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 Thema: Ich bin ja nicht rechts, aber...
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Almi

[BC]Alm
...
Alltagsrassismus
22.01.2014 17:49:14  Zum letzten Beitrag
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Arkhobal

AUP Arkhobal 25.07.2008
 
Zitat von m0h4

 
Zitat von wuSel

Wait.. wat? Das passiert einem mehr als einmal?

Ich war nie in Wien, ist das normal? Breites Grinsen



---

E: Aus den Kommentaren:

Sowas kenne ich überhaupt nicht, hier aus Deutschland.

Ne, rechte Spinner haben wir hier nicht, stimmt. mit den Augen rollend



Ne Freundin von mir wurde da innerhalb einer Woche auch mehrfach rassistisch angepöbelt.
Da hat alleine der Deutsche Akzent bzw. teilweise das fehlen eines Wiener/Österreichischen Akzents gereicht.



Kannst du in Deutschland auch haben. Manchen reicht es schon, wenn du nicht aus Pirna kommst.
22.01.2014 18:09:15  Zum letzten Beitrag
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Konsumidiot

Konsumidiot
Kumpel von mir kam nicht in nen Wiener Club, weil er laut Türsteher nicht ins Rassenprofil gepasst hat
22.01.2014 18:24:16  Zum letzten Beitrag
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Fragment

AUP Fragment 02.02.2014
 
Zitat von NotOnTour

Nein, ich trolle nie.

Ja, aber wie gesagt, Antisemitismus im zeitgenössischen Sinn meint eher nicht den Hass auf die jüdische Religion, wie es etwa der mittelalterliche Antijudaismus war. Rassismus war aber auch schon in seiner Entstehungszeit immer ein Ausdruck eines ökonomischen Gefälles (bzw. dessen Projektion).




Also irgendwie hat mich das jetzt auch irritiert von RushHour, zumal man Antijudaismus schon von Antisemitismus abgrenzen muss, da hier eben aus der Rassenlehre eine jüdische Rasse konstruiert wird, die in der Form vorher nicht "existiert" hat.

Zum ökonomischen Gefälle: ist das Haslanger?
22.01.2014 18:27:38  Zum letzten Beitrag
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RushHour

rushhour
Ich bin ja nicht rechts, aber die da



... sind es definitiv. Demonstranten in der Ukraine. Wenn man sich die prominentesten Bilderfolgen anguckt ist es übrigens würde ich sagen zu 90% sicher, dass das dieselbe Gruppe ist, der sich Klitschko entgegengestellt hat und die ihn mit einem Feuerlöscher attackiert hat. Das sind definitiv Hardcore-Nazi-Typen da auf dem Maidan mit dabei.

/ich weiß nicht was das über die Demonstranten insgesamt aussagt, vermutlich wenig, aber dass da niemand was sagt (und dass es auch keinen Medien auffällt, obwohl die Vitali K. angehen) ist schon sehr komisch.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von RushHour am 22.01.2014 18:29]
22.01.2014 18:28:54  Zum letzten Beitrag
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G-Shocker

AUP G-Shocker 11.11.2020
 
Zitat von Konsumidiot

Kumpel von mir kam nicht in nen Wiener Club, weil er laut Türsteher nicht ins Rassenprofil gepasst hat



Das passiert hier doch auch. Man argumentiert hier allerdings nicht mit Rassenprofil.
22.01.2014 18:29:40  Zum letzten Beitrag
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[Muh!]Shadow

AUP [Muh!]Shadow 10.03.2015
Frage
Mal ne Frage: ich hatte letztens eine Patientin, auf ihren Namen angesprochen habe mit "Woher kommt der denn?", worauf sie meinte, dass sie mit einem Srilanker verheiratet wäre.

Wie kann man Leute eigentlich am neutralsten auf sowas ansprechen? Das soll ja noch nicht mal böse gemeint sein, sondern eher als Einstieg für ein mögliches Gespräch.
22.01.2014 18:29:47  Zum letzten Beitrag
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SwissBushIndian

AUP SwissBushIndian 07.11.2011
Ich frag einfach. Aber vielleicht bin ich bei sowas auch viel zu gutgläubig und merk nix, respektive geh mit so wenig Hintergedanken ran, dass ich mich falsch verhalte.

