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Man muß den Heitmeyer ja nicht mögen, aber daß er behauptet, 70% der Deutschen seien Nazis, ist schlicht nicht wahr. Ich hab alle bisher erschienenen Bände der "Deutschen Zustände" zuhause im Regal stehen, und auch gelesen, und zwar recht genau.
Rechtsextreme Einstellungen (oder sonstige gruppenbezogene Vorurteiel) werden mit einem Bündel von Fragen ermittelt, denen die Probanden zustimmen oder die sie ablehnen dürfen. Je nach Präszison nimmt man pro Thema, also etwa "Judenhaß", "NS-Verherrlichung" oder "rassistische Islamfeindschaft" drei bis zehn Fragen. Gesamtumfragen haben dann neben den statistischen Daten, die abgefragt werden, zwischen 20 und 150 thematische Fragen.
Erst eine Gesamzehit von Antworten zu einem thema ergibt, wie die Person zu diesme Thema ein gestellt ist. Erst die weitere Analyse aller Themenfelder, idR 6-10, ergibt dann die Möglichkeit einer Bewerung der Gesmatpersönlichkeit.
Wenn also 60% aller Deutschen einzelnen judenfeindlichen Sätzen zustimmen, oder 50% im Osten bei rassistischen Vorurteilen oder 30% bei nationaler Überheblichkeit, dann heist das nicht, daß das bereits Nazis wären oder werden. Keinesfalls. Erst eine Häufung von solchen Angaben läßt eine statistisch valide Beurteilungen zu. Eben weil jede Formulierung mißverstandne oder in eine besonderen Fall anders gedeutet werden kann, wie hier oft mit Beispielen gepostet wurde.
Es ist aber ausgeschlossen, daß irgendwer ALLEN Sätze mißversteht und eine Studie völligen unsinn ergibt. Die Ergebnisse sind in allen diesen Bereichen seit Jahrzehnten in den Langzeitreihenuntersuchungen stabil, wenn es auch Schwankunegn zwischen unterschiedlichen Meßmethoden gibt. Auch zeigen statistische Verfahren der Berechnung des Antwortverhaltens (Korrelationsanalysen), daß es nur sehr wenige Ausreißer im Sinne von Mißverständnissen gibt - die Antworten einzelner Personen sind meistens im Sinne der Umfrage zueinander passend. Das liegt u.A. daran, daß die meisten Fragen seit Jahrzehnten immer wieder überarbeitet und verbessert werden.
Etwas irritierend finde ich aber die hstorischen Vergleiche. Seit den Studien zum autoritären Charakter in D und in den USA in den dreißiger und vierziger Jahren wissen wir, daß noch NIE eine Merhehit der Menschen in Demokratien demokratisch im innersten, wirklcihen Sinne gewesen ist. Allerdigs auch nicht wirklich nazistisch, das waren eben auch nicht so viele. Die meisten sind einfach politisch völlig indifferent und machen bei jeder Gesellschaftsform ohne Murren mit, die grade dran ist: Ach, Demokratie? Na gut, geh ich wählen. Jetzt haben wir einen Führer? Ok, dann mach ich ab jetzt eben immer den deutschen Gruß. Nun sind die Amis dran? Ok, her mit dem Chewing Gum! Nicht die ideologsiche Überzeugung der Massen, sondern die schlichte Mitmacherei machte den NS so groß. Und das hat sich heute sicher ein bißchen verbessert, ebenso sicher aber nicht grundlegend.
Mit der Messung von Islamfeindlichkeit habe ich aber auch so meine Probleme. Als kämpferischer Atheist bin ich gegen JEDE Religion zutieft feindlich eingestellt. Daß mir das jetzt als Vorurteilsvoles verhalten nachgewiesen werden soll finde ich unzumutbar.
Allerdings ist es schon so, daß bei vielen Leuten, die früher auf "die Juden" geschimpft haben, als das dann unpopulär wurde "die Türken" nicht mochten nun "die Moslems" als bequemes und populäres Feindbild gefunden haben. Und das sind nicht wenige. Mit den Pennern, die hier in Pankow einen Moscheebau ablehnen und Überfremdung fürchten möchte ich nicht in einen Topf geworfen werden - das sind keine Verteidiger der Freiheit, sondern meist ganz gewöhnliche, schäbige Rassisten, die sich in ihren Köpfen gar nciht so sehr von den verbohrten Gotteskriegern unterscheiden, die sie angeblich so ablehnen ...
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Es ist ja "auch nur" die Angst vor dem Fremden, ob Jude, Muslim, Türke, Ausländer, Schwuler, was auch immer, ist da völlig egal.
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| Thema: Weil der 1. Mai durch A.H. zum Feiertag d. nat. Arbeit gemacht |
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