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| Zitat von M@buse
das eine jahr kam aus einer seitenstraße laut wagners ritt der walküren, als die nazis gerade vorbeizogen.
das fand ich schon recht lustig, wenn auch zweifelhaft war, ob die meisten von denen das mit der szene aus apocalypse now in verbinden bringen konnten
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Sie bringen es wahrscheinlich vor allem mit Hitlers Lieblingskomponist, dem Antisemiten Wagner in Verbindung?
| Zitat von Oli
Fraggy, gibt es eigentlich irgendwas, was du magst?
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Ja, gibt es.
Alliierte Bomberstaffeln, gutes Wetter und Ovomaltine Crunchy Cream.
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[Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert; zum letzten Mal von NotOnTour am 21.01.2014 16:52]
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| Zitat von NotOnTour
| Zitat von M@buse
das eine jahr kam aus einer seitenstraße laut wagners ritt der walküren, als die nazis gerade vorbeizogen.
das fand ich schon recht lustig, wenn auch zweifelhaft war, ob die meisten von denen das mit der szene aus apocalypse now in verbinden bringen konnten
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Sie bringen es wahrscheinlich vor allem mit Hitlers Lieblingskomponist Wagner in Verbindung?
| Zitat von Oli
Fraggy, gibt es eigentlich irgendwas, was du magst?
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Ja, gibt es.
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ja
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| Zitat von NotOnTour
Ovomaltine Crunchy Cream.
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Wirklich? Die ist zwar ganz nett, aber jetzt auch nicht so geil, dass der exorbitante Preis gerechtfertigt ist.
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Also "ganz nett" finde ich diesbezüglich ganz schön untertrieben.
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| Zitat von RushHour
| Zitat von niffeldi
Gibt es denn viele Menschen, die gleichzeitig feministisch und pro-islam sind? | |
Judith Butler Dabei war die früher sogar mal ziemlich schlau ...
Guck mal - tendenziell - unter Differenzfeminismus. Da wo das Weiblich-Sein essentialisiert wird. Da gehts dann nicht um Unbterdrückung und Emanzipation von Menschen durch Menschen, sondern eben um "Differenz" zwischen weiblichem und männlichem Wesen. Ein Grauen. War in den frühen 70ern mal hip, dann fast ausgerottet, kommt jetzt mit Konstruktivismus, Dekonstruktivismus und Poststrukturalismus etc. pp. und den ganzen entstezlichen Identitätsdebatten wieder hoch. Entsetzlich.
Da ist natürlich das islamisch-weiblich sein genau so gut wie das westlich-weiblich-sein, wenn ich das polemisch so vereinfachen darf, weil beides ja Emanationen von natürlicher Weiblichkeit sind. Und das haben die Männer zu respektieren, weil ist ja nicht ihre Sache, haben sie ja keine Ahnung von.
Aber das ist m.E. dasselbe wie bei allen Rechtschaffenehitsideologien, einfach entsezlich geistfeindlich.
Ich bleibe da lieber entsetzlich altmodischer Universalist, glaube an mehr oder minder objektive Wahrheit und finde normative Entscheidungen sehr gut und universal begründbar und verteidige die Ideale der Aufklärung für alle, auch die, die sie nicht wollen.
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Meld dich hier bloß nie ab, sonst kann man gleich noch mehr Threads links liegen lassen.
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| Zitat von M@buse
das eine jahr kam aus einer seitenstraße laut wagners ritt der walküren, als die nazis gerade vorbeizogen.
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An besagtem Tag wurde ich mehrfach auch meinem Alkoholschlaf geweckt.
1. "Wir sind da! AntiFA!"
2. *Ritt der Walküren*
3. Polizeisirenen
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Bregor am 21.01.2014 17:44]
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| Zitat von Bregor
| Zitat von M@buse
das eine jahr kam aus einer seitenstraße laut wagners ritt der walküren, als die nazis gerade vorbeizogen.
