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 Moderiert von: Irdorath, statixx, Teh Wizard of Aiz


 Thema: Der Lehrer- und Pädagogenthread ( "...DAS IST UNFAAAAIR....." )
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Bombur

AUP Bombur 24.06.2010
G8 kommt wieder.
11.11.2017 20:46:09  Zum letzten Beitrag
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Randbauer

AUP Randbauer 08.07.2015
Mit Eltern wird oft und ausgiebig gesprochen. Zumindest machen das die Kolleginnen in meiner unmittelbaren Umgebung sehr oft. Also locker 2-3 Elterngespräche/Telefonate pro Woche.
Bevor es zu temporären Suspendierungen oder einem Schulverweis kommt, wird natürlich das ganze Repertoire der pädagogischen Maßnahmen abgefeuert - nur leider oft nicht mit Erfolg, da viele Eltern einfach überfordert sind. Oft sind es alleinerziehende Mütter oder Eltern, die kaum die deutsche Sprache sprechen.

Ohne die Zusammenarbeit von BZF (und anderer Betreuer), Eltern, Kollegen und Schülern funktioniert es nicht. Wenn da eine oder zwei Sachen wegbrechen hat man (und das Kind) einfach verloren.

Und die Kolleginnen heulen dann im Teamraum, weil sie sich das alles natürlich zu Herzen nehmen und an sich zweifeln. Wenn man 2-3 solcher "krassen" Fälle in der Klasse hat, und das haben aktuell viel zu viele Klassen, dann macht das die Lehrkräfte einfach fertig. Besonders da darunter dann natürlich auch die guten und tollen Kinder leiden, da die dann nicht mehr gefördert werden können, wie sie es eigentlich verdient haben.

Es ist atm echt einfach eine richtig beschissene Situation hier. Ohne den Zusammenhalt des Kollegiums wäre das für viele sicher nicht auszuhalten.

Bisher bin ich noch nicht heulend aus ner Stunde raus gegangen, aber bereits zweimal einfach fix und fertig. Schnauze voll und ne Mischung aus "ich schmeiss hin" oder "ich klatsche die Kinder an die Wand", da ich in einem meiner Kurse ums verrecken kein Land sehe, dass es da irgendwie mal besser wird. Da ist halt auch nur die Crème de la Crème zweier Klassen.

Zum Glück überwiegen die positiven Momente.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Randbauer am 11.11.2017 20:48]
11.11.2017 20:47:41  Zum letzten Beitrag
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Bazooker

Bazooker
 
Zitat von Bombur

G8 kommt wieder.



?

Du meinst sicherlich G9.
11.11.2017 21:01:53  Zum letzten Beitrag
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Bombur

AUP Bombur 24.06.2010
peinlich/erstaunt Äh, ja. G7, G8, G9. Ich war da etwas verwirrt.
11.11.2017 21:22:14  Zum letzten Beitrag
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Jellybaby

Arctic
 
Zitat von Lefko

Oder gibt man einfach nach einer Weile auf, zu versuchen mit den Kindern in Beziehung zu treten, weil es wirklich zu anstrengend ist?



Gibt wie überall solche und solche. Ich arbeite jetzt (wenn auch nicht als Lehrer) an meiner siebten Schule, und es war nicht eine dabei, wo alle Lehrkräfte überfordert wären oder pauschal aufgeben. Dabei sind das alles ausgewiesene Problemschulen.

 
Zitat von M@buse

warum sollte das sache der lehrer sein? für die erziehung der kinder sind in erster linie die eltern verantwortlich. ich hätte als lehrer weder bock noch zeit die versäumnisse der eltern wieder gerade zu biegen.



