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 Thema: pOT-News ( peng peng peng )
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tabara

AUP tabara 11.12.2009
 
Zitat von [Skeletor]

Sei doch mal arbeitslos, sag du bist gelernter Bademeister. Die hauen dir dann jede Woche 2-3 Jobangebote auf den Tisch, die nichts mit deinem gelernten Beruf zu tun haben. Du darfst, soweit ich weiß, zwei ablehnen. Wenn du weitere ablehnst, gibts weniger Geld.
Zum Thema Freizügigkeit. Das Arbeitsamt muss Abwesenheit vom aktuellen Wohnort erlauben. Du darfst weder übers Wochenende ohne Erlaubnis zur Oma fahren, noch umziehen ohne Erlaubnis.
Deine Kontoauszüge werden geprüft auch ohne Anfangsverdacht auf eventuelle Guthaben.
Wenn du Hausbesitzer bist und dein Haus mehr Fläche hat, als das Amt genehmigt, wirst du genötigt es zu verkaufen - auch unter dem üblichen Immobilienpreis - um von diesem Geld zu leben.
Wenn du eine Lebensversicherung hast, deren Wert eine Schwelle überschreitet, wirst du gezwungen sie aufzulösen.

Nein, Geld ist da nicht der Grund im Bezug auf Grundrechte.



 
Zitat von [Skeletor]

Wo liest du das raus? Ich sehe nur eine derartige Einschränkung der Grundrechte als falsch an.



Ich sehe da keine Einschränkung der Grundrechte. Du kannst jeden Job ablehnen. Zwar gibt es irgendwann keine Kohle mehr, aber ein Grundrecht ist deshalb nicht verletzt. Die Argumentation ist schlecht.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von tabara am 07.02.2013 21:52]
07.02.2013 21:51:53  Zum letzten Beitrag
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loliger_rofler

AUP loliger_rofler 08.03.2009
 
Zitat von tabara



Ich sehe da keine Einschränkung der Grundrechte. Du kannst jeden Job ablehnen. Zwar gibt es irgendwann keine Kohle mehr, aber ein Grundrecht ist deshalb nicht verletzt. Die Argumentation ist schlecht.



Erpressung verletzt kein Grundrecht?

Prinzipiell wirst du mit der Pistole auf der Brust gezwungen Zeug zu machen das dir nichts bringt und schlimmstenfalls sogar schadet (wer stellt einen Bademeister als Bademeister ein der 5 Jahre in einer Tittenbar gearbeitet hat?) während deine Zeit und dein Leben für dich eingeteilt werden von einer Stelle, die dir nichts zu sagen hätte, wenn die "Maßnahmen" darauf ausgelegt wären dir eine eigenständige Existenz zu ermöglichen. Stattdessen wird extreme Symptombekämpfung betrieben, Minijobs, Aushilfsjobs, komplett irrelevante und unverwandte Jobs, Hauptsache raus der Statistik! Man muss ja gute Zahlen präsentieren von wegen diesen Arbeitslosen, sonst landet man am Ende auch noch da!


e: Sicher ist unser System besser als die vollständige Abwesenheit sozialer Fürsorgen, aber es ist wohl kaum das geworden, was man im Kopf hatte als der "Sozialstaat" erfunden wurde.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von loliger_rofler am 07.02.2013 21:57]
07.02.2013 21:56:49  Zum letzten Beitrag
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tabara

AUP tabara 11.12.2009
betruebt gucken
Nun, gegen ein nicht kürzbares Grundeinkommen hätte ich auch nichts einzuwenden.
07.02.2013 21:59:23  Zum letzten Beitrag
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[Skeletor]

AUP [Skeletor] 15.01.2024
 
Zitat von tabara

Ich sehe da keine Einschränkung der Grundrechte. Du kannst jeden Job ablehnen. Zwar gibt es irgendwann keine Kohle mehr, aber ein Grundrecht ist deshalb nicht verletzt. Die Argumentation ist schlecht.



Du magst das nicht sehen. Aber wenn man sich anschaut wieviele Klagen es seit Einführung von Hartz4 gegen dieses System gibt und wieviele davon für die Kläger ausgehen, sehen das wohl auch viele Gerichte so. Wäre mal interessant wie das BVerfG die generelle Hartz4 Gesetzgebung und insbesondere den Maßnahmenkatalog sieht. Da gibt es nämlich kein Urteil zu. Bisher ist sogar noch unklar, ob der Satz nicht einfach immer noch viel zu niedrig ist.
07.02.2013 22:04:11  Zum letzten Beitrag
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Toppi

Toppi2
 
Zitat von loliger_rofler

 
Zitat von tabara



Ich sehe da keine Einschränkung der Grundrechte. Du kannst jeden Job ablehnen. Zwar gibt es irgendwann keine Kohle mehr, aber ein Grundrecht ist deshalb nicht verletzt. Die Argumentation ist schlecht.



Erpressung verletzt kein Grundrecht?

Prinzipiell wirst du mit der Pistole auf der Brust gezwungen Zeug zu machen das dir nichts bringt und schlimmstenfalls sogar schadet (wer stellt einen Bademeister als Bademeister ein der 5 Jahre in einer Tittenbar gearbeitet hat?)



Wo wird er denn da eingeschränkt? Darin, dass er nicht weiterhin intensiv nach einem Job als Bademeister suchen kann, weil er gerade in der Tittenbar arbeitet? Ansonsten hätte er halt keinen Job, weil er als Bademeister offensichtlich gerade nicht benötigt wird.

Wie selbstverständlich es hier als Grundrecht angesehen wird, dass man seinen Wahlberuf auch bekommt.
07.02.2013 22:04:13  Zum letzten Beitrag
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loliger_rofler

AUP loliger_rofler 08.03.2009
 
Zitat von Toppi

Wie selbstverständlich es hier als Grundrecht angesehen wird, dass man seinen Wahlberuf auch bekommt.