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An besagtem Tag wurde ich mehrfach auch meinem Alkoholschlaf geweckt.
1. "Wir sind da! AntiFA!"
2. *Ritt der Walküren*
3. Polizeisirenen
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oh. kam die musik vielleicht von den nazis und nur ich hatte diese wunderliche assoziation?
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Ich weis es nicht, aber das war die Reihenfolge mit ca. 30 Minuten Abstand.
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| Zitat von Bregor
| Zitat von M@buse
das eine jahr kam aus einer seitenstraße laut wagners ritt der walküren, als die nazis gerade vorbeizogen.
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An besagtem Tag wurde ich mehrfach auch meinem Alkoholschlaf geweckt.
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Niemand denkt an die Opfer des Alkoholocaust
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Hab mir gestern mal so einen Satz Sticker von http://kacknazis.de bestellt. Wollte hier einfach mal drauf hinweisen, dass es dir dort günstig gibt. FYI quasi.
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| Zitat von placebo_domingo
| Zitat von RushHour
Judith Butler [...] Da gehts dann nicht um Unbterdrückung und Emanzipation von Menschen durch Menschen, sondern eben um "Differenz" zwischen weiblichem und männlichem Wesen. Ein Grauen. War in den frühen 70ern mal hip, dann fast ausgerottet, kommt jetzt mit Konstruktivismus, Dekonstruktivismus und Poststrukturalismus etc. pp. und den ganzen entstezlichen Identitätsdebatten wieder hoch. Entsetzlich.
[...]
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Meld dich hier bloß nie ab, sonst kann man gleich noch mehr Threads links liegen lassen.
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Ist auf jeden Fall mit Vorsicht zu genießen, was RushHour da schreibt. Ohne mich da jetzt rein vertiefen zu wollen (bin auch kein Butler-Experte): Butler behauptet, dass Männlein und Weiblein sozial konstruierte Identitäten sind, die Menschen einengen und zu Unterdrückung benutzt werden (so ungefähr). Was RushHour da beschreibt ist so in etwa 100% inkompatibel damit, deshalb würde es mich sehr wundern wenn da nicht eine Verwechslung vorliegt (vielleicht mit Cixious, Irigaray oder in die Richtung, da kenn ich mich noch weniger aus).
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Postmoderner Apriorismus - Zur Anthropologie Judith Butlers
Spätestens seit Günther Jacob Mitte der 90er Jahre die These aufgestellt hat, dass sich „Antinationalismus möglicherweise viel besser mit Judith Butler, Robert Miles, Fredric Jameson, Etienne Balibar oder Michel Foucault begründen [läßt]“ als mittels der „pseudo-objektivistische[n] Ideologiekritik der adornitischen Ex-Leninisten“, hält sich das hartnäckige Gerücht, dass dekonstruktivistische Theorien mit ihren „Diskussionen über soziale Konstruktionen und Ideologietheorie“ das notwendige Beiwerk kritischer Theorie, wenn nicht ihr logischer Nachfolger seien.
Ehos und Gewalt
Judith Butler, Israelkritikerin und Aktivistin einer Kampagne, die zum Boykott und zu Sanktionen gegenüber Israels aufruft, wird am 11. September der Adorno-Preis 2012 verliehen. Was Butler mit dem Namensgeber dieser Auszeichnung eigentlich zu tun hat, erklärte Magnus Klaue in KONKRET 12/03.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von NotOnTour am 22.01.2014 9:44]
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Oh, es geht in beiden Links dann doch wieder um Adorno, das hätte ja keiner ahnen können!
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Judith Butler
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Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil!
