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| Zitat von loliger_rofler
Gibt ja auch Leute, die Starship Troopers für eine Heldengeschichte halten.
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Ich habe Heinlein noch nicht gelesen, aber alle, die ich kenne und das getan haben, sind sich einig, dass Heinlein das System da voll und ganz bejubelt. Prominente Gegenstimmen bei Wike, die genannt werden, sind u.a. Poul Anderson, der selbst mitunter leicht freidrehend liberal unterwegs ist, soweit ich das überblicke. Das einzige, was ich bisher von dem gelesen habe, war Tau Zero, wo er Macchiavelli unironisch abfeiert (wenn auch durchaus intelligent). Verhoevens Verfilmung von Starship Troopers fand ich jedenfalls intelligenter und vielschichtiger als das, was mir vom Buch angetragen wurde. Und der Film wird schon leicht missverstanden, wie du schon schreibst.
Wir müssen wissen. Wir werden wissen.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Wraith of Seth am 23.06.2021 13:38]
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| Zitat von KarlsonvomDach
Also ich bin aus dem Film nicht herausgekommen mit dem Eindruck, dass Sparta ein erstrebenswertes Staatssystem und tolles Wertesystem hatte. Auch wenn dort alles heroisch abgefeiert wurde, schien schon auch mit durch, dass es insgesamt ziemlich grausam zugeht.
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Das ist Dir als empathischem Menschen klar. Aber genau das "Aussieben der Schwachen" um schließlich die "blöde Horten aus dem Süden" zu stoppen, ist, was bei vielen hängen bleibt. Niemand, der Faschismus toll findet, glaubt, er wäre damals bei den Ausgesiebten gelandet.
Mal ganz davon ab, wie in der Bildsprache des Films körperliche Fehlbildungen mit moralischen Fehlern assoziiert werden.
Klar macht es Bock, Leonidas beim Verdreschen von Horden gesichtsloser Handlanger und beim Sprücheklopfen zuzuschauen, aber den gedanklichen Interpretationsschritt, dass Militarismus und Eugenik als Weg zur Stärke nicht erstrebenswert sind, muss der Zuschauer machen, da alles "in face value" präsentiert und als Spaßveranstaltung mit klarer Protagonistenliste aufgemacht wird.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Peridan am 23.06.2021 13:40]
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| Zitat von loliger_rofler
| Zitat von KarlsonvomDach
Also ich bin aus dem Film nicht herausgekommen mit dem Eindruck, dass Sparta ein erstrebenswertes Staatssystem und tolles Wertesystem hatte. Auch wenn dort alles heroisch abgefeiert wurde, schien schon auch mit durch, dass es insgesamt ziemlich grausam zugeht.
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Das ist Dir als empathischem Menschen klar. Aber genau das "Aussieben der Schwachen" um schließlich die "blöde Horten aus dem Süden" zu stoppen, ist, was bei vielen hängen bleibt. Niemand, der Faschismus toll findet, glaubt, er wäre damals bei den Ausgesiebten gelandet.
Mal ganz davon ab, wie in der Bildsprache des Films körperliche Fehlbildungen mit moralischen Fehlern assoziiert werden.
Klar macht es Bock, Leonidas beim Verdreschen von Horden gesichtsloser Handlanger und beim Sprücheklopfen zuzuschauen, aber den gedanklichen Interpretationsschritt, dass Militarismus und Eugenik als Weg zur Stärke nicht erstrebenswert sind, muss der Zuschauer machen, da alles "in face value" präsentiert und als Spaßveranstaltung mit klarer Protagonistenliste aufgemacht wird.
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Dude, aber der Film ist nicht ursächlich für faschistische Idioten. Es bestärkt sie vielleicht, weil sie zu blöde sind, den Film zu kapieren. Hier klang es aber so, als würde die Popkultur mit Filmen wie 300 solche Menschen erst hervorbringen.
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Wer ging damals nicht aus dem Kino, und hat gesagt "Die, die in den ersten fünf Minuten das Baby auf den Haufen toter Babys geschmissen haben, die waren ohne Einschränkung geil!"
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Ich bin 300 vor allem dankbar dafür, dass der Film selbsternannten Mode-Päpsten bewiesen hat, warum Sandalen cool sind und ihre elenden Flip-Flops nicht.