Ich sehe Selbstverwirklichung und die Möglichkeit dazu eben nicht als selbstverständlich in unserem korrupten, abgefuckten Scheissystem an, sondern als ein Idealziel das man auch verfickt nochmal als Gesellschaft anstreben sollte. Und deswegen halte ich den ach so sozialen Sozialstaat wie wir ihn haben in Kombination mit dem Kapitalismus in seiner heutigen Form für moralisch untragbaren Blödsinn. Entweder die Staatsform oder das Gesellschaftssystem gehen, beides zusammen geht nicht mehr lange gut. Schaut nach Griechenland. Nach Spanien. Scheisse, schaut in die Vororte von Frankreich. Bis das bei uns ankommt dauert nicht mehr allzu lange.

Ich bin in der komfortablen Position dass ich mit ausreichend Kohle studieren kann und nach erfolgreichem Abschluss sogar recht gute Jobchancen haben werde, aber so geht es bei weitem nicht allen Leuten unter 25.

¤: Lies und schäme dich dafür, dass du dieses System verteidigst.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von loliger_rofler am 07.02.2013 22:12]
07.02.2013 22:08:37  Zum letzten Beitrag
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Toppi

Toppi2
 
Zitat von loliger_rofler

Ich sehe Selbstverwirklichung und die Möglichkeit dazu eben nicht als selbstverständlich in unserem korrupten, abgefuckten Scheissystem an, sondern als ein Idealziel das man auch verfickt nochmal als Gesellschaft anstreben sollte. Und deswegen halte ich den ach so sozialen Sozialstaat wie wir ihn haben in Kombination mit dem Kapitalismus in seiner heutigen Form für moralisch untragbaren Blödsinn. Entweder die Staatsform oder das Gesellschaftssystem gehen, beides zusammen geht nicht mehr lange gut. Schaut nach Griechenland. Nach Spanien. Scheisse, schaut in die Vororte von Frankreich. Bis das bei uns ankommt dauert nicht mehr allzu lange.



Mir geht es jetzt erst mal nur darum, dass niemand gezwungen werden soll, Jobs anzunehmen, die er nicht erlernt hat/mag. Wenn man die Funktion schlicht nicht braucht, muss man sich da halt deinem Schreckgespenst Marktwirtschaft beugen oder einen alternativen Plan haben, wie man legal Geld reinbringt. Menschen sollen auf jeden Fall in Würde leben können, wenn sie keinen Job haben, aber sie sollen sich auch wieder an der Gesellschaft mit ihrer Arbeitskraft beteiligen, wenn ihnen ein zumutbarer Job angeboten wird. Dazu gehört natürlich nicht das Bordell, aber sicherlich auch Sachen, für die man nicht ausgebildet wurde.
07.02.2013 22:15:15  Zum letzten Beitrag
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[Skeletor]

AUP [Skeletor] 15.01.2024
Niedriglohn und Zeitarbeit ist in Würde einbegriffen?
07.02.2013 22:16:13  Zum letzten Beitrag
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Toppi

Toppi2
 
Zitat von loliger_rofler

Lies und schäme dich dafür, dass du dieses System verteidigst.



Wenn ein Staat, dessen Apparat und dessen Eliten systematisch betrügen, müssen sie damit leben. Für mich ist Griechenland momentan quasi nach einem Insolvenzverfahren in einer Wohlverhaltensphase. Natürlich kappt man damit auch staatliche Leistungen, bis zu welchem Grad das passiert, sei mal dahingestellt, mit dem extremen Modell bin ich grad auch nicht einverstanden, mit dem System aber sehr wohl.
07.02.2013 22:17:45  Zum letzten Beitrag
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loliger_rofler

AUP loliger_rofler 08.03.2009
 
Zitat von Toppi



Mir geht es jetzt erst mal nur darum, dass niemand gezwungen werden soll, Jobs anzunehmen, die er nicht erlernt hat/mag. Wenn man die Funktion schlicht nicht braucht, muss man sich da halt deinem Schreckgespenst Marktwirtschaft beugen oder einen alternativen Plan haben, wie man legal Geld reinbringt. Menschen sollen auf jeden Fall in Würde leben können, wenn sie keinen Job haben, aber sie sollen sich auch wieder an der Gesellschaft mit ihrer Arbeitskraft beteiligen, wenn ihnen ein zumutbarer Job angeboten wird. Dazu gehört natürlich nicht das Bordell, aber sicherlich auch Sachen, für die man nicht ausgebildet wurde.


Niemand widerspricht dir, dass man der Gesellschaft etwas zurückgeben muss, um sie für andere auch Tragbar zu machen. Seine Arbeitskraft in das System zurückzubringen und damit für sich und andere eine sichere Existenz zu ermöglichen, ist eben Pflicht und Recht eines Saatsbürgers. Das Problem ist, dass wir ein Monstrum geschaffen haben.

Ein System das eben nicht hilft, sondern eine Möglichkeit zur Ausbeutung bietet, die jedem der selbst einen Job hat den Angstschweiss auf die Stirn treiben und die kalte Wut hochkochen lassen sollte. Befasse dich mal mit dem Zeitarbeits-System. Leute werden systematisch durch "leider nötigen Stellenabbau" entlassen, aber nicht weil ihre Arbeitskraft nicht nötig ist, sondern weil man sie dann per Werksvertrag etc. wieder reinholen und für weniger Geld ausnutzen kann.

Ein System das solche "Maßnahmen" ermöglicht und noch dazu aktiv unterstüzt gehört nicht in ein Land dass sich so gern im Licht des "Sozialstaats" gefällt.


