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Das muss man abwägen! Und irgendwann müssen auch die nicht Internisten verstehen, dass nicht jeder Eingriff bei nem 97er jährigen Gomer sinnvoll ist....
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Gern auch gesehen:
man spricht mit dem Patienten, er sagt "ach wissen Sie, ich hab ein schönes Leben gehabt, ich hab mit allem abgeschlossen", Anforderer oder Angehörige sagen "wir wollen noch Ctx!".
Port rein.
Patient zwei Tage später verstorben.
Man denkt sich so gen Patient "machs gut, mein Bester" aber fragt sich auch warum Leute den Wunsch des Patienten bzw seine Einstellung einfach nicht anerkennen.
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| Zitat von _Kiddo_
Ports werden bei uns auch noch gemacht. Oder die Demers oder alles ab pavk 3. Oder die shuntrevisionen. Die Leute brauchen ihre Chemo, die brauchen ihre Dialysen. Da von "elektiv" zu sprechen, ist relativ.
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Kann ich nachvollziehen. Aber wenn auf dem Anforderungschein "Jahres-Checkup bei MV" steht, kann ichs einfach nicht nachvollziehen. Vorrangig für den sowieso sehr anfälligen Patienten, der sich dann in den Klinikwarteraum setzten muss und mit Klinikpersonal kontakt hat.
Bei allen wichtigen Stagings oder recht dringenden Sachen kann ich es verstehen.
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| Zitat von -=sonix=-
| Zitat von _Kiddo_
Ports werden bei uns auch noch gemacht. Oder die Demers oder alles ab pavk 3. Oder die shuntrevisionen. Die Leute brauchen ihre Chemo, die brauchen ihre Dialysen. Da von "elektiv" zu sprechen, ist relativ.
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Kann ich nachvollziehen. Aber wenn auf dem Anforderungschein "Jahres-Checkup bei MV" steht, kann ichs einfach nicht nachvollziehen.
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Das kann ich auch nicht nachvollziehen!
Aber darum gings mir offensichtlich nicht.
Aber eine lebensverlängernde Chemomaßnahme sollte das Leben nicht "nicht-"lebenswert verlängern. Das ist ja auch Banane.
Aber Port rein und Chemo bringt Geld, nech!
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Bei uns wird auch noch gestaged und operiert, auf deutlich reduziertem Niveau aber geht weiter.
Geht sicherlich auch ums Geld, aber primär halt auch darum, dass Onkologie und Tumorchirurgie eben nicht komplett elektiv ist. Man kann den Patienten ja die Behandlung vorenthalten und ganz klar damit deren Lebenserwartung und Qualität ignorieren weil eine Pandemie droht die unsere Intensivkapazität in Kürze ziemlich ausreizen und überlasten wird.
Natürlich muss man da abwägen und der 93 jährige Opi mit 4.-Ca soll doch bitte auch mal sterben (dürfen), bevor er ein Bett für den 24 jährigen Mukoviszidose-Patienten mit Pneumonie blockiert. Obwohl, der CFler hat ja auch keine gute Lebenserwartung, dann vielleicht doch lieber der 45er mit Crohn?
Ich bin froh dass wir/ich aktuell solche Entscheidungen nicht treffen muss und mir bereit es ehrlich Bauchschmerzen dass das möglicherweise kommen wird.
Noch können wir mit Augenmaß Therapien fortsetzen. Mal sehen wie lange das noch so bleibt.
Das bei euch teilweise aber völlig elektives Programm läuft (Auge, Jahrescheckup, palliative Chemo (sorry, ist für mich elektiv, palliativer Morphinperfusor ist aktuell vielleicht nicht die schlechteste Wahl)) erschreckt mich aber auch.
zu Fachfremd:
Bei uns wird eine Liste erstellt wer aus Chirurgie und Innere auf der Anästhesiologischen ITS war und ggf. dort wieder eingesetzt. Bin selbst Anästhesist, wird sicher scheisse -.-
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So sehr in meiner Praxis von Chefseite die Planung der letzten 1,5 Jahre nicht ausreichend war. Aber bei Corona ist er konsequent, das muss man ihm lassen.
Sämtliche Elektivpatienten die ihm massig Kohle bringen würden wurden abgesagt (DMPs, Gesundheitsuntersuchungen). Alle Patienten quasi am Eingang abgepasst.
Homeoffice-Plätze eingerichtet um gefährdete Mitarbeiter zu schützen.
Wenn der Rest bisher genau so gut gewesen wäre, würden hier nicht so viele kündigen.
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In der Patho Praxis muss der Jens wohl persönlich vorbei kommen und mich zum Dienst am Patienten abberufen. Unser Eingang geht zwar langsam zurück, aber heut sind zum Beispiel 2 Obduktionen aus dem gleichen Krankenhaus angemeldet. So richtig auf das Wesentliche beschränkt sich hier auch keiner.
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Hab heute nen Sleeve gehabt. Absolute Notfallindikation. Denken die, dass sich der Patient in den nächsten Wochen im Hausarrest bis zum Platzen frisst?