Nein natürlich nicht. Ich habe nur unzulässig polemisch verallgemeinert. Judith Butler ist theoretisch keine Diefferenzfeministin, aber in der Praxis kommt komischerweise ihr Konstruktivismus nahezu auf das selbe hinaus: Leute haben (Essentialisten) oder konstruieren (Dekonstruktivisten) sich eine "Identität". Das ist sowas wie ein schönes geistiges Eigenheim, in dem man sich wohlig fühlen will, deswegen macht man sich ordentliche Blumenrabatten in den Vorgarten, streicht den Jägerzaun jeden Frühling farblich passend, hängt Gardinchen in die Fenster (nicht dass da einer reinguckt!) und unterhält in der Seelenkammer ein schönes, wärmendes Kaminfeuerchen. My Home Identity is my castle.
In beiden Fälen also ist heilig, was Leute so über sich selbst meinen, denken oder finden, egal ob sie es selber per Konstruktion "geschöpft haben" oder ob sie es qua wesenhaftigkeit "sind".
Damit ist die Möglichkeit von normativer Kritik oder Ideologiekritik m.E. nach effektiv hintertrieben: Man kann eigentlich nichts mehr dagegen einwenden, wenn jemand Nazi, Chauvinist, Islamist oder völkisch ist - entweder ist das nunmal sein unveränderliches so-sein oder er hat sicherlich gute Gründe, warum er sich selber so entschieden / so konstruiert hat. Das kann man dann nur noch miteinander im Diskurs irgendwie verhandeln, mit Anerkennung, auf Augenhöhe, und mit ganzganzviel Selbstkritik, weil man ja immer der "Andere" ist und keiner jemals Recht hat, sondern ein jeder nur seine eigene Welt ist oder eben konstruiert usw. usf. Allgemeine Normen und Werte gibt es nicht, objektive Interessen auch nicht, intersubjektive Wahrheit oder eine objektiv äußere Welt, über deren Realität sich
per try and error zumindest Näherungswerte feststellen ließen - ebenfalls undenkbar. Allet voll die Konstrukte, ey!
BULLSHIT! Aus meiner Perspektive ist das beides ziemlich ähnlich dämlich und verläßt eigentlich den Boden von Aufklärung und Vernunft.
Im Marxismus, in der Aufklärung oder der Kritischen Theorie geht man davon aus, dass Menschen objektiv unfrei und deswegen subjektiv unterdrückt sind und diese Unfreiheit, die man auch normativ benennen kann, in ihre Persönlichkeit inkorporieren. Daran setzt dann Kritik an, egal ob bei Kant oder Marx oder Adorno. Deswegen ist später dort die Tiefenpsychologie so beliebt (und bei den Konstruktivisten und Essentialisten eben so unbeliebt!), die spürt diesem Phänomen nämlich in der Psyche des Einzelnen nach. Sind die Menschen also unfrei und unterdrückt, dann sind sie das auch dann, falls und wenn sie das gut finden. Eine unfreie Gesellschaft MUSS diese Identität von Unterdrücker und Unterdrückten sogar produzieren, weil sie nur mit Gewalt halt nicht lange funktionieren würde.
Also zB: Arbeiter werden ausgebeutet, das läßt sich durch Analyse des ökonomischen Prozesses objektiv feststellen. Ob die Arbeiter das selber so empfinden oder ob sie im Gegenteil eine "Identität" zB als stolzer, zufriedener "Opelaner" haben, ist dafür theoretisch komplett unerheblich. Man kann den Opelaner, der sich dem Aufsichtsratchef von Opel näher führt als dem Leiharbeiter neben ihm am Band dann auf dieser Basis auch berechtigter Weise ideologiekritisch angreifen und kritisieren, weil er sich ein falsches Bild von sich (Illusion) und der Realität (Ideoligie) macht. Wenn man auf eine intersubjektive, universale Vernunft besteht. Mit dem Nebeneffekt dass man ggf. auch den besseren Argumenten des Opelaners nachgeben muss, wenn er den Recht hat und Marx unrecht. Könnte ja sein, denn es kann nur einer von beiden Recht haben. Bei den Konstruktivisten und Essentialisten hat hingegen immer jeder für sich Recht.