 
Zitat von Toppi

 
Zitat von loliger_rofler

Lies und schäme dich dafür, dass du dieses System verteidigst.



Wenn ein Staat, dessen Apparat und dessen Eliten systematisch betrügen, müssen sie damit leben. Für mich ist Griechenland momentan quasi nach einem Insolvenzverfahren in einer Wohlverhaltensphase. Natürlich kappt man damit auch staatliche Leistungen, bis zu welchem Grad das passiert, sei mal dahingestellt, mit dem extremen Modell bin ich grad auch nicht einverstanden, mit dem System aber sehr wohl.




Die Eliten leben eben nicht damit, die fetten Schweine haben den Futtertrog längst verlassen. Jetzt wo die Konsequenzen anrollen, dürfen die kleinen Leute sie einstecken, die einfach nichts dafür konnten, dass macht- und geldgeile Arschlöcher ihre Land an die Wand gefahren haben. Es ist nunmal eine himmelschreiende Ungerechtigkeit. Wen da nicht der Weltschmerz oder das Verlangen Bomben zu legen packt, dem ist moralisch wohl nicht mehr zu helfen.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von loliger_rofler am 07.02.2013 22:22]
07.02.2013 22:20:20  Zum letzten Beitrag
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General][Custer

AUP General][Custer 09.01.2010
Selbstverwirklichung ist erst durch die Handelssystem die Vorgänger des Kapitalismus waren möglich geworden. Früher hat einfach jeder für sein Essen sorgen müssen und kaum überschuss erwirtschaftet - da musste halt jeder Essen produzieren weil er sonst verrecken würde.

Dann kommt ein System daher wo die einen Essen produzieren und die Anderen halt irgendwas anderes machen mit der ganzen Zeit die sie haben weil sie kein Essen mehr produzieren müssen.

Irgendwann erreicht man den Punkt wo niemand mehr irgendwas machen muss weil quasi alle Sachen die man machen muss bereits schon von irgendwem gemacht werden.

Soll man einen Bedarf herbeihexen damit jeder das machen darf worauf er Bock hat? Oder stellt man dann einfach 10 Bademeister für kaum Geld nebeneinander weil ja so viele Bademeister werden wollen?

Diese Entwicklung ist doch x-mal älter als Kapitalismus und pi pa po!
07.02.2013 22:20:26  Zum letzten Beitrag
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loliger_rofler

AUP loliger_rofler 08.03.2009
 
Zitat von General][Custer

Oder stellt man dann einfach 10 Bademeister für kaum Geld nebeneinander weil ja so viele Bademeister werden wollen?


Natürlich war der Bademeister ein blödes Beispiel, aber eines das gerade so schön gepasst hat. Wir haben heute mehr als genug Resourcen um jedem Menschen ein gutes Leben zu ermöglichen - wenn wir als Spezies mal die verdammte Verteilung in den Griff und die Absurdität der Spekulation mit Milliardensummen aus dem Staat selbst heraus kriegen.

Aber solange Geld und Macht quasi gleichbedeutend sind, wird beides Leute anziehen, die sowas ganz gezielt verhindern, da sie um ihren eigenen Standard fürchten, wenn der Rest der Welt etwas davon abhaben möchte.

Es ist ein inhärentes Problem unseres Staats- und Gesellschaftssytems, das meines Erachtens nur noch durch den kompletten Kurswechsel zu bekämpfen ist. Doch der lässt auf sich warten und schürt weiter genau das Feuer der sozialen Ungerechtigkeit, das schon so manchen Staat zu Fall und Diktator an die Macht gebracht hat.


¤:

Ich provoziere hier gerade eine Grundsatzdiskussion über Weltanschauungen, tut mir Leid. Das ist für mich ein emotionales Thema, da packt es mich manchmal einfach.

Daher noch was anderes:

Kritik an der Kirche, aus der Kirche.

 
Vom Papst bis zum Priester diskriminieren Männer der katholischen Kirche Frauen, sagt die Priesterin Ida Raming. Sie missachten damit das Grundgesetz.



Nicht ganz Brüderle-frei.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von loliger_rofler am 07.02.2013 22:31]
07.02.2013 22:27:18  Zum letzten Beitrag
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Toppi

Toppi2
 
Zitat von loliger_rofler


Niemand widerspricht dir, dass man der Gesellschaft etwas zurückgeben muss, um sie für andere auch Tragbar zu machen. Seine Arbeitskraft in das System zurückzubringen und damit für sich und andere eine sichere Existenz zu ermöglichen, ist eben Pflicht und Recht eines Saatsbürgers. Das Problem ist, dass wir ein Monstrum geschaffen haben.

Ein System das eben nicht hilft, sondern eine Möglichkeit zur Ausbeutung bietet, die jedem der selbst einen Job hat den Angstschweiss auf die Stirn treiben und die kalte Wut hochkochen lassen sollte. Befasse dich mal mit dem Zeitarbeits-System. Leute werden systematisch durch "leider nötigen Stellenabbau" entlassen, aber nicht weil ihre Arbeitskraft nicht nötig ist, sondern weil man sie dann per Werksvertrag etc. wieder reinholen und für weniger Geld ausnutzen kann.

Ein System das solche "Maßnahmen" ermöglicht und noch dazu aktiv unterstüzt gehört nicht in ein Land dass sich so gern im Licht des "Sozialstaats" gefällt.