Aber wenn ich im nicht Deutschsprachigen Ausland auf meinen Namen angesprochen werde, habe ich das auch noch nie als Rassismus empfunden, im Gegenteil.
22.01.2014 18:32:20  Zum letzten Beitrag
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Fragment

AUP Fragment 02.02.2014
Pfeil
 
Zitat von [Muh!]Shadow

Mal ne Frage: ich hatte letztens eine Patientin, auf ihren Namen angesprochen habe mit "Woher kommt der denn?", worauf sie meinte, dass sie mit einem Srilanker verheiratet wäre.

Wie kann man Leute eigentlich am neutralsten auf sowas ansprechen? Das soll ja noch nicht mal böse gemeint sein, sondern eher als Einstieg für ein mögliches Gespräch.



Mir passiert diese "Woher kommst du?"-Problematik immer umgekehrt, da die Leute mit dem Geburtsort der Eltern antworten, anstatt mit dem Ort in dem Sie in Deutschland aufgewachsen sind. Von daher einfach beim Nachfragen klar machen sollte schon reichen, zumal ja dann schon klar ist worauf man sich bezieht.
22.01.2014 18:33:45  Zum letzten Beitrag
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G-Shocker

AUP G-Shocker 11.11.2020
Die Leute, die bei der Frage die Rassismuskeule rausholen, sind genauso schlimm wie Frauen die sich übers Türaufhalten beschweren.

Hab auch noch von keinem gehört dass ihn das irgendwie angegriffen hätte peinlich/erstaunt
22.01.2014 18:34:38  Zum letzten Beitrag
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[Muh!]Shadow

AUP [Muh!]Shadow 10.03.2015
@SBI: Das stimmt wohl und sollte auch so sein.

Ich bin in Nordfriesland geboren und habe deswegen auch einen Namen von dort mitbekommen und werde auch oft (in jedem Teil von Deutschland!) drauf angesprochen, woher denn mein Name käme.
Ich freue mich aber eher darüber, ein Einstiegsthema für Diskussionen zu haben ;*
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von [Muh!]Shadow am 22.01.2014 18:36]
22.01.2014 18:35:24  Zum letzten Beitrag
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Arkhobal

AUP Arkhobal 25.07.2008
 
Zitat von RushHour

Ich bin ja nicht rechts, aber die da

http://abload.de/image.php?img=la-afp-getty-ukraine-f3edc.jpg

... sind es definitiv. Demonstranten in der Ukraine. Wenn man sich die prominentesten Bilderfolgen anguckt ist es übrigens würde ich sagen zu 90% sicher, dass das dieselbe Gruppe ist, der sich Klitschko entgegengestellt hat und die ihn mit einem Feuerlöscher attackiert hat. Das sind definitiv Hardcore-Nazi-Typen da auf dem Maidan mit dabei.

/ich weiß nicht was das über die Demonstranten insgesamt aussagt, vermutlich wenig, aber dass da niemand was sagt (und dass es auch keinen Medien auffällt, obwohl die Vitali K. angehen) ist schon sehr komisch.



http://www.vice.com/de/read/in-der-ukraine-werden-molotow-cocktails-geworfen-und-die-polizei-benutzt-blendgranaten-und-gummigeschosse

Interview mit einem Beteiligten. Aus seiner Sicht ist das ein temporäres Zweckbündnis aus heterogenen Gruppen. Was mich zu der Frage führt, wie später damit umgegangen wird, wenn z. B. diskutiert werden sollte, wieviel Anteil welche Gruppe an einer hypothetischen Revolution hatte und welche Machtstrukturen sie daraus ableiten wollen. Ich fürchte, dass es da anschließend weiterhin knallt.
22.01.2014 18:36:15  Zum letzten Beitrag
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Almi

[BC]Alm
...
 