Zurück zum Thema Geschlecht und den Essentialisten / Differenzfeministinne / Konstruktivisten.
Kritik sagt also - mit den entsprechenden Begründungen und herleitungen - so etwas wie "In einer Gesellschaft zu leben, wo Frauen einen Schleier tragen müssen und weniger Rechte haben als Männer ist Unterdrückung". Oder: "Wo Religion herrscht ist das Bewußtsein für Freiheit vernebelt"[/i].
Sowohl Judith Butler als auch der Differenzfeminismus sagen dann etwas aus dieser Auswahl: "Nee, gar nicht, wir sind so als Muslimas und haben das für uns als Weg entdeckt, Frau zu sein, und auch wenns nicht erzwungen wäre fänden wir es toll, weil wir haben nur anders Rechte als Männer, nicht weniger, und würden den Tschador oder die Burka auch freiwillig tragen, und religiös ist halt eben unsere Identität, das geht Dich gar nix an, und wer etwas anderes sagt respektiert uns nicht / ist rassistisch / stellt sich über uns / ist patriarchal / kolonialistisch!" etc. pp. usw. usf., weil Argumente über die rational als ungültig oder gültig zu entscheiden wäre gibts nicht, sondern nur Meinungen, sie sich aus Identitäten ableiten, und über die man verhandeln kann, aber wo keiner Recht haben kann. Ich würde hingegen darauf bestehen, dass es besser ist, in einer Welt zu leben, in der niemand wegen seines Geschlechts eine Burka tragen muss, selbst dann, wenn das einigen der Betreffenden wirklich Spaß macht. Und, nur ums klarzustellen, ich bestehe auch darauf, dass es besser wäre, in einer Gesellschaft zu leben, in der Frauen sich nicht alle gezwungen fühlen aussehen zu müssen wie Bademoden-Models, und auch hier gilt: selbst wenn einige das Spiel gerne und erfolgreich mitmachen und einige es schaffen, es zu ignorieren.
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[Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert; zum letzten Mal von RushHour am 22.01.2014 11:25]
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Ich bin kein großer Fan von Zwangsbeglückung, ob die jetzt marxistisch oder "nur" aufklärerisch ausfällt. Was jetzt nichts konkret mit Kopftüchern zu tun hat, aber wenn ich zwischen zwei Denkschulen wählen soll deren theoretische Begründungen gleichermaßen obskur und nicht nachvollziehbar sind, bevorzuge ich doch die, welche mir nicht erzählen wollen was meine eigentlichen Interessen sind... Trauriger Weise würde ich sogar einen lauwarmen Mittelweg wie den Status Quo vorziehen, in dem vieles erlaubt ist (obwohl es den 'objektiven Interessen' o.ä. nicht entspricht), aber vieles auch verboten. Klar, Gras müsste legal sein.
¤ "Rationalität" und "Objektivität" sind übrigens Einfallstore für Partikularethiken.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Flatline am 22.01.2014 11:23]
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Du hats natürlich Recht - würden die theoriestrengen Marxisten, die immerzu im recht sein wollen, mehr kiffen wären sie in der Umsetzung gemäßigter, das wäre schon gut.
/und nochmal im Ernst: Adorno ist Dein Mann. Streng im verteidigen des Begriffs der Wahrheit wie kein zweiter, aber völlig entspannt darin, sie praktisch durchsetzen zu wollen. Sein Credo von Freiheit ist: "Ohne Angst anders sein können." Und Recht hat der Mann. Nur wirft er eben die Vernunft dabei nicht über Bord, sondern kommt mit ihr zu dieser Erkenntnis. Und schon ein halbes Jahrhundert vor J.B.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von RushHour am 22.01.2014 11:31]
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Wait.. wat? Das passiert einem mehr als einmal?
Ich war nie in Wien, ist das normal?