Ich verstehe deine Wut, aber ich glaube, dass du da den Blickwinkel zu eng setzt. Das Problem ist, dass wir als Gesellschaftssystem in einer Art Wettbewerb stehen, der durch die Globalisierung massiv zugenommen und uns als Exportnation nochmal umso stärker getroffen hat. Markteffekte, wie beispielsweise Konjunkturschwankungen schlagen immer mehr, immer häufiger und vor allem viel ungehemmter zu. Was man anfangs noch als eine Art Nivellierungseffekt erhofft hatte, ist schlicht nicht eingetreten. Dazu kommt, dass bei einem internationalen Kapitalismus in vielen Punkten immer das Extrem die Messlatte setzt. Die höchsten Managementgehälter erzwingen in einem gewissen Maße, dass sie auch hier gezahlt werden (die guten sind halt oft mobil und kennen ihren Preis), massive Unterschiede in den Wohlstandsniveaus zwischen den Welten ergeben ein hervorragendes Druckmittel auf die Lohntüte. Und trotzdem glaube ich nicht, dass ein sozialistisches System auch nur einen Deut besser funktionieren würde, weil es die Natur des Menschen ignoriert. Ich will besser sein als andere, ich will mich gegen Leute durchsetzen und ich will mich auch bspw. über meinen Lebensstandard definieren. Natürlich kannst du dich beschweren, dass das auf die Kosten anderer geht, aber ich bin nicht der einzige. Und viele machen das aus Unwissenheit oder nehmen es billigend in Kauf. Weil sich da in der Praxis oft die Horizonte verschieben. Es denkt nicht jeder bei seinem Überraschungsei an die Kinderarbeit an der Elfenbeinküste.
Im Endeffekt krankt die Welt zu einem großen Teil an den Unterschieden zwischen den Welten. Die wurden sicherlich zu einem beachtlichen Teil in den Kolonialbestrebungen und aggressiven Akten der Weltmächte verwurzelt, aber sie existieren und nicht jeder Mensch möchte seinen Standard opfern um auf der anderen Seite der Welt diese zu verbessern. Und wie kommen dann die Leiharbeiter zustande? Ein Unternehmen, das sich massiven Absatzrisiken und -schwankungen ausgesetzt sieht, denkt zurecht darüber nach, wie es die Sockelkosten, die ein geschäftliches Risiko darstellen, outsourcen können. Das ist scheiße für das Individuum, versteh ich voll, ich kenne einige, die bei Dienstleistern arbeiten, aber es ist leider auch ein sehr nachvollziehbares Mittel um bspw. ein Unternehmen überhaupt funktionieren zu lassen.

 
Zitat von loliger_rofler

Die Eliten leben eben nicht damit, die fetten Schweine haben den Futtertrog längst verlassen. Jetzt wo die Konsequenzen anrollen, dürfen die kleinen Leute sie einstecken, die einfach nichts dafür konnten, dass macht- und geldgeile Arschlöcher ihre Land an die Wand gefahren haben. Es ist nunmal eine himmelschreiende Ungerechtigkeit. Wen da nicht der Weltschmerz oder das Verlangen Bomben zu legen packt, dem ist moralisch wohl nicht mehr zu helfen.



Ja, das ist auch beschissen und sicherlich erfordert es auch stärkere Regulative, die nicht vor jedem Lobbyversuch einknicken. Auf der anderen Seite habe ich noch nie das Verlangen gehabt, Bomben zu legen, auch wenn ich empathisch genug bin, viele Entwicklungen scheiße zu finden.
07.02.2013 22:33:44  Zum letzten Beitrag
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Bombur

AUP Bombur 24.06.2010
 
Zitat von loliger_rofler

Daher noch was anderes:

Kritik an der Kirche, aus der Kirche.


An der Kirche, aus der Kirche? Eine katholische Priesterin? Soll es ja geben, daß es Menschen gibt, die sich so nennen. Aber ganz sicher keine Römisch-Katholische Priesterin.
07.02.2013 22:37:01  Zum letzten Beitrag
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Toppi

Toppi2
 
Zitat von loliger_rofler

Wir haben heute mehr als genug Resourcen um jedem Menschen ein gutes Leben zu ermöglichen - wenn wir als Spezies mal die verdammte Verteilung in den Griff und die Absurdität der Spekulation mit Milliardensummen aus dem Staat selbst heraus kriegen.



Nein, haben wir schlicht nicht. Da geht es dann auch nicht mehr um Geld, sondern schlicht um die physisch verfügbaren Ressourcen. Die Milliarden spiegeln nicht automatisch Ressourcen wieder, sondern sind eine entkoppelte Quantifizierung von Eigentumsansprüchen, denen aber nicht mehr die direkten Ressourcen gegenüberstehen. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass die Weltressourcen vor der Krise 2008 sechsfach überbewertet waren.

'Ein gutes Leben' ist natürlich Definitionssache, aber solange es eine Basisversorgung mit Essen, Trinken und Grundausbildung sowie medizinischer Basisversorgung überschreitet, wage ich zu bezweifeln, dass wir das für alle durch Umverteilung und Freigabe von Medikamentenlizenzen hinbekommen sollen.
07.02.2013 22:37:31  Zum letzten Beitrag
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loliger_rofler

AUP loliger_rofler 08.03.2009
 
Zitat von Toppi



Ich verstehe deine Wut, aber ich glaube, dass du da den Blickwinkel zu eng setzt. Das Problem ist, dass wir als Gesellschaftssystem in einer Art Wettbewerb stehen, der durch die Globalisierung massiv zugenommen und uns als Exportnation nochmal umso stärker getroffen hat.



Das ist eine faktische Entwicklung, aber nichts was man wie eine Naturgewalt hinnehmen muss. Das Problem ist natürlich erstmal global, doch Änderungen auf "kleiner" Eben machen nuneinmal den Anfang. Daher werde ich nicht müde werden zu kritisieren was ich als ungerecht empfinde und ablehne, ebensowenig die Menschenfreund umhin kann, einen Angriff auf ein System abzulehnen, dass er für funktional hält.