Das gehört aber zum Job. Besonders an den Ganztagsschulen, wo die Lehrer schon rein zeitlich oft mehr mit den Kindern zu tun haben als deren Eltern. Wer sich da von jeder Erziehungsverantwortung freispricht hat den Beruf verfehlt.
11.11.2017 22:34:23  Zum letzten Beitrag
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Bazooker

Bazooker
In gleicher Weiße dürfen sich aber dann Eltern auch nicht dieser Verantwortung freisprechen.
Das ist dann teilweise echt zum Verzweifeln, wenn Eltern Hin- und Verweise mit einem Schmunzeln unterschreiben und den Kids noch ein “Passt schon!” mitgeben.
11.11.2017 23:23:42  Zum letzten Beitrag
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Poliadversum

AUP Poliadversum 30.08.2012
So richtig spaßig wirds doch erst, wenn Eltern nicht gar nicht, sondern zu Bildungsferne und Ablehnung der Schule/ des Lehrkörpers erziehen.
11.11.2017 23:54:46  Zum letzten Beitrag
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Jellybaby

Arctic
 
Zitat von Bazooker

In gleicher Weiße dürfen sich aber dann Eltern auch nicht dieser Verantwortung freisprechen.



selbstverständlich. Also, eigentlich. traurig
12.11.2017 0:11:20  Zum letzten Beitrag
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Mountainbiker

AUP Mountainbiker 11.06.2012
 
Zitat von M@buse

warum sollte das sache der lehrer sein? für die erziehung der kinder sind in erster linie die eltern verantwortlich. ich hätte als lehrer weder bock noch zeit die versäumnisse der eltern wieder gerade zu biegen.


Man hat einen Bildungs- UND einen Erziehungsauftrag. Zudem erzieht man die Kinder dazu die Schulregeln und Unterrichtsregeln einzuhalten. Das geschieht quasi im Eigeninteresse.
Dafür muss man als Lehrkraft Zeit und Bock aufbringen. Ansonsten hat man den falschen Beruf gewählt.
12.11.2017 0:30:31  Zum letzten Beitrag
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Lefko

Deutscher BF
Welche Mittel hat man denn realistisch, um solche Probleme ursächlich zu lösen? Ich vermute mal, dass ein "auf die Ursachen und die einzelnen Schüler eingehen" (damit meine ich z.B. außerhalb der Klassensituation mit Schülern und auch Eltern offen sprechen, individuelle Probleme der Schüler mit angehen, ihnen den Eindruck vermitteln, dass sie als Person ernstgenommen werden) aus Zeitgründen und eventuell auch mal aus "pubertärem Totalverweigern" einfach nicht machbar ist? Gibt es normalerweise Pädagogen an der Schule für sowas, die Schüler wie auch Lehrkräfte unterstützen?

Ich habe bisher keine Erfahrung mit Jugendlichen, nur mit Kindern bis 8 oder so, deshalb weiss ich überhaupt nicht, wie man an die rangeht, das ist nämlich sicher nicht wie mit Kindern möglich... Danke für Einblicke etc.
12.11.2017 1:18:24  Zum letzten Beitrag
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fatal-x

AUP fatal-x 14.12.2009
 
Zitat von *Morphy*

Würde sagen normales Einzugsgebiet und es ist in allen Klassen die ich habe so.
Schiebe es zum Teil auf die Erziehung aber zu nem großen Teil auch auf mangelnde Konsequenz der Kollegen. Ich glaube viele sind von den Rahmenbedingungen und der Schulleitung frustrierte und machen deswegen eher unmotivierten Dienst nach Vorschrift.


Ich kann mir natürlich kein Urteil erlauben, wie du arbeitest, allerdings liegt es meistens an den Lehrern selbst, wie sich die Schüler in ihrem Unterricht verhalten. Oft ein Unterschied wie Tag und Nacht, wenn man zwei Lehrer mit der gleichen Funktion vergleicht.
Ich arbeite in der Regel nur in 2-3 Klassen und kümmer mich da, um die schwierigen Fälle (oder eher schwierigsten Fälle Augenzwinkern ) und sehe daher immer ganz gut den Unterschied zwischen den Lehrern und wie die Schüler darauf reagieren.
Meistens scheitern die Lehrer daran, dass sie zu nett am Anfang sind(sowohl Stundenanfang, als auch Übernahme der Klasse). Es wird zu viel erlaubt, tausende Ermahnungen ausgesprochen anstatt irgendwann mal durchzugreifen. Wenn schleichend dann das Stresslimit für den Lehrer erreicht ist, geht der Schalter dann rüber zur übertriebenen Strenge (Kollektivstrafen, verfallen ins meckern), was natürlich bei den Schüler auch nicht gerade wohlwollend aufgenommen wird.
Sobald ein Lehrer in den ersten Stunden mich fragt, wie etwas (auf klo, umsetzen) sonst in der Klasse geregelt wird, weiß ich schon, dass es in dem Fach ein anstrengendes Halbjahr wird.