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| Zitat von KarlsonvomDach
Dude, aber der Film ist nicht ursächlich für faschistische Idioten. Es bestärkt sie vielleicht, weil sie zu blöde sind, den Film zu kapieren. Hier klang es aber so, als würde die Popkultur mit Filmen wie 300 solche Menschen erst hervorbringen.
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Ursächlich nicht, aber er spielt ihnen brillantes Propagandamaterial in die Hände. Oder willst du jetzt auch noch sagen, dass Propaganda und Werbung ja niemals nie nicht funktioniert? Also, dass der kürzliche Rückgang der Umfrageergebnisse der Grünen völlig nichts mit den kürzlichen Schmutzkampagnen von (Mitte-)Rechts zu tun hat?
Und das mit der Killerspieldebatte zu vergleichen, ist ein bisschen scheel, weil es hier um Rollenbilder, Vorbilder und Ikonographie geht, nicht um konkrete Handlungen. Dass sich AUS diesen kolportierten Weltbildern und Konzepten Handlungen ergeben können, gerade wenn sie von anderen Akteuren dann gezielt weiterverwendet werden (siehe IB, Proud Boys, Gamergate, … ) ist dann eine darauf aufbauende Dynamik. Ich glaube nicht, dass sich die IB ohne 300 so auf das Λ als Symbol gestürzt hätte. Zum Vergleich: Verhoevens Starship Troopers hat das nicht gepackt, während der Roman schlicht zu alt und … gedruckt war. Und wenn ich mir Millers weiteres Oeuvre ansehe, glaube ich nicht, dass er da wirklich weiß/begreift/begreifen will, was er da bedient(e). Der scheint so einer dieser Libertären zu sein, die irgendwo vor lauter FREIHEIT gerne mal Probleme übersehen.
Therefore, those people who say that they can't jack off to anime must have something wrong with their brains!
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[Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert; zum letzten Mal von Wraith of Seth am 23.06.2021 14:04]
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| Zitat von Wraith of Seth
| Zitat von KarlsonvomDach
Dude, aber der Film ist nicht ursächlich für faschistische Idioten. Es bestärkt sie vielleicht, weil sie zu blöde sind, den Film zu kapieren. Hier klang es aber so, als würde die Popkultur mit Filmen wie 300 solche Menschen erst hervorbringen.
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Ursächlich nicht, aber er spielt ihnen brillantes Propagandamaterial in die Hände. Oder willst du jetzt auch noch sagen, dass Propaganda und Werbung ja niemals nie nicht funktioniert? Also, dass der kürzliche Rückgang der Umfrageergebnisse der Grünen völlig nichts mit den kürzlichen Schmutzkampagnen von (Mitte-)Rechts zu tun hat?
Und das mit der Killerspieldebatte zu vergleichen, ist ein bisschen scheel, weil es hier um Rollenbilder, Vorbilder und Ikonographie geht, nicht um konkrete Handlungen. Dass sich AUS diesen kolportierten Weltbildern und Konzepten Handlungen ergeben können, gerade wenn sie von anderen Akteuren dann gezielt weiterverwendet werden (siehe IB, Proud Boys, Gamergate, … ) ist dann eine darauf aufbauende Dynamik. Ich glaube nicht, dass sich die IB ohne 300 so auf das Λ als Symbol gestürzt hätte. Verhoevens Starship Troopers hat das nicht gepackt, während der Roman schlicht zu alt und … gedruckt war.
Therefore, those people who say that they can't jack off to anime must have something wrong with their brains!
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Kannst dir deine Textwände sparen, die an meinem Punkt vorbeimauern. Ich habe mich konkret auf diesen Satz bezogen:
| Zitat von DerKetzer
Immer wieder gut, wie die Popkultur, hier 300, für einen solchen bescheuerten Verklärungskult gesorgt hat.
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Dass die Popkultur, hier 300, für einen Verklärungskult gesorgt hat, halte ich für hanebüchen. Aus von mir bereits erwähnten Gründen. Damit verneine ich noch lang nicht eine Wirkung von Propaganda oder sonst etwas.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von KarlsonvomDach am 23.06.2021 14:07]
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Ich finde das so anstrengend eine Kritik zu lesen die darauf abzielt, dass ein Film etwas moralisch schlechtes nicht offensichtlich als moralisch schlecht darstellt und das dem Zuschauer auch noch vorkaut.