 
Zitat von Toppi

Markteffekte, wie beispielsweise Konjunkturschwankungen schlagen immer mehr, immer häufiger und vor allem viel ungehemmter zu. Was man anfangs noch als eine Art Nivellierungseffekt erhofft hatte, ist schlicht nicht eingetreten. Dazu kommt, dass bei einem internationalen Kapitalismus in vielen Punkten immer das Extrem die Messlatte setzt. Die höchsten Managementgehälter erzwingen in einem gewissen Maße, dass sie auch hier gezahlt werden (die guten sind halt oft mobil und kennen ihren Preis), massive Unterschiede in den Wohlstandsniveaus zwischen den Welten ergeben ein hervorragendes Druckmittel auf die Lohntüte.



Und da haben wir eben wieder die wunderbare Epressung, von der ich vorhin sprach. Ohne die Ausrede des Wettbewerbs zwischen Firmen (oder, um den Hansel von der Straße und Hobby-Exportweltmeister zu motivieren, NATIONEN!!1) wäre die ganze Sache nicht so leicht zu rechtfertigen, denn dann wäre de reinzige andere rationale Grund persönliche Profitgier auf Entscheidungsebene. Und die rechtfertigt nichts als eine Ohrfeige.

 
Zitat von Toppi
Und trotzdem glaube ich nicht, dass ein sozialistisches System auch nur einen Deut besser funktionieren würde, weil es die Natur des Menschen ignoriert.




Eben dafür benötigt man unabhängige Schutzmechanismen. Wir haben die Automation, die sie möglich machen würde und wir haben die vernünftigen Menschen, die sie unterstützen würden. Erste hat uns durch Misbrauch für Millardenjonglagen in Sekundenbruchteilen die Finanzkrise beschert, zweitere versumpfen in der Provinz, da morlaische Integretät und der Wille der Menschheit als Ganzes zu helfen keine Kohle bringt.


 
Zitat von Toppi
[b]

Ich will besser sein als andere, ich will mich gegen Leute durchsetzen und ich will mich auch bspw. über meinen Lebensstandard definieren. Natürlich kannst du dich beschweren, dass das auf die Kosten anderer geht, aber ich bin nicht der einzige. Und viele machen das aus Unwissenheit oder nehmen es billigend in Kauf. Weil sich da in der Praxis oft die Horizonte verschieben. Es denkt nicht jeder bei seinem Überraschungsei an die Kinderarbeit an der Elfenbeinküste.



Klar, das Individuum ist klug, die Masse dämlich. Da wird niemand widersprechen. Und deswegen müssen Schutzmechanismen gegen Profitgier und Ausbeuteri her, gegen Misbrauch eines eigentlich gut gemeinten Systems.

 
Zitat von Toppi
[b]
Im Endeffekt krankt die Welt zu einem großen Teil an den Unterschieden zwischen den Welten. Die wurden sicherlich zu einem beachtlichen Teil in den Kolonialbestrebungen und aggressiven Akten der Weltmächte verwurzelt, aber sie existieren und nicht jeder Mensch möchte seinen Standard opfern um auf der anderen Seite der Welt diese zu verbessern. Und wie kommen dann die Leiharbeiter zustande? Ein Unternehmen, das sich massiven Absatzrisiken und -schwankungen ausgesetzt sieht, denkt zurecht darüber nach, wie es die Sockelkosten, die ein geschäftliches Risiko darstellen, outsourcen können. Das ist scheiße für das Individuum, versteh ich voll, ich kenne einige, die bei Dienstleistern arbeiten, aber es ist leider auch ein sehr nachvollziehbares Mittel um bspw. ein Unternehmen überhaupt funktionieren zu lassen.



Dazu noch, vor allem der letzte Satz: Mitarbeiter kosten Geld, klar. Sie kosten vor allem DAUERHAFT Geld. Klar. Damit sind freischaffende Externe oder Zeitarbeiter rein von den Zahlen her um längen besser für's Geschäft. Aber ich weigere mich zu glauben, dass Personalkosten so ein massiver Faktor sein können, solange die Plings dieser Welt weiter fröhlich mit Bullshitphrasen vor sich hin consulten. No offense, Pling.

 
Zitat von Toppi


Auf der anderen Seite habe ich noch nie das Verlangen gehabt, Bomben zu legen, auch wenn ich empathisch genug bin, viele Entwicklungen scheiße zu finden.



Mich packt da auch eher der Weltschmerz, Gewalt ist eben keine Lösung für Konflikte auf gobaler Ebene. Ärgern tut es mich trotzdem.


e:

 
Zitat von Toppi

 
Zitat von loliger_rofler
[b]
Wir haben heute mehr als genug Resourcen



Nein, haben wir schlicht nicht. Da geht es dann auch nicht mehr um Geld, sondern schlicht um die physisch verfügbaren Ressourcen. Die Milliarden spiegeln nicht automatisch Ressourcen wieder, sondern sind eine entkoppelte Quantifizierung von Eigentumsansprüchen, denen aber nicht mehr die direkten Ressourcen gegenüberstehen. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass die Weltressourcen vor der Krise 2008 sechsfach überbewertet waren.




Die Zahl habe ich auch mal gelesen, das ist ein weiteres Symptom der Globalisierung und Spekulationsmärkte das so gravierend ist, dass es eigentlich einen kompletten Stopp des globalen Handels erfordern würde, bis mal jemand die Typen auf den Boden der wissenschaftlichen Tatsachen zurückholt.

 
Zitat von Toppi

'Ein gutes Leben' ist natürlich Definitionssache, aber solange es eine Basisversorgung mit Essen, Trinken und Grundausbildung sowie medizinischer Basisversorgung überschreitet, wage ich zu bezweifeln, dass wir das für alle durch Umverteilung und Freigabe von Medikamentenlizenzen hinbekommen sollen.