 
In diesem Kreis begrüße ich die Klasse (und sie mich), überprüfe die Anwesenheit, erkläre was ich in dieser Stunde grob vorhabe und gebe Anweisungen was als nächstes zu tun ist (z.B. Geräte aufbauen, Bälle holen usw.)
Auch nicht ohne massive Ermahnungen usw. machbar. Beziehungsweise bisher auch mit unzähligen Ermahnungen nicht machbar


Du schreibst ja selbst von unzähligen Ermahnungen, also konsequenter handeln (wie unterstützt sowas der Klassenlehrer).

Eventuell liegt es auch am Ablauf. Ich hab schon zwei Lehrer erlebt, die für so einen Ablauf 20 Minuten (natürlich mit 30 Ermahnungen) gebraucht haben, während es normal paar Minuten benötigt.

 
militärischer Drill


Im Sportunterricht ist es doch nicht so verkehrt, wenn es eben nicht funktioniert. Und auch sonst, manche Schüler brauchen sowas nun mal einfach.
12.11.2017 1:59:44  Zum letzten Beitrag
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*Morphy*

*Morphy*
Ja wie gesagt: Militärischer Drill funktioniert.

Aber damit ist es schwer den Kindern etwas komplexere Dinge wie Spielzüge im Basketball beizubringen.

Hauptproblem ist dann einfach die zu große Gruppe und der beschränkte Platz. Bei einer passenden Übungsform für z.B. Give and Go im Basketball kann ich 8 Schüler beschäftigen, theoretisch könnte ich noch eine zweite Gruppe von 8 Schülern dieselbe Übung auf einen zweiten Korb machen lassen. Das funktioniert aber nicht, weil sie nicht selbständig genug sind und ich konstant Präsenz zeigen muss. Wenn ich also nur 8 Schüler eine Übung machen lasse, stehen 20 am Rand, langweilen sich und prügeln sich dann natürlich recht schnell.

In Mathe bin ich Klassenlehrer. Kann da auch Frontalunterricht machen, da ist es Still. Stillarbeit mit Arbeitsblättern, auch still. Aber komplexere Arbeitsformen eben nicht. Gut muss jetzt nicht unbedingt sein, das mindeste geht ja und wie ich in den Klassenarbeiten sehe, lernen die Schüler auch einiges.
Allerdings beschweren sich hier die Eltern bei mir über andere Lehrerinnen, welche die Klasse nicht im Griff haben, und wenn ich mit denen dann im Lehrerzimmer spreche, kann ich mir auch denken wieso...

Ich finde es eben so schade, weil ich auch weiß (von der Schule in der ich mein Referendariat gemacht habe), dass es anders gehen kann.
12.11.2017 2:24:35  Zum letzten Beitrag
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Mountainbiker

AUP Mountainbiker 11.06.2012
 
Zitat von Lefko

Welche Mittel hat man denn realistisch, um solche Probleme ursächlich zu lösen? Ich vermute mal, dass ein "auf die Ursachen und die einzelnen Schüler eingehen" (damit meine ich z.B. außerhalb der Klassensituation mit Schülern und auch Eltern offen sprechen, individuelle Probleme der Schüler mit angehen, ihnen den Eindruck vermitteln, dass sie als Person ernstgenommen werden) aus Zeitgründen und eventuell auch mal aus "pubertärem Totalverweigern" einfach nicht machbar ist? Gibt es normalerweise Pädagogen an der Schule für sowas, die Schüler wie auch Lehrkräfte unterstützen?