Wenn Filme/Bücher so geschrieben werden wie ihr euch das wünscht, hätten wir keine Nuancen mehr, keine Vielschichtigkeit, nur noch moralisierenden, seichten Mist.
(nicht dass 300 jetzt irgendwie nuanciert oder tiefgründig wäre)
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Poliadversum am 23.06.2021 14:09]
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| Zitat von KarlsonvomDach
Dass die Popkultur, hier 300, für einen Verklärungskult besorgt hat, halte ich für hanebüchen. Aus genannten Gründen.
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Sparta, und besonders die Spartiaten, als Identifikationsfiguren für Sellner und seine Kurzpimmeltruppe haben tatsächlich korrellierend mit der Popularität des 300-Mythos nach den Filmen Auftrieb bekommen und wurden auch in der Symbolik übernommen.
Mal ein Aufschrieb einer Aktivistengruppe dazu:
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Symbol der Krieger Spartas war der griechische Buchstabe Lambda, ihr Schlachtruf im Film ist »Ahu!«. Das Lambda-Symbol, das die Hopliten (historisch verbürgt) auf ihren Schildern trugen, dient heute der Identitären Bewegung als Organisationsabzeichen.
Bei vielen rechten Kundgebungen und Aufmärschen werden »Ahu!«-Sprechchöre gerufen. »Ahu!« findet sich zudem auf Bekleidungs-Motiven (Bild 2) und dient wie auch manches Filmzitat in sozialen Netzwerken als Parole. Eine »berühmt-berüchtigte« Szene spielt zu Anfang des Filmes: Persische Gesandte erreichen Sparta und bieten dem spartischen König Leonidas an, die Bevölkerung der Stadt zu verschonen, wenn sie sich unterwerfen würde. Leonidas lehnt dies entschieden ab. Ein Abgesandter weist ihn auf die Tragweite seiner Entscheidung hin und meint ungläubig: »This is madness«. Leonidas antwortet ihm: »Madness? This is Sparta« und befördert ihn mit einem Fußtritt in einen Brunnenschacht. Auf diese Szene spielt beispielsweise das Shirtmotiv »This is Europe« an, das auf Bild 3 von einem Teilnehmer eines Neonazi-Konzertes in Thüringen 2017 gezeigt wird.
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https://dasversteckspiel.de/hintergruende/fallbeispiel-300-ein-hollywoodfilm-als-rechter-selbstbedienungsladen-274.html?more=true
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Hajo. Wir mögen es moralisch nicht gut finden, körperlich oder geistig Behinderte von Anfang an auszusieben damit sie der Allgemeinheit nicht zur Last fallen. Ihre Vorteile hat so ein System aber schon.
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| Zitat von Black1900
| Zitat von Poliadversum
Wenn man hier Polizeidienst reformieren möchte wäre vielleicht das britische Modell (bewaffnete ARVs die auch Streife fahren, Rest der "Normalen" Polizei nicht bewaffnet, Vollzeitsonderkräfte für Terrorismusbekämpfung/schwere Einsatzlagen) aufgrund geringerer kultureller Differenzen relevanter.
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Hast ja das Ordnungsamt, das macht am Ende genau das.
Und die LaPo fährt Streife.
Dazu die Verkehrspolizei, läuft.
Kommt natürlich auf Stadt und Bundesland ähm
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Ja ne.
Im UK sieht man quasi keine Waffen an der Polizei. Flughäfen und Co Mal ausgenommen. Den durchschnittlichen UK Bullen mit dem Ordnungsamt vergleichen ist schon eine relativ steile These.
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Ein zerbombtes Dresden z.b.
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| Zitat von Sniedelfighter
Ein zerbombtes Dresden z.b.
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kann Pommbär Harris drüber lachen.
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| Zitat von Parax
Hajo. Wir mögen es moralisch nicht gut finden, körperlich oder geistig Behinderte von Anfang an auszusieben damit sie der Allgemeinheit nicht zur Last fallen. Ihre Vorteile hat so ein System aber schon.