Zitat von [Muh!]Shadow

Wie kann man Leute eigentlich am neutralsten auf sowas ansprechen? Das soll ja noch nicht mal böse gemeint sein, sondern eher als Einstieg für ein mögliches Gespräch.


Gar nicht!



(Nur für Fraggy der Bürgerlichstudiwohfühlpoetryslamlink)
22.01.2014 18:36:22  Zum letzten Beitrag
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Fragment

AUP Fragment 02.02.2014
...
Du heißt Otto Wahlkes?
22.01.2014 18:36:23  Zum letzten Beitrag
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[Muh!]Shadow

AUP [Muh!]Shadow 10.03.2015
Bitte beachten
 
Zitat von Fragment

Du heißt Otto Wahlkes?


NORDfriesland, du Teabagger.

(den Ottovergleich musste ich extrem oft zu einer Zeit, wo man Otto noch kannte, erdulden )
22.01.2014 18:37:52  Zum letzten Beitrag
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SwissBushIndian

AUP SwissBushIndian 07.11.2011
 
Zitat von [Muh!]Shadow

@SBI: Das stimmt wohl und sollte auch so sein.



Ich bin aber auch der Typ dafür, bei sowas voll in's Messer zu laufen. Trotzdem finde ich, dass man mit seinem Auftreten bei Leuten die nicht komplett übersensibilisiert sind klar machen kann, worauf die Frage abzielt.

¤: Oder eher: worauf nicht.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von SwissBushIndian am 22.01.2014 18:41]
22.01.2014 18:39:33  Zum letzten Beitrag
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PutzFrau

Phoenix Female
 
Zitat von [Muh!]Shadow

@SBI: Das stimmt wohl und sollte auch so sein.

Ich bin in Nordfriesland geboren und habe deswegen auch einen Namen von dort mitbekommen und werde auch oft (in jedem Teil von Deutschland!) drauf angesprochen, woher denn mein Name käme.
Ich freue mich aber eher darüber, ein Einstiegsthema für Diskussionen zu haben ;*



Lol, Hansen du Pansen!

22.01.2014 18:42:05  Zum letzten Beitrag
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Peridan

AUP Peridan 01.02.2008
 
Zitat von [Muh!]Shadow

 
Zitat von Fragment

Du heißt Otto Wahlkes?


NORDfriesland, du Teabagger.

(den Ottovergleich musste ich extrem oft zu einer Zeit, wo man Otto noch kannte, erdulden )



Haben sie endlich ihren Kopf zurück Herr Störtebeker?
22.01.2014 18:43:13  Zum letzten Beitrag
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[Muh!]Shadow

AUP [Muh!]Shadow 10.03.2015
 
Zitat von SwissBushIndian

Ich bin aber auch der Typ dafür, bei sowas voll in's Messer zu laufen. Trotzdem finde ich, dass man mit seinem Auftreten bei Leuten die nicht komplett übersensibilisiert sind klar machen kann, worauf die Frage abzielt.



Ich hab letztens einen Kommilitonen, von dem ich wusste, dass er schwul ist, auf etwas ansprechen wollen, wo ich mich ein wenig dumm/homophob verhalten habe.
Weil ich ihn aber nicht vorher auf seine Homosexualität angesprochen habe, hab ich mit Schweißausbrüchen überlegt, wie ich am besten und am erazortauglichsten ihn drauf ansprechen könnte, dass ich mich jetzt bei ihm im Bezug darauf entschuldigen möchte.


Resultat: er hatte kein Probleme damit, hat mir auf die Schulter geklopft und meinte: scheiß drauf, das hab ich gar nicht wahrgenommen




Will meinen: viel Konstrukt dabei. Und diese ganze Debatte gehört nicht in diesen Thread. :*
22.01.2014 18:44:03  Zum letzten Beitrag
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[Muh!]Shadow

AUP [Muh!]Shadow 10.03.2015
verschmitzt lachen
 
Zitat von PutzFrau

Lol, Hansen du Pansen!