Ich habe bisher keine Erfahrung mit Jugendlichen, nur mit Kindern bis 8 oder so, deshalb weiss ich überhaupt nicht, wie man an die rangeht, das ist nämlich sicher nicht wie mit Kindern möglich... Danke für Einblicke etc.


1. Wer arbeitet kann nicht sündigen.
Die erste Maßnahme einer Lehrkraft sollte sein, sich zu überlegen, ob das Kind so beschäftigt wurde, dass es mitarbeiten kann. Darin liegt in sehr vielen Fällen die Ursache für störendes Verhalten. Bei einer adäquaten Beschäftigung im Unterricht kommt es nicht zu Störungen.
Das heißt nicht, dass man für jede Schülerin und jeden Schüler eine Aufgabe zurechtschneidern muss, aber man sollte verschiedene Niveaustufen anbieten und Zusatzaufgaben für diejenigen, die schneller sind.

2. Störungen schnell und frühzeitig unterbinden
Manchmal addieren sich viele kleine Störungen, bis es zum Ausarten kommt. Wer frühzeitig einschreitet und den Fokus wieder auf die Arbeit lenkt, der verhindert die große Eskalation nach hinten raus.
Manchmal reicht es, wenn man sich zwischen zwei Schüler stellt, die sich gegenseitig hochschaukeln. Mit Fragen nach der Aufgabe kann man den Fokus der SuS gut lenken: "X...kommst du bei einer Aufgabe nicht weiter? Kann ich helfen?". Hier verkoppelt sich Punkt 1 und Punkt 2 sehr schön.

3. Eindeutige positive Regeln im Klassenraum
Gerade in den unteren Klassen klar formulierte Regelungen zum Zusammenarbeiten im Klassenraum gut. Wenn die Klasse diese Regeln selbst erarbeitet hat ist das um so besser. Man kann sich darauf beziehen und die SuS ganz anders auf ihr Missverhalten hinweisen, als nach den vermeintlich arbiträren Regelungen der Lehrkraft.
Die Regeln sollten positiv formuliert sein: "Ich arbeite leise und konzentriert an meinen Aufgaben."; "Ich melde mich, wenn ich etwas sagen möchte, oder eine Frage habe" etc, etc...

4. Lehrerpersönlichkeit
Schwieriges Thema, weil es oftmals auf persönlichen Eigenschaften begründet ist. Vieles davon kann man aber erlernen und ergibt sich aus professionellem Verhalten und Freundlichkeit. Auch er Vollnerdlehrer oder der alte Knochen wird akzeptiert, wenn man merkt, dass er/sie weiß was er/sie tut und eine klare Linie fährt, die auf ihn/sie passt.
Man sollte mit dem was man tut zufrieden sein. Wer keinen Bock hat wird gefressen.

5. Elternkommunikation
Das Kind ist rotzfrech? Eltern anrufen. Das Kind macht nie Hausaufgaben? Eltern anrufen. Leistungen werden schlechter? Eltern anrufen.
Das wirkt oftmals Wunder. Ich gehe auch mal beim örtlichen Döner essen, um mit dem Vater über seinen Sohn zu sprechen. Der Junge ist lammfromm die nächsten Wochen (ich schätze es ist ein Trick, um mich in die Gaststätte zu locken).


Hilfsmaßnahmen ausschöpfen
Kollegiale Gespräche über störende SuS, um eine Maßnahme durchzusetzen oder sich Ideen zu holen sind unumgänglich. Sollte es an der Schule einen Sozialarbeiter/in geben, kann man den schnell mit ins Boot holen.
Schwieriger wird es, je nach Schule und Schulamtsbezirk, mit Hilfestellungen durch Schulpsychologie, BFZ, Jugendamt usw. Hier sind in der Kommunikation aber auch (sinnvolle) Hürden zu nehmen. Keine dieser Hilfestellungen werden genutzt, ohne dass man mit Schulleitung, Eltern und Kind kommuniziert hat.