Eben jene Grundversorgung ist MINDESTENS möglich, habe da vom Club of Rome mal was gelesen, schon länger her, dass durch entsprechende Modernisierungen und sozialen und nicht gewinnorientierten Einsatz neuer Technologien rein rechnerisch innerhalb von 15-20 Jahren eben jener Standard für jeden Erdenbürger durchaus zu erreichen wäre. Und dafür würde ich verfickt nochmal auf meinen Rechner und das Internet verzichten.

Ebenso lässt sich die Resourcenfrage (ganz prinzipiell) auch technologisch beantworten. Wir haben inzwischen ein Unternehmen auf diesem Planeten, dessen erklärtes, realistisches Ziel es ist Bergbau auf Asteroiden zu betreiben.
[Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert; zum letzten Mal von loliger_rofler am 07.02.2013 22:55]
07.02.2013 22:47:20  Zum letzten Beitrag
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[DtS]theSameButcher

butcher
sorry, geht arbeiten oder nicht. aber nicht jammern das du dann kein geld vom staat bekommst. aus!
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von [DtS]theSameButcher am 07.02.2013 22:55]
07.02.2013 22:51:17  Zum letzten Beitrag
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loliger_rofler

AUP loliger_rofler 08.03.2009
 
Zitat von [DtS]theSameButcher

sorry, geht arbeiten oder nicht. aber nicht jammern das du dann kein geld vom staat bekommst. aus!


So einfach ist das™ ®

e: Toppi, ich bin schlafen, aber ich lese deine Antwort morgen, sollte sie kommen. Danke für die Diskussion.
[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von loliger_rofler am 07.02.2013 22:57]
07.02.2013 22:56:13  Zum letzten Beitrag
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Toppi

Toppi2
 
Zitat von loliger_rofler



Das ist eine faktische Entwicklung, aber nichts was man wie eine Naturgewalt hinnehmen muss. Das Problem ist natürlich erstmal global, doch Änderungen auf "kleiner" Eben machen nuneinmal den Anfang. Daher werde ich nicht müde werden zu kritisieren was ich als ungerecht empfinde und ablehne, ebensowenig die Menschenfreund umhin kann, einen Angriff auf ein System abzulehnen, dass er für funktional hält.



Nein, sie machen keinen Anfang, sie verhallen oftmals komplett ohne Resonanz. Das ist ja das Problem, solange die Welt asymmetrisch ist, gehts nur global oder gar nicht. Von einigen Hemmschwellen gegen die Freizügigkeit von Kapital und Arbeit mal abgesehen.

 
Zitat von loliger_rofler

Und da hben wir eben wieder die wunderbare Epressung, von der ich vorhin sprach. Ohne die Ausrede des Wettbewerbs zwischen Firmen (oder, um den Hansel von der Straße und Hobby-Exportweltmeister zu motivieren, NATIONEN!!1) wäre die ganze Sache nicht so leicht zu rechtfertigen, denn dann wäre de reinzige andere rationale Grund persönliche Profitgier auf Entscheidungsebene. Und die rechtfertigt nichts als eine Ohrfeige.



Was hast du gegen Profitgier? Das ist die Triebfeder des ganzen Systems, du beschreibst es nur sehr despektierlich, weil die Grenzen nicht funktionieren.

 
Zitat von loliger_rofler

Dazu noch, vor allem der letzte Satz: Mitarbeiter kosten Geld, klar. Sie kosten vor allem DAUERHAFT Geld. Klar. Damit sind freischaffende Externe oder Zeitarbeiter rein von den Zahlen her um längen besser für's Geschäft. Aber ich weigere mich zu glauben, dass Personalkosten so ein massiver Faktor sein können, solange die Plings dieser Welt weiter fröhlich mit Bullshitphrasen vor sich hin consulten. No offense, Pling.




Doch. Ich hab da auch ein paar Einblicke, das macht einen Rieseneffekt aus. Diese Fixkosten sind Gift in Zeiten schlechter Konjunktur.
07.02.2013 23:02:09  Zum letzten Beitrag
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kommo1

AUP kommo1 21.09.2011
Ich empfinde die Zeitarbeit als Bastardgeburt aus Kommunismus und Kapitalismus. Man steckt in einem Verteilersystem fest, jeder bekommt die gleiche Kohle und die Chefs machen sich die Taschen voll.

Und so billig sind Zeitarbeiter gar nicht mal für die Kunden. Meine aktueller Kunde zahlt 16 ¤ die Stunde(arbeite Vollzeit). Davon seh ich nichtmal die Hälfte(Mindestlohn und Teilzeit).

-----------------------------

Was das Arbeitsamt betrifft,so finde ich, sollte es bei den Jobvorschlägen eine Art Klassenerhalt geben. Gerade bei Leuten, welche schon ewig im Beruf sind und quasi in den Mindestlohn abgeschoben werden sollen. Das man quasi nur so maximal ne Gehaltstufe runtergesetzt wird, oder so. Höher geht natürlich immer.
07.02.2013 23:23:55  Zum letzten Beitrag
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Toppi

Toppi2
 
Zitat von kommo1

Und so billig sind Zeitarbeiter gar nicht mal für die Kunden. Meine aktueller Kunde zahlt 16 ¤ die Stunde(arbeite Vollzeit). Davon seh ich nichtmal die Hälfte(Mindestlohn und Teilzeit).