 
Zitat von Peridan

Haben sie endlich ihren Kopf zurück Herr Störtebeker?


Es geht um meinen Vornamen, ihr Sacklutscher.

Wenn man sich immer mit "[Shadow]" "WIE?" "[Shadow]" "WIE?" "[Shadow]" "WIE?" "[SCHÄDOOO]" "ACH SO!" vorstellen muss und dann "Ey Schadoff" hört, dann wird man nach mehr als 20 jahren irgendwann echt angepisst.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von [Muh!]Shadow am 22.01.2014 18:46]
22.01.2014 18:46:40  Zum letzten Beitrag
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NotOnTour

Deutscher BF
 
Zitat von RushHour

Ich bin ja nicht rechts, aber die da



leider wahr..

http://lowerclassmagazine.blogsport.de/2014/01/22/was-geht-eigentlich-in-der-ukraine-ab/



 
Zitat von Almi

Gar nicht!
(Nur für Fraggy der Bürgerlichstudiwohfühlpoetryslamlink)



Als getroffener Hund muss ich da natürlich zurückbellen: Warum sollte ich andere Leute nicht fragen, was mich interessiert? Meistens sind so Migrationsgeschichten eben aufregender als meine Jugend in der württembergischen Provinz. Da das "woher kommst du?" einfach zweideutig und missverständlich ist, frag ich woher die Eltern kommen und/oder wo die Person geboren ist. Bislang haben mich engagierte Poetryslammer daraufhin immer in Ruhe gelassen
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von NotOnTour am 22.01.2014 19:01]
22.01.2014 18:55:32  Zum letzten Beitrag
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Der Papst

UT Malcom
 
Zitat von [Muh!]Shadow

 
Zitat von PutzFrau

Lol, Hansen du Pansen!




 
Zitat von Peridan

Haben sie endlich ihren Kopf zurück Herr Störtebeker?


Es geht um meinen Vornamen, ihr Sacklutscher.

Wenn man sich immer mit "[Shadow]" "WIE?" "[Shadow]" "WIE?" "[Shadow]" "WIE?" "[SCHÄDOOO]" "ACH SO!" vorstellen muss und dann "Ey Schadoff" hört, dann wird man nach mehr als 20 jahren irgendwann echt angepisst.



Fiete, Sönke oder Oke!

Lever duad as Slav.
22.01.2014 19:10:26  Zum letzten Beitrag
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PutzFrau

Phoenix Female
 
Zitat von NotOnTour

 
Zitat von Almi

Gar nicht!
(Nur für Fraggy der Bürgerlichstudiwohfühlpoetryslamlink)



Als getroffener Hund muss ich da natürlich zurückbellen: Warum sollte ich andere Leute nicht fragen, was mich interessiert? Meistens sind so Migrationsgeschichten eben aufregender als meine Jugend in der württembergischen Provinz. Da das "woher kommst du?" einfach zweideutig und missverständlich ist, frag ich woher die Eltern kommen und/oder wo die Person geboren ist. Bislang haben mich engagierte Poetryslammer daraufhin immer in Ruhe gelassen



Dies.

22.01.2014 19:14:21  Zum letzten Beitrag
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_Kiddo_

AUP _Kiddo_ 25.12.2013
 
Zitat von Almi

 
Zitat von [Muh!]Shadow

Wie kann man Leute eigentlich am neutralsten auf sowas ansprechen? Das soll ja noch nicht mal böse gemeint sein, sondern eher als Einstieg für ein mögliches Gespräch.


Gar nicht!

(Nur für Fraggy der Bürgerlichstudiwohfühlpoetryslamlink)


Haha, solche Gespräche habe ich ständig Breites Grinsen Dieses "Wo kommst du her" ist zumindest das Dümmste, was man fragen kann. So, wie es Shadow macht, ist eigentlich am optimalsten, da wird man nicht aufs Aufsehen runtergeredet und auch die Frage, "wo die Eltern herkommen" kann schonmal schief gehen, wenn man bereits in der 3.Generation hier lebt.