----------

Ich unterrichte gerade eine Klasse in der 3 Inklusionskindern sind und ein Kind mit einem sehr geringen IQ (85). Für das Kind wird auch noch ein Förderstatus erarbeitet. BFZ-Kräfte gibt es nur für Mathe und Deutsch... Und ich habe die Kinder 5 Stunden die Woche ohne Hilfe. Da muss ich nochmal mehr einfordern.
12.11.2017 14:32:20  Zum letzten Beitrag
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Poliadversum

AUP Poliadversum 30.08.2012
Niiiice. Hospitiere gerade ne Inklusionsklasse mit 5 down-Kindern, aber da sind immer eine oder zweI Mittelschullehrerinnen, eine Förderschullehrerin und eine Förderlehrerin präsent.

Trotzdem nicht sonderlich fruchttbar, weil die Inklusionskinder kognitiv einfach nicht mitkommen können.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Poliadversum am 12.11.2017 14:58]
12.11.2017 14:58:07  Zum letzten Beitrag
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.tRiX0r

tf2_spy.png
Nach all den problembeladenen Einwürfen in der letzten Zeit möchte ich einfach mal verkünden, dass es auch noch Inseln der Glückseligkeit gibt. Der Großteil meiner Schüler ist fleißig und höflich. Mit den Großen kann ich in Informatik teilweise echt abgefahrenen Scheiß machen, vor allem weil die und ich Bock haben. Das geht aber nur, weil da kein Zentralbitur dahinter steht. In Mathe bereiten wir die ordentlich aufs Abi vor, aber auch da gilt: die meisten machen ordentlich mit - auch wenn es sicher nicht jedem liegt. Die Eltern ziehen meist mit am Strang, und wollen genauso, dass wir die Schüler ordentlich bilden und erziehen. Und das alles in einer Großstadt. Also hier: alles knorke!
12.11.2017 15:22:52  Zum letzten Beitrag
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-=Charon=-

Japaner BF
 
Zitat von Poliadversum

Niiiice. Hospitiere gerade ne Inklusionsklasse mit 5 down-Kindern, aber da sind immer eine oder zweI Mittelschullehrerinnen, eine Förderschullehrerin und eine Förderlehrerin präsent.

Trotzdem nicht sonderlich fruchttbar, weil die Inklusionskinder kognitiv einfach nicht mitkommen können.


Werden die denn in allen Fächern zielgleich unterrichtet?
12.11.2017 15:54:47  Zum letzten Beitrag
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Poliadversum

AUP Poliadversum 30.08.2012
 
Zitat von -=Charon=-

 
Zitat von Poliadversum

Niiiice. Hospitiere gerade ne Inklusionsklasse mit 5 down-Kindern, aber da sind immer eine oder zweI Mittelschullehrerinnen, eine Förderschullehrerin und eine Förderlehrerin präsent.

Trotzdem nicht sonderlich fruchttbar, weil die Inklusionskinder kognitiv einfach nicht mitkommen können.


Werden die denn in allen Fächern zielgleich unterrichtet?


Nein, auch nicht ausschließlich zusammen. Meistens sitzen die Inklusionskinder die ersten 10-15 Minuten beim Rest der Klasse und bereiten dann den Rest der jeweiligen UZE den Stoff mit der Förderschul- und Förderlehrerin separat auf.

Die Frage ist halt, was diese 10-15 Minuten an "Inklusion" leisten, mein Eindruck ist: eher wenig. Allenfalls bringt es dem Rest der Klasse was, Kontakt mit solchen Kindern und Akzeptanz. Die Inklusionskinder selbst können aber dem Unterrichgtsgespräch zum Großteil nicht ansatzweise folgen.

Ich hab auch schon Inklusion gesehen, die funktioniert hat (am Gymnasium mit high-functioning Autisten und körperlich behinderten), aber sobald das kognitive Level so unterschiedlich ist, wirds echt schwer.
[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von Poliadversum am 12.11.2017 15:59]
12.11.2017 15:58:18  Zum letzten Beitrag
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RushHour

rushhour
Ohne stänkern zu wollen nochmal die Frage: Ist der soziale Alltagskontakt beim Inklusonsgedanken nicht wichtiger als das faktisch gemeinsame Stoff-Lernen? Also dasselbe Gebäude, dieselben Freunde, dieselben Lehrer, schlicht: Keine abgekapselte eigene Welt? Und ist es dann nicht ein bisschen wurscht, wenn die Pädagogik mitunter doch getrennt ist, so lange man vorher auf demselben Hof spielt, und danach in der gleichen Mensa isst, und am Wochenende gemeinsam Gebursttage feiert und gemeinsam auf Klassenfahrt geht?