Der Kunde vergleicht das ja auch nicht mit den Bruttozahlungen für einen regulären Angestellten, sondern mit allen Zusatzkosten, die für einen Festangestellten zusätzlich noch anfielen sowie den Luxus, den Zeitarbeiter binnen kürzester Zeit los zu sein.
07.02.2013 23:26:25  Zum letzten Beitrag
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jonny

AUP jonny 01.04.2012
bei uns sind das so knappe 17,50¤ die stunde, also für den AG. und davon sehen die AN 8,19¤ oder so Breites Grinsen
07.02.2013 23:29:09  Zum letzten Beitrag
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kommo1

AUP kommo1 21.09.2011
 
Zitat von Toppi

 
Zitat von kommo1

Und so billig sind Zeitarbeiter gar nicht mal für die Kunden. Meine aktueller Kunde zahlt 16 ¤ die Stunde(arbeite Vollzeit). Davon seh ich nichtmal die Hälfte(Mindestlohn und Teilzeit).




Der Kunde vergleicht das ja auch nicht mit den Bruttozahlungen für einen regulären Angestellten, sondern mit allen Zusatzkosten, die für einen Festangestellten zusätzlich noch anfielen sowie den Luxus, den Zeitarbeiter binnen kürzester Zeit los zu sein.


Wenn man bedenkt, dass der Angestellte inzwischen auch nur noch ein Arsch mit Ohren ist bzw beide ähnliche Zusatzkosten verursachen, bleibt außer dem Luxus nicht mehr viel übrig.
07.02.2013 23:29:26  Zum letzten Beitrag
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Toppi

Toppi2
 
Zitat von kommo1

 
Zitat von Toppi

 
Zitat von kommo1

Und so billig sind Zeitarbeiter gar nicht mal für die Kunden. Meine aktueller Kunde zahlt 16 ¤ die Stunde(arbeite Vollzeit). Davon seh ich nichtmal die Hälfte(Mindestlohn und Teilzeit).




Der Kunde vergleicht das ja auch nicht mit den Bruttozahlungen für einen regulären Angestellten, sondern mit allen Zusatzkosten, die für einen Festangestellten zusätzlich noch anfielen sowie den Luxus, den Zeitarbeiter binnen kürzester Zeit los zu sein.


Wenn man bedenkt, dass der Angestellte inzwischen auch nur noch ein Arsch mit Ohren ist bzw beide ähnliche Zusatzkosten verursachen, bleibt außer dem Luxus nicht mehr viel übrig.




Das stimmt auch nur für bestimmte Branchen
07.02.2013 23:31:14  Zum letzten Beitrag
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Der Menschenfreund

Arctic
 
Zitat von Toppi

Ich verstehe deine Wut, aber ich glaube, dass du da den Blickwinkel zu eng setzt. Das Problem ist, dass wir als Gesellschaftssystem in einer Art Wettbewerb stehen, der durch die Globalisierung massiv zugenommen und uns als Exportnation nochmal umso stärker getroffen hat. Markteffekte, wie beispielsweise Konjunkturschwankungen schlagen immer mehr, immer häufiger und vor allem viel ungehemmter zu. Was man anfangs noch als eine Art Nivellierungseffekt erhofft hatte, ist schlicht nicht eingetreten. Dazu kommt, dass bei einem internationalen Kapitalismus in vielen Punkten immer das Extrem die Messlatte setzt. Die höchsten Managementgehälter erzwingen in einem gewissen Maße, dass sie auch hier gezahlt werden (die guten sind halt oft mobil und kennen ihren Preis), massive Unterschiede in den Wohlstandsniveaus zwischen den Welten ergeben ein hervorragendes Druckmittel auf die Lohntüte.


Du siehst das auch unnötig pessimistisch. Zunächst sind die Auswirkungen der Globalisierung auf das Wachstum oder die Lohnniveaus weit weniger nachweisbar, als das manche ihrer Propheten (Blossfeld anyone?) gerne hätte. Es wird viel behauptet, aber tatsächlich ist dieser im öffentlichen Diskurs vorherrschende Konsens über die Größen des Einflusses anfechtbar.
Man darf die Vorteile der weltweiten Mobilität von Menschen und Waren durchaus in den Vordergrund stellen.

Zweitens waren Jahrzehnte vor der Wirtschaftskrise 2007 ungleich stabiler als jemals zuvor.
Über die Ursachen letzterer werden auch noch Bücher geschrieben.

Aber die auf der letzten Seite von Loro irgendwo zitierten Folgen wie hohe (Jugend-)Arbeitslosigkeit (mal abgesehen davon, dass sie in jenen Ländern besonders dramatisch ist, die ohnehin bekannt sind für rigide Arbeitsmärkte - sowas verstärkt diese Probleme) sind auch die Folge einer suboptimalen Währungsunion, eine politische Folge, und nichts, was unserem Wirtschafts- oder Gesellschaftssystem inhärent wäre. Sie wäre vermeidbar und hoffentlich lernt die EU hinzu und kann ihre Institutionen anpassen.

Immer gleich diese totale Verwerfung. Das ist nicht konstruktiv. Stattdessen sollte man sich Gedanken machen, welche konkreten Institutionen innerhalb unseres Systems man ändern sollte. Alleine schon um Fraggy zu ärgern.

 
Ich will besser sein als andere, ich will mich gegen Leute durchsetzen und ich will mich auch bspw. über meinen Lebensstandard definieren.


Ich möchte nur entspannt leben mit Frau, Zentralheizung, ausreichend Zeit zur geistigen Fortbildung und ab und an simuliertem Abenteuer. Trotzdem kann ich mich mit dem Gedanken anfreunden, dass ich mich im Wettbewerb insofern behaupten muss, als dass ich irgendwelchen Leuten beweise, dass meine Produktivität dem gezahlen Lohn entspricht. Warum finden Menschen den Gedanken der Lohnarbeit immer so abstoßend? Falscher Stolz?
[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von Der Menschenfreund am 07.02.2013 23:47]
07.02.2013 23:34:26  Zum letzten Beitrag
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kommo1

AUP kommo1 21.09.2011
 
Zitat von Der Menschenfreund

Warum finden Menschen den Gedanken der Lohnarbeit immer so abstoßend? Falscher Stolz?