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Der größte Witz daran ist halt auch noch, dass diese übermilitarisierte Kultur, das "Aussieben" in dem Umfang wie man es mit Sparta verknüpft, generell die militärische Schlagkraft, alles auch historisch mehr oder weniger frei erfundene Propaganda der Spartaner war
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Es würde ja auch keiner mit nem Shirt rumlaufen:
ATHEN
333
Ich war dabei.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von monischnucki am 23.06.2021 14:17]
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| Zitat von monischnucki
Es würde ja auch keiner mit nem Shirt rumlaufen:
ATHEN
333
Ich war dabei.
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333
Bei Issos Keilerei
ist viel besser
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| Zitat von Poliadversum
Ich finde das so anstrengend eine Kritik zu lesen die darauf abzielt, dass ein Film etwas moralisch schlechtes nicht offensichtlich als moralisch schlecht darstellt und das dem Zuschauer auch noch vorkaut.
Wenn Filme/Bücher so geschrieben werden wie ihr euch das wünscht, hätten wir keine Nuancen mehr, keine Vielschichtigkeit, nur noch moralisierenden, seichten Mist.
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Ne. Beispiel: Tau Zero feiert Den Fürsten ziemlich ab, aber tut das in einer Weise, bei der ich das Buch immer noch super empfehlenswert finde. Genau wie Der Fürst selbst. (Da er z.B. durchaus ironisch gelesen werden kann.) Oder nimm Lysistrata, das misogyn gedacht war, sich aber prima feministisch und pazifistisch lesen lässt. Oder eben Verhoevens Starship Troopers.
Hier ist das anders. Die einzige, mir bekannte, nicht irgendwo zahnschmerzbereitende Lesart von 300, Comic wie Film, ist: Popcornkino. Da ist genau KEINE Vielschichtigkeit, Nuance, oder sonstwas übrig. Sensationalismus. Das ist alles. BOAH GEIL! Ja, voll was du uns gerade vorwirfst, was wir untergraben. 300 ist ein Paradebeispiel für seichte Unterhaltung. Ich spreche dem nicht mal seine Daseinsberechtigung ab. Es ist handwerklich solide, und es macht schlicht Spaß zu gucken. Wie vieles, was problematisch ist. Heißt nur, dass man vielleicht die Probleme nicht unter den Teppich kehren sollte, sondern eben diskutieren. Denn wenn etwas nuanciert ist, wie, sagen wir mal, gute Kritik, dann kommt vielleicht auch mehr bei rum, als "Pfui" oder "Hui". Es gibt einen konkreten Kontext zu dem ich hier schreibe "300 Pfui". Anderer Kontext (purer Sehspaß, z.B.), anderes Urteil.
Ganz zu schweigen, das niemand hier irgendwo schrieb, was wie produziert werden solle.
Dein Post ist ein klassischer Poli für false dichotomy und strawman.
Dieser Post adressiert nicht dich, sondern andere.
Early to rise and early to bed / makes a man healthy but socially dead.
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| Zitat von Poliadversum
Ich finde das so anstrengend eine Kritik zu lesen die darauf abzielt, dass ein Film etwas moralisch schlechtes nicht offensichtlich als moralisch schlecht darstellt und das dem Zuschauer auch noch vorkaut.
Wenn Filme/Bücher so geschrieben werden wie ihr euch das wünscht, hätten wir keine Nuancen mehr, keine Vielschichtigkeit, nur noch moralisierenden, seichten Mist.
(nicht dass 300 jetzt irgendwie nuanciert oder tiefgründig wäre)
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Frank Miller als Mensch und Künstler ist ja bekanntermaßen relativ kontrovers.
Der Beitrag im Guardian zeigt schön seine Ambivalenz:
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And his latest graphic novel is already underway: Xerxes, a prequel to 300, his tale of the ancient battle of Thermopylae, adapted for film by Zack Snyder in 2006. The new series is set to span the rise and fall of the Persian empire: from before the birth of the ambitious and bloodthirsty titular king, to the life of his son and the rise of Alexander. Miller is fascinated by the period. The Spartans were strange catalysts of democracy, he says. They were utter fascists. They had the best land in Greece, and it was tilled by slaves and the citizens were all soldiers to defend the territory. The Athenians were the ones who gave birth to democracy, but the Spartans made it all possible.