In dem Sinne ist Inlusion auch gar keine genuin pädagogische Aufgabe; sie muß nur eben auch in pädagogischen Einrichtungen stattfinden so weit es eben geht, weil da Kinder und Jugendliche nun mal gezwungen sind sich meistens aufzuhalten.

Ich habe manchmal schlicht das Gefühl dass die Idee pädagogisch überfrachtet wird.
12.11.2017 22:13:05  Zum letzten Beitrag
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Jellybaby

Arctic
 
Zitat von RushHour

Ohne stänkern zu wollen nochmal die Frage: Ist der soziale Alltagskontakt beim Inklusonsgedanken nicht wichtiger als das faktisch gemeinsame Stoff-Lernen?



wenn überhaupt, dann gleichberechtigt.
12.11.2017 22:34:53  Zum letzten Beitrag
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Poliadversum

AUP Poliadversum 30.08.2012
Wenn die Förderung auf der Strecke bleibt hilft die Eingliederung in ne Regelklasse auch nix. Förderschulen sind ja keine Tagesstätten, in denen die Kinder nur vor sich hinvegetieren.
12.11.2017 23:01:43  Zum letzten Beitrag
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*Morphy*

*Morphy*
Gute Momente: Der Nichtschwimmer ist zum ersten Mal ohne Hilfe eine Bahn durchgeschwommen. Das macht dann doch ziemlich Stolz und gab Applaus von der ganzen Klasse
13.11.2017 13:46:03  Zum letzten Beitrag
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Mountainbiker

AUP Mountainbiker 11.06.2012
Ein ohnehin problematischer Schüler aus meiner Klasse hat nun auch noch Epilepsie diagnostiziert bekommen.
Letzte Woche hatte er zu Hause einen schweren Krampfanfall und kam zum Testen in die Uniklinik.
Jetzt muss er immer mit der Anfallspritze rumlaufen und ist noch mehr der Außenseiter. traurig
18.11.2017 9:51:22  Zum letzten Beitrag
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Bazooker

Bazooker
Das ist echt scheisse. Hatte hier auch so einen Fall von einem Jungen, der absolut ausgegrenzt wurde, weil er sich mal im Unterricht eingeschissen hat.

Auf ner anderen Schule läufts.
18.11.2017 10:11:22  Zum letzten Beitrag
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Xerxes-3.0

AUP Xerxes-3.0 07.09.2008
verschmitzt lachen
War er potler?

Am Freitag beim Hospitieren hab ich jetzt zum ersten Mal ne echte Kackbratze als Schüler erlebt. Fr. 5.-6. Stunde Physik in der 7 ist eh nicht so favorisiert, aber er ist dazu noch Sitzenbleiber, also größer und älter als die anderen und musste sich durch konsequentes Desinteresse und Blödsinn machen vor den anderen profilieren. Gegen das System!
Ärgerlicherweise zieht er damit noch zwei Homies mit runter, die ohne seinen Einfluss imo deutlich besser da stünden und beim Experimentieren auch mehr gerissen hätten.

Vielleicht kriegt er zuhause nicht genug Aufmerksamkeit oder so. Oder langweilt sich bei dem Stoff.
18.11.2017 11:14:48  Zum letzten Beitrag
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ShadowCommander

shadowcommander
betruebt gucken
Oder - das Wahrscheinlichste - ist einfach ne Kackbratze.

¤: Seit ich an meiner neuen Schule bin, schlaf ich fast ein beim Unterrichten. Noch nie so einen humorlosen Haufen erlebt. Ich will meine alte ADHS-Klasse wieder traurig
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von ShadowCommander am 18.11.2017 12:10]
18.11.2017 12:07:58  Zum letzten Beitrag
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Xerxes-3.0

AUP Xerxes-3.0 07.09.2008
 
Zitat von ShadowCommander

Oder - das Wahrscheinlichste - ist einfach ne Kackbratze.