Es ist nicht die Lohnarbeit, welche abstossend ist, sondern die immer ausbeuterischen Bedingunen, welche damit verknüft sind.

Lohnarbeit ist das schönste der Welt. Wenn das was man bekommt denn ein Lohn wäre.
[Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert; zum letzten Mal von kommo1 am 08.02.2013 0:15]
07.02.2013 23:48:36  Zum letzten Beitrag
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Underground Man

AUP Underground Man 30.09.2008
Könnt ihr eure Diskussion nicht in einen eigenen Thread auslagern?

Mal was anderes:

http://www.zeit.de/2013/06/Indien-Frauen-Kakar


Indien Der Zorn der Frauen

In Delhi hat der Vergewaltigungsprozess begonnen. Das Land debattiert: Sexuelle Gewalt ist in Indien Normalität, doch der Protest der Frauen hat auch Tradition.

Ich habe mich im Verlauf des letzten Jahres sehr viel mit Indien beschäftigt und dieser Artikel beschreibt das Problem dort meiner Meinung nach in einer exzellenten Art und Weise. Sehr Lesenswert. Insbesondere weil hier eine sehr differenzierte Sichtweise dargestellt wird, die entgegen die ewigen Stereotypen der Opfer/Täter Dramatik läuft.

Sehr gut finde ich auch den kleinen Seitenhieb auf die schon oftmals bemerkbare westliche Überheblichkeit am Ende des Artikels.
08.02.2013 0:42:30  Zum letzten Beitrag
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Jackle

Leet
 
Zitat von Der Menschenfreund
Warum finden Menschen den Gedanken der Lohnarbeit immer so abstoßend?



Weil die Lohnarbeit ein per Gewalt des Staates aufgezwungener Überlebenskampf jedes Einzelnen ist, in welchem jedermann dazu erniedrigt wird, sich selbst an denjenigen zu verkaufen, der aus seiner Arbeit den monetären Gewinn über behält und anhäuft, welcher dann dem Rest fehlt, und weswegen dieser Rest sich noch mehr verkaufen und verpfänden muss um Produkte zu produzieren, die wir nur kaufen, weil uns zuvor ausreichend suggeriert wurde, dass wir uns glücklich fühlen werden, wenn wir endlich in den Besitz des neusten Scheiß der totalen Überflußproduktion gelangt sind.
Der Staat, der sich mit der Waffe in der Hand in den Raum stellt und Abgaben fordert, eben weil er die Waffe in der Hand hat, ist derjenige, der das Wirtschaften erzwingt und der damit den Krieg Aller gegen Alle entfacht, in welchem sich jeder über Lohnarbeit verdingen muss um an die Papierschnipsel zu kommen, die der Staat einfach als Geld ausgemacht hat, und um damit dann seine Abgabe an eben jeden Staat leisten zu können, weil er nicht möchte, dass dieser ihn mit der Waffe in der Hand in den Raum führt, aus welchem er seiner Freiheit in der Lohnarbeit hinterher trauen darf.

Pff, Lohnarbeit. Was ist schon dabei?

Mir muss niemand damit kommen, dass es irgendwie ohne Arbeit an sich ginge. Nur könnten wir zumindest anfangen das Arbeitslossein als das zu würdigen, was es meint. Es meint, dass man die Arbeit los ist!

Warum finden Menschen den Gedanken die Arbeit los zu sein immer so abstoßend?
08.02.2013 0:52:17  Zum letzten Beitrag
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Ballardbird_Lee

X-Mas Arctic
Wenn man bereit ist genug von seiner Zeit für seine Ausbildung zu opfern wird man mit einem gutem Gehalt belohnt. Das mag nicht jedermanns Sache sein, aber das ist die Welt in der wir leben, deal with it!
Ich kann die Aussagen von Skeleton auch absolut nicht nachvollziehen. Arbeitslose sollen ein Auto bezahlt bekommen? Ich komme mein Leben lang schon ohne aus! Und ich könnte mir mittlerweile sogar eins leisten. Wenn ich arbeitslos wäre würde ich irgendwas arbeiten um Geld heranzuschaffen und nicht weinen weil ich nicht das machen kann, was ich mal gelernt habe. Außerdem was hindert einen denn bei mangelndem Jobangebot etwas neues zu lernen, das wird doch bezahlt richtig?
Und so hart es auch klingt, in einer ungleich verteilten Gesellschaft, welche ich absolut gut heiße, gibt es immer Verlierer und Gewinner, das Ziel des Spiels ist es sein ganzes Leben so zu gestalten nicht zu den Ersteren zu gehören.
tl,dr Das Leben ist kein Ponyhof, gute Ausbildung ist Gold wert.

/e der Jackle schon wieder. Ich habe nie verstanden worauf du immer hinaus willst. Du deutest immer an das perfekte System zu kennnen aber rückst nicht damit heraus. Erkläre dich bitte!
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Ballardbird_Lee am 08.02.2013 1:01]
08.02.2013 0:58:54  Zum letzten Beitrag
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kommo1

AUP kommo1 21.09.2011
 
Zitat von Jackle

Warum finden Menschen den Gedanken die Arbeit los zu sein immer so abstoßend?


Weils auf Dauer langweilig wird.

 
Zitat von Ballardbird_Lee

tl,dr gute Ausbildung ist Gold wert.


Ne gute Ausbildung bringt dich nur in ne andere Lottotrommel. Die Chancen bleiben gleich schlecht.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von kommo1 am 08.02.2013 1:04]
08.02.2013 1:00:24  Zum letzten Beitrag
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08.02.2013 11:13:04 Atomsk hat diesen Thread geschlossen.
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