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Millers politics seemed to become more eccentric as his drawing did the same. In 2011, he published what he called a propaganda comic: Holy Terror, a gory tale of a caped superhero taking on al-Qaida. In one scene, the hero tortures a suicide bomber as his Catwomanish girlfriend observes that shes OK with that. Its just one of the books many other acts of gory revenge on Millers Muslims, who stone and behead people and scream, Praise Allah! Readers and critics responded with bafflement and anger; one critic called it one of the most appalling, offensive and vindictive comics of all time.
That same year, Miller went on a tirade against the Occupy Wall Street movement, describing it in a blog as a pack of louts, thieves, and rapists Wake up, pond scum. America is at war against a ruthless enemy. Maybe, between bouts of self-pity and all the other tasty tidbits of narcissism youve been served up in your sheltered, comfy little worlds, youve heard terms like al-Qaida and Islamicism. Miller was again branded a reactionary.
My stuff always represents what Im going through, Miller says today. Whenever I look at any of my work I can feel what my mindset was and I remember who I was with at the time. When I look at Holy Terror, which I really dont do all that often, I can really feel the anger ripple out of the pages. There are places where it is bloodthirsty beyond belief.
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https://www.theguardian.com/books/2018/apr/27/frank-miller-xerxes-cursed-sin-city-the-dark-knight-returns
Comics sind ja per Definition schon überzeichnet und selten besonders subtil und Miller kanalisiert ziemlich gut eine Rohheit, die einen mitreißt.
Und wer nicht weiter als von 12 bis Mittag denkt, der findet darin genau das was er sehen will als Sinnbild von Männlichkeit und Stärke.
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| Zitat von loliger_rofler
| Zitat von KarlsonvomDach
Dass die Popkultur, hier 300, für einen Verklärungskult besorgt hat, halte ich für hanebüchen. Aus genannten Gründen.
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Sparta, und besonders die Spartiaten, als Identifikationsfiguren für Sellner und seine Kurzpimmeltruppe haben tatsächlich korrellierend mit der Popularität des 300-Mythos nach den Filmen Auftrieb bekommen und wurden auch in der Symbolik übernommen.
Mal ein Aufschrieb einer Aktivistengruppe dazu:
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Symbol der Krieger Spartas war der griechische Buchstabe Lambda, ihr Schlachtruf im Film ist »Ahu!«. Das Lambda-Symbol, das die Hopliten (historisch verbürgt) auf ihren Schildern trugen, dient heute der Identitären Bewegung als Organisationsabzeichen.
Bei vielen rechten Kundgebungen und Aufmärschen werden »Ahu!«-Sprechchöre gerufen. »Ahu!« findet sich zudem auf Bekleidungs-Motiven (Bild 2) und dient wie auch manches Filmzitat in sozialen Netzwerken als Parole. Eine »berühmt-berüchtigte« Szene spielt zu Anfang des Filmes: Persische Gesandte erreichen Sparta und bieten dem spartischen König Leonidas an, die Bevölkerung der Stadt zu verschonen, wenn sie sich unterwerfen würde. Leonidas lehnt dies entschieden ab. Ein Abgesandter weist ihn auf die Tragweite seiner Entscheidung hin und meint ungläubig: »This is madness«. Leonidas antwortet ihm: »Madness? This is Sparta« und befördert ihn mit einem Fußtritt in einen Brunnenschacht. Auf diese Szene spielt beispielsweise das Shirtmotiv »This is Europe« an, das auf Bild 3 von einem Teilnehmer eines Neonazi-Konzertes in Thüringen 2017 gezeigt wird.
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https://dasversteckspiel.de/hintergruende/fallbeispiel-300-ein-hollywoodfilm-als-rechter-selbstbedienungsladen-274.html?more=true
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Ich sehe an diesem Beispiel, dass rechte Idioten sich wieder einmal etwas, hier 300, zu eigen gemacht und für sich umgedeutet haben. Ich sehe aber nicht, dass 300 für einen Verklärungskult "gesorgt" hat. Der Film ist doch nicht Schuld daran, dass rechte Idioten ihn nicht verstehen und komplett verklären, um ihn ihrer Sache zuzuführen.
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| Zitat von Parax
| Zitat von monischnucki
Es würde ja auch keiner mit nem Shirt rumlaufen:
ATHEN
333
Ich war dabei.
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333
Bei Issos Keilerei
ist viel besser
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Beim Teutates.
Machen sich die Knallköppe eigentlich auch Asterix zu Nutze?