Nervig kann es werden, wenn man ständig dieses "Wann möchten Sie zurück zur Heimat?" oder "Das finde ich ja schön, dass sie so gut deutsch sprechen" hören muss.
Einmal saß ich im Bus und habe einen Roman gelesen. Ein Mann, der mir gegenüber saß, sagte ganz laut und die Wörter langsam betonend "Das finde ich aber toll, dass sie deutsch lernen". Auf mein "Ich habe es nicht nötig, deutsch zu lernen, das ist bloß ein Roman!" kam nur ein noch lauteres "JA ICH FINDE ES GUT, DASS SIE DEUTSCH LERNEN"...Ich glaube, ich habe 3-4 Anläufe gebraucht, damit er es endlich checkt.
Aber ich muss zugeben. Da das meistens von etwas älteren Menschen kommt, fühle ich mich nicht direkt angegriffen. Einige wissen's einfach nicht besser.


tl;dr Nach dem Namen fragen ist gut. Weitermachen.
22.01.2014 20:10:42  Zum letzten Beitrag
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Underground Man

AUP Underground Man 30.09.2008
 
Zitat von RushHour

/ich weiß nicht was das über die Demonstranten insgesamt aussagt, vermutlich wenig, aber dass da niemand was sagt (und dass es auch keinen Medien auffällt, obwohl die Vitali K. angehen) ist schon sehr komisch.



Es gibt meiner Meinung nach so etwas wie eine Art "Revolutionsromantik", allerdings fast ausschließlich in Bezug auf ausländische Proteste. Wenn es Demonstrationen gibt, besonders in Ländern mit mehr als fragwürdigen politischen Akteuren, dann kann man schnell einen zustimmenden Konsens in Deutschland beobachten - sowohl im "Alltagsgespräch" als auch in den Zeitungen. Freilich, wenn es Proteste in Deutschland gibt, werden diese ganz anders wahrgenommen, hier wird viel öfters und stärker Kritik geübt und polarisiert, diese Bewegungen werden schlicht viel realistischer und "bodenständiger" betrachtet. In Amerika war die Occupy Bewegung ein Fanal des Guten gegen den kapitalistischen Abschaum der Wallstreet! In Frankfurt? Naja, eher nicht so. Im Ausland gilt anscheinend immer noch: "Politiker X ist schlecht und deshalb sind alle, die gegen ihn sind, gut.", man bekommt schnell ein "Das ganze Volk vereint gegen den bösen Diktator"-Gefühl. Binnendifferenzierung innerhalb von Protestbewegungen finden auch selten statt.

Hat man ja auch sehr schön während des arabischen Frühlings, speziell in Syrien und Ägypten, sehen können. Und man sieht, was heute daraus geworden ist.

Ich kann die Euphorie der ukrainischen Proteste auch nicht wirklich nachvollziehen. Klar, die politische Führung ist eine Katastrophe, aber ein Bündnis mit Beteiligung einer Partei, die jetzt schon offen als Rechts-außen bezeichnet wird? Normalerweise radikalisieren sich Gruppen und Parteien während solcher Protestbewegungen, wo sollen denn die enden, wenn sie schon mit "Rechts-außen" beginnen?
[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von Underground Man am 22.01.2014 20:30]
22.01.2014 20:27:47  Zum letzten Beitrag
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RushHour

rushhour
Jau. Aber ich weiß nicht ob das Romantik ist, das ist oft schon klare Parteinahme in den Medien entsprechend deutscher Außenpolitik.

SPON heute zur Ukraine sinngemäß es gäbe jetzt neue Gesetze, die "die Rechte der Demonstarnten einschränken" - wie krass autoritär vom fiesen ukrainischen Staat, denkt man da!

Es geht konkret um Vermummungs- und Passivbewaffnungsverbot. Gibt es in der BRD, hm, seit der Startbahn West - §17 oder so im Versammlungsgesetz. Mitte der 80er war das! Würde ich im Wahlkampf verlangen das solle abgeschafft werden, weil es die Rechte von Demonstranten einschränke, bis in die Linke hinein würden mich alle für bekloppt erklären. KEINE Partei fordert das derzeit (leider Augenzwinkern).