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E: Aus den Kommentaren:
Sowas kenne ich überhaupt nicht, hier aus Deutschland.
Ne, rechte Spinner haben wir hier nicht, stimmt.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von wuSel am 22.01.2014 12:00]
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| Zitat von wuSel
Wait.. wat? Das passiert einem mehr als einmal?
Ich war nie in Wien, ist das normal?
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Bzgl. Kind kann ich nix sagen, aber (latenter) Alltagsxenophobie ist allgegenwärtig....von den Wahlergebnissen ganz abgesehen...
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[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von LeTschegg am 22.01.2014 12:24]
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Österreich ist teilweise tatsächlich so, den fehlte ein bißchen die ordnende Hand der Besatzung, um da mal richtig aufzuräumen.
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Das ist ja schon ein wenig mehr als der übliche latente Alltagsrassismus, wenn selbst Kinder wegen ihres Namens offen beleidigt werden. Wow... :X
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| Zitat von wuSel
Das ist ja schon ein wenig mehr als der übliche latente Alltagsrassismus, wenn selbst Kinder wegen ihres Namens offen beleidigt werden. Wow... :X
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Ok, latent ist untertrieben
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Genau genommen ist es gar kein Rassismus in diesem Fall, oder?
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Können wir die Philosophie bitte wieder auf den NT verschieben, hier geht es um Wichtigeres:
Karl-Heinz Middendorf. Was ein Mann.
"[...]die Juden sind liebe Menschen, alle Menschen sind lieb, aber sie sind eben verführt worden vom Teufel - ich habe NICHTS persönlich gegen einen Juden-Menschen - auch Hitler hatte NICHTS persönlich gegen einen Juden - der Feind ist JAHWE-CHRISTUS."
So einfach ist das.
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Das ist doch ein Troll, oder?
Im selben Satz den Holocaust leugnen aber auch sagen "HÄTTEN WIR ABER TUN SOLLEN!".
| Zitat von Oli
Genau genommen ist es gar kein Rassismus in diesem Fall, oder?
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Sondern Antisemitismus, oder was meinst du? Antisemitismus ist (glaube ich) im Endeffekt ein etwas konkreterer Rassismus.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von [FGS]E-RaZoR am 22.01.2014 13:23]
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| Zitat von RushHour
Im Marxismus, in der Aufklärung oder der Kritischen Theorie geht man davon aus, dass Menschen objektiv unfrei und deswegen subjektiv unterdrückt sind und diese Unfreiheit, die man auch normativ benennen kann, in ihre Persönlichkeit inkorporieren. Daran setzt dann Kritik an, egal ob bei Kant oder Marx oder Adorno. Deswegen ist später dort die Tiefenpsychologie so beliebt (und bei den Konstruktivisten und Essentialisten eben so unbeliebt!), die spürt diesem Phänomen nämlich in der Psyche des Einzelnen nach. Sind die Menschen also unfrei und unterdrückt, dann sind sie das auch dann, falls und wenn sie das gut finden. Eine unfreie Gesellschaft MUSS diese Identität von Unterdrücker und Unterdrückten sogar produzieren, weil sie nur mit Gewalt halt nicht lange funktionieren würde.
Also zB: Arbeiter werden ausgebeutet, das läßt sich durch Analyse des ökonomischen Prozesses objektiv feststellen. Ob die Arbeiter das selber so empfinden oder ob sie im Gegenteil eine "Identität" zB als stolzer, zufriedener "Opelaner" haben, ist dafür theoretisch komplett unerheblich. Man kann den Opelaner, der sich dem Aufsichtsratchef von Opel näher führt als dem Leiharbeiter neben ihm am Band dann auf dieser Basis auch berechtigter Weise ideologiekritisch angreifen und kritisieren, weil er sich ein falsches Bild von sich (Illusion) und der Realität (Ideoligie) macht. Wenn man auf eine intersubjektive, universale Vernunft besteht. Mit dem Nebeneffekt dass man ggf. auch den besseren Argumenten des Opelaners nachgeben muss, wenn er den Recht hat und Marx unrecht. Könnte ja sein, denn es kann nur einer von beiden Recht haben. Bei den Konstruktivisten und Essentialisten hat hingegen immer jeder für sich Recht.