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| Zitat von monischnucki
Machen sich die Knallköppe eigentlich auch Asterix zu Nutze?
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Einen aus der Resistance? Eher nicht denke ich.
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| Zitat von loliger_rofler
Und wer nicht weiter als von 12 bis Mittag denkt, der findet darin genau das was er sehen will als Sinnbild von Männlichkeit und Stärke.
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Ja, richtig. Aber der Typ wird doch nicht erst durch die Popkultur zum Typen, der bis 12 Uhr mittags denkt. Wer ernsthaft glaubt, 300 sei ein Lobesgesang auf Euthanasie und Faschismus und deswegen auf rechten Aufmärschen nun den Spartaner mimt, der hat doch schon lang vorher den Schuss nicht gehört.
Es kann doch nicht die Lösung sein, dass nun jedes Buch, jeder Comic, jeder Film so heruntergedummt wird, dass ja keine Missverständnisse aufkommen.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von KarlsonvomDach am 23.06.2021 14:31]
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| Zitat von Wraith of Seth
Wie vieles, was problematisch ist. Heißt nur, dass man vielleicht die Probleme nicht unter den Teppich kehren sollte, sondern eben diskutieren.
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Das ja auch ok, hab ich nix gegen. Mein Problem entsteht halt daraus, dass da immer auch irgendwo ein "das sollte so nicht sein weil ich das problematisch finde" mitschwingt.
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| Zitat von KarlsonvomDach
Es kann doch nicht die Lösung sein, dass nun jedes Buch, jeder Comic, jeder Film so heruntergedummt wird, dass ja keine Missverständnisse aufkommen.
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Ihr dreht euch im Kreis, 300 ist doch schon maximal heruntergedummt.
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| Zitat von Irdorath
| Zitat von KarlsonvomDach
Es kann doch nicht die Lösung sein, dass nun jedes Buch, jeder Comic, jeder Film so heruntergedummt wird, dass ja keine Missverständnisse aufkommen.
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Ihr dreht euch im Kreis, 300 ist doch schon maximal heruntergedummt.
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Das kann nicht stimmen. Denn wie wir bereits festgestellt haben, ist er für Nazis immer noch nicht außereichend heruntergedummt worden.
Immerhin weiß Zack Snyder ja nun, wie man erfolgreich Cuts für Filme macht. Vielleicht kommt ja bald sein DummCut für 300.
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Also hätte man garnicht erst koalieren brauchen. SPD hat aber auch immer ein Pech.
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| Zitat von Poliadversum
| Zitat von Wraith of Seth
Wie vieles, was problematisch ist. Heißt nur, dass man vielleicht die Probleme nicht unter den Teppich kehren sollte, sondern eben diskutieren.
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Das ja auch ok, hab ich nix gegen. Mein Problem entsteht halt daraus, dass da immer auch irgendwo ein "das sollte so nicht sein weil ich das problematisch finde" mitschwingt.
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Ach, und diese Grundschwingung gibt es bei deinen ganzen Posts gegen angebliche, linke Meinungsdiktatur nicht? Das ist ja nicht mal mehr ein Unter- oder Oberton.
We must think, sir. - You think. I haven't the machinery.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Wraith of Seth am 23.06.2021 14:48]
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| Zitat von Wraith of Seth
| Zitat von Poliadversum
| Zitat von Wraith of Seth
Wie vieles, was problematisch ist. Heißt nur, dass man vielleicht die Probleme nicht unter den Teppich kehren sollte, sondern eben diskutieren.
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Das ja auch ok, hab ich nix gegen. Mein Problem entsteht halt daraus, dass da immer auch irgendwo ein "das sollte so nicht sein weil ich das problematisch finde" mitschwingt.
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Ach, und diese Grundschwingung gibt es bei deinen ganzen Posts gegen angebliche, linke Meinungsdiktatur nicht? Das ist ja nicht mal mehr ein Unter- oder Oberton.
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Welche Grundschwingung? Dass PC-Verbotsfantasien nicht gut sein? Ja? Das kein Grundschwingung, das sag ich doch ganz offen. Ich will ja keine Kunst abschaffen. Ich finds nur kacke wenn Leute Kunst abschaffen wollen weil sie sie problematisch finden.
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Thema: Ich bin ja nicht rechts, aber... |
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