Aber im Ausland ist das dann total die krasse antidemokratische Maßnahme ... Pillepalle
22.01.2014 21:26:38  Zum letzten Beitrag
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Underground Man

AUP Underground Man 30.09.2008
Ich stimme dir zu, dass hier definitiv eine widersprüchliche Haltung seitens der Zeitungen sichtbar wird - allerdings glaube ich nicht, dass man das als "Parteinahme" der deutschen Außenpolitik beschreiben kann, da auch Proteste gegen (institutionalisierte) Herrschaftsformen bzw. -Merkmale unterstützt werden, welche auf der selben Linie mit der offiziellen deutschen Außenpolitik sind. Hier würde ich als Beispiel wieder die Occupy Bewegung heranziehen, die deutsche Außenpolitik ist weder gegen die dortigen Herrschaftsstrukturen in Amerika, noch gegen den dort (wie auch, wenn auch graduell anders, hier) vorherrschenden Kapitalismus gerichtet, sondern, ganz im Gegenteil, eher unterstützend eingestellt.

Mein Erklärungsmodell würde eher in die poststrukturalistische Schiene gehen, indem ich jenes Verhalten mit der klaren Reproduktion zweier Diskurse (bzw. unter dem Abbild eines großen, übergeordneten Diskurses) beschreibe, die Zeitungen also nicht als Diskursproduzenten wirken, sondern, allenfalls minimal transformierend, aber im großen und ganzen eher als Rezipient.

Aber, naja, ich habe gelernt, dass man mit solchen Erklärungsmodellen bei dir nicht weit kommt. Breites Grinsen
22.01.2014 21:51:14  Zum letzten Beitrag
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RushHour

rushhour
verschmitzt lachen
Naja, ich bin ja nur mäßig dogmatisch. Aber dass Medien keine (!) Diskursproduzenten sein sollen ... wer denn dann? Ein Medium das 5 oder 10 Mio. Leute lesen produziert nicht deren Meinungen (mit)? Crazy Shit!

Und natürlich ist nicht die dt. Außenpolitk so wie sie sit gegen Amerika, aber die deutsche Ideologie wünscht sich, sie könnte gegen Amerika sein. Da sticht die nationale Journallie immer bei nationalen Problemen der USA der Hafer, dem großen Bruder Terrain abspenstig zu machen: Da, die bösen Kapitalisten und Weltpolizisten, wir sind gute Sozial-Martwirtschaftler und Friedensschaffer! Und mittelfristig dient genau das der dt. Außenpolitik, die sich "emanzipieren" will, ja.
22.01.2014 22:54:10  Zum letzten Beitrag
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NotOnTour

Deutscher BF
Bzgl. Parteinahme. Klitschkos Partei wird von der Konrad-Adenauer-Stiftung unterstützt. Und natürlich hat die BRD ein Interesse an der Westbindung der Ukraine, die Romantiker sitzen woanders, da geht es um handfeste Interessen.

Die sozialpsychologische Figur der konformistischen Rebellion (bzw. des Rebellen)* kann man glaube ich auf fast alle dieser romantischen Verklärungen von Revolten - im In- als auch im Ausland - gut anwenden.

*Der ambivalente Wunsch, der Autorität anzugehören und sich ihr gleichzeitig zu unterwerfen
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von NotOnTour am 22.01.2014 23:18]
22.01.2014 23:15:31  Zum letzten Beitrag
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krautjork

AUP krautjork 30.12.2012
Sag das nicht zu laut, ich wurde dafür die Tage im News-Thread von einer Armee von Hohlbirnen totgeflamet.
22.01.2014 23:16:21  Zum letzten Beitrag
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25.02.2016 19:10:29 Hummer hat diesen Thread geschlossen.
13.11.2012 08:15:00 Sharku hat den Thread-Titel geändert (davor: "Ich bin ja nichts rechts, aber...")

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