Das war vielleicht etwas salopp formuliert.
18.11.2017 14:10:47  Zum letzten Beitrag
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Damocles

AUP Damocles 15.05.2009
...
Ich hab am Freitag wieder den Schiedrichter gemacht beim alljährlichen Fußballturnier einiger Nürnberger Jugendzentren, -treffs, etc.

Jedenfalls ist in der 4. Klasse in Mädchen, das ich in der 1.+2. Klasse hatte. Ganz tolles Kind, und vor allem: eine famose Fußballerin, die das wirklich auf der Straße erlernt hat. Keine Angst vorm Ball, keine Angst vor Größeren (die kickt in der Pause auch gegen Siebtklässler), und ein Riesentalent. Leider eher bildungsferne Familie, sie und ihre Schwester müssen ihren Alltag zu großen Teilen selbst organisieren.

Ich hab dann letztes Jahr mit dem Sozialpädagogen unserer Schule das alles bis ins Detail vorbereitet, dass dieses Mädchen endlich endlich endlich in einen Fußballverein gehen kann: das würde ihr sportlich, sozial und sprachlich sehr gut tun. Wir haben den Eltern Listen mit Vereinen gedruckt, Vereine markiert die Bildungs- und Teilhabegutscheine abrechnen (das gibt es in Nürnberg für finanziell schwache Familien) und ihnen den Zugang zu "Hinein in den Verein" aufgezeigt (eine Initiative, über die man die Kosten für Sportausrüstung erstattet bekommt). Die hätten entweder mich oder den Sozialarbeiter einfach nochmal ansprechen brauchen, oder sich mit dem Material das wir ihnen gegeben haben, selbst drum kümmern können.

Jedenfalls: sie haben es natürlich nicht gemacht, das Mädchen ist immer noch in keinem Verein sondern kickt nachmittags im Park.

Sie sollte dann bei dem Turnier mitspielen, hat sich riesig gefreut. Am Freitag kommt sie dann in der ersten Pause zu mir, den Tränen nahe, ob ich nicht ihren Vater anrufen kann, er verbietet ihr mitzuspielen. Ich hab mich dann darum gekümmert, dass die Turnierausrichter aus unserer Schule den Vater kontaktieren. Sie haben ihn nicht erreicht. Das Mädchen hat mich dann nochmal angesprochen, ich hab ihr den Rat gegeben, sie soll heimgehen und dem Vater sagen, dass er in der Schule anrufen soll.
Beschissene Geschichte, wir vermuten, dass er nicht möchte, dass seine Tochter so einen Jungssport macht.

Aber, der Plottwist: während ich das zweite Spiel pfeife, ruft es von der Zuschauertribüne plötzlich "Herr Damocles!", und da sitzt sie im Trikot, freudestrahlend und in diesem Moment das vielleicht glücklichste Mädchen des Turniers. Dass sie den Anfang verpasst hat und mit ihrer Mannschaft "nur" Dritter geworden ist - geschenkt, sie konnte endlich mal wieder unter "Wettkampfbedingungen" kicken.
19.11.2017 14:59:28  Zum letzten Beitrag
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Xerxes-3.0

AUP Xerxes-3.0 07.09.2008
Ey, die 45 Minuten einzuhalten ist ja voll schwer! Wütend
23.11.2017 8:44:16  Zum letzten Beitrag
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Jellybaby

Arctic
Elternsprechtag.
23.11.2017 8:49:34  Zum letzten Beitrag
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Bombur

AUP Bombur 24.06.2010
 
Zitat von Jellybaby

Elternsprechtag.


"Warum hat Kevin-Schakkelino immer noch keine eins?"
23.11.2017 9:13:29  Zum letzten Beitrag
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 Thema: Der Lehrer- und Pädagogenthread ( "...DAS IST UNFAAAAIR....." )
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23.12.2017 21:10:08 Sharku hat diesen Thread geschlossen.

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