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Hier geht‘s nur noch drunter und drüber. Ich frage mich wie lange wir noch offen bleiben..
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Hier wurden die meisten Eingänge geschlossen und es wird die Barriere vor dem KH aufgebaut, rein kommen nur noch Mitarbeiter und Patienten. Durchgangsverkehr und Besucher müssen draußen bleiben. Irgendwie surreal.
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| Zitat von Grim Reaper*
Hier geht‘s nur noch drunter und drüber.
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Inwiefern?
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| Zitat von -=sonix=-
| Zitat von Grim Reaper*
Hier geht‘s nur noch drunter und drüber.
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Inwiefern?
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Kein richtiger Plan wenn‘s zum Infekt kommt, keine Infos vom Gesundheitsamt, u.a.
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Bei uns ist das ähnlich. Jeden Tag 3 verschiedene Emails mit widersprüchlichen Aussagen. Niemand weiß, wie man sich jetzt genau verhalten soll. Keine Schutzkleidung vorhanden.
Unser abteilungsinterner Katastrophenbeauftragte hat sich den Arbeitsaufwand bei seiner "Wahl" garantiert anders vorgestellt .
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von -=sonix=- am 18.03.2020 20:27]
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| Zitat von [Muh!]Shadow
Hier wurden die meisten Eingänge geschlossen und es wird die Barriere vor dem KH aufgebaut, rein kommen nur noch Mitarbeiter und Patienten. Durchgangsverkehr und Besucher müssen draußen bleiben. Irgendwie surreal.
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Bei uns steht auch der Sicherheitsdienst an der Tür und alle Seiteneingänge sind zu. Und für den Unsinn verbrauchen wir FFP2 Masken...
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Wir müssen uns auch ausweisen am Haupteingang. Niemand darf sonst rein.
....Tatsächlich komm ich selbst aus nem Seiteneingang rein lel
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| Zitat von Grim Reaper*
| Zitat von -=sonix=-
| Zitat von Grim Reaper*
Hier geht‘s nur noch drunter und drüber.
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Inwiefern?
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Kein richtiger Plan wenn‘s zum Infekt kommt, keine Infos vom Gesundheitsamt, u.a.
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der norden verpennt es gerade. hier genau die gleiche kacke.
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Gestern dann noch die offizielle Mail der Geschäftsführung bzgl Umgang mit FFP2.
Wenn der Patient einen OP-Mundschutz trägt reicht es tatsächlich wenn das Personal auch nur einen OP-Mundschutz trägt.
Und zwar nicht nur bei CoViD sonder auch bei TBC etc. Nur Katzenaids war nicht aufgeführt.
FFP2 gibt es nur noch in Situationen in der der Pat. keinen Mundschutz tragen kann = Broncho etc.
Würde ich gerne mal einladen um die Leute nur mit OP-Mundschutz zu visitieren und zu untersuchen. Naja wenn es so weiter geht ist in ca. 2 Wochen einiges an Personal infiziert und in Quarantäne. Dann kann man richtig FFP2 sparen wenn der Laden dicht macht.
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Momentan ist man doch froh wenn die Belegschaft am besten Einer nach dem Anderen durchseucht wird, damit man „immun“ ist und brav ohne Abstriche und Gedöns weiterarbeiten kann.
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Bei uns gibt es jetzt die Diskussion, dass wir ab Montag ins nächste benachbarte Krankenhaus mit der Abteilung "umziehen"
Wtf?
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Ist hier in der Umgebung üblich, gibt Seuchenstandorte und normale. Trennung funktioniert in der Praxis aber nicht, da oftmals kleine Schwesterstandorte umfunktioniert werden und die Patienten halt zum großen Haus kommen.
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Wurde hier auch diskutiert und verworfen da halt so die Intensiv-Kapazität nicht optimal genutzt wird. Wäre kleines Haus gewesen, das für den Landkreis als COrona-KH fungieren sollte. Nur kleines Haus = wenig Intensivbetten.
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Sachtma, ich hätt nen 3D-Drucker hier und kann auch die zugehörigen 3D-Modelle modellieren. Gibt es irgendwas, was man in der Situation mit Covid-19 für Ärzte oder Krankenhäuser für umme produzieren könnte was weiterhilft?
Die dringendsten Dinge (Masken, Schutkleidung) gehen natürlich nicht, aber vllt. gibts ja irgendwelches Zeug was man modellieren könnte, was im kleinen Maßstab produziert, irgendwas bringen könnte?
Denke so in Richtung von Schlauchverbindern, irgenwelche Klemmen, Haken, Ösen Adapter usw.
So ein einzelner Printer hat natürlich nur begrenzte Kapazität, aber wenn man da 10-20 Leute zusammenwirft, käme sicher was zusammen.
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Noch sind nur die von dir genannten Verbrauchsmaterialien knapp.
In Italien wurden ja Konnektoren für Beatmungssysteme im 3D Drucker gefertigt, da herrscht hier - weil es aktuell zum Glück nur wenige beatmetete Covid Patienten gibt - noch keine Knappheit.