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"Die Aufklärung" ist mit deiner Charakterisierung nicht sehr einverstanden.
Unterzeichnet: Hume, Locke, Smith
Das ist ja der ebengleiche Unsinn. Im einen Fall, dem "subjektiven" Elend, hat der Theoretiker unbegrenzte Definitionsmacht über das Fehlverhalten anderer. Im anderen Fall, dem "objektiven" Elend, hat der Theoretiker unbegrenzte Definitionsmacht über das Wohlergehen anderer.
Das sind beides wundervoll totalitäre Ideologien. Und beide können die wertfreie/deskriptive Ebene ihrer Analyse nicht von der normativen Schlussfolgerung trennen. Faktische Prämissen gehen zwar in letztere ein, aber es sind immer noch Zusatzannahmen notwendig, die diese Trennung ermöglichen.
Darüber hinaus ist eine Ethik, die sich nicht am subjektiven Wohlergehen und der Entscheidungsfreiheit des Menschen orientiert (Individualismus), nicht hinnehmbar. Tiefenpsychologie und radikale Versionen des Konstruktivismus sind denn beides auch wundervolle (unwissenschaftliche) Mittel, alles, was der Mensch sagt und denkt, zu ignorieren, weil man die wahren zugrundeliegenden Motive/Strukturen/weiß der Teufel erkennen kann.
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Sozialkonstruktivismus ist nicht in allen Formen schlecht. Berger/Luckmann sind füglich heute Klassiker. Es geht dabei aber um empirische Fragestellungen: Wie erwirbt ein Kind Identität als Deutscher/Kölner/Aristokrat in der Sozialisation? Wie erwirbt man späterhin die Identität im Beruf? Welche Signifikanz hat das (früher definierte es die Stellung in der Gesellschaft mehr als heute)? Wie ist religiöse Konversion möglich, die häufig alte Identität "überschreibt"? Es geht auch darum, wie unsere Alltagswelt mit ihren Routinen unsere Vorstellung von Wirklichkeit aufrecht erhält.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Der Menschenfreund am 22.01.2014 13:28]
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Apropos...
http://www.metal-hammer.de/news/meldungen/article526327/nichts-ist-fuer-die-ewigkeit-countdown-fuer-boehse-onkelz.html
| Auf der Website der Band onkelz.de wird der Besucher nach einem Video aufgefordert, sich zu registrieren. Danach wird ein Countdown sichtbar, der noch 9 Tage, als bis zum 30.01.2014 läuft und "Mehr Infos in Kürze" verspricht.
Mehr ist nicht zu sehen, doch auf der Website überschlagen sich die Reaktionen der Böhse Onkelz-Fans. Viele hoffen auf ein Comeback oder ein Konzert, spekulieren über einen Reunion-Auftritt auf dem Wacken Open Air 2014, andere vermuten eine neue DVD oder ein Best-Of. | |
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Einfach der Oma mal ordentlich in die Fresse ballern.
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| Zitat von wuSel
Wait.. wat? Das passiert einem mehr als einmal?
Ich war nie in Wien, ist das normal?
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E: Aus den Kommentaren:
Sowas kenne ich überhaupt nicht, hier aus Deutschland.
Ne, rechte Spinner haben wir hier nicht, stimmt.
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Ne Freundin von mir wurde da innerhalb einer Woche auch mehrfach rassistisch angepöbelt.
Da hat alleine der Deutsche Akzent bzw. teilweise das fehlen eines Wiener/Österreichischen Akzents gereicht.
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Thema: Ich bin ja nicht rechts, aber... |
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