Zugegeben, die Geschwindigkeit war in dieser Episode nicht sehr hoch, aber SOA hat da teilweise die Latte auch sehr hochgelegt Einiges wichtiges gabs schon, z.B. die Dinge mit Tara und der möglichen Schwangerschaft, die Beziehung von SoA zu Gaalan und natürlich die ganzen Lügengebilde, die jeder für sich weiter aufbaut. Gerade Jax ist völlig auf der amoralischen Seite angelangt und belügt sogar seinen guten Businesspartner sowie seine Frau. Und die ihn auch.

Das ganze bietet in meinen Augen viel Potential für einen ordentlichen Wumms. Und ich mag halt die Charakterveränderung von Jax. Alles was er nie werden wollte, wird er dann doch und fast noch ein bisschen schlimmer. Diese teilweise beinahe unerträgliche Falschheit ist echt nice. Das hätt ich mir ja bei BB mehr gewünscht. Aber da läufts ja mehr auf dieser psychisch gestörten Ebene mit 2 Persönlichkeiten (Heisenberg/Walter White) ab.

Was für 'n Bullshit - das ist doch keine psychische Störung bei Breaking Bad, sondern konsequente Charakterentwicklung. Ich frag mich aber auch, wie man SoA gut finden kann. Die Charaktere da waren doch alle komplett unsympathisch und somit belanglos als Bezugspersonen.

Konsequente Charakterentwicklung mit 2 verschiedenen Seiten? Naja. Und apropos unsympathisch: Ich finde in Breaking Bad bis auf Saul eigentlich niemanden sympathisch. Der ist einfach cool durch seine Art und Vorgehensweisen. Der Rest... naja. Walt ist unkonsequent böse, was das ganze immer irgendwie moralisch legitimiert und für mich nicht wahnsinnig spannend. Jesse ist 'n doofer Junkie, der teilweise das Sprachrohr des Publikums ist, aber an und für sich ist er auch kein sympathischer Typ. Und der Rest...

Und Jax in SoA ist unsympathisch und das ist auch gut so. So muss ein Heelturn aussehen.

Wieso redest Du von Seiten? Der Wandel von Walt hat nichts mit 'ner Jeckyll & Hyde-Nummer zu tun, sondern ist im Fortschritt der Geschichte verwurzelt.

Bei SoA isses 'ne Ansammlung von superharten Typen, die ich nicht mal richtig ernst nehmen konnte - wenn dann mal tiefer geschürft wurde, dann kamen wieder nur Klischées hervor. Da lag Southpark schon ganz richtig: Ein Haufen Fags.

Sympathie liegt ja nicht nur daran, dass die Figuren etwas moralisch Einwandfreies tun. Jean-Baptiste Grenouille strahlt auch eine Faszination aus, obwohl er ein Unmensch ist. Bei SoA sind alle Charaktere flach geblieben, es wird viel von Ehre gesprochen, aber das sind nur Worthülsen.

Jesse ist eben nicht nur ein verschissener Junkie, sondern hat sich von einem Prollo mit größenwahnsinnigen Tendenzen zu einem gebrochenen, aber viel realistischeren Menschen entwickelt. Die Reaktionen bei Breaking Bad sind sehr viel nachvollziehbarer - und auch die oftmals unvorhergesehenen Unterschiede bei der Verarbeitung der Geschehnisse werden deutlich. Es ist ein Drama der Neuzeit mit klassischer Struktur, über den Aufstieg und die Korruption der damit verbundenen Macht. Bei mir hat Breaking Bad geschafft, dass ich mir um die Figuren Sorgen mache, eben obwohl sie keine guten Menschen sind.

What about Opie?

... dass er vollkommen abdreht, als er mit den Händen auf dem Schreibtisch rumkloppt. Ich mein, nach der FKK-Nummer vor dem Spiegel.
Da war das mit der Unterschrift schon ein fieser Move.
Ich bin gespannt, was passiert wenn Jax ihn (=Clay) besucht.