdem ein augezeichneter Pädagoge. Man darf nicht vergessen, welche Aufgaben fernab vom administrativem Geschäft geleistet werden müssen.
Bin echt froh ihn zu haben, Tür steht immer offen. Würde man da einen Businesskasper hinsetzen, würde doch über den Flurfunk nur gelellt. LEL!
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Was Neues...
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Nach 2,5 Jahren Rumfahrerei, Hausarbeiten, Prüfungen und Wochenenden in billigen Tagungshäusern...
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Musste erstmal googeln was das ist.
Aber Glückwunsch!
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| Zitat von Poliadversum
Weiß nicht, ne "Entföderalisierung" des Kultusbereiches kann ich mir einfach nicht in der Praxis umgesetzt vorstellen. (...)
Der Flickenteppich hat ohne Zweifel große Nachteile, aber es funktioniert halt besser als ein System, das man sich gar nicht erst vorstellen kann
e/ und jemand der kein Lehrer ist/war als Schulleiter würde in den meisten Kollegien eh' nie akzeptiert werden.
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Naja, ich denke eher ein skandinavisches oder angelsächsisches Miodell: Die Schulen sind kommunal und bewirtschaften Personal und Immobilien aus eigener Kasse und selbständig. Übergeordnete Behörden machen nur Qualitätsmaßstäbe und -kontrollen und bieten Unterstützung und Qualifizierung. Keine Landesverwaltung, die sich das Abi ausdenkt usw. Bestenfalls ne Stelle, die die Prüfungen genehmigt, die die Schule stellen will. Wäre mein Favorit.
Oder halt DDR, das war auch entföderalisiert. Gleiche Schulbücher und Curricula landesweit, wer am Wochenende von Rostock nach Chemnitz umzog konnte am Montag auf der Seite im Lehrbuch weitermachen, wo er Freitag am anderen Ende der Republik aufgehört hatte, der Lehrplan war da unerbittlich. Wäre jetzt aber nicht so meins.
Was die Schulleitung anging - das war mehr die Erkenntnis, dass an unseren Schulen zu 95% Lehrer mit Staatsexamen sitzen, die aber zu sicher 30% Dinge tun, die Sozialarbeiter, IT-Fachleute, Büromanager ... besser machen könnten, eben weil sie es gelernt haben. Management gehört auch oft dazu. Sicher gibt es überall tolle Kolegen, die die IT, den Stundenplan, die Sozialstation am laufen halten, aber muß das so sein?
Man stelle sich mal vor an einer Schule mit derzeit 80 Lehrern wären künftig nur noch 60, aber man hätte ein mit 10 Leuten besetztes Servicebüro, die einem alles technisch-organsiatorische abnehmen, was nicht "Unterricht" ist - von Fernleihe über Kopieren bis Klassenfahrt buchen oder Gremienprotokolle tippen und Sttistiken ausfüllen - und ne Sozialstation ähnlicher Größe, die das auch tut - von Krisenintervention über Nachhilfe bis zur systematischen Elternarbeit.
Aber die Flexibilität kennt das deutsche Schulsystem nicht. Staatsexamen or die! Eine Sekretärin mit 60%-Stelle muß reichen, den Rest machen die Kollegen ja nebenher. Ein deutscher Studienrat kann alles! So ein Blödsinn. Das ist als würde VW zum Autobauen ausschließlich Lackierer beschätigen, weil sie den Abschluß nunmal am schönsten finden. Warum sollen die nicht auch schrauben oder verkabeln können, ne?
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Lel, das schulsystem im UK ist der letzte dreck und die "ausbildung" der Lehrer da erst recht.
Dass schulen selbst das schriftliche abitur stellen wird hoffentlich auch nie passieren, das ist jedem klar dass da nur stuss rauskommen kann.
Und wie gesagt, schulleiter ohne staatsexamen, Nein Danke. Wird auch nie passieren und ist genauso stuss.
Im büro und für it usw gerne.
Schulsozialarbeit gibts in bayern btw an den schulen. Ganz ohne staatsexamen.
Lehrpläne in bayern sind kompetenzorientiert, dh die Lehrer sind so frei wie du das möchtest, ohne an konkrete inhalte gebunden zu sein. Vielleicht kommt das auch irgendwann im bildungsdunklen norden an.
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[Dieser Beitrag wurde 4 mal editiert; zum letzten Mal von Poliadversum am 23.05.2017 23:26]
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Stimme dir grundsätzlich zu, allerdings noch eine Anmerkung zu diesem Satz: | Dass schulen selbst das schriftliche abitur stellen wird hoffentlich auch nie passieren, das ist jedem klar dass da nur stuss rauskommen kann. | |
Nur 15 von 16 Bundesländern haben Zentralabitur.
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Ach, was ist Rheinland-Pfalz für 1 Land?
Man kann aber auch trotz Zentralabitur kompetenzorientierte Ausbildung untergraben, so ist es auch nicht. Als mir vom "Sternchenthema" in BaWü erzählt würde (SuS wissen zB vorher, dass meinetwegen "Schiller" drankommen wird), dachte ich, ich werd veräppelt.
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| Zitat von Poliadversum
Ach, was ist Rheinland-Pfalz für 1 Land?
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Kollege kommt aus RLP. Seine Lehrerausbildung war da jetzt auch nicht so knuffe. War eigentlich ganz auf Zack, aber hat trotzdem nix gewusst.
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Moar anecdotal evidence, anyone?
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Der Typ war zwei Jahre lang mit mir im Ref. Wir haben viel und ausführlich über seine Ausbildung diskutiert. Es gab eben Inhalte, die von uns in Bayern gefodert wurden, die er nichtmal mit dem Arsch angeschaut hat.
Und jetzt?
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Bazooker am 24.05.2017 15:38]
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ok, passt vielleicht auch in den Ausbildungsthread, aber egal:
juhu! \o/
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Wir haben von einer Stiftung Bücher für unsere Erst- und Zweitklässler als Geschenke bekommen; die Pakete waren an die Lehrer adressiert.
"Klasse 1b, Frau Damocles"
Der tägliche Sexismus
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Naja, nach der Hackfresse hätte es auch "Der kleine Damo" sein können.
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| Zitat von Bazooker
Der Typ war zwei Jahre lang mit mir im Ref. Wir haben viel und ausführlich über seine Ausbildung diskutiert. Es gab eben Inhalte, die von uns in Bayern gefodert wurden, die er nichtmal mit dem Arsch angeschaut hat.
Und jetzt?
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Auf welchen Teil der Ausbildung beziehst du dich? Den Universitären? Oder hat er auch das Ref in Rheinland-Pfalz gemacht? Wenn ja, wo bzw. wieso dann noch mal in Bayern? Und um welche Inhalte handelte es sich denn etwa? (ernst gemeintes Interesse)
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| Zitat von [Amateur]Cain
Naja, nach der Hackfresse hätte es auch "Der kleine Damo" sein können.
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Immer noch besser als "Die kleine Damo", weil erste Klasse, lolroflmao.
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Thema: Der Lehrer- und Pädagogenthread ( "...DAS IST UNFAAAAIR....." ) |