Hoffen wir mal, dass sich das nicht zu schnell ändert.
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Das Problem ist dabei eher, dass man keinen schnellen Ersatz findet, der alle notwendigen Zertifizierungen zur Fertigung von Teilen für medizinisches Gerät hat. Irgendwas ließe sich schnell herstellen. Deswegen ist auch die Fertigung bei Dräger und anderen etwas gefährdet, weil die ja in erster Linie Teile zusammenbauen, die sie jetzt dank globaler Lieferkette teilweise nicht mehr bekommen und nicht ersetzen können.
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ich befürchte was eher ein Problem als die Anzahl der Beatmungsgeräte wird ist eher die Zahl der verfügbaren Dialysegeräte
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Jepp, insbesondere wenn mal wirklich zu nem Ausbruch in ner Dialysepraxis kommt
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| Zitat von scripter86
Jepp, insbesondere wenn mal wirklich zu nem Ausbruch in ner Dialysepraxis kommt
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Laut einem Pat. von uns hat sich eine Mitarbeiterin der örtlichen Dialysepraxis schon angesteckt.
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| Zitat von El_Hefe
Sachtma, ich hätt nen 3D-Drucker hier und kann auch die zugehörigen 3D-Modelle modellieren. Gibt es irgendwas, was man in der Situation mit Covid-19 für Ärzte oder Krankenhäuser für umme produzieren könnte was weiterhilft?
Die dringendsten Dinge (Masken, Schutkleidung) gehen natürlich nicht, aber vllt. gibts ja irgendwelches Zeug was man modellieren könnte, was im kleinen Maßstab produziert, irgendwas bringen könnte?
Denke so in Richtung von Schlauchverbindern, irgenwelche Klemmen, Haken, Ösen Adapter usw.
So ein einzelner Printer hat natürlich nur begrenzte Kapazität, aber wenn man da 10-20 Leute zusammenwirft, käme sicher was zusammen.
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Viel spass bei der Zulassung
vor allem ab Mai: MDR EU Verordnung
Wird aber denk ich auch verschoben.
Ist die Verordnung und die Auswirkungen bei euch Medizinern schon angekommen?
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Ganz ehrlich, ich nehm liebendgerne irgendein 3D-gedrucktes Teil fürs Beatmungsgerät als garnicht beatmen zu können (so wie in Italien passiert). Da kräht nach Zulassung kein Hahn, kleiner Vermerk in die Kurve und gut ist, bleibt einem ja dann keine Wahl.
Bis diese Teile knapp werden dauerts aber noch etwas, gerne auch etwas länger
Was mich inzwischen immer mehr stresst sind die widersprüchlichen Aussagen bei uns.
"Machen Sie sich keine Sorgen, wir haben genug Masken!"
"Bitte FFP Masken sparen, personenbezogen vor dem Zimmer aufhängen und für die Schicht wiederverwerten."
Auf die Frage wie voll das Lager ist und wie lange das bei aktuellem Verbrauch hält kriegt man keine Antwort.
Bei einer Influenza Patientin, die in einem Zimmer ohne Schleuse davor liegt wurden die Masken im Zimmer aufgehängt, weil vorm Zimmer aufm Flur ginge ja nicht ... Ja ne? Ob ihr behindert seid?
edit: Tbc ohne FFP Maske fürs Personal? Zeigt sich der "Chef" selbst an oder müsst ihr das übernehmen?
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von TINOS am 22.03.2020 22:43]
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| Zitat von TINOS
Ganz ehrlich, ich nehm liebendgerne irgendein 3D-gedrucktes Teil fürs Beatmungsgerät als garnicht beatmen zu können (so wie in Italien passiert). Da kräht nach Zulassung kein Hahn, kleiner Vermerk in die Kurve und gut ist, bleibt einem ja dann keine Wahl.
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Absolut. Besser Behelfsteil als nix in petto. Mir fehlt aber ein wenig die Fantasie, welches Teil man mitm 3DDrucker supportiv herstellen kann. Bspw der Viatorr von Gore den wir fürn TIPS verwenden ist iirc handbearbeitet und kostet ~2000€ für das Ding alleine. Ansonsten mal den nächsten Maximalversorger anschreiben und fragen wie man eventuell helfen kann und ob die Medizintechnik infrastrukturellen Support braucht.
Bislang ist ja alles relativ kompensiert aber ich wünsch allen Leuten hier ruhigere Tage, gutes Gelingen und uns allen Gesundheit. Mir wurden drei freie Tage nächste Woche geklaut, aber ich hab zu meinem Chef gesagt, dass ich wie jetzt bei einer Pandemie noch rückwärts im Handstand am Samstag in die Klinik komme und dort bleibe bis man mich mit den Füßen voran rausträgt. Wir haben als Mediziner gewisse Verpflichtungen und dazu gehört unter anderem auch Gesundheitsvorsorge und -beratung.
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Thema: Medizinerthread VII ( Ruining my life to save yours ) |